MFM-Platte mit klebrigen Köpfen

  • Neuer Platten sogar im Nanometerbereich

    Natürlich, da sind ja auch die Datenstrukturen viel kleiner, die Magnetfelder sind kleiner, da müssen dann auch die Abstände geringer sein. Aber auch bei Floppys schleifen die Köpfe normalerweise nicht auf der Diskette, sondern es bildet sich ein Luftpolster, was den Kopf hoch drückt.

    1ST1

  • die Disk rotiert nicht an, wiel Kopf direkt an Platte klebt.

    Nein, der Kopf klebt nicht an der Platte. Die Lager, in der die Achse der Platte befestigt sind, die klemmt in den Lagern, weil die Schmierstoffe in den Lagern nach all den Jahren verharzt sind. Mach die Platte warm und die Schmierstoffe sind wieder frei.

    1ST1

  • Ich meine das auf den allerersten Festplatten die Köpfe tatsächlich "abgelegt" wurden

    Das gibt es tatsächlich, die Landing-Zones bei diesen Platzen sind nicht magnetisch beschichtet.


    Bei anderen Platten werden die Köpfe mit einer Art Rampe von der Platte abgehoben, wenn sie über die Datenzylinder hinaus bewegt werden.


    Und es gibt welche, die haben einen Elektromagneten, wenn der Stromlos wird, hebt der die Köpfe an. Diese Platten erkennt man an einem schlagartigen Klack-Geräusch, nachdem die Scheiben ihre Nenndrehzahl erreicht haben. Mit dem Geräusch werden die Köpfe freigegeben. Solche Platten brauchte man nicht zu parken.

    1ST1

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  • Aber auch bei Floppys schleifen die Köpfe normalerweise nicht auf der Diskette, sondern es bildet sich ein Luftpolster, was den Kopf hoch drückt.

    Wie soll das gehen?

    Bei Platten ist die Relativgeschwindigkeit relativ hoch, so dass das von der Plattenoberfläche aufgrund der Reibungskräfte Gas-Plattenoberfläche mitgerissene Füllgas ein Luftpolster bildet, das die -sehr leichten- Plattenköpfe anhebt.

    Wie sich bei der niedrigen Relativeschwindigkeit und der von der Andruckfeder noch verstärkten hohen Kopfmasse bei Floppies ein schützendes Luftpolster bilden soll, entzieht sich meinem Verständnis.

  • Also hier ist es ersteres Problem. Ich habe das Gefühl, dass das auch ein wenig eiert. Wenn ich die Scheibe von Hand drehe habe ich einmal pro Umdrehung einen leichten Widerstand (der sie wohl vom anlaufen abhält), solang die Köpfe in der Parkposition sind.


    Verharzte Lager sind es übrigens nicht. Sowohl Stepper als auch Spindel (wenn Stepper außerhalb der Parkzone) drehen sind ganz leicht. Ich hab eine andere Platte mit diesem Problem; die ist immer zickig, wenn man sie gekippt lagert oder es Temperaturschwankungen gibt.


    Die Parkzone ist übrigens am äußeren Rand des Plattenstapels.

  • "Landing Zone"

    wenn ich richtig rekapituliere, ist das eher ein Abschnitt des Bewegungsbereiches des Lesekopfträgers, in dem selbiger mechanisch fixiert wird, damit er nicht rumwackelt. Kontakt zum Plattenstapel gibt es nicht.

    Ich meine das auf den allerersten Festplatten die Köpfe tatsächlich "abgelegt" wurden. Da kommt dann der Begriff her. Kann aber auch eine falsche Erinnerung sein.

    Der Steppermotor für den Lesekopf hat eine mechanische Bremse, die per Solenoid deaktiviert wird, sobald Spannung anliegt. Die Parkposition ist so gewählt, dass die Köpfer am äußeren Rand der Platte zum liegen kommen. Sie sind dann im Kontakt mit dem Plattenstapel. Es ist nicht möglich, die Köpfe über den Rand des Plattenstapels hinaus auszufahren.

  • die Disk rotiert nicht an, wiel Kopf direkt an Platte klebt.

    Nein, der Kopf klebt nicht an der Platte. Die Lager, in der die Achse der Platte befestigt sind, die klemmt in den Lagern, weil die Schmierstoffe in den Lagern nach all den Jahren verharzt sind. Mach die Platte warm und die Schmierstoffe sind wieder frei.

    Doch, der Kopf klebt definitiv an der Platte. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Die ersten Versuche, den Plattenstapel zu drehen haben zu leichten Verwindungen an den Köpfen geführt. Musst die Köpfe mit einer Pinzette sanft von den Scheiben abheben, dann ging es.

  • Hier eine Rampensau (IBM Travelstar):



    Hat wohl damit zu tun, dass die wie die berüchtigte "Deathstar"-Reihe Scheiben aus Glas haben.

    Da ist die Haftung zwischen Magnetbeschichtung und Träger nur sehr schwach.

    Die Scheiben sind deshalb extrem empfindlich.


    Doch, der Kopf klebt definitiv an der Platte. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Die ersten Versuche, den Plattenstapel zu drehen haben zu leichten Verwindungen an den Köpfen geführt. Musst die Köpfe mit einer Pinzette sanft von den Scheiben abheben, dann ging es.

    Interessant... das Verwinden der Köpfe beim Andrehen der Scheibehatte mich auch gewundert bei der im Zerlegethread vorgestellten Seagate Cheetah, die nicht mehr anlaufen wollte.


    Die Parkposition ist so gewählt, dass die Köpfer am äußeren Rand der Platte zum liegen kommen.

    Möglicherweise ist das nicht bei allen Platten so.

    Man beachte die nach dem Öffnen o.g. Platte vorgefundene Kopfposition.

    Vielleicht ist das bei den 15k-Platten anders? Ich habe noch eine zweite dieses Modells, die ebenfalls nicht anlaufen will sowie eine kaputte 15k-Fujitsu - bei Gelegenheit mal sehen wie da die Köpfe liegen.

  • Die Parkposition ist so gewählt, dass die Köpfer am äußeren Rand der Platte zum liegen kommen.

    Möglicherweise ist das nicht bei allen Platten so.

    Man beachte die nach dem Öffnen o.g. Platte vorgefundene Kopfposition.

    Vielleicht ist das bei den 15k-Platten anders? Ich habe noch eine zweite dieses Modells, die ebenfalls nicht anlaufen will sowie eine kaputte 15k-Fujitsu - bei Gelegenheit mal sehen wie da die Köpfe liegen.

    DIe Platte bei mir hat die Schreib/Leseköpfe in einem radialen Arrangement auf einem Schlitten, der durch einen Schrittmotor angetrieben wird. Kein sich drehender Arm mit Spulen oder sowas modernes. Ich weiß, dass die Köpfe nicht weiter rausgehen, weil der Schlitten vorher hinten anschlägt und sich auch nicht durch händisches Drehen des Schrittmotors weiter bewegen lässt.


    Sieht etwa so aus (Abbildung ähnlich):


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Winchester-Festplatte.jpg]

  • Gutes Foto!

    Veranschaulicht wie gross die Saugnäpfe Schreib/Leseköpfe sind.

    Ebenso ist eine Kratzspur zu erkennen. Keine Ahnung ob das die Landezone ist, oder eine Headcrash-Spur.


    So sahen z.B. alle Seagate-MFM-Platten der 4xxx-Reihe aus.

    Wenn man den Rechner abschaltete, machten die richtig bumm, wie die Köpfe zurückfuhren.

    Ich habe gelesen, dass die Energie für das Zurückfahren der Köpfe angeblich aus dem Spindelmotor als Dynamo kommt.

    Keine Ahnung ob das stimmt, aber klingt mir plausibel...


    So wie die Köpfe quer zur Drehrichtung stehen, dürfte hier "gewaltsames" Andrehen ein hohes Schadenpotential haben.

    Daher erscheint mir plausibel, dass da eine Anlaufstromüberwachung oder dergleichen ist, die sicherstellt, dass nicht mit zuviel Kraft angefahren wird.


    Sollte es so sein wie 1ST1 schrieb, dass in frühen Platten zu Verharzen neigende Spindelschmierung eingesetzt wurde, dann wäre auch der Gedanke plausibel, dass eine Erwärmung im Wärmeschrank auf z.B. 40 Grad helfen könnte, ohne mechanische "Gewalteinwirkung" die Spindel zum Drehen zu bekommen. Falls das geht, könnte ich mir z.B. vorstellen, dass das in Datenrettungslaboren gemacht wird.

    Hat das jemand von Euch mal versucht?