Falcon restauriert.

  • Habe heute einen Falcon 030 restaurieren können:


    Zustand: Ein "Arbeits"-Falcon, der schon ein paar Jahre eingelagert war, vermutlich auch verraucht und teilweise direkt auf dem Gehäuse beschriftet, HD ohne Funktion, Floppy ohne Funktion, Batterie leer.


    Ich habe ihn komplett zerlegt und erst mal alles gereinigt. Klappt ziemlich mühelos und ohne viel schrubberei mit Fettlöser zum sprühen, ich nutze den W5 vom LIDL. Stinkt zwar wie Sau, aber was nicht an den Rechner gehört ist dann weg. Nicht zu lange einwirken lassen, nicht auf die Elektronik sprühen. Was da auch bei sauber aussehenden Gehäusen für eine Brühe abläuft, haut einen um, wenn man das zum ersten Mal sieht.

    Mainboard mit verschieden starken Pinseln gereinigt, der Lüfter war nur zu, aber macht keine lauten Geräusche.


    Austauschen musste ich die Festplatte (original Conner 80GB, auch am PC mit Interface nicht mehr funktionsfähig), und diese HD hat auch das Floppylaufwerk blockiert. Den Uhrenchip habe ich nur an der Seite angefräst, an der die beiden Batteriepins durchlaufen, und dort mit flexiblen Drähten einen Halter für eine CR2032 angelötet, und diesen im Gehäuse mit einem Klecks Schmelzkleber fixiert. Die HD wollte ich zuerst durch einen IDE-CF-Adapter ersetzen, aber da ich noch eine 2GB-Festplatte aus einem Notebook in gutem Zustand hier hatte, habe ich dann doch dieses eingebaut. Leider musste ich dazu noch eine Modifikation am Halteblech vornehmen, da bei dieser Platte die Befestigungspunkte an keiner Stelle mit der Original-HD übereinstimmten.


    Zum NVRAM: Die Software von Uwe Seimet konnte das NVRAM nicht alleine richtig einstellen, es behielt einfach seine Einstellungen. Funktioniert hat es dann mit dem Tool, das auf einer der original-Atari-Disks drauf war. Es fand nämlich keine brauchbare NVRAM-Konfiguration und hat die Standard-Einstellungen drüber gebügelt. Anschließend funktioniere auch die Feineinstellung mit dem Tool von Uwe Seimet wieder.


    Ergebnis: Der Falcon ist fast im Neu-Zustand, bis auf das obere Abschirmblech. Das passt leider nicht mehr, da die neue Festplatte ca 4mm zu weit nach vorne über steht. Da wurde damals ganz knapp konstruiert. Aber entweder korrigiere ich das mit kleinen Winkelschienen oder einer anderen Festplatte. Ich will diesen Falcon möglichst original, aber funktionierend erhalten.


    Hat noch jemand einen, den er ganz billig ab zu geben hat? Es fängt an Spaß zu machen, die alten Kisten wieder aufzufrischen.

  • Hi hi, Ich habe drei aber gar nicht abzugeben. Brauche dringend noch eine Oberschale. Das obere Gehäuse meines zweiten Falcons ist leider in einem schlechten Zustand. Der dritte Falcon hat momentan gar kein Gehäuse. Ich hätte gerne ein passendes Rackgehäuse, wie zB. vom MKX-Falcon. Ach ja, sie funktionieren alle. Nützt Dir nichts, aber vielleicht weisst Du 'ne Quelle für ein neues Gehäuseoberteil. Bin schon ewig am Suchen.

    :fp: Was tu ich hier eigentlich ? :sfreud:

  • Damals bei meinem alten Falcon hatte ich das mit der NVRAM Batterie genau so gemacht. Bei meinem aktuellen habe ich den Dallas Chip ausgelötet, einen Sockel eingelötet und einen neuen Dallas-Chip montiert. Ich wollte es "original" haben. Das Abschirmblech wollte ich auch unbedingt wieder montieren, da musste ich dann allerdings mit dem Dremel ein Fenster rein schneiden, weil Sockel und Dallas Chip zu hoch wurden. So kann ich aber auch bequem in ein paar Jahren den Dallas-Chip erneut tauschen. Zur Konifguration habe ich so eine kleine französische Software, die ganz gut funktioniert.


    Ich hatte meinen Falcon auch komplett zerlegt und mit Zoom-Reiniger gereinigt. Dieser wurde hier im Forum empfohlen und das Zeug ist wirklich super !!


    Mittlerweile ist es wirklich schwierig, an einen Falcon ran zu kommen zu einem fairen Preis. Die Preise in der Bucht explodieren ja und es gab den Rechner halt nicht so oft. Deswegen, wer einen hat, sollte ihn hegen und pflegen :)


    Ich nutze den Falcon gelegentlich, um mir mal ein Demo oder so an zu schauen. Er wohnt die meiste Zeit im Schrank neben dem Amiga 1200. Ich konzentriere mich mehr auf die Atari und Commodore 8-Bit-Rechner, aber dennoch würde ich mich nicht von dem Amiga oder dem Falcon trennen.



    Gruß Jan

  • Da scheiden sich die Geister, was eher "original" ist. Mein Falcon hat nur noch das untere Abschirmblech, die beiden oberen sind raus geflogen, da ich neben den 14MB auch noch ein ScreenEye drin habe und es da etwas eng geworden ist. Beim 1040 STFM habe ich wegen der TOS 2.06-Platine und 3MB-Ramerweiterung damals auch das Abschirmblech "angepasst", aber irgendwann kam es auch raus.

    Beim "neuen" Falcon werde ich etwas mit kleinen Aluwinkeln basteln, damit die Festplatte ein Stückchen zurück rutschen kann und alle Bleche wieder drin sind. Ich habe auch einen CF-Adapter und eine 16GB CF-Karte hier, mein alter läuft damit. Technisch auf jeden Fall besser, aber der neue soll eben möglichst original bleiben, und daher halt mit Festplatte.

    Gegen einen neuen Uhrenchip habe ich mich entschieden, weil ich damit erst mal kein Risiko eines kapitalen Schadens beim Auslöten eingehe, und so eine CR2032 wirklich einfacher zu wechseln ist. Außerdem, wer weiß, was für Uhrenchips man da bekommt, wenn die schon 15 Jahre im Lager liegen, nützt mir das auch nichts. Übrigens gibt es auch niedrige Sockel, da soll der Uhrenchip mit Sockel unter das Abschirmblech passen.

    Mit dem Falcon kam auch eine 400MB SCSI-Festplatte ins Haus. Ich wollte die auch gegen eine hier vorhandene mit 1 GB austauschen. Habe ich aber jetzt doch gelassen, da diese Platte so ein Gerät mit doppelter Bauhöhe (ich meine, so hoch wie 2 heute übliche 3,5-Festplatten übereinander) ist. Da suche ich lieber nach einem anderen externen SCSI-Gehäuse, in das dann so eine ausrangierte 20GB-Serverplatte rein kommt.

  • Mich würde mal intgeressieren, was das für ein Tool von Atari ist, um das NVRAM zu resetten. Denn mein Falcon #2 zeigt das selbe Verhalten.


    Falcon #1 und #2 habe ich auf Slimfloppy umgebaut, um im Floppy-Ausschitt Platz zu schaffen, wo ein doppelter CF-Adapter rausschauen kann. Falcon #3 hat die ganze Prozedur noch vor sich, sprich NVRAM-Batterie, CF/Slimline-Floppy-Umbau. Meine Falcons haben einen Ehrenplatz in einer Ecke im Wohnzimmer, #1 (mit ct60e) ist quasi immer aufgebaut, die anderen beiden liegen griffbereit unter dem Tisch, falls ich mal mit den Kids Midimaze zocken will..

    1ST1

  • Mich würde mal intgeressieren, was das für ein Tool von Atari ist, um das NVRAM zu resetten. Denn mein Falcon #2 zeigt das selbe Verhalten.

    Bei mir hat das Programm "config.app" von der Falcon 030 Language Disk 1 geholfen.