Escom Bigtower von 1993 - Restauration und Fragen zur Originalausstattung

  • Heute hat ein weiterer aus der Garage schonmal das Glück der Reinigung erfahren dürfen.



    Als nächstes muss ich mal ein unrettbares Gehäuse auftreiben, wo ich das fehlende Stück herraussägen kann...


    Nun aber erstmal die große Frage: Welche Mainboards waren original verbaut? Und hatte er schon VLB? Baujahr des Gehäuses ist 1993.

  • Bei meinen ESCOM Rechner sind überall Boards verbaut bzw. verbaut gewesen, ohne entsprechenden IO-Controller on Board. In meinem Tower bspw. war ein Board mit Socket 3, VLB und 486 DX2-66 verbaut. Der IO-Controller stammt von GoldStar.


    Im Netz findet man hin und wieder auch noch original Karten (VGA, IO, etc) aus ESCOM Rechnern. Diese sind an den schmalen Aufklebern (silber/Gold) beginnend mit der Kennung ES... zu erkennen.


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    Grüße

    Sven

  • Hast Du von den Boards zufällig bezeichnungen?

    Escom verbaute damals hauptsächlich Mainboards von seinem damaligen Mainboard-Partner KenrayTec, in der Zeit hauptsächlich 286/386/486er oder frühe Pentium-Boards, letztere beide teils mit VLB. KenrayTec war ein absoluter Noname-Whitebox-Hersteller aus Taipeh, Taiwan, bei den PC-Bastlern eher unbekannt. Über die Firma findet man im Internet bis heute kaum was. Man erkennt die Boards an der Bezeichnung "KT-xxxx", wobei das xxxx eine vierstellige Modelnummer war. Ob Kenray auch andere Kunden in Deutschland hatte, ist mir nicht bekannt, aber der Hersteller muss schon in den mittleren 1990er Jahren aufgehört haben, vielleicht im Zusammenhang mit dem Niedergang von Escom.


    Selten kamen auch mal frühe MSI-Boards zum Einsatz, da war MSI auch selbst noch eher ein unbekannter Whitebox-Hersteller. Auch MSI nutzt bis heute (neben der Marketingnamen) die MS-xxxx Bezeichnung, wobei das inzwischen nicht mehr nur Ziffern sind, weil 4 Stellen eben nur bis 9999 reichen, und man ja gezwungen ist, vierteljährlich dutzende neue Boards zu entwickeln. (Übrigens aufpassen, auch Matsonic verwendete MS-xxxx Nummern für seine Boards, leicht zu verwechsen!)


    Die ESxxxxxxx Aufkleber auf Komponenten (also nicht nur Boards) sind typisch für ESCOM-PCs. Und ganz wichtig, alle teckkontakte usw. schön mit Heißkleber sichern! Dann ist es authentisch! :thumbup::thumbup::thumbup:


    Das Whitebox bezieht sich auf die Boardverpackungen, wenn Boards tatsächlich mal einzeln verpackt den Hersteller verließen, ansonsten wurden da 50 oder 100 oder mehr in einem großen Karton für die OEM-Hersteller verpackt.

  • Ich hatte so einen Escom Big-Tower mit einem Intel 80486DX2-66 und 3 VLB Steckplätzen. Als Grafikkarte war eine VLB mit 1 MB Grafikspeicher verbaut, dazu ein VLB IDE-Controller mit den IO-Ports. Das Board hatte 256k Cache und Steckplätze für 30-polige SIMMs (keine PS/2). Die Festplatte war 270 MB groß und kam von Conner.

  • Sofern ich mich richtig erinnere, warb Escom damals auch massiv mit den verbauten "Grafikbeschleunigern" S3 86C911.


    In der Tat könnte meinem Eindruck die im Internet verbreitete Angabe zutreffen, dass ein Grossteil der in Deutschland angebotenen 86C911-Karten tatsächlich aus ~1993 Escom-Rechnern stammen.

    Ihre niedrige Verarbeitungsqualität und ihre diversen Inkompatibilitäten (z.B. des Karten-BIOS mit dem AHA-154x) macht diese Karten m.E. quasi wertlos für ernsthafte Verwendung.

    Trotzdem - oder vielleicht deshalb -werden sie nur noch selten angeboten.

  • So, war mal auf dem Dachboden und hab mal von ein paar Sachen Bilder gemacht, die so gerade greifbar waren.












    Bei Floppies bist übrigens auf der sicheren Seite, wenn Du eines von Mitsumi verbaust. Bei meinen Rechner sind diese zumindest alle samt von Mitsumi.


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    Grüße

    Sven