Oha,
einen X-Y-Schreiber hatte ich in meiner Diplomarbeit 1985 verwendet.
Dort wurden bei der Messung der Auftriebskraft von Tragflügelprofilen im Windkanal auf den X-Kanal der Anstellwinkel gegeben und auf den Y-Kanal der Auftrieb.
Beides über hochwertige HBM Trägerfrequenz-Verstärker an den Spannungsbereich und den mm-Masstab des Papiers angepasst. Die Auftriebskraft wurde mit einem Biegebalken und Dehnmessstreifen gemessen., der Anstellwinkel über ein Potentiometer
Dann wurde mit einem elektrischen Getriebemotor kontinuierlich der Anstellwinkel von z.B. -10 Grad bis +20 Grad gefahren und gleichzeitig Anstellwinkel- und Auftriebsspannung aufgezeichnet. Damit konnte man online schnell eine Darstellung des Auftriebs und Strömunsgabriss-Verhaltens bekommen - ohne Computer.
Ich habe dieses System damals dann auf digitale Erfassung umgestellt. Dazu kam ein Commodore Rechner (so einer mit dem weichen Colani-Design und rauher Oberfläche) mit IEEE-488 Anschluss zum Einsatz. Am IEEE-488 Bus ein A/D Wandler, sowie ein Relais-Interface zur Mess-Stellenumschaltung, ein Drucker, ein Doppel-Diskettenlaufwerk.
Programmiersprache war BASIC (EXBASIC, gestartet mit "SYS 37100", habe ich gerade mal in meiner Arbeit nachgelesen).
Der Analogschreiber blieb aber im System, damit man sofort sehen konnte, wenn etwas nicht stimmte.
Für die finale Auswertung wurden vorher die Daten vorher auf eine PDP/11 übertragen, die konnte ich dann durch den Commodore zu einem Bruchteil der Kosten ersetzen.
Martin
PS: es gibt auch reine Einachsenschreiber, die dann eine eigene Zeitbasis haben und auf Endlospapier schreiben. Im Grunde ist auch ein mechanischer Barograph mit Trommel so etwas.