Dell Inspiron 9400 (v. 2007) - darf das schon "retro" sein? Eine Gewissensfrage ;)

  • Hallo zusammen.


    Ich habe mich nicht getraut, dies unter den "klassischen" Computern zu posten. Aber so wirklich "modern" ist diese Kiste ja nun auch nicht mehr. Und es hängt schon so viel Gefühl an dieser Kiste, dass ich schon eine andere Beziehung zu diesem Gerät habe, als zu *wirklich* modernen PCs. Außerdem ist ein, für mich, wichtiges Kriterium erfüllt: Ich hatte das unbändige Gefühl, dieses Ding jetzt, quasi schon lange nach seinem geplanten Lebensende, noch mal richtig "frisieren" zu wollen.


    Zur Geschichte.


    Der 9400 ist mein zweiter Laptop. Ich empfand ihn als "notwendig", wegen seines riesigen 17" Displays, der mächtigen Auflösung von 1900x1200, meinen damaligen Ambitionen, diesen Laptop anstelle eines Desktop-PCs zu verwenden und vor allem mich als Arbeitsgerät bei den Elektromeister- und später Betriebswirt-Abendkursen zu nutzen.


    Die Kiste war neu. Ich hatte sie mir im Dell Konfigurator zusammengestellt und den Werdegang ab Irland verfolgt bis sie bei mir ankam.


    Damals hatte man die Wahl zwischen WinXP und Vista. Ich war der Meinung, dass auf einen neuen Rechner das neueste OS drauf muss. Gut, dies war eine Fehlentscheidung. Denn Vista mit nur 1 GB RAM macht wahrhaftig keinen Spaß. Erste Amtshandlung: Noch ein GB nachgeordert. Trotzdem dauerte es nicht lange, bis ich ein Downgrade auf XP machte.


    Nach den Abendschulstudiengängen wagte ich wieder das Upgrade auf Vista. Nach sämtlichen Updates lief es dann auch mal gescheit. Dann war aber schon der Weg nach Win 7 nicht weit.


    Es folgte der Umbau auf SSD, welche der Maschine einen ungeahnten Boost verschaffte.


    Dank der vielen Schnittstellen begleitet mich der Laptop auch bei vielen Retro-Treffen, da sich einfach ziemlich viel Zeug damit verbinden lässt. Zu Hause steckte der Rechner meistens unterm Schreibtisch, angeschlossen an noch größere Monitore und separatem Keyboard und Maus, quasi als wahrhafter Desktop.


    Die Umstellung auf Win10 klappte, in Ermangelung passender Treiber, nicht, so wanderte die Maschine vor fünf Jahren in die Schublade.


    Vor etwa einem Jahr bekam ich Wind von diversen polnischen Treiberpaketen, also unternahm ich einen neuen Win10 Versuch und siehe da: Es funktioniert! Klar: Nun kann man von einem Intel Core2Duo 1,8 GHz mit 2GB RAM und einer 128MB ATI Karte keine Wunder verlangen. In der Tat ist es so, dass gerade die Grafikkarte sich mit Win10 sehr schwer tut. Die Win10 eigenen Screens, wie etwa "Anzeigeeinstellungen" flackern sehr stark. Wohingegen die klassischen Fenster, wie etwa der "Explorer", oder auch normale Anwendungen wie "Edge" oder "Word" einwandfrei dargestellt werden. Ich behelfe mir hier mit der Darstellung in "hohem Kontrast", da flackert nix... sieht freilich ziemlich bescheiden aus :)


    Bis gestern lief dann mein Wahn, die Kiste bestmöglich aufzupeppen.


    - Aus dem Core2Duo T5600 @ 1,8GHz wurde ein T7600 @2,3 GHz

    - Aus 2 wurden 4 GB RAM (wovon nur 3,25 genutzt werden können)

    - Aus der B/G WLAN-Karte wurde eine B/G/B (thanks to Cartouce !)

    - es gab ein neues Keyboard, da beim alten die "9" weggesplittert war

    - und ein neuer Akku


    Über die bestmögliche Grafikkarte (nvidia GTXgo irgendwas...256MB) las ich im Netz nur Horrorgeschichten. Schade, denn immerhin ist das ein Laptop, bei dem man die Graka einfach tauschen kann. Aber es passt vom Platz her leider nicht anderes rein. Also hab ichs bei der ATI belassen.


    Mit etwas Verständnis für das Alter kann ich mit dem Laptop recht gut umgehen. Er braucht eben für diverse Vorgänge etwas länger. Dennoch kann ich ihn im Alltag nach wie vor einsetzen und er wird mich auch weiterhin begleiten.


    Und wie es die Jahre und auch das "Rumbasteln" bei wirklich alten Rechnern so mit sich brachte, so ist es auch hier: Ich verstehe die Maschine immer besser und besser Und ja: Ich hänge an dem Ding :D


    Habt ihr auch so "mittelalte", oder neudeutsch: "outdatete" Computer, die ihr einfach nicht wegschmeißen könnt, obwohl rein rational betrachtet angesagt wäre?

  • Cooles Gerät, und jetzt ganz ordentlich ausgestattet. Wenn du von der Flackerei von den polnischen Treibern die Nase voll hast, versuche es mal mit Windows 8.1. Das ist auch noch im Support und es läuft mit allen Treibern von Windows 7, und es hat dennoch die fast gleiche Oberfläche wie Win 10. Brauchst nur einen passenden Key dafür, der von 7 und 10 geht nicht.

    1ST1

  • Ich habe noch ein Macbook der 2. Generation mit Core2Duo. Darauf installiert sind MacOS X 10.5 und Windows 7. Mit voller Absicht keine neueren Betriebssysteme, obwohl das Gerät ganz hervorragend unter Linux läuft, da ich mit 10.5 meine ganze alte PPC-Software noch laufen lassen kann und unter Windows 7 habe ich noch einige alte Spiele, sowie einige Spezialsoftware zum konvertieren von Videos für meine mechanischen Fernseher. Es gibt zwar auch Software für Linux (bzw. in Java), aber diese ist nicht so leistungsfähig. Einen moderneren Windows-PC besitze ich nicht und will ich auch nicht.

    Mein Alltagsrechner, ein Lenovo W510 mit Intel i7 hat inzwischen auch schon über 10 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch in vollem Maße für meine Zwecke Alltagstauglich. Besser ein altes Gerät der damaligen Spitzenklasse als ein neues Gerät der Sondermüllklasse. Ich denke da an meine Ex, die sich gegen meinen Rat einen Acer mit Celeron für knapp 400 € gekauft hat. Das Ding ist wesentlich langsamer als mein betagter Lenovo!

  • EIn Downgrade werde ich nicht machen, ich komme auf die Darstellung mit hohem Kontrast klar (ich hab jahrelang mit einer IBM AS/400 gearbeitet, ich *liebe* schwarzen Hintergrund und gelb/grüne Schrift ;) )


    Auf jeden Fall werde ich dieses Schätzchen hegen und pflegen. Nachdem ich es zuletzt komplett zerlegt hatte mag ich das Teilchen immer mehr. Bei wie vielen Laptops kann man heute noch die einzelnen Komponenten unfallfrei ausbauen und ggf. austauschen? "Fühlt" sich an wie ein ganz normaler PC. Wenn nur nicht der Scheiß mit der maßgeschneiderten Grafikkarte wäre.

  • Das Geflimmer ist übrigens Geschichte.

    Während irgendeines Update-Vorganges muss der "Transparenz"-Switch der Anzeigeeinstellungen aktiviert worden sein. Und darauf kommt wohl die alte ATI moblity Radeo X1400 so überhaupt nicht klar.

    Freilich hat sich das nicht mal eben einfach so abschalten lassen. Musste über den abgesicherten Modus starten und dort dem Ding die Birne rausschrauben.

    Aber jetzt fluppt das Ding auch ohne "hohen Kontrast" :D

  • Ich nutze oft einen IBM Thinkpad A31p, der ist irgendwas zwischen alt und neu (von 2003), hauptsächlich um ältere Windows-Software unter XP noch laufen zu lassen.

    Der hat auch noch ein LS-120, ein ZIP-100 und ein 3.5" Floppy-Laufwerkseinschub (insgesamt gibt es zwei Laufwerkseinschübe, die man parallel nutzen kann). Dazu habe ich mir in der Bucht auch einen Akku besorgt, aber mit so einem Pentium 4M Prozessor läuft das Teil selbst mit frischen Akku nur max. 1-1,5 Stunden auf Batteriebetrieb. RAM geht bis 2GB, habe aber nur 1GB drin (für XP reicht das).

    Das Tollste überhaupt an dem Rechner ist die Tastatur - es geht doch wirklich nichts über eine (bei älteren Nicht-Lenovo Modellen noch vorhanden) mechanische Thinkpad Tastatur.


    Der zweite ältere Notebook, den ich auch nie verkaufen würde, ist der IBM Thinkpad T43p - m.E. das beste Thinkpad Modell aller Zeiten, auch wenn der (und auch der A31p) sich nicht wirklich für Windows 7 (32Bit) oder höher eignet. Eher für Linux.

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Ich kann das total nachvollziehen. Mein primärer Laptop ist noch immer ein T43 (ohne "p"), mit dem guten 15" SXGA-Panel (narürlich IPS), die Ergonomie ist unschlagbar, und ein bißchen Wartezeit hin und wieder nimmt man für die gute Tastatur und ein feines Bild eben in Kauf. Noch immer Windows XP; wollte eigentlich mal umsteigen, aber es läuft halt alles (mit alternativen Firefox-Builds wie Serpent oder New Moon sogar das Internet).


    Für Sachen, die ein neueres Betriebssystem brauchen, liegt dann halt noch so ein billiger Medion rum, mit Celeron N4000, gefühlt nicht wesentlich schneller. Als richtiges Arbeitsgerät würde ich den nicht einsetzen: kein optisches Laufwerk, lauter Lüfter gemessen an dem kleinen Prozessor, silberne Plastikteile greifen sich ab, ein USB-Port ist schon mechanisch kaputt... eben nicht für die Ewigkeit gebaut.

  • Mittwoch bis Freitag war ich in Eppstein im Taunus bei der BG auf Seminar. Mein Dell war mit dabei. Beim Auspacken am Mittwoch dann: Scheiße! Display gesprungen... dämlich transportiert, auch noch selbst dran Schuld, na klasse.


    Also... Ersatzdisplay geordert. Eben eingebaut. Und was soll ich sagen? Der Hammer... Wusste gar nicht, dass das Ding mal SO HELL gewesen war. Ach ich mag die Kiste immer mehr :sunny: