PET 2001 Wiederinbetriebnahme

Ein Rechner, der nicht benutzt wird, hat seine Bestimmung verloren. Daher möchte in mich einem PET 2001 zuwenden, den ich Anfang 2003 mit Fehlerbild "nur Zeichensalat" bekommen habe. Mit einer guten Ladung Glück konnte ich damals die Ursache finden (kaputter 6520) und den Rechner wieder instandsetzen.

Wie man sieht, habe ich dem Kleinen dann noch die Eweiterung von Nikolas Welte spendiert, aber seither steht er hauptsächlich nur da. Das soll sich ändern. Problem: Wenn der PET eine Weile gelaufen ist, fängt das Bild an zu wabern. Das ist beunruhigend, und ich will ihn so nicht länger betreiben.

Also Frage an die Experten: Ist das ein häufiger auftretender Fehler? Ist die Ursache eher in der Spannungsversorgung oder eher in der Monitoransteuerung zu vermuten? Gibt es etwas, was ich tun kann? Löterfahrung, DMM und Oszilloskop wären vorhanden.

Zweite (aber sicher nicht letzte) Frage: Der Rechner ist recht schön erhalten, hat aber doch ein paar kleine Macken im Lack, so wie an dieser Ecke:

Kann man das wieder aufhübschen oder doch nur verschlimmbessern?

Gruß,

Markus

Danke für die Tips. Das mit den Schrauben werde ich morgen ausprobieren. Ehe mich jemand warnen möchte: Ich passe hinsichtlich der Hochspannung auf.

Das mit den ROMs ist bestimmt auch ein guter Hinweis. Vor dem Rausholen probiere ich vielleicht aus, ob sie und die eingebauten RAMs überhaupt noch tun. Als ich den Rechner bekommen habe, waren sie in Ordnung.

Zitat von x1541

1. und das wichtigste: Es muss Nicolas heissen

Während der PET nur wenige Betriebsstunden hatte, seit ich das Modul bei Dir abgeholt habe, und seine ROMs daher kaum gealtert sind, gilt für mich leider das Gegenteil. Aber ich werde mich mehr anstrengen, dann klappt das mit dem Namen auch noch.

Zitat von Jan1980

Das mit dem wabernden Bild macht mein 3032 auch. Ich hatte schonmal einen Thread erstellt. Man hatte mir geraten eine Abschirmung unterhalb des Monitors zu montieren, weil das Magnetfeld des Trafos die Bildröhre stört. Ich hab mich bis heute nicht drum gekümmert. Es stört mich nicht sonderlich. Dein "Problem" ist also kein Einzelfall..

Hier wird es aber schlimmer, wenn der Rechner warmläuft. Das war zumindest mein Eindruck. Als ich ihn heute noch mal an hatte, um das petSD+ auszuprobieren, das ebenfalls seit Jahren nur rumliegt, hatte ich hingegen den Eindruck, daß das Problem sich gebessert hat. Vielleicht eine selbstreparierende Sache? Ich werde dennoch den Rat von Toast_r befolgen.

Apropos petSD+, da habe ich die Firmware aktualisiert, das hat super geklappt. Vorher:

Nachher:

Zitat von Jan1980

Einen sehr schönen PET hast du da ! Das wäre echt schade gewesen, ihn bei solch einem guten Zustand ohne Funktion zu lassen ! Ich hab meine 2 CBM-Rechner aktuell zwar nicht aufgebaut, aber sie stehen hier schön sauber und ordentlich im Schrank und jedes Mal, wenn ich den Schrank öffne, erfreue ich mich aufs neue an dem Anblick. Das Design ist wirklich super von den Geräten ! Genau mein Geschmack !

Wohl wahr. Und wenn Jan1980 auf Dein Geburtsjahr hindeutet, das ist das Jahr, in dem ich mein erstes Spiel auf dem 2001 programmiert habe. Davon ist sogar noch ein Listing überliefert. Das muß ich dann noch eingeben und irgendwie hier hochladen.

Das scheint bei mir dann detlefs Punkt 2 zu entsprechen, wobei das Bild bei meinem PET jetzt immer besser wird. Er läuft gerade schon 20 Minuten, die Zeichen stehen da wie in Stein gemeißelt. Man muß die Geräte halt benutzen, damit sie nicht einrosten.

Bei Sommerhitze würde ich meine alten Schätze aber gar nicht erst einschalten, oder nur mit offenem Deckel und/oder Lüfter verwenden.

Nicht nur alte Geräte leiden unter der Wärme. Im Sommer 2004, als wir hier um 40°C hatten, hat mein LCD-Monitor den Geist aufgegeben. Das war gerade noch in der Garantiezeit. Philips hatte drei Jahre Garantie gegeben mit Vorort-Austauschservice, echt klasse. Der Austauschmonitor läuft bei einem Freund heute noch.

In den letzten beiden Sommern sind uns drei Notebook-Akkus verreckt, zwei originale von Apple und ein Nachbau. Die mehrere Wochen extremer Hitze jedes Jahr sorgen in allen laufenden Geräten, auch z.B. Fritz!Boxen und Steckernetzteile, für mehr Verschleiß. Der Klimawandel wird auch auf diese Weise teuer.

Aber zurück zum PET. Wenn ich was eintippe, möchte ich es speichern, und zwar auf SD-Karte, damit ich es nachher übertragen kann. Zum Test habe ich ein PET-Programm (den Irrgarten) aus dem Netz auf eine Karte geschrieben. Das läßt sich per petSD+ mit

LOAD "IRRGARTEN.PRG",8

starten und spielen, alles bestens. Wenn ich es unter anderem Namen wieder auf die SD-Karte schreibe, meldet das petSD+ Erfolg, und ich sehe die Datei sowohl im Browser des petSD+ als auch mittels DIRECTORY am PET. In beiden Fällen hat sie allerdings die Länge 0. Es spielt keine Rolle, ob ich mit SAVE oder DSAVE speichere. Das gleiche geschieht mit ein paar selbst eingetippten Programmzeilen statt des IRRGARTEN.PRG. Kann die Formatierung der Karte schuld sein? Die habe ich mit dem Festplattendienstprogramm unter macOS Mojave als FAT-Dateisystem erledigt.

Am Format liegt es wohl nicht. Nach Formatieren als vfat unter Linux ist das Verhalten noch das gleiche. Auch wenn ich eine Datei mit DOPEN öffne und mit PRINT# hundert Zeilen reinschreibe, blinkt das petSD+ bei jedem Vorgang bestätigend, doch die Datei bleibt leer. Sehr seltsam.

Könnte das denn der Fall sein und beim Schreiben trotzdem Verzeichniseinträge angelegt werden?

Ich muß wohl doch zum Vergleichen die 4040 rausholen. Eigentlich wollte ich mich dem großen Eisen erst zuwenden, wenn die kleinen Sachen laufen. (Das ist das nächste Teil, das ich nach Erwerb (von vossi über eBay) nur kurz ausprobiert und dann für später weggestellt habe.).

Ok, auch die 4040 bockt. Der DIRECTORY-Befehl kehrt zurück, aber ohne Ausgabe. Am Laufwerk geht die Fehler-LED an. PRINT ST liefert 2 (Timeout on Read).

Ich habe zwei Kabel ausprobiert, kein Unterschied. Den IEEE-PET-Adapter habe ich zusammen mit dem petSD+ bekommen. Ich hätte noch einen zweiten von sinchai, aber dem traue ich nicht so ganz. Die Beschriftung "Oben" ist beim sinchai-Adapter auf der Seite, die beim anderen nach unten zeigen muß.

MC3446?

Ich hab mir damals auch die Schaltpläne runtergeladen, da war die Stelle jetzt leicht zu finden. Und wenn man dann nach den ICs googelt, findet man zwei verwandte Diskussionen hier im Forum, die eine von jan1980 und eine von Antikythera.

Hab gerade auch prophylaktisch bei eBay geguckt. Der MC3446AP ist billiger und besser verfügbar als der jetzt verbaute MC3446N. Ich sollte aber schon einigermaßen sicher sein, daß der Fehler hier liegt, denn die Teile sind nicht gesockelt.

Und eine weitere Diskussion von Asklia. Das werde ich mir alles zu Gemüte führen müssen. Später.

Bei einem etwaigen Tausch würde ich die ICs sockeln, so daß ich ruhig zunächst die AP nehmen könnte und später auf N wechsle. Aber ich muß ohnehin erst andere Ursachen ausschließen (schlechte Kontakte am Edge Connector, oder doch was am 6520, oder ...). Heute habe ich keine Zeit mehr.

In einem der Threads wurden die Kontakte des Platinensteckers als mögliche Ursache von Ärgernissen genannt. Das scheint hier nicht der Fall zu sein.

Dann habe ich die beiden 6520 getauscht. Kein Unterschied. Ich gehe bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, daß sie in Ordnung sind.

Um das merkwürdige Fehlverhalten (Dateien mit Länge 0 beim Schreiben auf das petSD+) zu verstehen, lese ich jetzt in "PET and the IEEE 488 Bus (GPIB)" rum. Das ist mal ein wirklich gutes und nützliches Buch. Die Handshaking-Diagramme (Seiten 23 und 27) und die Adressentabelle (Seite 28) sind fürs Testen Gold wert. Weiter bin ich noch nicht.

Ich habe beim primrosebank nachgefragt und den Vorschlag aufgegriffen, wieder eine ältere Firmware des petSD+ aufzuspielen. Läuft! Schreibt! Hurra! Also (vermutlich) doch kein Hardwareschaden im PET.

Nein, nicht denselben Fehler. Da gibt es offenkundig auch ein Problem, aber das stelle ich zurück. Für das Wochenende habe ich mit PET und petSD+ genug zu spielen. Die alten ROMs baue ich vorher aus, und das Wabern des Monitors behalte ich im Auge.

Sodeleso, ich habe die RAM/ROM-Erweiterung zum Testen der originalen Teile rausgenommen. Sieht alles ok aus, zumindest werden beim Einschalten die erwarteten 7167 Bytes gemeldet. Die Erweiterung wieder rein, die originalen ROMs wie empfohlen ganz raus. Die originalen RAMs sind verlötet, die muß ich drinlassen.

Dann zum Monitor. Die Trafoschrauben sitzen gut. Unten an einigen Elkos auf der Monitorplatine sehe ich weißes Zeug. Gehört das so, ist das zur Befestigung, oder ist aus den Kondensatoren was ausgelaufen?

Erst recherchieren, dann fragen. Die weiße Masse ist wohl Kleber.

Zitat von Jan1980

Ja, das ist mein Geburtsjahr. Ja, mach das mal mit dem Listing, bin gespannt !

Gruß Jan

Wenn's mal wieder ein bißchen länger dauert...

Ich habe das Meteorspiel jetzt endlich mit VICE als Entwicklungssystem auf Grundlage des (leider unvollständigen) Listings rekonstruiert:

Das PRG läuft per Drag und Drop in VICE wie auch über das petSD+ direkt auf dem PET. Die WAV-Datei ist mit MAME geschrieben (das hat mit VICE nicht geklappt, und ich hatte keine Lust zum weiteren Rumprobieren). Das Laden über die Datasette habe ich nicht getestet.