CRT und Trenntrafo...

  • Hallo.


    Ich habe hier einen Grundig Trenntrafo mit einstellbarer Spannung und mit Amperemeter. Wenn ich normalerweise ein klassisches Computersystem neu reinbekomme, wird selbstverständlich immer erstmal eine gründliche Reinigung durchgeführt und anschließend eine intensive Sichtkontrolle der Bauteile. Anschließend kommt der Rechner an den Trenntrafo und angefangen von 0 Volt wird die Spannung langsam auf 230 V (bzw 110V) hochgefahren. Das ist gut für die Becher-Elkos und falls ein Kurzschluß auf der Platine ist, schlägt der Amperemeter schon bei geringer Spannung aus und so kann ich verhindern, dass schlimmerer Schäden entstehen. Durch die galvanische Trennung gibt mir das Gerät auch ein besseres Gefühl, wenn ich zB an Netzteilen arbeite bzw dran messe. Natürlich sollte man nicht Phase und Nulleiter gleichzeitig berühren, dann hilft einem die galvanische Trennung nichts mehr und außerdem ist es umso schlimmer, weil der FI Schalter im Haus nicht mehr reagiert.

    Aber ich habe eine Frage. Diese langsame hochregelung der Spannung mach gewöhnlicher Elektronik ja nichts aus. Aber wie sieht es eigentlich mit Bildröhren aus ? Ich glaube mal irgendwo gelesen zu haben, dass die Röhre dadurch Schaden nehmen kann ?! Wie macht ihr das ?


    Vielen Dank !


    Gruß Jan

  • Bildröhren sollten nie unterheizt werden, da das die Emission dauerhaft verschlechtert (durch Versinterung der porösen Heizfadenbeschichtung).


    Meist ist eine Schlaufe im Zeilentrafo, um die Bildröhre zu heizen. Dann kommt es darauf an, ab welcher Spannung die Ablenkung anläuft.


    Es kommt aber auch vor, dass eine gesonderte Heizelektronik vorhanden ist (langsameres Anheizen, nicht schlagartig, reduziert Gefahr von Heizfadenbruch) oder gar eine gesonderte Wicklung vom Netztrafo.

    Dann kann es bei zu niedriger angelegter Versorgungsspannung auch zur schädlichen Unterheizung kommen.


    Meiner persönlichen unqualifizierten Meinung nach wird das Formieren massiv überbewertet. Die Elkos sind schon lange selbstheilend und es macht ihnen meinem Eindruck nach nicht viel aus, wenn sie sich im Normalbetrieb reformieren müssen.


    Bei sehr alten Elkos aus der Röhrenzeit ist das anders. Aber da zieht man bei Serienheizung einfach eine Röhre raus, um den Heizkreis zu unterbrechen. Oder man unterbricht bei Parallelheizung die Versorgung des Heizkreises zum Formieren der Kondensatoren.


    Und bei Schaltnetzteilen muss der zulässige Betriebsspannungsbereich beachtet werden. Die dürfen nicht zu schnell takten, das tut ihnen gar nicht gut.