Nach 10 Jahren, endlich... Ich kann ein Modell von der Gesucht-Liste streichen, was wirklich selten ist, bisher hatte ich leider immer Pech gehabt, wenn mal eine auftauchte, aber jetzt hat es im dritten Anlauf endlich mal geklappt, auch wenn der Zustand nicht optimal ist. Aber zur Not frisst der Teufel Fliegen, und sie ist reparabel, alles halb so wild... Sie tut nämlich grundsätzlich, wenn auch wiederwillig, die Mechanik ist nur ordentlich mit alten Fetten und Ölen verklebt. Ein bisschen WD40 löste schonmal den Druckkopf und der Rest ist Fleißarbeit...
Die Praxis 41 war schon damals selten. Dabei hätte sie durchaus öfters Sinn gemacht, und wenn, dann wurde sie halt verkauft, weil sie gerade auf Lager war und das Spezielle an der 41 hat kaum einer genutzt. Doch was ist das Spezielle?
Im Vergleich zur Praxis 40?
Die 40 und 41 sehen absolut gleich aus, wenn wir mal von dem britischen Tastaturlayout dieser 41 absehen. Ja, die habe ich mir tatsächlich über den Ärmelkanal zukommen lassen, aber bei 10 Pfund Kaufpreis war das mit der Brexitsteuer und Versand zu verkraften.
Klären wir doch erstmal den Unterschied zwischen 40/41 und der bekannteren Praxis 35. Seht ihr es? Details... Die 40/41 ist auf jeden Fall nicht portabel ausgelegt, sie kommt ohne Tragekoffer, dafür aber mit Staubschutzhaube, damit sie immer da stehen kann, wo sie steht, ohne einzustauben. Die Tastatur ist die selbe (wenn man vom länderspezifischen Layout absieht) wie bei der 35, aber seht ihr rechts und links der Tastatur die rechteckigen freien Flächen...? Das ist der Tipp, die Praxis 40/41 können nämlich im Gegensatz zur 35 ein A4-Blatt quer oder A3 hochkand randlos bedrucken, bei der 35 bleibt wegen schmälerem Druckwerk rechts und links ein etwas größerer unbedruckbarer Rand. Ansonsten sind die drei Maschinen technisch identisch, naja, im ROM von einem der beiden Mostek 3870 Prozessoren der 40/41 ist festgelegt, dass sie ein paar Zeichen mehr pro Zeile bedrucken darf, bis sie am Rand blockieren muss. Und bei der 41 ist noch etwas anders...
Aber was ist nun der Unterschied zwichen der 40 und 41? Sie haben beide im Gehäuse seitlich eine Klappe, welche die 35 nicht hat.
Machen wir doch mal auf... Und da ragt aus der 41 ein Flachbandkabel raus, Vorbereitung für eine Computerschnittstelle. Aber wie geschrieben, nur eine Vorbereitung. Selten, dass mal eine 41 mit Schnittstelle verkauft wurde, meistens wurde sie genau wie eine 40 verkauft und benutzt, weil sie beim Händler gerade auf Lager war, und die 40 halt nicht. Die Schnittstelle ist übrigens wie bei den Bastelschnittstellen bei den Praxis 30/35 über die Tastaturmatrix realisiert, die 41 hat da eine zusätzliche Platine auf der Basisplatine aufgesteckt, auf die dann die Tastatur gesteckt wird. Man könnte also eine 40 zur 41 umrüsten. Aber nutzt nichts, wenn man die dann noch notwendige Adapteritis auf Centronics oder RS232 nicht hat. Die LCU von der gleich kleingroßen neueren ET Compact 60 passt natürlich nicht. Oder man könnte eine 40/41 mit einer Bastelschnittstelle für eine 30/35 ausstatten.
Also, Klappe erstmal wieder zu, zufrieden zurück lehn, und demnächst muss ich die 41 mal einer Generalkur unterziehen... WD40 in rauen Mengen wird das alte Fett und Öl schon ablösen... Und dann wird sie synthetisch geschmiert.