Restauration eines Commodore 8296

  • Hallo feinherbe Mitforisten!


    Ich dachte mir: Wenn ich schon nicht vernünftig Programmieren kann- und auch elektronisch noch viel zu Lernen habe- stelle ich mal die Restauration meines Commodore 8296 vor.

    Gerne mach ich das auch für viele andere Commodore-Rechner, welche bislang über meine Bastelwerkbank gegangen sind- wenn ihr wollt. :)


    Nun gut. Den 8296 habe ich von einem echt coolen Menschen im Bundle mit einem 8032-SK und einer alten 8250 gekauft. Er arbeitet in einem Museum in Nürnberg, von dort habe ich die Teile auch geholt.

    Sie standen jahrelang herum, waren jedoch beim Vorbesitzer bis 2007 in regelmäßigem Einsatz (und so sehen sie verdammt nochmal auch aus).

    Ein BGV A2 Prüfstempel (welcher jährlich überklebt wurde und schon gut 3mm dick war) verwieß darauf.

    Außerdem ist die Röhre eingebrannt, ein wenig unscharf und etwas dunkel- aber hey: Das Ding musste eben ackern!


    Begonnen habe ich mit der Tastatur. Leider fehlt mir die "K"-Taste (suche ich immernoch).


    Bestandsaufnahme- Tastatur vorher:

    Einfach mal vergrößern- das Ding ist arg verschmutzt, und ich habe noch nie so glänzende Tasten gesehen, hier wurde also viel getippt!


    Zerlegt war sie recht schnell, erstmal die Tasten mit einem Keycap-Puller rausgezogen:


    Anschließend nahmen die Tasten zuerst ein Bad in Wasser mit Seife, danach wurden alle einzeln geputzt.

    Jetzt gabs das H2O2-Bad (Wasserstoffperoxid, allerdings auf 4% verdünnt!). Hier ist VORSICHT geboten, denn man "bleicht" auch die dunkelbraune Beschriftung der Tastenkappen!

    Regelmäßige Kontrolle hilft. In Summe badeten die Tasten drei Tage bei guter Sommersonne (regelmäßig umrühren, damit jede Taste in etwa die gleiche Menge Sonne abbekommt).






    Zwischenzeitlich hab ich mich mal um die Innereien gekümmert- ein Test der Tastatur am funktionsfähigen 8032-SK zeigte, dass die Hälfte der Tasten entweder garnicht, oder aber erst mit massivem Druck funktionierten. Glücklicherweise sind die Innereien (Tastenstempel + Kontaktelemente) gleich zu denen des C64. Und von genau dem hatte ich noch eine Schlachttastatur hier.


    Übler Zustand, keine Frage...



    Also erstmal alles zerlegt und das Gehäuse geduscht:


    Hier die Pömpel, welche getauscht wurden- der der "K"-Taste war ohnehin gebrochen und wurde durch einen Guten ersetzt:


    Außerdem noch die Leiterplatte mit Isopropanol gereinigt und alles wieder zusammengesteckt (nicht vergessen, die Shift-Lock Taste wieder anzulöten).

    Das Gehäuse bekam noch eine Reinigung mit einem sogenannten "Schmutzradierer" (einfach mal googlen, sind genial, diese Schwämme!) und Orangenreiniger.


    Zustand vorher- traurig dreckig: :)



    Fertig, Jungs. Da die "K"-Taste fehlt, habe ich fürs erste die "."-Taste vom Nummernblock geklaut und diese durch eine Commodore-Taste vom C64 ersetzt.

    Temporär, denn ich hoffe immernoch, eine passende Taste zu bekommen! :)


    Was man nicht sieht: Die Tasten sind um Klassen heller jetzt- das retrobrighten hat also gut funktioniert. Allerdings ist auch die Schrift nun minimal heller- deshalb den Prozess kontrollieren!


    Nun gehts dem Rest ans Leder...

  • Das Gehäuse sieht auch furchtbar aus:



    Erstmal den Monitor abgesteckt und durch einfaches Drehen vom Rechner abgenommen:


    Dieser sieht jedoch auch nicht besser aus:


    Alle Gehäuseteile von ihrer Elektronik befreit, fertig zum Duschen!


    Gut, dass es hier noch altes, ein unbenutztes Bad gibt (sonst würde ich wohl gelyncht werden).

    Hier sieht man diese Radierschwämme und den Orangenreiniger. Würde man es mit einem Tuch und Reiniger versuchen... NOPE- ein Tuch bekommt den Schmutz nicht aus der rauhen Oberfläche des Gerätes!


    Nachher- sieht aus, wie aus dem Laden (auch der TÜV-Prüfstempel ging nach laaaangem rumgeknibbel ab).

    Für den Schriftzug lasse ich mir auch was einfallen- der ist nicht mehr toll.

    Werde es mit retrobrighten (die braunen Passagen abgeklebt) versuchen. Falls das nicht klappt, zeichne ich das Ding mit Inkscape nach und lass mir da was drucken:


    Für heute war dann auch Schluss, hier noch ein paar leckere Bilder von Mainboard und Monitor:




    Die gesamte Elektronik bekommt neue Elektrolytkondensatoren. Auch wird der Spannungsregler des Monitors ersetzt.

    Der 8296 läuft zwar (mich wundert, wie das überhaupt sein kann :D ), aber von Hifi-Geräten weiß ich um die Alterung dieser Bauteile.

    Den Netzfilter tausche ich auch.

    Dazu aber wie gesagt demnächst mehr, ich berichte in diesem Thread weiter.


    Bis dann und danke fürs Lesen, Foristen! :)

    Euer verwirrter Matthias...

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  • Mahlzeit werte Mitleser,

    kurzes Update, ein Inkscape-Modell des Frontlabels im Maßstab 1:1 erstellt:



    Sollte ausreichend genau sein, habe die Maße mit dem Meßschieber abgenommen.

    Das Commodore-Logo gefällt mir noch nicht, ist aber das Originale. Werds noch ein wenig höher setzen.

    Ein großes Problem wird die korrekte Einfärbung werden- da muss ich mal mit dem Werbetechniker sprechen.

    Hier aus dem Netz ein Bild eines meiner Ansicht nach fast neuwertigen Gerätes... man sieht, dass die meisten im Umlauf befindlichen 8296 deutlich vergilbt sind (kann natürlich auch die Aufnahme sein, die hier ein wenig aufhellt- schwierig, dies 100% korrekt zu bewerten):




    Die Frage ist nun: Darf ich dieses Schild nachdrucken lassen, oder bekomme ich da Probleme? Denke, für die Privatanwendung sollte es kein Thema sein, oder?


    Viele Grüsse,
    Matthias

    3 Mal editiert, zuletzt von CBM_Ba ()

  • Im Forum64 wurde schon mal das Thema neue Commodore Label bearbeitet. Deshalb denke ich, das da keine

    Probleme auftreten sollten. Du vermarktes sie ja nicht.

    Ich hab mir eh überlegt, mal für alle alten CBM's Etiketten nachzubauen.

    Diese könnte man ja wirklich fair bepreist anbieten- allerdings gehts dann in die kommerzielle Schiene. Eigentlich schade, dass es ein paar wenige Leute gibt, die diese Dinge zwar nicht selbst anbieten, aber abmahnen würden, falls man versucht, dies selbst zu tun. :(

    Reich wird man damit doch nicht- aber wenns keine Alternativen gibt, was soll man dann machen?


    Bleibt also erstmal beim Versuch für den 8296. Zur 8250 bräucht ich auch ein Label... und ich denke: VIELE andere hier auch.

    Denn das brächte einen entscheidenden Vorteil: Bislang waren sehr viele Floppys für die CBMs mit dem Metallgehäuse in schlechtem optischen Zustand. Die Labels bekommt man quasi nicht zerstörungsfrei runter, um das Blechgehäuse neu lackieren zu können. Hätte man Labels, wäre all das kein Thema!


    Nunja, mal kucken. Der Tag bräuchte 48 Stunden, dann würde auch mal was passieren. :D

  • Falls das klar geht mit dem Werbetechniker - ich habe auch das Schild eines 8032-SK als Vektor hier liegen. Erstellt mit Affinity auf Basis eines Scans meines Originalschildes + mit dem Messchieber abgenommene Maße. Nur habe ich niemanden zum Drucken (das müsste auch auf Silberfolie gedruckt, werden, da die weißen Bildteile die silberne Grundfarbe sind), und der Thread im Forum64 ist auch eingeschlafen (wobei ich dort dem Tommes noch keine Mail geschrieben habe).


    Bleed, Beschnittmarken etc ist alles da bzw kann nach Absprache dazugepackt werden. Das Logo ist nach dem Commodore-Vorgaben erstellt.

    Scan: (da sieht man auch schön die übliche Problemzone rechts, wo sich die Folie abgehoben hat und nun massig Dreck drunter sitzt.

    PS: Label einer 3040 kann ich auch erstellen.

  • Geschirrspüler ist zwar ideal (geht auch bei Platinen aller Art super)- aber dann würde ich wohl vor die Tür gesetzt werden. :grrr:

    Ich nutze Koch Chemie Green Star. Ca 1:15 - 1:20 in der Sprühflasche anmischen, einsprühen und schauen wie der Siff der Jahre in Strömen herunterläuft. Wird viel im Automobilbereich genutzt, von der Motorwäsche bis zum Innenraum. Hab ich nur gute Erfahrungen damit gemacht, und nutze das Zeug auch als Reiniger im Haus. Hinterlässt keinen Seifenfilm, enthält keine Lösungsmittel, die Plastik angreifen könnten, Mehrere Monitore, meine komplette Vectrex, auch Boards und ganze Bildröhren haben in dem Kram geduscht, ohne Probleme.

  • Hau her, deine Labeldateien- fragen kann ich den guten Mann gerne!

    Versprechen natürlich nix, denn genau beim Silber wirds entweder teuer, oder es wird abgewunken.


    Viele Grüsse,

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    man sieht, dass die meisten im Umlauf befindlichen 8296 deutlich vergilbt sind (kann natürlich auch die Aufnahme sein, die hier ein wenig aufhellt- schwierig, dies 100% korrekt zu bewerten)

    Die Gehäuse vergilben nicht, da sie lackiert sind.

    Vergilbung gibt es da eigentlich nur bei den Tasten und den Labeln.

  • man sieht, dass die meisten im Umlauf befindlichen 8296 deutlich vergilbt sind (kann natürlich auch die Aufnahme sein, die hier ein wenig aufhellt- schwierig, dies 100% korrekt zu bewerten)

    Die Gehäuse vergilben nicht, da sie lackiert sind.

    Vergilbung gibt es da eigentlich nur bei den Tasten und den Labeln.

    So meinte ich das ja. :)

    Die Vergilbung bezog ich auf das Label und die Tasten beim 8296. Eigentlich ist auch die dunkle Tastatur betroffen, bei der vergilbt dann eben die Schrift. Hier traue ich mich aber definitiv nicht, irgendwas ins H2O2 zu werfen...


    So Burschen! Weiter gings mit dem Mainboard dieses Dinosauriers.


    Erstmal das Board ordentlich waschen und in Bref einsalben (Bilder dieses Prozesses erspare ich euch, denn Elektronik und Wasser ist nicht Jedermanns Thema:


    Vorher:


    Nachher (Waschen + Bref + Waschen + Alkohol + Kontaktspray + 48h Vollgas Heizung):


    Nachdem dann alle ICs wieder in ihren Sockeln saßen, hab ich noch die fünf auf dem Board befindlichen Elkos gegen 105°C-Neuware ersetzt, sowie den Netzfilter getauscht, den Trafo auf 240V umgesteckt und im Anschluss einen Einschalttest vollzogen:



    LÄUFT!




    Der große Elko ist bestellt, der kommt auch noch raus. Nächster Schritt wird die Überholung des Monitorboards inkl. gründlicher Reinigung und Tausch aller Elkos, sowie des 18V-Spannungsreglers sein.


    Bleibt dran und schaltet wieder ein, Jungs! :)

  • Irgendwann muss ich aus Bayern mal zu dir kommen, glaub ich doch schwer, Helmut! :)

    ja, bitte und viel zeit mitbringen ;)
    dann könnten wir zusammen meine geräte instandsetzen ;)

    das machst du super :)

    und ich sehe gerade, du hattest vor zwei wochen geburtstag gehabt.
    alles gute nachträglich von mir.

    gruß
    helmut

  • Guten Morgen zusammen, geschätzte Leser dieser für die meisten wohl leidlich interessanten Berichterstattung! :D

    Herzlichen Dank, Helmut! :)


    Sooooo:

    Gestern abend schnell die Monitorelektronik aufgefrischt. Ohne Handschuhe nicht machbar, alles war voll mit schwarzem, sehr feinem Staub.


    Vorher:


    Nachher:


    Gewechselte Bauteile:


    Der Gleichrichter bekommt noch einen Kühlkörper. Gewechselt wurden alle Elkos (auch der gepolte), der Spannungsregler (mit frischer Wärmeleitpaste eingesetzt) und ein Tantal.

    Außerdem die komplette Platine nachgelötet, nachdem mir beim auslöten eines Elkos beinahe ein danebenliegendes Bauteil quasi von alleine aus den Lötaugen geflutscht wäre (die Pins waren locker, obwohl die Lötstelle noch gut aussah!).

    Reinigung diesmal nicht unter fließendem Wasser wegen der Hochspannung. Leider bekam ich das Ding deshalb nicht sooo sauber.

    Danach mit Kontaktspray Potis und Steckleisten behandelt.


    Heute wird der Blechrahmen und die Röhre gereinigt und alles wieder soweit zusammengesteckt. Im Zulauf befindet sich auch eine (laut Verkäufer NOS) Bildröhre! Bin ja gespannt. Hängt noch ein halber CBM in OVP dran. :D


    Auf bald, werte Mitstreiter!


    Euer Matthias

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  • Hallo zusammen,


    weiter gings heute mit dem Bildschirm. Die Reinigung war wirklich eine ekelhafte Aktion. Ich frag mich, wo dieses Gerät eingesetzt war.


    Ich habe die Röhre aus dem Metallrahmen geschraubt, den Fuss und das Kabel deinstalliert und alles wieder mit Bref unter der Dusche gereinigt (die Röhre/Kabel natürlich NICHT ;) ).


    Monitoreinheit vorher:


    ...und jetzt, nach dem Recapping und der Reinigung:


    Hierfür ging ich sogar der Ablenkeinheit an den Kragen, um darunter vernünftig reinigen zu können:


    Nun, an sich alles relativ langweilig- ich weiß. Auch der abschließende Test nach dem Zusammenbau, mit Justage des Focus und den restlichen Parametern (gut, diese sind sehr überschaubar, aber nach Demontage der Ablenkung und dem Recapping notwendig).


    Und nun zu einer interessanten Frage: Im Zulauf befindet sich ein NOS-CBM-Leergehäuse mit Monitoreinheit (lt. Verkäufer- ich glaube aber, dass das Teil schonmal als Computer verwendet wurde, irgendwann vor 2005 oder so. Wir werden sehen.). In dieser Einheit sollte der Schirm perfekt scharf, hell und kontrastreich sein.

    ABER: Hier liegen noch zwei Philips 13" Composite Monitore mit Bernsteinröhre rum! Also mal einen aufgeschraubt und die Röhren verglichen. Mechanisch sind sie absolut kompatibel, auch der Röhrensockel würde einwandfrei auf den Stecker passen.

    Die grüne aus dem CBM ist eine Philips M31-334GH, die aus dem Monitor eine Philips M31-344LA/PD.

    Jetzt meine Frage: Wenn ich die Ablenkeinheit umbaue, könnte die bernsteinfarbene Röhre auch im CBM funktionieren?

    Ich hab versucht, am Sockel Widerstandswerte zu messen, aber werde nicht recht schlau draus, bzw. bekomm das nicht einwandfrei hin. Leider finde ich auch keine Datenblätter zu den Röhren.

    Was ich gefunden habe: Die grüne Röhre von Orion aus einem Schneider CPC-Monitor passt im CBM... aber die ist schließlich auch grün. (Und da ich das Glück gepachtet habe: Genau so einen Schneider hab ich erst vor zwei Monaten verkauft... :( ). Ich frage mich manchmal wirklich, warum dies IIIIMMER so ist bei mir?! Ich werfe was weg/verkaufs, etc... -> und später brauch ich es! :D

    Seht ihr auf dem Bild rechts die Monitorplatine? Die ist vom 4032, welchen ich GENAU zu diesem Zeitpunkt überholt hatte! Dass ich aber die Röhre aus dem Schneider jemals gebrauchen könnte... auf DIE IDEE kam ich selbstredend nicht.

    Der CPC hatte defekte Tasten und der Datenrecorder brauchte neue Riemen, lag auch Jahrzehnte im Abstellraum.

    ...aber gut, der Drops ist gelutscht, das Teil ist für annähernd gratis über die Kleinanzeigen entschwunden.


    Zurück zum Bernsteindings:

    Einfach umbauen auf die andere Röhre wollte ich nicht- denn falls die Heizung einen kleineren Widerstand hat, himmle ich mir eventuell die Monitorplatine des CBM.

    Das Bild dieser Röhre ist noch sehr scharf- und dieses herrlich augenberuhigende orangegelb hätte auch was für sich! :)


    Hier ein Bild dieses Monitors:


    Meint ihr, man kann die Röhren umbauen? Hab von dieser Technik wirklich keinerlei Ahnung. Nur Respekt vor Implosion und Hochspannung, deshalb gehe ich da schon mit "Hirn" vor.


    Außerdem ist das Schild seit drei Tagen mit H2o2-Blondiercreme eingeschmiert und wird auch schon sichtbar heller! Vielleicht spare ich mir den Nachdruck des Labels- weil man dies vermutlich eh immer sehen würde.

    Fehlt zum Zusammenbau: Tausch der Bildröhre (entweder grün NOS oder bernstein, wenn möglich), Tausch des großen Elkos auf dem Mainboard und das Logo. (Jaja, und strenggenommen die "K"-Taste... das wurmt mich, ich kanns euch ned sagen...).


    Viele Grüsse,
    Matthias

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    • Offizieller Beitrag

    Ich habe schonmal eine total matschige und eingebrannte Röhre in einem CBM 710 (gleiche Monitorkontruktion wie 8032-SK, 8296,...) durch eine bernsteinfarbene aus einem Philips Monitor ersetzt.

    Der Ersatzröhre fehlten die vier Befestigungslaschen, mit denen die Röhre im Monitorrahmen des CBM befestigt wird.

    Ich habe die Laschen von der alten Röhre genommen und am Kupferband der Ersatzröhre angelötet.

    Ich würde niemandem empfehlen, diese leichtsinnige Aktion nachzumachen. Ich selbst werde das auch nie wieder machen.

    Die durch die beim Löten eingebrachte Wärme entstehende mechanische Spannung in der Bildröhre könnte zur Implosion derselben führen.

    Sowas hat schon zahlreiche tödliche Verletzungen verursacht.

    Mir war die Gefahr zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, sonst hätte ich das auch nicht gemacht.


    Wenn Deine Ersatzröhre die erforderlichen Befestigungslaschen hat, oder Du eine andere, ungefährliche Befestigunglösung hast:

    Die Ablenkeinheit habe ich von der originalen Bildröhre aus dem CBM übernommen, die passte genau auf den Röhrenhals.

    Die Wölbung der Mattscheibe passt bei mir nicht richtig. dadurch gibt es einen Spalt zwischen Röhre und Rahmen.

  • Juhu! Das lässt hoffen! :)


    Hmmmmm, um ehrlich zu sein: Die Laschen könnten bei dem bernsteinfarbenen Monitor auch fehlen. er hat zwar Befestigungslaschen, aber die halten so einen Käfig (siehe Bild oben). Es sieht aber so aus, als lägen die Laschen mechanisch an genau dieser Stelle.

    Notfalls versuche ich, 3D-gedruckte Halter zu konstruieren- Laschen sind ja dennoch vorhanden, die könnte man dann adaptieren.

    Umlöten werde ich das nicht- habe mir zu Implosionen genügend Videos angesehen! Davor hab ich RICHTIG bammel... Es reicht schon, wenn die Röhre durch ihr Eigengewicht auf ihren Glassockel kippt... möchte nicht dran denken.


    Wie hast du den Umbau vollzogen? Umlenkung umgebaut + los gehts? :)

    Weißt du, ob die Röhre so aussah, wie die von meinem gezeigten Bernstein-Modell? Der HV-Anschluss ist ja bei der grünen seitlich, bei der bernsteinfarbenen oben.


    Viele Grüsse,

    Matthias

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  • Das schon- aber die Position der Regler + Knöpfe, sowie der Standfuss (sieht man auf meinem Bild nicht) ist gleich.


    Ich kuck später mal. War bei deiner Röhre der HV-Anschluss auch oben, statt seitlich im Glaskolben? ;)


    Und: WOOO findet man so einen derbe benutzten 700er? Wahnsinn!

  • Alles klar- ich kanns kaum erwarten! :)

    Schade, dass die Wölbung anders ist... ich dachte, das könnte passen. Na mal kucken. Bernstein sähe richtig schick aus, finde ich.

    Hat der 700er nicht eine andere Monitorelektronik? Dachte, da war irgendwas... kann mich aber täuschen. Und selbst wenn: Die Röhre wird Commodore ned geändert haben, also passt dann auch der Umbau.


    Ich berichte!

  • Der eingebrannte 700er Monitor stammte aus einer Garage, in der vor vielen Jahren mal Zeug eingelagert wurde, das eigentlich hätte entsorgt werden soll.

    hallo christian,

    der kommt mir irgendwie bekannt vor.
    die schrift auf dem tesafilmstreifen ist wohl auch meine.
    war der aus meinen garagen?

    den hast du ja super hinbekommen.

    lg
    helmut

  • Burschen!


    Misserfolg auf ganzer Linie... aber der Reihe nach:

    -> Zuerst den Bernsteinmonitor entkernt, festgestellt, dass die Röhre- wie deine Toast_r - keine Halter hat und total dreckig ist. Also erstmal gereinigt.

    Links grün Serie, rechts bernstein aus Composite-Monitor:


    -> Dann trotzdem dezent genervt alles angeklemmt, Ablenkung umgebaut und gekuckt, ob ein Bild kommt. -> FEHLANZEIGE. Die Heizung glimmte zwar, mehr war dem Schirm jedoch nicht zu entlocken.

    -> Richtig genervt also den Rückbau begonnen. Da der Monitor frisch ausgeschaltet war, musste die Hochspannung erstmal entladen werden. Hierzu hatte ich eine Messstrippe in die PE-Buchse meines Labornetzgerätes eingesteckt und mit der anderen Seite unter dem Silikonpömpel des Schirms solange rumgefummelt, bis es einmal HEFTIG "BAAATZZZZZ" gemacht hat und die Ladung gen Erde entschwunden war.

    -> Irgendwann kucke ich verdutzt auf mein Rohde&Schwarz UDS 5 Tischmultimeter -> TOT. :weinen:

    Es zeigt zwar noch was an, dies hat jedoch mit Messwerten nicht mehr allzuviel zu tun. Frage mich, was da passiert sein kann? Es steckte in der gleichen Steckdosenleiste, über der der Hochspannungsimpuls abgeleitet worden ist. Aber dieser ging ja über den PE weg- wo soll da also der Schaden entstanden sein?! Auch war das Multimeter zu diesem Zeitpunkt nicht am Monitor angeklemmt.


    -> Ok, noch heftiger genervt den Rückbau der Röhre fortgesetzt, und hierzu den Silikonpömpel der Hochspannung wieder in die grüne Röhre gefummelt. Was sehe ich da: Der Pömpel hat seitlich feine Risse, welche bis auf den Metallkontakt reichen!?! *aaaaaaaaaaaarghhh?!* :cry2:

    Das Silikon ist schon relativ spröde- da müsst ihr bei euren Geräten auch mal kucken oder aufpassen beim Ausbau!

    Ja, hilft alles nix- so wollte ich das nicht mehr verbauen- mit Isolierband rumfummeln wäre mir entschieden zu heiß in so einem Fall.

    Aber: Matthias hat ja noch den zweiten (defekten) 8032-SK, welcher nur einen schmalen grünen Streifen auf seinem Monitor anzeigt, wenn man ihn einschaltet (dazu gibts auch irgendwo einen Fragethread im Forum, aber an dem Gerät mach ich erstmal nicht weiter).

    -> Aus diesem also nun ENDGÜLTIG genervt den Hochspannungstrafo (-kaskade? Keine Ahnung, das Ding mit dem Kabel + dem Silikonpömpel eben) ausgelötet, penibel gereinigt und in meine überholte 8296-Monitorplatine eingelötet. ENDLICH zusammen, eingeschaltet- UND: Das Bild ist nur noch ein schmaler grüner STREIFEN?! :cursing::cry2:

    Also das ganze Gedöns (Hauptplatine 8926 und Netzteil dazu) fast schon heulend zum 4032 geschleppt und dessen Monitor angeklemmt, um zu sehen, ob der Rechner jetzt auch noch einen Schlag (im wahrsten Sinne des Wortes) bekommen haben sollte (wohlgemerkt: dieser war zum Zeitpunkt der Entladung NICHT angesteckt- auch nicht der Monitor!).

    Zum Glück: 8296 tut noch einwandfrei. Also nochmal an die Monitorplatine gesetzt und die Potis, sowie Steckverbinder erneut mit Teslanol behandelt, sowie die Pins leicht gebogen (war ein Tip bei schlechtem Kontakt hier ausm Forum). Siehe da: ENDLICH, nach gut 3,5h läuft alles wieder einwandfrei... oder sagen wir: Exakt so, wie gestern. :stupid:

    Um wenigstens noch einen kleinen Erfolg zu haben, habe ich den Zusammenbau begonnen- das Frontschild ist wieder ganz ansehnlich geworden. Nachdem die braune Schrift langsam auch minimal heller geworden ist, habe ich den Bleichvorgang heute nachmittag gestoppt. Der Kompromiss ist ganz gut, finde ich:

    Vor allem im Direktvergleich mit vorher unter exakt den gleichen Lichtbedingungen im Keller- das Schild war auf diesem Bild schon gereinigt:


    So, was bleibt jetzt noch zu tun:

    -> Einbau des großen Elkos der Hauptplatine (war noch nicht im Briefkasten heut)

    -> Tausch der Bildröhre gegen die aus dem gekauften CBM-8296D-Leergehäuse (kommt auch erst nächste Woche hier an)

    -> BurnIn-Programm laufen lassen

    -> K-Taste suchen, finden, sich freuen und verbauen


    ...ach ja: Und irgendjemanden finden, der sich mein Multimeter ansieht. Für heute reichts mir in sehr hohem Maße- UND: Irgendwoher einen Ersatzsilikonpömpel für den Trafo auftreiben... hat jemand was für mich? :)


    Bleibt wie immer dran- es lohnt sich (oder auch nicht- je nachdem, ob man mein Gelaber hier ertragen kann).

    Euer verstörter Matthias.

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  • Guten Abend Foristen!


    Heute ist nicht recht viel passiert- aber da der große Elko geliefert wurde, habe ich den letzten, verbliebenen Elko ausgetauscht und den Rechner zumindest "untenrum" komplettiert.



    Danach mangels petSD+ im Bastelkeller erstmal sinnlose Bildschirmfüllung laufen lassen:


    Später dann das petSD+ geholt und "Burnin8296" gestartet:


    Beim ersten "Run" war irgendwann nach geschätzt 50 Durchläufen (habe nicht permanent gekuckt) der Bildschirm dunkel. Ein Reset brachte ihn zurück ins Leben, der erneute Start des Programms lief dann gute 500 Durchläufe, ehe ich ausgeschaltet hab und heimgefahren bin.

    Weshalb er sich im ersten Versuch aufhängte, weiß ich nicht. Evtl. muss ich die Kontakte aller Stecker nochmal nachbiegen... mir gefällt nicht, dass die relativ labbrig draufsitzen- und ich schon einmal das Problem hatte, dass der Rechner erst nach Wackeln an Steckern anlief. Sowas ist nicht schön, vor allem dann, wenn man grad am Programmieren wäre. :D


    Der Monitor ist unterwegs, jetzt hat sich auch noch jemand aus dem Forum64 gefunden, welcher wirklich 100%ig NOS-Röhren dieses Typs gelagert hat und mir eine verkaufen würde. Über den Preis schreibe ich ihn jetzt erstmal an.

    Andererseits ist der aktuelle Schirm garnicht soooo schlecht. Ja, er ist unschärfer als der von meinem funktionsfähigen 8032-SK und dem 4032, aber es wäre noch tolerabel, finde ich. Mal sehen.

    Sobald der Rechner komplett fertig ist, melde ich hier Vollzug, Jungs!


    *edit*

    Eins noch: Das UDS 5 Multimeter muss ich definitv wegschicken zum Reparieren... damit komm ich nicht klar, es gibt auch keine Schaltpläne dazu... :(

    Ich hab aber eine Art Bedienungshandbuch gefunden, indem verschiedene IEEE-488 Befehle aufgelistet sind und irgendwas von einem PET-Timeout geschrieben steht! :) Da das Ding lt. Datecode der ICs von 1985 ist, kann das schon passen...


    http://www.rainer-foertig.de/td/UDS%205%20TD.pdf





    Wenn ich die ganzen Röderstein-Elkos sehe (die mit dem Kunststoffkörper), wird mir ganz übel... die werden wohl die nächste Baustelle, selbst wenn das Ding irgendjemand wieder reparieren kann. :(

    Aber ich kanns nicht durch ein China-Teil ersetzen- es ist gebaut wie eine Festung und RICHTIG hochwertig. Sowas bekommt man heut doch garnicht mehr.



    Holdfeine Grüße,

    Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von CBM_Ba ()

    • Offizieller Beitrag

    Der eingebrannte 700er Monitor stammte aus einer Garage, in der vor vielen Jahren mal Zeug eingelagert wurde, das eigentlich hätte entsorgt werden soll.


    war der aus meinen garagen?

    Jawoll. :)


    Da der Monitor frisch ausgeschaltet war, musste die Hochspannung erstmal entladen werden. Hierzu hatte ich eine Messstrippe in die PE-Buchse meines Labornetzgerätes eingesteckt und mit der anderen Seite unter dem Silikonpömpel des Schirms solange rumgefummelt, bis es einmal HEFTIG "BAAATZZZZZ" gemacht hat und die Ladung gen Erde entschwunden war.


    Eine wichtige Anmerkung zum Entladen der Bildröhre:

    Entladen wird zwischen dem Anodenanschluß und der leitfähigen äußeren Beschichtung der Bildröhre, also dem 'Masseanschluß'.

    Der Versuch, zwischen Anodenanschluß und Schutzleiter zu entladen, ist gefährlich.

    Damit bringt man die Anode der Bildröhre auf Erdpotential, entfernt aber nicht die Ladung aus der Bildröhre.

    Im Ergebnis hat dann die leitfähige Beschichtung der Bildröhre - und damit das Gerätegehäuse - ein hohes Potential gegen Erde.

    Vorher hatte das nur die Anode, die man ja normalerweise nicht berührt.

    Das ganze geht nur dann gut, wenn das Gerät ebenfalls noch mit dem Schutzleiter verbunden ist.

  • Jawoll. :)

    :thumbup: den hast du super hinbekommen. :)

    ich hätte mir diese arbeit nicht gemacht.
    an monitoren fummel ich nicht gerne.

    ich habe da oft schlechte erfahrung gemacht ;)

    lg
    helmut

    • Offizieller Beitrag

    Naja, ich bin mit dem Umbau nicht 100% zufrieden.

    Zum einen passt, wie bereits erwähnt, die Wölbung der Röhre nicht zum Rahmen, so daß dazwischen ein Spalt bleibt.

    Und leider ist auch die Bildgeometrie alles andere als perfekt.

    Die könnte man vermutlich mit den kleinen Ausgleichsmagneten an der Ablenkeinheit hinbekommen, aber das übersteigt definitiv meine Fähigkeiten.

    Wäre wohl eher was für einen richtigen Fernsehtechniker.