X11-Fingerübung

  • Hmm....,


    die ultimative Hochzeit wäre, auf alten Blechen (sun SS5, sgi R5K etc.) per X11-Umleitung zeitgemäße Software zu "benutzen".


    Was ich jedoch auf der ss5 oder indy bisher gesehen habe, sind Fenster-Rahmen ohne Inhalt (z.B. Wolfram vom rpi4 zur sun umleiten).

    Die Software rennt auf dem rpi, es gibt auch Trafik über Port 6000++, aber zu sehen ist wie gesagt nur der Rahmen.


    Ich mag gern wissen, wo hier der Hase im Pfeffer liegt.


    Meines Wissens ist X11R6 das maximalste der Gefühle, womit die ss5 & die indy über Kreuz auch kein Problem haben.

    Wolfram wird problemlos vom rpi4 zu modernen Windows-Servern (z.B. MobaXTerm) transportiert.


    Habt ihr hier einen Einfall?

  • Hm, total geraten, aber SPARC und MIPS sind doch meist big endian CPUs, x86 und ARM meist little endian.

    Kann es sein, dass da irgendwo (auf einer der beiden Seiten) beim X11 vergessen wird, die Endianness zu beachten?


    Ein solcher Fehler waere ja nicht schlimm, wenn man immer nur auf der eigenen Architektur bleibt.

    Nur bei deinem Versuch, wuerde es dann halt schiefgehen.


    Du koenntest zum Test vermutlich mit QEMU oder aehnlichem, ein modernes Debian auf MIPS, etc. booten und davon mal forwarden. Wenn es dann klappt...


    EDIT: Lustig, gerade vor sehr kurzem wurde sogar ueber das Thema diskutiert und es wurde vorgeschlagen, die Unterstuetzung dafuer zu entfernen:

    Hutterer: X servers no longer allow byte-swapped clients [LWN.net]

  • Ich würde es erst mal mit was Anspruchsloserem probieren. Gehen denn so Sachen wie "modernes xterm (oder xclock,...) auf der alten Maschine"?


    An sich sollte der Client eine Fehlermeldung ausspucken, wenn er ein gefordertes Visual mit der geforderten Farbtiefe auf dem Server nicht aufmachen kann. Aber vielleicht meinen moderne Clients, dass 32-bit-Visuals selbstverständlich sind.


    Endianess: Wenn die nicht passen würde, würde wahrscheinlich eher gar kein Fenster aufgehen.

  • Nice, erstmal danke für vielen die regen Reaktionen!


    Die Endian-Geschichte trifft hart. Wäre dann das Ende.


    Ich habe vorhin die Farbtiefen-Idee mal durchgespielt (mit dem was zu greifen war). Auf einem hornalten Pentium Notebook 16 Farben eingestellt und die Probe gemacht. Inhalt wird gerendert. Mir ist schon klar, das das erstmal nichts sagt - aber zum Einschränken gut geeignet.


    Jetzt mal die SGI R5K vorgenommen, die SS5 RAUUUUSCHTTTTTT mir grad zu sehr.


    Auf dem Screenshot ist zu sehen:

    * xterm (gestartet auf rpi4, vorher export DISPLAY=....)

    * ausm xterm die eyes & den calc gestartet --> funzt

    * ausm xterm wolfram gestartet: SF




    Der Error "LinkConnect..." ist nachgelagert.


    So siehts per Moby aus:


  • Das sieht für mich so aus, als ob das Programm zwar richtig läuft, auf deinem X-Server aber nicht die richtigen Fonts findet (die es zwangsweise ja mitbringen muss, um Mathe schreiben zu können):


    Code
    cd 
    scp -r server:<Mathematica-Pfad>/SystemFiles/Fonts . 
    cd Fonts
    mkfontdir BDF Type1
    cd 
    xset fp+ ~/Fonts/BDF
    xset fp+ ~/Fonts/Type1
    xset fp rehash

    Dann nochmal probieren.


    Möglicherweise kannst du die Maschine, auf der Mathematica läuft, ja auch als Fontserver konfigurieren.


    Bei einem so komplexen Programm wie Mathematica, das auf die speziellen mitgelieferten Fonts angewiesen ist, bist du möglicherweise mit VNC besser bedient (wenn es denn eins gibt) als mit X11.


  • tofro, danke für das Schnipsel. Habs auf der r5k angewendet. An fehlenden Fonts liegts nicht. Die Meldung wegen den Fonts im Screenshot oben bezog sich auf den xcalc. VNC/RDP usw. hat's nach meiner Recherche für sunos/irix nicht wirklich.


    Ich habe mal den strace davor gespannt, um zu sehen was es mit der Errormeldung auf sich hat. Eines der Shared-Memory-Segmente lässt sich nicht demontieren. Hmm, klingt nicht gut. Guugl sagt wenig brauchbares dazu.


    Habe daraufhin per ulimit mal geschaut, ob irgendwelche Grenzen bestehen bzw. mit ipcs ob "Fetzen" nicht abgeräumt wurden. War aber keine heiße Spur.

  • Hmm,


    mit export QT_X11_NO_MITSHM=1 bekommt man den schonmal weg. Aber der Weg bleibt trotzdem steinig bis unmöglich.

    Ich sehe mir jetzt mal das .deb-File aus der Installation von Wolfram für rpi an. Vermutung: QT ist "zeitgemäß" gebaut (OpenGL etc.). Vlt. geht da was.

  • Würde mal gern opengl auf der ss5 installieren.

    Laut hier müsste das sogar möglich sein. Hat jemand einen iso-Link zu dieser ominösen "Ergänzungs-CD für Solaris7 (5.7)"? Auf den üblichen Verdächtigen kann ich nichts finden.

    Im Handbetrieb würden schon die Pakete

    • SUNWafbgl
    • SUNWffbgl
    • SUNWglh
    • SUNWglrt
    • SUNWglrtu

    reichen.

    Jeder Hinweis ist gern gesehen.

  • Die Akteure:

    • die junge Braut
    • der betagte Gatte, der noch einmal jung heiratete
    • die Zeit

    Utensilien:

    • die Trauringe


    "So dann!" sprach die Zeit, "bevor ich mich anschicke, Euch wegen 'unüberbrückbarer Differenzen' zu scheiden, blickt zurück und tut mir kund, wie Euch das Geschehene bereichert hat". Das Paar saß betreten und schweigend, in seine eigenen Gedanken verwoben. Was verband sie, was trennte sie?


    Nach geraumer Zeit begann der Gatte: "Teuerste! Ich war vom Glanze Eures Aussehens angezogen: der Reichtum der Farben, Eure Maße, Eure Raffinesse, Eure Offenheit. Ich hingegen lebte in meiner Welt, war nur unter Meinesgleichen."

    Die Braut schloss an: "Ich erinnere mich an Eure lieblichen Annäherungsversuche, ich hatte mir sogar ein ältliches tällnät zu Eigen gemacht, obwohl meine Bekannten davor gewarnt hatten. Würde ich dies benutzen, könnte ich mich gleich mitten auf den Markt stellen und laut für Jedermann hörbar zu Euch sprechen."


    "Aber Liebste, was gibt es Schöneres, als über die Liebe zu sprechen? Das kann ruhig jeder hören" entgegnete der Gatte.


    Darauf die Braut: "In einem Dorf wie dem Eurem sicherlich, ich pflege die Dinge lieber etwas privater zu halten. Trotzdem fand ich das originell, so ganz direkt - das versprach Abwechslung vom sonst so gehaltslosen Lamento, das mich tagein tagaus umgibt."


    "Und überhaupt," brachte der Gatte vor, "waren unsere Trauringe nicht aus feinstem Material? Passten sie nicht wunderbar ineinander? Sind sie doch der Inbegriff der Gleichheit - das offen getragene Zeugnis der Verbundenheit?"


    Die Braut überlegte und entgegnete: "Wohl, aber einzig die Gravur ist gleich. Schaut, dort ist 'sechstausend' zu lesen. Ihr werdet einsehen, dass das für ein Zusammenleben nicht reicht. Ich mag funkeln und strahlen, Ihr aber versteht diese Worte gar nicht. Schlimmer noch: Ihr tut so als ob Ihr mich versteht!"


    "Das ist nicht wahr" erboste sich der Gatte, "mühte ich mich doch ab, Euch mehr zu bieten als Meinesgleichen gewohnt ist. Ließ ich es doch zu, das fremde Gestalten mein Haus bevölkerten, damit sie sich lieblich um Euch kümmern. Ja ich sehe ein, sie waren noch jung und unreif, das merkte ich schon an ihren seltsamen Namen. geh-äll solle erstmal erwachsen werden und sich als tauglich erweisen. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich Euch über die Schwelle trug: trotz all der Mühe waren nur Eure Konturen zu sehen. Wenn ich Euch berührte, war es als ob ich es mit einem Geist mit unsichtbarer Haut zu tun habe. So schade!"


    Die Braut war ergriffen ob der offenen Ehrlichkeit. Ein letztes Mal ergriff sie die Hand ihres Verflossenen und sprach: "Lasst mich weiterziehen. Behaltet mich in bester Erinnerung. Seid versichert, dass es mich ohne Euch überhaupt nicht gäbe." Darauf lächelte der Gatte und die Beiden nickten der Zeit zufrieden zu.