Ersatzteile für Sun Netzteile "Lunchboxen" gesucht

isoriano Ist doch egal ob da Rifa oder Nichikon drauf steht oder?

Wichtig beim Elektrolyt-Kondensator ist im Wesentlichen für Standardanwendung:

- Die Bauform Durchmesser/Höhe und Beinchenabstand (kleiner geht immer, größer mußt Du schauen)

- Axial oder Radial (für die Funktion egal, ist aber hässlich wenn nicht passend)

- die Kapazität (in der Regel sollte +/-20 % egal sein)

- die Nennbetriebsspannung (mehr schadet nie, einen 50V statt eines 10V Typs zu nehmen ist egal)

- die Nennbetriebstemperatur (mehr schadet nicht. Weniger auch nicht, der C wird nur schneller sterben)

- low ESR oder normal-Typ (wahrscheinlich wird sich in C mit mehr / schlechterem ESR stärker erwärmen und er kann wegen des höheren Innenwiderstands nicht so schnell geladen und entladen werden). Low ESR Typen haben aber oft eine schlechtere Lebensdauer. Ich würde aber einen Low ESR Typ wieder mit einem Low ESR Typ ersetzen.

Zitat von isoriano

Kann mir jemand mit Ersatzteilen oder getesteten und verfügbaren Alternativen weiterhelfen?

Ich hatte selbst kürzlich Ersatzkondensatoren für meine IPC-Netzteile bestellt, digikey hat(te) die meisten Nichicons auf Lager.

Zitat von Toshi

- low ESR oder normal-Typ (wahrscheinlich wird sich in C mit mehr / schlechterem ESR stärker erwärmen und er kann wegen des höheren Innenwiderstands nicht so schnell geladen und entladen werden). Low ESR Typen haben aber oft eine schlechtere Lebensdauer. Ich würde aber einen Low ESR Typ wieder mit einem Low ESR Typ ersetzen.

low ESR in Schaltnetzteilen MUSST du mit ebensolchen ersetzen. Im besten Fall verhält sich der Rechner nur "merkwürdig" weil die durch zu geringen ESR resultierenden Störungen auf der Versorgungsspannung zu Fehlverhalten führt, im schlimmsten Fall springen dir die Elkos gleich ins Gesicht weil der zu hohe ESR zu rasanter Erwärmung und folglich zu fluchtartigem Verlassen des Elektrolyten seiner einengen Behausung führt ...

Viele Ausfälle von Geräten mit Schaltnetzteilen werden durch Alterung und daher zu hohem ESR von ursprünglich "low ESR" Elkos hervorgerufen - fast der einzige Grund für ein "Recapping", abgesehen von den "Zeitbomben" wo falscher Elektrolyt das Gehäuse anfrisst und sich in Folge über das Kupfer der Leiterbahnen her macht ...

Tatsächlich ist das ein sehr komplexes Thema. Ich habe zuletzt z.B: 68µF 50µF für den Primärbereich eines Netzteiles bestellt. 3x Mouser, 3x der selbe Hersteller, 3 Typen.

Der kleinere hatte normale Lebenszeit und normalen ESR

Einer der Dickeren hatte erhöhte Lebenszeit und etwas besseren ESR

Der andere Dicke hatte normale Lebenszeit und Low-ESR.

Kurzum: wenn da ein riesen Elko mit niedrigen Werten drin ist und es normale, kleinere gäbe, handelt es sich normalerweise um einen mit besonders niedrigem ESR.

Normalerweise kannst du in jedem Netzteil und auf jedem Mainboard irgendwelche Low-ESR-Elkos (Nichicon, Panasonic, Sanyo) reinknallen. Der Platz, Spannungsfestigkeit und Kapazität muss reichen. So ersetze ich 1500/1800 üblicherweise gegen 2200µF, einfach weil ich die da habe.

Aufpassen würde ich bei Elkos im Primärbereich eines Netzteiles. Die würde ich tatsächlich 1:1 in jeglicher Hinsicht ersetzen. Da kann es auch nötig sein in Datenblättern zu schauen (siehe der 68µF 50V Elko).

Zitat von isoriano

Danke für die Hinweise .. habe jetzt bei Mouser bestellt .. ok, einige Komponenten kommen dann halt erst im November/Dezember 2023.

Reichelt hat Panasonic Elkos, die sind auch gut...

Zitat von schufti

low ESR in Schaltnetzteilen MUSST du mit ebensolchen ersetzen. Im besten Fall verhält sich der Rechner nur "merkwürdig" weil die durch zu geringen ESR resultierenden Störungen auf der Versorgungsspannung zu Fehlverhalten führt, im schlimmsten Fall springen dir die Elkos gleich ins Gesicht weil der zu hohe ESR zu rasanter Erwärmung und folglich zu fluchtartigem Verlassen des Elektrolyten seiner einengen Behausung führt

Das weisst Du aus eigener Erfahrung oder ist das eine Vermutung?

Ich habe mal bei 100kHz Low ESR und normale verglichen und wenig /keinen Unterschied messen können.

Zitat von Toshi

Zitat von schufti

low ESR in Schaltnetzteilen MUSST du mit ebensolchen ersetzen. Im besten Fall verhält sich der Rechner nur "merkwürdig" weil die durch zu geringen ESR resultierenden Störungen auf der Versorgungsspannung zu Fehlverhalten führt, im schlimmsten Fall springen dir die Elkos gleich ins Gesicht weil der zu hohe ESR zu rasanter Erwärmung und folglich zu fluchtartigem Verlassen des Elektrolyten seiner einengen Behausung führt

Das weisst Du aus eigener Erfahrung oder ist das eine Vermutung?

Ich habe mal bei 100kHz Low ESR und normale verglichen und wenig /keinen Unterschied messen können.

Ein höherer Widerstand kann zu höherer Wärmeentwicklung und zu einem schnelleren Ableben führen. Desweiteren (von der Logik her) müsste die Glättwirkung schlechter sein.

Dass dir ein normaler Elko sofort um die Ohren fliegt, weil sein ESR doppelt so hoch ist, wie Low-ESR halte ich aber auch für ein Märchen. Das kenne ich nur von uralten Elkos mit hohen Verlustströmen, gerne auch mal im Primärbereich.

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Das könnte daran liegen, dass "normale" mittelklasse Elkos auch einen niedrigen ESR haben. Ähnlich Low-ESR, aber nicht zu vergleichen mit Very-Low-ESR. Aber weit entfernt von den alten Elkos, die nur 50 Hz glätten mussten

100kHz ist ja auch nicht schnell. Mehr kann mein Meßgerät nicht. Niedriger ESR heißt ja, daß der C schnell geladen/entladen werden kann. Vielleicht ist das auch stark frequenzabhängig?

Ist es. Kondensator an Wechselspannung eben.

Da bei den normalen Elkos keine Impedanz angegeben wird, kann man sich nur an den Ripple Strom halten:

Normal 85°C 2000h: Nichicon UVR 8x11mm 100µF 50V 120Hz: 260mArms

Low-ESR 105°C 5000h: Nichicon UPM 8x20mm 100µF 50V 120Hz: 410mArms 10-200kHz: 620mArms

Low-ESR 105°C 5000h: Nichicon UPM 10x16mm 100µF 50V 120Hz: 385mArms 10-200kHz: 580mArms

Heißt: die normalen sind kleiner und haben doch 2/3 der Leistung.

Ich würde natürlich trotzdem auf jeden Fall die Low-ESR verwenden.

Zitat von Toshi

Zitat von schufti

low ESR in Schaltnetzteilen MUSST du mit ebensolchen ersetzen. Im besten Fall verhält sich der Rechner nur "merkwürdig" weil die durch zu geringen ESR resultierenden Störungen auf der Versorgungsspannung zu Fehlverhalten führt, im schlimmsten Fall springen dir die Elkos gleich ins Gesicht weil der zu hohe ESR zu rasanter Erwärmung und folglich zu fluchtartigem Verlassen des Elektrolyten seiner einengen Behausung führt

Das weisst Du aus eigener Erfahrung oder ist das eine Vermutung?

Ich habe mal bei 100kHz Low ESR und normale verglichen und wenig /keinen Unterschied messen können.

kommt immer darauf an, wie der Versuch ablief. Rein im Leerlauf wird man kaum Unterschied bemerken. Unter Last aber, wo eben der Elko dann ent- und geladen wird (das ist der Ripplestrom) kann es sehr schnell gehen ... selbst erlebt!

Mal eine blöde Frage, da ich ja nicht so der Netzteilking bin ... darf die Platine zur Reinigung ins Ultraschall?

Oder sind da (netzteilspezifische) Bauteile drauf, die das übelnehmen könnten (und dementsprechend vorher runter müssen)?

Also ich wäre bei Trafos / Spulen vorsichtig va beim längeren Untertauchen. Da kriecht das Wasser rein dann die Frage wie man es wieder rausbekommt und ob es die Isolationsfestigkeit beeinträchtigt.

Meine Meinung: Besser Ausblasen und dann Zahnbürste und Sprühwäsche mit Kontakt WL.

Raus bekommt man es natürlich mit IPA - wobei die Frage ist, ob die Bauteile das gerne intus haben

Das Netzteil meiner IPX, das ich sorgfältig gereinigt und bei dem ich die Kondensatoren getauscht hatte, hat nach einigen Monaten wieder den Geist aufgegeben. Ich hatte aber glücklicherweise noch einen kompletten Satz Teile für meine Ersatzplatine, und mit der läuft das Teil wieder prima. Kann ich also empfehlen. Zwei Leerplatinen sind noch übrig, wenn jemand Interesse hat (je 5 Euro).

GitHub - hanshuebner/ipx-psu-replacement

Contribute to hanshuebner/ipx-psu-replacement development by creating an account on GitHub.

github.com

Ist ja interessant... mit Abrauchen? Oder Klicken? Oder einfach Arbeitsverweigerung?

Zitat von hans

Das Netzteil meiner IPX, das ich sorgfältig gereinigt und bei dem ich die Kondensatoren getauscht hatte, hat nach einigen Monaten wieder den Geist aufgegeben. Ich hatte aber glücklicherweise noch einen kompletten Satz Teile für meine Ersatzplatine, und mit der läuft das Teil wieder prima. Kann ich also empfehlen. Zwei Leerplatinen sind noch übrig, wenn jemand Interesse hat (je 5 Euro).

https://github.com/hanshuebner/ipx-psu-replacement

Ich hätte Interesse an einem, ich gehe mal davon aus, dass in meinem Stapel von IPX überall das Netzteil hinüber ist. Und diese gruselige Presspappe von Sony bekommt man wohl nie mehr richtig sauber.

Tragischerweise hat Sony dieses Zeug in sehr vielen (gutaussehenden) Geräten aus den 80ern und 90ern verbaut. Ich hab neulich eine defekte 8mm Kamera zerlegt, das hat gestunken wie noch was von den leckenden Kondensatoren. Und ein Großteil der überall verbauten Platinen war aus dieser Preßpappe.

Sony: Außen hui, innen pfui deibel.

Zitat von Cobalt60

Ist ja interessant... mit Abrauchen? Oder Klicken? Oder einfach Arbeitsverweigerung?

Die Maschine hat sich einfach ausgeschaltet und wollte dann nicht mehr angehen. Ich habe ein bisschen herumgemessen und herausgefunden, dass die Spannungen zwar alle da waren, aber das SENS-Signal nicht erzeugt wurde. Ohne Schaltplan hatte ich dann keine Lust mehr.

Wo wir gerade bei Ersatzteilen sind - hat jemand vielleicht einen "Lunchbox Serial Adapter" (zu DB9) über? Habe 2 rumliegen, die aber beide nicht funktionieren - eventuell ist aber auch der serielle Output der SUN hin ... (und ja, ich habe auf RS232 geswitched :))

Zitat von c900

Tragischerweise hat Sony dieses Zeug in sehr vielen (gutaussehenden) Geräten aus den 80ern und 90ern verbaut. Ich hab neulich eine defekte 8mm Kamera zerlegt, das hat gestunken wie noch was von den leckenden Kondensatoren. Und ein Großteil der überall verbauten Platinen war aus dieser Preßpappe.

Sony: Außen hui, innen pfui deibel.

Das hab ich nicht verstanden. Von welcher Preßpappe schreibst Du?

Er meint wohl Hartpapierplatinen, diese gelb/braunen, nur einseitig mit Leiterbahnen-Teile, die man z.B. bei billigen Netzteilen und Radios findet.

Cobalt60 eher nicht, die Platine saugt sich voll, Lösungsmittel verbessern da nix (Iso/Wasser).

Wofür auch? Pinsel, Lappen und dürfte fast wie neu aussehen.