Olivetti vs Olypmia Micro-Disk

  • Hallo!

    Ich habe in meiner Sammlung auch zwei seltene Speichermedien von alten Rechenmaschinen und zwar
    - eine Olivetti Mini-Disk (benutzt nur so nackt wie sie ist an z.B. Olivetti P6040) und
    - eine sehr ähnliche Olympia Micro-Disk (verwendet mit einem Caddy im Diskettenlaufwerk bei z.B. Olympia Electronic Compact).

    Obwohl die Disks sehr ähnlich aussehen und ich vermute, dass sie auch ähnlich produziert wurden, sind laut meiner Suchergebnissen die Kapazitäten unterschiedlich.

    Bei Olivetti Disk hat mir Google als Kapazität 3 kB genannt und bei Olympia 8 kB.
    Deswegen bin ich hier ein bisschen skeptisch.

    Hat jemand von euch vielleicht mehr Info (Erfahrungen, Datenblätter, Anleitungen,..) um zu bestätigen, ob die Werte wirklich stimmen?

    Vielen Dank im Voraus

  • Die Olivetti Minidisk wurde auch in der Speicherschreibmaschine TES 401 (Text Editing System) aus dem Jahr 1978 (und damit die erste "handliche" Typenradschreibmaschine mit Speicher und Display der Welt) eingesetzt. In der TES 401 hat sie eine Speicherkapazität von (knapp) 8 kB (Nettokapazität 7500 Zeichen Text). Ich hab nen ganzen Schuhkarton davon, alle mit privaten Texten der Vorbesitzer meiner drei Maschinen (aus 3 macht 1, alle mit verschiedenen Fehlern, wenn ich mal Zeit/Lust/Platz habe) bespielt.


    Olivetti TES 401 Büroschreibmaschine


    Hier mal die besten Info-Links zur Olivetti Minidisc:



    Das Aufzeichnungsverfahren ist übrigens eher wie auf einer Kassette (Datasette) als wie auf einer Diskette, denn es gibt nur eine spiralförmige Spur, der der Lesekopf durch die Drehung automatisch folgt, ähnlich wie bei einem Plattenteller. Folglich passt da auch nur ein Programm/Datensatz/Text drauf, es gibt also kein Verzeichnis oder sonstige Dateiverwaltung. Der mechanische Aufbau des Laufwerks ist im 2. Link gut zu sehen, dort ist auch die spiralförmige Führung des Schreiblesekopfes dargestellt.


    Man darf die Minidisk auch nicht mit einem Stift beschriften, sondern das macht man auf der Papierhülle. Damit man weiß, welche Disc zu welcher Hülle gehört, hat die Disc eine vierstellige Nummer, die man auf der Hülle beschriften sollte, und dann eben eine Beschreibung des Inhalts.


    Das Laufwerk an sich zu restaurieren ist schwierig, da zum Übertragen der Drehbewegung auf den sich drehenden Teller Gummiwalzen benutzt werden, und die sind "fertig"

  • Hallo keepitsimple und 1ST1

    Vielen Dank für die Info. Das hat mir viel geholfen.

    Das heißt, dass es bei Olivetti beide Varianten gab.
    Am Anfang waren die Disks mit 3 kB Kapazität und für die spätere Modelle gab es eine verbesserte Variante mit fast 8 kB Kapazität.

    Bezüglich Olympia Disks habe ich nur über die 8 kB Version gelesen.
    Wahrscheinlich waren die Olympia Disks mit einem Gehäuse/Halter eine spätere Weiterentwicklung der Olivetti Disks, oder?

  • Ich weiß nicht, ob bei der Olympia-Disk auch sprialförmig aufgezeichnet wurde, oder in Spuren, vielleicht kann willers dazu was sagen? Ich glaube aber nicht, dass OIympia das Olivetti Laufwerk "weiter entwickelt" hat, da hatte Olivetti sicher Patente, die sowas reguliert haben. Parallelentwicklung oder "Inspiration" sicher nicht ausgeschlossen, die Hülle um die Olympia-Minidisc zeigt immerhin, dass die das Thema nochmal weiter gedacht haben.

    1ST1