Freude des analogen plottens

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    Mir ist ein neues Spielzeug zugelaufen. Ein analoger XY-Schreiber. Schön ist, daß er einen Pen-Down Eingang hat und beide Achsen getrennt angesteuert werden können. Beide Achsen haben einen Eingangsverstärker, dessen Verstärkungsfaktor einstellbar ist. Im Schreiber ist ein Gebläse, welches einen Unterdruck erzeugt und durch viele kleine Bohrungen im Vorlagenhalter das Papier ansaugt.


    Was das Gerät wohl für ein Baujahr ist? Dem Design nach würde ich es so zwischen 1965 und 1975 einordnen.


    Das könnte man nun als Plotter verwenden. Für den ersten Test würde sich vielleicht ein Mikrokontroller anbieten, die haben ja alle eingebaute DACs.


    Wie realisiere ich das denn? Ich kann ja sicher nicht direkt den Analogausgang des Arduino an den Eingang des Plotters anschließen, oder? Irgend eine galvanische Trennung und Signalverstärkung würde sich da anbieten, oder?

  • Ich würd' erstmal eine variable Stromquelle anschließen und mal sehen, wieviel Strom fließt. Wenn das nur wenige mA sind, kannst Du das wahrscheinlich direkt an einen Arduino hängen. Ich hab' für sowas ein paar BluePills zuhause... da wären nur knapp 2 Euro hin, wenn etwas schief geht.

    C64 / Amiga 500, 1000, 1200, 2000 / SUN IPC, SparcStation 5, Ultra 1, Ultra 10 / MiSTer FPGA / ULX3S

    • Offizieller Beitrag

    Für den ersten Test würde sich vielleicht ein Mikrokontroller anbieten, die haben ja alle eingebaute DACs.

    Microcontroller haben oft eingebaute ADCs... welche mit DACs habe ich noch nicht oft gesehen... aber ein paralleler Portausgang mit R2R-Netzwerk erfüllt den Zweck genau so gut!

  • Für den ersten Test würde sich vielleicht ein Mikrokontroller anbieten, die haben ja alle eingebaute DACs.

    Microcontroller haben oft eingebaute ADCs... welche mit DACs habe ich noch nicht oft gesehen... aber ein paralleler Portausgang mit R2R-Netzwerk erfüllt den Zweck genau so gut!

    Den DAC macht man bei Microcontrollern normalerweise mit PWM und glättet das Signal mit einem RC-Tiefpass. Ob das dann glatt genug ist für den Plotter, weiß ich nicht.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Besser wäre es natürlich, einen hochbittigen DA Wandler über SPI oder I²C anzuschliessen. Du willst ja nicht nur 256 Stufen in jeder Richtung positionieren können... Achte auch auf brummfreie Stromversorgung und Verkabelung.

  • Sagt mir Bescheid, welche Versionen wirklich DC können :)

    Das wäre doch ein guter Qualitätstest für den DAC eines Kopfhörerausgangs. Wenn er CD-Qualität auflösen könnte, hätte man eine Zeichenfläche von 655362, auf jeden Fall feiner als der Plotterstift.

    Nachtrag: die meisten sind ja 1 Bit D/A Wandler mit "Oversampling" und digitalem Tiefpass dahinter (im Prinzip ist das vornehm verklausulierte PWM!), am Ausgang noch ein Kondensator gegen "Hochfrequenzreste" an Masse (der stört nicht) und oft ein Kondensator um DC vom Kopfhörer fernzuhalten (den kannste überbrücken). Bin mal gespannt :)

  • Mit Pulsen einen Integrator ansteuern. Ist auch krank, aber weniger mechanisch :P


    Spass beiseite.. ein Linear Technology LTC2630xxx kostet fast nichts und hätte 4096 minus ein paar Stufen

  • Spass beiseite.. ein Linear Technology LT2630xxx kostet fast nichts und hätte 4096 minus ein paar Stufen

    Laaaangweilig. Je mehr Teile sich bewegen, desto besser. Neben dem Plotter eine Plottersteuerbox mit Potis und Schrittmotoren macht mehr Spaß. Mit abgekoppeltes Motoren kann man sie auch für manuelles Zeichnen verwenden.


    Ein Grundsatz ist ja sicher, den Plotter selber original zu erhalten. Sonst könnte man auch direkt an die eingebauten Motoren rangehen.

    • Offizieller Beitrag

    Laaaangweilig. Je mehr Teile sich bewegen, desto besser. Neben dem Plotter eine Plottersteuerbox mit Potis und Schrittmotoren macht mehr Spaß. Mit abgekoppeltes Motoren kann man sie auch für manuelles Zeichnen verwenden.


    Ein Grundsatz ist ja sicher, den Plotter selber original zu erhalten. Sonst könnte man auch direkt an die eingebauten Motoren rangehen.

    Ne, den Schreiber will ich nicht verbasteln.

    Und die Schrittmotor-Poti Geschichte bringt noch mehr Fehler in den Plot, das ist gut für die künstlerische Qualität des Plot-Ergebnisses :)

    Aber das werde ich lassen, das überfordert mich glaub ich mechanisch.

  • Leute, ihr habt mich da auf eine Idee gebracht... Die WANG plottet wie folgt (gibt diese Bytes auf eine Schnittstelle aus):

    DAS kann ich ja direkt auf Schrittmotoren geben oder eben für einen analogen Plotter integrieren. Ich glaube genau das wurde gemacht!

  • XY-Schreiber gibt es in vielen Varianten. Weil die meisten "dummen" Sensoren wie zb ein PT100 als Thermofühler, nicht die Spannung, sondern den Strom verändern, sind viele dieser Schreiber nicht Spannungs- sondern Stromempfindlich.

    An einem Analogausgang eines AVRs, zum Beispiel, bräuchte man dann einen Transistor, der den Strom regelt.

    Andere xy-Schreiber sind spannungsabhängig, z.B. typisch 0-20V. Da bräuchtest du auch einen Transistor, um so eine Spannung per DAC (aber anders) zu regeln.

    Bevor du allerdings nicht weißt, was dein Schreiber gerne hätte, kann man dir nicht viel helfen.

    Ein AVR sollte allerdings absolut kein Problem mit beidem haben.

    Solange man allerdings keinen Schreiber hat, der mV-empfindlich ist, kann man einen Audio-Ausgang wohl vergessen. Auch die Audio-Kopplung und Filterung über R, Cs, und Ls dürften die machbaren Kurvenformen ziemlich einschränken.

    • Offizieller Beitrag

    Was mir unklar ist, wenn ich mit so einem Schreiber Temperaturen plotten will über die Zeit, ohne Rechner, hab ich meinen Meßverstärker, der entsprechend skaliert die Temperaturen des PTs in 0-x V umformt.


    Woher kommt dann die Zeitbasis? Also ich brauche ja dann noch ein Gerät, was eine Spannung in z.B. 24h von 0 auf 10V hochfährt.

  • Das geht mit Deinem XY-Schreiber nicht ohne weiteres. Du benötigst halt noch einen Sägezahn der auf den X-Eingang geht.
    Viele Rekorder haben auch einen XT-Betrieb und eine integrierte Zeitbasis, die steuern dann auch noch Pen-up.


    Ich habe hier einen ABB SE780 stehen, der sogar Papier von der Rolle ziehen und schneiden könnte, allerdings in "unüblicher" Größe (11" breit) und der Schiebestift fehlt. Ausserdem ist der Y-Servo zu schwach, das muß ich noch untersuchen, aber keinerlei Unterlagen vorhanden :(

  • Ausgabe von Lissajous Figuren von einem Analogrecher, z.B....


    Nein, ernsthaft, um z.B. Kurven von Bauteilen zu schreiben oder sowas.


    Endlos-Schreiber mit Zeitbasis und mehreren 10V Eingängen hätte ich sogar hier.

  • Lissajous-Figuren malen :) Bau Dir einen Lorenz-Attraktor und erfreue Dich an kontemplativem Malen :)

    Es gibt sicher etliche Anwendungen bei denen auch ein XY-Betrieb sinnvoll ist. Einige Speicher-Scope's damals konnten auch an XY-Schreiber ausgeben, z.B. HM-208

  • Irgend eine galvanische Trennung und Signalverstärkung würde sich da anbieten, oder?

    Es gibt solche für Arduino und Co gedachten Relais-Kärtchen zur I/O Steuerung und Trennung vom Gerät. Kostenpunkt irgendwas um 3,50EUR beim E. Gibt es in 2er, 4er, 8er Versionen und sollten eigentlich ziemlich universal benutzbar sein.


    edit: sowas da, Bsp

    https://www.ebay.de/itm/4-Kana…Raspberry-Pi/162681155526


    "The cell size distribution was determined with a Coulter counter equipped with a Channelyzer and an X-Y Recorder II"


    Was man mit so einem Teil an einem Coulter Counter macht, weiß ich allerdings nicht. Dort werden eigentlich einfach Einzelevents aufaddiert - da benötigt man keine 2 Achsen. An einem FACS wäre sowas interessanter, aber das gab es zu der Zeit möglicherweise noch gar nicht.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • fluorescence-activated cell sorting?

    genau das da. Sehr coole Technik und ein sehr schöner Querschnitt zwischen advanced Biology + aufwendigem Gerätebau + Computertechnik.


    Aufgetragen werden da zwei "Lichtstreuungen" gegeneinander , nämlich Forward Scatter vs. Sideward Scatter, wobei der eine eine Aussage über die Größe macht ( also so bißchen das, was da in dem angesprochenen Artikel oben beschrieben wird ) und der andere was über die "Granularität" im Zellinneren sagt. Über eine fluoreszierende Antikörpermarkierung kommt da dann auch noch "Farbe" ins Spiel und je nach vorhandenem Geld, Gerät und Aufwand lassen sich so verschiedene biologische Merkmale per Fluoreszenz auf den Einzelzellen (!) unterscheiden. Quasi als Plot in die dritte Dimension, die dann eine/oder mehrere Fluoreszenzintensitäten darstellt. Unterschiedliche Farben kann man dann auch noch kummuliert überlagern oder sowas.


    Hier zum Reinlesen (war einfach das erste, was mir jetzt gerade als "brauchbar" über den Weg lief)

    http://docs.abcam.com/pdf/prot…flow_cytometry_May_10.pdf

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries