Hallo Zusammen,
ich bin jetzt endlich mal dazu gekommen den bei mir (zugegeben schon seit längeren) herumstehenden Lakosa Z80-Computer (oder zumindest dessen Innereien) auf den Operationstisch zu bringen. Das Problem war, dass ich bisher noch kein Netzteil hatte welches alle für den ECB-Bus nötigen Spannungen zur Verfügung stellt (dazu später mehr). Den Computer habe ich netterweise von einem Bekannten bekommen, der diesen beim Ausrangieren aus seiner Firma gerettet hat.
Leider haben nur die Innereien (Sprich Busrückwand (MPR-II/BUS), Einplatinencomputer (MPR-II/EPC), Arbeitsspeichererweiterung (MPR-II/RAM) & Diskettensteuerung (MPR-II/FDC)) überlebt, aber das sollte ja eigentlich reichen um das gute Stück wieder zum Laufen zu bekommen. Insgesamt habe ich sogar alle Platinen zweimal (bis auf die Busrückwand), jedoch ist ein Platinenset schon arg beraubt worden:
Um das Teil erstmal in Betrieb zu nehmen habe ich also zuallererst ein Kabel gebastelt, über das die Busrückwand vom Netzteil Strom bekommt (Bevor ihr euch Sorgen macht, das Netzteil sieht von außen sehr viel schlimmer aus als es innen ist; eigentlich war ein ganz anderes Innenleben geplant, letztlich ist es ein fertiges Schaltnetzteil (Typ RQ-65B) geworden. Und natürlich alles an Metall/Gehäuse ordentlich geerdet):
Dann kamen die voll bestückten Karten in die Busrückwand. Im nächsten Schritt habe ich mich dann um die serielle Kommunikation gekümmert, und aus den Datenblättern von oldcomputers-ddns.org entnommen wie die Anschlüsse belegt sind. Ich bin mal davon ausgegangen, dass über den DART/SIO-Port A Daten gesendet und empfangen werden, also habe ich TxDA an Pin 31 und RxDA an Pin 30 angeschlossen. Um sicherzugehen wollte ich nochmal mit dem Multimeter nachmessen, ob die Pins tatsächlich an die Pegelwandler 75150 und 75189 gehen. Nach einigen Minuten suchen nach den Chips ist mir aufgefallen, dass dort wo die Chips eigentlich sein sollten einfach Brück installiert sind, die die TTL-Pegel direkt an den Wannenstecker vorne weiterleiten. Ich hätte wohl noch einen MC1489-Empfänger (der kompatibel zum 75189 ist) gehabt den ich woanders geborgt hätte, aber leider keine 75150. Also habe ich einen externen Pegelwandler mit einem MAX233 gebastelt, der nur 5V benötigt, und ich hätte mir die ganze Arbeit mit mehreren Spannungen auch schenken können...:
(Die Chips auf dem ESD-Schaum sind vom eh schon zerpflückten zweiten Exemplar, die habe ich provisorisch mal alle entfernt um welche zum austauschen/durchprobieren zu haben)
Nach Einschalten und hoffen, dass auf dem Terminal irgendwas ankommt passierte… nichts. Wäre auch zu schön gewesen. Dann habe ich mal den Logik-Analyzer abgeklemmt, und geguckt ob da überhaupt was passiert. Taktsignal ist vorhanden; Reset-Signal ist High (und wird beim Einschalten für einige Zeit niedrig gehalten); HALT-Signal ist High; Es wird auf RAM und ROM zugegriffen; Vom Terminal gesendete Daten kommen beim DART an; Auf den ersten Tastendruck scheint der Computer auch mit RAM-Zugriff zu reagieren; Lediglich ausgegeben wird nichts (weder an Port A noch Port B, ich habe beides mit dem Logik-Analyzer überprüft). Ich habe den Computer auch ohne andere Karten betrieben, das führt leider zum selben Ergebnis.
Da ich keine Ahnung habe ob der Computer vielleicht auf irgendwas wartet oder vielleicht beim Start schon auf Disketten zugreifen will, habe ich damit gerechnet, dass zumindest eine Fehlermeldung kommt. Jetzt liegt die Vermutung nahe, dass das Problem mal wieder hinter dem Computer sitzt und ich wollte fragen, ob ihr vielleicht noch Tipps habt wie ich vorgehen könnte. Ich habe gesehen, dass NIXDAS vor einiger Zeit mal nach Bootdisketten für einen Lakosa gesucht hat, vielleicht hast du Erfahrung und weißt wo das Problem liegt?
Mit besten Grüßen,
Magnus