TARGA TN449TC Laptop

  • Bei dem Rechner (Baujahr könnte um 1990 sein) ist nach all den Jahrzehnten die Stützbatterie für die interne Uhr mit dem RAM für die BIOS-Konfiguration erschöpft. Entgegen den heutigen Gepflogenheiten die Batterie wechselbar zu halten, ist bei diesem Model ein vergossener Klotz mit Inhalte Batterie & Uhr-Chip auf dem Mainboard aufgelötet. Soweit konnte ich die Situation bisher erkunden". Unterlagen zu dem Teil besitze ich nicht und soweit ich mich an diese "ferne Zeit" erinnern kann, war schon zu "Lebzeiten" des Gerätes genau diese Lösung Anlaß zu viel Verdruß, denn der Uhren-Chip wird ausschließlich von der Batterie versorgt. D. h., beim Einschalten findet jetzt das BIOS keine Uhr und "konsequenterweise" wird auch nicht gebootet... Hinzu kommt noch, das dieser Laptop wohl wegen seiner "Beliebtheit" - im Web auch nach intensiver Suche - scheinbar völlig unbekannt ist. Man findet Gerätetypen der Fa. TARGA genug, aber nicht diese Variante.


    Zum Verschrotten ist das Gerät eigentlich zu schade (in erster Näherung). Was mir fehlt ist eine Idee bzw. dokumentierter Ansatz, die mir den Austausch dieses Klotzes ermöglicht oder zumindest Klarheit darüber verschaft, ob das überhaupt sinnvoll geht (in zweiter Näherung). Kennt jemand diese Kiste und das Problem und kann mir mit Tipps, Infos etc. weiterhelfen ?

  • Klingt schwer nach "Dallas Chip".

    Einfach mal in die Forensuche - oben rechts - eintippen, vielleicht schubst Dich das schonmal in die richtige Richtung.


    Ansonsten, wenn möglich Foto machen oder mal die Links für die gefundenen Dokus hier posten, dann kommt da schneller sinnvoller "re-Post" zum Thema.

    Evtl. hatte der Rechner ja auch noch einen anderen Namen ? Also was Griffigeres als die Zahlenkombi ?

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Zu den Foto's, damit mehr Licht in die Sache kommt:



    Also: oben links die Uhr (könnte sein das die nicht als einziges in dem Klotz steckt, was bedeutet sonst "AWARD" anderes als AWARD-BIOS...), rechts daneben das Typenschild wie es oberhalb der Tastatur angebracht ist u. dann der aufgeklappte Laptop selbst. Wie die Vertriebsfritzen auf den Namen 'Traveller' gekommen sind, ist mir schleierhaft, der Laptop ist zum herumtragen deutlich zu schwer (ich hätte als Namen 'Transporter' gewählt, kommt der Realität entschieden näher)


    BTW., die Forums-Software ist in der Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig, ich geh' mal davon aus, das in der Wissensdatenbank etwas zur Bedienung zu finden ist, das mit den Bildern geht mir zu ungelenk von der Hand, da muß ich nachlesen...

  • Danke, ich werd' die Sticker einmal herunter nehmen. womit wir beim Kernproblem sind: Auf der Platine ist im Umfeld nichts zu erkennen, was den externen Anschluß einer Lithiumzelle ermöglicht. Hat sich schon einmal jemand daran versucht, das zu tun ? Wenn ich mir vorstelle, mittels Fräsen wie ein Archeologe ins 'innere der Kammer' vor zu dringen... Da beschleicht mich dann doch ein gewisses Unwohlsein, zumal nicht klar ist wie's im Innern aussieht.


    Mittagessen, ich muss eine Pause einlegen...

  • Die Lithiumzelle des Dallas ist leider nicht herausgeführt.

    Da mußt du auf jeden Fall ans Aufgraben gehen.

    Versuche bitte auch nicht, den Dallas auszulöten, wenn du nicht schon öfters an mehrlagigen Platinen gearbeitet hast.

    Da kommen auf jeden Fall ein paar Durchkontaktierungen mit.


    Gruß Jörg

  • Wenn ich mir vorstelle, mittels Fräsen wie ein Archeologe ins 'innere der Kammer' vor zu dringen... Da beschleicht mich dann doch ein gewisses Unwohlsein


    Das ist alles halb-so-wild. Du sollst ja auch nicht unbedingt den kompletten Chip "zermurksen" - wobei auch das durchaus eine Option ist, siehe die Variante mit der Heißluftpistole. Aber es reicht eigentlich völlig aus, wenn man da von seitlich so lange vorsichtig die Plastik abträgt, bis die Kontakte sichtbar werden. Damit das gut klappt, muß man halt vorher mal lesen / Bilder schauen, wo genau man da ansetzt. Da man da dann einfach nur einen ExtraBatteriehalter anlötet, oder sogar den neuen Akku / Batterie (+Diode) direkt, ist man ja auch gar nicht gezwungen, das oben auf den DALLAS Chip zu kleben. Das kann dann in einem kleinen isolierenden Tütchen ganz prima auch rechts neben dem Chip liegen, da ist anscheindend genug Platz für sowas. Bißchen befestigen mit Kleber am Chip. Die alte Batterie kann einfach in dem IC-Gehäuse bleiben - da passiert gar nichts weiter. Und auch wenn die noch bißchen mitgeladen wird, ist da nicht schlimm, weil der eigentlich NVRAM Chip einen sehr weiten Vrträglichkeitsbereich hat, was die Spannung anbetrifft. Da könnten sogar zwei komplett geladenen Akkus dran sein und der würde gut damit laufen.



    Wie die Vertriebsfritzen auf den Namen 'Traveller' gekommen sind, ist mir schleierhaft, der Laptop ist zum herumtragen deutlich zu schwer (ich hätte als Namen 'Transporter' gewählt


    Nun, das ist - wie alle Dinge - relativ ...

    Im Vergleich zur Vorgängerversion tragbarer Geräte, ist das geradezu ein Leichtgewicht und eine Maschine, die man tatsächlich immer dabeihaben kann.


    Google Suche mit z.B. "Bilder: Osborne Portable" oder z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/Portable_computer bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/Portable



    und noch ein Edit , der muß noch sein ... https://www.inexhibit.com/wp-c…-computer-advertise-2.jpg

    ( Osborne Portable mit einem Executive Portable Chief Officier )


    und Compaq I , II und III


    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

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  • Danke für die vielen Infos. Der Tip mal unter die beiden Label zuschauen & "Dallas DS1287" zu finden war genau richtig. Hab' in der "Mittagspause" kurz gegoogled und u. A. einen Link auf einen Threat von 2012 gefunden, in dem 'mein' Problem schon einmal behandelt wurde. Zusammen mit den heutigen Infos bin ich jetzt gut aufmunitioniert und es kann los gehen. Per Taschenlampe auf's Mainboard geleuchtet ist gut zu erkennen, das es eine multilayer Platine sein muß. Die Masselage zeichnet erkennbar gut ab. Ich denke, den Baustein auszulöten, könnte schwierig werden, zumal ich den Laptop erst einmal zerlegen muß, um an das Mainboard zu kommen. Da ich passendes Werkzeug zum fräsen habe (ist auch schon gute 32 Jahre alt, dieses museale Zeug, man weis nie wann es wieder wichtig wird ;) ), entscheide ich mich fuer den 'archeologischen' Weg und werde die beiden Kontaktpunkte an der Flanke freilegen. Die beiden Links von Toast_r werden mir den Weg weisen... So'n ähnlichen Satz gab es doch schon mal irgendwo ?


    Ich melde mich zurück mit hupen, wenn's geklappt hat, mit Glockengeläut, wenn er in die Tonne muß =:O)

  • So, der Uhrenchip Austausch ist durch, leider mit gemischtem Ergebnis. Er startet wieder, man kommt jetzt auch wieder ins BIOS-Setup, ...aber er bootet nicht mehr von der HD. Ab und an kommt auch mal die Meldung "Loading DOS...", dann ist sense. Die meisten Startversuche enden jedoch mit der Meldung, das ein HD-Controller Diagnostic Fehler erkannt wurde (???). Die Platte startet, es wird wohl auch was gelesen, aber dann scheint der Loader (oder was auch immer) per Absturz zu verrecken. Der Vorbesitzer (ein ehemaliger Arbeitskollege) hatte die HD komprimiert betrieben, um mehr Daten drauf zu bekommen (120MB Platte). Kann gut sein, das im Uhren-RAM irgendwas abgelegt war, was jetzt weg ist und die komprimierten Daten nicht ausgepackt werden können (nur eine Vermutung, was da nun tatsächlich nicht mehr funktioniert weiß der Kukuck). Andere Baustelle ist das Floppy-Laufwerk. Scheint eine Version mit Seilantrieb zu sein. Man hört wie ein Motor recht fleißig dreht, aber ganz so als wenn die Last fehlt. Auch vermisse ich das typische Geräusch, wenn die Fensterabdeckung (bei eingelegter Floppy) für den Schreib/Lesekopf beiseite geschoben wird. Ich würde sagen: eins gewonnen, zwei verloren...


    Den Ausbau des Uhrenchips betreffend, habe ich nach ersten "Grabungsversuchen" recht schnell beschlossen, dass das so nichts wird (Bild (1)). Die beiden freizulegenden Anschlußpunkte lagen sehr tief im Verguß, vom Dreck den das machte ganz zu schweigen ;) Also die Fräse beiseite gelegt und das Mainboard kurzerhand ausgebaut. Display, HD, Floppy und Mainboard sind ein Modul. Im Grunde mußte also nur die Unterschale entfernt werden und schon kam man wunderbar an den Uhrenchip heran (kein Foto wegen zu schlechter Ausleuchtung). Entlöten der Pins habe ich garnicht erst in Betracht gezogen sondern Gleich einen Fässchnitt auf der zur Platinenkante hin liegenden Seite ca. 1.5mm oberhalb der Gehäuseunterkante des Uhrenchips gelegt (Bild (2)). Den schmalen Grad konnte man leicht abbrechen und hatte dann freie Bahn auf die Pins. Mit einem geeigneten Seitenschneider diese durchzukneifen, war schnell getan, die anderen Pins dann durch mehrmaligen biegen abbrechen und schwubs war die schwarze Box frei von ihren Verpflichtungen (auch Bild (2)). Die Pin-Reste noch auslöten und die Löt-Pads vom Lötzinn zu befreien ist schon fast ein Selbstgänger. Bild (3) zeigt die einbaufertige Situation. Bild (4) dann die Situation "Missetat vollbracht". Was dann kam steht ja weiter oben beschrieben.


    Damit stehe ich wieder am Anfang. Wann ich versuchen werde, das Floppy-Laufwerk wieder benutzbar zu machen, lasse ich mal offen. So wichtig ist die TARGA-Kiste nun auch nicht. Ich habe glücklicherweise zwar noch WIN3.1 Disketten bei mir gefunden, aber inwieweit das reicht ohne ev. die speziellen Treiber die üblicherweise bei Windows noch benötigt werden, ist ohne intaktes Floppy-Laufwerk eh' nicht feststellbar. Der Rechner hat kein Wifi oder USB, kann auch nur von HD oder Floppy booten, was die Möglichkeiten generell stark einschränkt. Tja, Schitt happens... Museal halt =:O)


  • na ... nicht so schnell aufgeben :)


    Sieht doch bestens aus. Hast Du denn den neuen BIOS Chip mal "initialisiert" ? d.h. mal einen BIOS Screen gesehen und da irgendsowas wie default Werte eingestellt.


    Die Platte hat möglicherweise Parameter in CHS Form, die man da einzeln eintragen muß. Wenn ja sollten die i.a. oben auf der Platte draufstehen. Evtl. läuft sie ja dann besser.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich mußte zusammenpacken, es war Tea-Time... Widerspruch war Zwecklos ! ;-))


    Das BIOS-Setup neu zu erstellen war erste Amtshandlung, die Platte konnte man aus einer umfangreichen Liste auswählen. Was ev. auf ihr an Geometriedaten steht (wenn...), habe ich nicht kontrolliert. Läßt sich beim nächsten Versuch nachholen. Ins Floppylaufwerk muß ich ja eh sehen, um festzustellen was da so "emsig am Rad dreht". Das "multible Organversagen" kam tatsächlich etwas überraschend.


    Die Floppy muß wieder laufen, vielleicht kann man dann mittels DOS Boot-Diskette mehr erkennen bzw. den HD-Zugriff testen. Ohne Diagnostik-Möglichkeit ist das alles wie Negerkampf im Tunnel.