Hallo feinherbe Mitforisten!
Ich dachte mir: Wenn ich schon nicht vernünftig Programmieren kann- und auch elektronisch noch viel zu Lernen habe- stelle ich mal die Restauration meines Commodore 8296 vor.
Gerne mach ich das auch für viele andere Commodore-Rechner, welche bislang über meine Bastelwerkbank gegangen sind- wenn ihr wollt.
Nun gut. Den 8296 habe ich von einem echt coolen Menschen im Bundle mit einem 8032-SK und einer alten 8250 gekauft. Er arbeitet in einem Museum in Nürnberg, von dort habe ich die Teile auch geholt.
Sie standen jahrelang herum, waren jedoch beim Vorbesitzer bis 2007 in regelmäßigem Einsatz (und so sehen sie verdammt nochmal auch aus).
Ein BGV A2 Prüfstempel (welcher jährlich überklebt wurde und schon gut 3mm dick war) verwieß darauf.
Außerdem ist die Röhre eingebrannt, ein wenig unscharf und etwas dunkel- aber hey: Das Ding musste eben ackern!
Begonnen habe ich mit der Tastatur. Leider fehlt mir die "K"-Taste (suche ich immernoch).
Bestandsaufnahme- Tastatur vorher:
Einfach mal vergrößern- das Ding ist arg verschmutzt, und ich habe noch nie so glänzende Tasten gesehen, hier wurde also viel getippt!
Zerlegt war sie recht schnell, erstmal die Tasten mit einem Keycap-Puller rausgezogen:
Anschließend nahmen die Tasten zuerst ein Bad in Wasser mit Seife, danach wurden alle einzeln geputzt.
Jetzt gabs das H2O2-Bad (Wasserstoffperoxid, allerdings auf 4% verdünnt!). Hier ist VORSICHT geboten, denn man "bleicht" auch die dunkelbraune Beschriftung der Tastenkappen!
Regelmäßige Kontrolle hilft. In Summe badeten die Tasten drei Tage bei guter Sommersonne (regelmäßig umrühren, damit jede Taste in etwa die gleiche Menge Sonne abbekommt).
Zwischenzeitlich hab ich mich mal um die Innereien gekümmert- ein Test der Tastatur am funktionsfähigen 8032-SK zeigte, dass die Hälfte der Tasten entweder garnicht, oder aber erst mit massivem Druck funktionierten. Glücklicherweise sind die Innereien (Tastenstempel + Kontaktelemente) gleich zu denen des C64. Und von genau dem hatte ich noch eine Schlachttastatur hier.
Übler Zustand, keine Frage...
Also erstmal alles zerlegt und das Gehäuse geduscht:
Hier die Pömpel, welche getauscht wurden- der der "K"-Taste war ohnehin gebrochen und wurde durch einen Guten ersetzt:
Außerdem noch die Leiterplatte mit Isopropanol gereinigt und alles wieder zusammengesteckt (nicht vergessen, die Shift-Lock Taste wieder anzulöten).
Das Gehäuse bekam noch eine Reinigung mit einem sogenannten "Schmutzradierer" (einfach mal googlen, sind genial, diese Schwämme!) und Orangenreiniger.
Zustand vorher- traurig dreckig:
Fertig, Jungs. Da die "K"-Taste fehlt, habe ich fürs erste die "."-Taste vom Nummernblock geklaut und diese durch eine Commodore-Taste vom C64 ersetzt.
Temporär, denn ich hoffe immernoch, eine passende Taste zu bekommen!
Was man nicht sieht: Die Tasten sind um Klassen heller jetzt- das retrobrighten hat also gut funktioniert. Allerdings ist auch die Schrift nun minimal heller- deshalb den Prozess kontrollieren!
Nun gehts dem Rest ans Leder...