IBM PS/1 2121 geht plötzlich nicht mehr an

  • Hallo,


    dies ist mein erster Beitrag, weshalb ich mich kurz vorstellen möchte.

    Die ersten Computer habe ich Mitte der 80iger als kleiner Junge kennengelernt und damals bereits eine Faszination entwickelt.

    Eben diese Geräte machen für mich heute einen Reiz aus. Ihr kennt das sicherlich alle. :)

    In meiner Sammlung befinden sich unzählige C64, Schneider-Amstrad PC, IBM PS/2, PS/1, Atari, Diskettenlaufwerke noch und nöcher und viele andere Dinge mehr.

    Gerne bin ich mit Lötkolben und Heissluft bewaffnet. Zur Not hole ich auch mal das Oszi raus, aber nur wenn es sein muss..


    Nun hatte ich eine IBM PS/1 bekommen, bei der das Monitorbild nicht mehr schön war.

    So habe ich in mühevoller Arbeit _alle_ Elkos des Monitor inkl. des integrierten Netzteils ausgetauscht.

    Das hatte es auch gebracht, danach hatte ich ein wunderschönes Bild, welches sich über die entsprechenden Potis gut justieren lässt.


    Ich habe den Rechner nun ein paar Tage völlig problemlos in Betrieb gehabt und alles schien stabil zu laufen.

    Dann hab ich Zwecks Neustart, den Rechner am Monitor ausgeschaltet und wieder eingeschaltet.

    Nun leuchtete die LED kurz auf und das war es dann! Kein Mucks mehr.


    Zufälligerweise habe ich davon ein Video gemacht, als dies passiert ist! :)

    Colonization zweiter Installationsversuch mit Workaround auf meiner IBM PS/1
    Sid Meier's Colonization von 1993. Ich werde es auf meiner IBM PS/1 installieren. Mal sehen, ob es klappt!?!
    www.youtube.com


    Bevor ich jetzt wieder die Platine aus dem Monitor raushole, was nicht so einfach ist, wollte ich mal fragen, ob Ihr so ein Problem auch schon mal hattet?


    Scheint ja irgendwas ziemlich weit vorne in der Kette zu sein. Irgendwas im Netzteil oder vielleicht sogar nur der Schalter? Oder die Elkos? Die sind ja aber alle neu, 105 Grad von Panasonic. Kann doch nicht sein.. Vielleicht sind die zu neu? :D

    Habe den Monitor abkühlen lassen, gleiches Problem.


    Da der Rechner keinen Saft bekommt, denke ich aber, daß glücklicherweise die Bildröhre, Zeilentrafo, usw. in Ordnung ist.


    Einen wunderschönen Abend wünsche ich.

  • Markierung kann natürlich rein prinzipiell auch sein. Aber durchgebrannte Tantalkondensatoren sehen auch genau so aus - und wenn kein anderer eine solche Markierung hat, was ist dann wohl wahrscheinlicher (?).

    Das Problem ist, daß die kurzschließen, wenn die kaputtgehen. Je nachdem was dann passiert kann natürlich auch noch anderes kaputtgehen. Möglicherweise z.B. auch eine Sicherung - danach solltest Du auch mal schaunen. Mit bißchen Glück geht der Rechner aber wieder, wenn Du die beiden Teile getauscht hast.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Eigentlich sehen die beiden schwarz bekappten Scheibenkondensatoren aus der Ferne wie angemalt aus.

    Einfach mal im eingebauten Zustand mit Ohmmeter drübermessen?

  • Ok, danke Dir! Dann werde ich mich mal wieder ran machen und die Kondensatoren tauschen. Vielleicht auch noch nen paar andere Bauteile drum herum. Mal schauen. Ich gucke nochmal genauer hin. Hatte vorher irgendwie nur nen Auge für die Elkos, haha. Werde berichten.

  • Eigentlich sehen die beiden schwarz bekappten Scheibenkondensatoren aus der Ferne wie angemalt aus.

    Einfach mal im eingebauten Zustand mit Ohmmeter drübermessen?

    Ja, werde die mal rauslöten und dann den Widerstand messen. Dachte glaube ich auch, daß die angemalt waren, aber kann mich nicht mehr so genau erinnern. Ist schon nen paar Wochen her, wo ich die Platine raus hatte. Und Thoralf sagt ja auch, das durchgebrannte Tantals auch so aussehen können.

  • Ja, die hatte ich überprüft. Der Rechner lief ja auch vorhin noch. Oder gibt es Wackelkontakt in kaputten Sicherungen?
    Platine baue ich morgen aus.
    Ich hänge Dir ein etwas älteres Bild der Rückseite an. Die Beinchen dort sind natürlich bereits abgeknippst. ;)

  • Danke,


    noch ein pasr Fragen

    Hast du das Monitor Modell PN93F0503, oder ein anderes,


    Gibt es sichtbare Zerstörungen auf dem Mainboard selbst (386sx,), oder an den Steckkontakten,


    Betreibst du den Monitor mit oder ohne Rechner, ändert sich dann was,


    Ansonsten wirst du ums Messen wohl nicht herum kommen,

  • So, hab mal die Platine wieder ausgebaut und ein paar Updates.


    Es ist das Monitormodell PN 93F0502, also nicht 03 am Ende. Produktionsdatum ist July 1992 in Korea.

    Der Monitor besitzt keinen eingebauten Lüfter, wie ich es auch schon gesehen habe, was ihn angenehm leise macht.

    Gibt wahrscheinlich auch Unterschiede zwischen US- und Euro-Markt.


    Die Recheneinheit, also das Computermainboard sieht tip top aus. Keine Zerstörungen zu erkennen.

    Es ist auch egal, ob ich den Rechner angeschlossen habe oder nicht. Das Fehlerbild ist das Gleiche.

    Grüne Monitor-LED geht für eine Sekunde an und erlischt dann. Stille. Vorher lief alles für 3 Tage.

    Schaue Dir gerne noch mal das Video an, welches ich im ersten Post verlinkt habe. Es ist eine direkte Verlinkung zu dem Timecode, wo das Problem zum ersten Mal aufgetreten ist. Hatte halt zufällig gerade gefilmt..


    Nun zu dem Hinweis mit den vielleicht abgerauchten Kerkos, die oben diese schwarze Markierung haben. Ich habe den einen ausgelötet und der Widerstand ist unendlich und die Kapazität (fast) wie angegeben 150pF. Der ist also heil und die anderen denke ich somit auch!

    Dann habe ich auch noch das gefunden:
    https://www.ebay.de/itm/252305236220
    Es gibt also Kerkos die oben drauf schwarz bemalt sind! Warum auch immer? :)


    Sicherung ist heil. Der vordere Netzschalter am Monitor funktioniert auch supi.


    Jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht, wo ich mit Messen anfangen soll.


    Eine andere Idee hätte ich noch. Und zwar habe ich das Monitorbild Vertikal und Horizontal maximalst möglich ausgesteuert, durch drehen an den Potis.

    Auf allen Videos und Bildern mit diesem Monitor sehe ich aber _immer_ knapp 1,5 cm schwarzen Rand, um das Bild, so wie es am Anfang bei mir auch war.

    Vielleicht muss das so und die maximale Bildröhrenausnutzung bringt den Monitor an die Belastungsgrenze? Wohl eher nicht..


    Habe Euch noch mal ein paar frische Bilder angehängt!

  • Guten Abend

    aldipower


    Zu deiner Frage :

    Der Schwarze Ring zeigt die Werkstoff Klasse, welche den Temperaturkoeffezienten bestimmt,, beinhaltet,

    (auch einfach ausgedrückt angegebener Wert abhängig von der Temperatur Differenz, Anstieg, Änderung...


    der schwarze bekamen welche nach der Selection, Überprüfung der Bauteile welche anährernd Null hatten,

    rot markierte zeigt einen positiven,

    absteigend im negativen Bereich dann braun, gelb, grün... grau


    Zu der weiteren Frage

    das weitere soll, keine Anleitung oder Mess Hinweise darstellen, sondern wir wollen nur zusammen mit weiteren die einzelnen Bauteile auf der Platine identifizieren , ggf Funktion grob besprechen, Vermutungen äußern, einzelne ausgelötete Bausteine überprüfen,


    ggf. andere Ausschnitte von anderen Modellen, Schaltpläne posten,


    Wie immer auf eigenes Risiko,

    alles ohne Gewähr,

  • Einen schönen guten Abend!


    Nach unzähligen auslöten, testen wieder reinlöten von Dioden, Widerständen und anderen Bauteilen wie Thermistoren und MOSFET, habe ich nun endlich den Hauptfehler gefunden und der Monitor inkl. Computer läuft wieder. Yes!!! :)


    Gebracht hat es der Austausch einer 8 Ampere-Gleichrichter-Diode, diese war zu einem 4 Ohm Widerstand mutiert. Es handelt sich um die FES8GT welche auf D614 sitzt. In weiser Voraussicht hatte ich so eine bereits bestellt, so daß ich sie direkt austauschen konnte. Habe sie noch mit zusätzlicher Wärmeleitpaste gesichert, vielleicht hält sie jetzt länger. Das Netzteil des 93F0502 hat wie gesagt keine Lüfter...


    Zwischendrin hatte ich auch noch entdeckt, daß die Lötstelle der Degauss-Spule kalt war. War aber wohl auch ein Folgefehler vom ständigen Ein- und Ausbauen. Inwieweit das Auswirkungen hatte kann ich aber nicht sagen.


    Vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps und Hilfen.

    Vielleicht hilft dieser Thread jemandem in der Zukunft.



  • Das mit der mutierten Diode ist schon erstaunlich, sowas hatte ich auch mal in einem 'leise explodierten' Netzteil. Denkt man eigentlich gar nicht als erstes daran.

  • Extrem schönes, kleines und klassisches Gerät !

    Und war wohl direkt als Antwort auf die Apple Classic bzw. Performa Reihe gedacht. Sehr gut, daß der so prima wieder läuft ! :applaus:

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries