TCS Genie IIIs - RS232 Probleme

  • Hallo ..

    aktuell möchte ich meinen TCS Genie IIIs wieder mehr nutzen und stoße dabei auf anscheinend alte Probleme.


    Ich habe 2 Genie IIIs,


    #1 ist im alten schweren Gehäuse und war ursprünglich von Egbert Schroer,

    #2 ist in einem PC AT/XT Klappgehäuse und den habe ich von Peter z80.eu übernommen.


    Zu beiden Geräten sind Dokumentationen und Bilder vorhanden.


    Hier möchte ich also von der Inbetriebnahme oder besser erweiterter Nutzung berichten.


    #1 läuft mit CP/M und GDOS/NEWDOS gebootet von Diskette.


    Gestern wollte ich die serielle Schnittstelle in Betrieb nehmen.

    Unter CP/M 2.2 gibt es das Programm SIO womit die Schnittstelle konfiguriert wird.

    Unter CP/M 3 gibt es den Befehl Device wobei bei dem Genie IIIs als Device für die serielle Schnittstelle

    (Holte CP/M3) TTY0 und TTY1 angezeigt.


    Aus dem CP/M3 Users's Guide:



    Mein damaliger Genie IIIs funktionierte problemlos mit den seriellen Schnittstellen


    #1 hingegen hat damit Probleme, ich weiß von früher dass Egbert davon geschrieben hatte.


    Aktuell passiert mit eingestecktem und an einer Gegenstation angeschlossenem 0-Modem Kabel folgendes:


    1. Der Rechner bootet, bei einem DIR Aufruf wird aber nur ein Teil des Directories angezeigt und dann 'hängt' sich der Rechner auf.

    2. Das Kabel wird nach einiger Zeit handwarm was ungewöhnlich ist.

    3. Ein Funktion - Anzeige auf der Gegenstation ist nicht gegeben (noch nicht relevant).


    Da ich von der Funktion der Hardware nun gar keine Ahnung habe...


    Der Schaltplan ist hier und hier zu finden.


    Belegung der externe Anschlüsse:

    Hier ist ein Bild vom Mainbord:



    und der Bestückung


    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

  • Schön, dass ist schon mal ein Hinweis fürs Wochenende.


    Aktuell stehen mir noch einige Kartons von IKEA im Weg.

    Und nein, ich mag IKEA nicht (wenn ich da hin muß), aber was macht man nicht alles für den Hausfrieden.

    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

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    • Offizieller Beitrag

    Mess erstmal die Stecker S11 und S12 durch.

    Die Belegung/Nummerierung hat mit der im Schaltplan nichts zu tun !!

    Der Murks mit der Zaehlerei bei den Steckern ist mir damals schon aufgefallen.

  • Mess erstmal die Stecker S11 und S12 durch.

    Die Belegung/Nummerierung hat mit der im Schaltplan nichts zu tun !!

    Der Murks mit der Zaehlerei bei den Steckern ist mir damals schon aufgefallen.


    Erläutere das doch bitte, die 5Volt hate ich an der in PLan gezeigten Position S11/12 - Pin 2/4 schon gemessen.

    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

    • Offizieller Beitrag

    Die Zaehlweise des Steckers

    Im Original-Schaltplan werden die Pins wie bei ICs gezaehlt (gegen den Uhrzeiger)

    in der Pinbeschreibung scheint es die fuer Stiftleisten uebliche Zick-Zack-Zaehlung zu sein:

    1 - 2

    3 - 4

    5 - 6

    etc


    Jetzt ist eben die Frage, wie du die Kabel gezaehlt hast, als du den Stecker geloetet hast.



  • Ich habe wie oben gezählt, die Flachbandkabel sind schon an den Ausgangsbuchsen gelötet.

    Pin 2/4 haben 5V , ich denke ich werde mit aber ein eigenes Kabel zur Verbindung der Rechner machen - ich hatte

    ein gerderchanger Konstruct dazwischen.


    Bie #1 wurde das Kabel warm, bei dem Test mit #2 ist mir dies nicht aufgefallen und der Rechner hatte sich nicht eigenartig Verhalten.

    • Offizieller Beitrag

    Ok, die 2. Beschreibung ist deutlich aussagekräftiger. Damit kann man arbeiten.

    Versorgungsspannungen und TTL/V24-Pegel mischmasch auf einem seriellen Anschluss ist mmer gefährlich und fehleranfällig.

  • Zwischenergebnis:


    Werner_8085 war heute hier um mich emotional und mit seinem Fachwissen zu unterstützen.


    Problemstellung die nun nichts mit dem Genie direkt zu tun hat....

    2 Profs (80 und 181X) wollten sich nicht per serielle melden. Hostsystem ist ein Shuttle ds47 mit 2 seriellen Schnittstellen.


    Letztendlich haben wir USB nach RS232 Adapter genutzt und der Prof 181X meldete sich auf dem Schirm mit

    seiner Monitormeldung. Der Prof-80 mag noch nicht aber das ist eine andere Baustelle.


    Wie oben schon beschrieben hatte ich ja ein erwärmtes RS232 Kabel an beiden Genie IIIs und keine Funktion der RS232 am Shuttle DS47 festgestellt.

    Leider habe ich nicht die Reihenfolge meiner Versuche notiert - ich sollte vielleicht ein Diktiergerät zur Hand nehmen.


    Nun haben wir beide Genie IIIs Rechner mal auf eventuelle Masseprobleme bzw. Spannung am Gehäuse überprüft.


    Bingo .....


    #1 G3s hat auf dem Gehäuse 5 Volt und damit wohl die seriellen Schnittstellenbausteine des Shuttle gekillt.

    #2 ist sauber.


    Bei #1 fliegt das originale Netzteil raus und wird gegen Meanwell RQ 65-B ersetzt.


    Den Shuttle ds47 im Keller tausche ich gegen ein identisches Modell damit ich die RS232 wieder zur Verfügung habe.

    Eventuell ist aber auch zusätzlich die COM1 Schnittstelle des DS47 ein Problem gewesen - siehe Bilder da COM1 als RS232/RS422/RS485

    geschaltet werden kann..





  • Da nur 1-2 und 3-4 gejumpert sind ist die 'Serielle' an ds47 unauffällig und war wohl nur Opfer.

    Leider ist kein weiterer Beschreibungstext zu den Abkürzungen XRI1 , XRI2 vorhanden.

    Die Beschreibung beschränkt sich auf ein Faltblatt (siehe vorher) und einer PDF zum BIOS.


    Die beiden MAX 3243C Bausteine währen ja eventuell zu tauschen falls ich SMD Löten könnte,

    ich habe aber glücklicherweise ein Ersatzshuttle.




    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

  • Als Terminalsoftware nutze ich ZOC unter Windows.


    Da ja das Manual nur bei Problemen zu Rate gezogen wird ....


    Der Anschluss des CP/M Rechners per serielle Schnittstelle wird über ein 0-Modem-Kabel gemacht. Hier sind TXD und RXD an den Steckern überkreutz.

    RTS und CTS hatte ich an ZOC auf EIN geschaltet, bzw sind an den Steckern gebrückt, was aber für die alten CP/M Kisten nur eine Notlösung ist.


    Beim Testen mit den 0-Modem-Kabeln an COM1 und COM2 und keiner Reaktion haben wir dann diesen USB -> RS232 Adapter genommen.

    Da diese USB -> RS232 Adapter keine gekreuzte TXD / RXD haben wurden ein 0-Modem-Kabel dazwischen gestöpselt.


    Bei dieser Aktion und der manchmal merkwürdigen Konfigurationsmöglichkeit von ZOC viel uns noch ein Menüpunkt auf, den ich bisher vernachlässigt hatte.


    Es gibt die Auswahl Serial/Direkt und Serial/Modem, wobei mit Serial/Modem TXD/RXD gekreuzt sind (anscheinend *).

    Hiermit ist ohne weitere 0-Modem-Adapter eine Terminalverbindung per USB->RS232 möglich.

    Das bei Serial/Modem TXD/RXD gekreuzt sind steht nirgends .. sonst hätte ich das schon genutzt da ich ja doch die

    situationsbezogenen Passagen in der Doku lese.


    * nachträglich ergänzt


    Wieder habe ich etwas neues gelernt ...


  • Mir ist nicht klar, wie man per Software die TXD / RXD kreuzen bzw. nicht kreuzen kann. Das ist doch durch die Hardware vorgegeben. :grübel:


    Unabhängig davon verstehe ich nicht warum bei der Verbindung zum Modem TXD und RXD gekreuzt sind. Normalerweise verwendet man bei Verbindungen zwischen Rechner und Modem ein ungekreuztes Kabel und bei Verbindungen zwischen zwei Rechnern ein gekreuztes Kabel.


    Ich blicke noch nicht so ganz durch. ;)

    • i-Telex 7822222 dege d

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    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Es gibt die Auswahl Serial/Direkt und Serial/Modem, wobei mit Serial/Modem TXD/RXD gekreuzt sind.

    Sicher? In ftp://www.emtec.com/zoc/docs/zocenglish.pdf steht unter 1.8.4.1 nur:

    Zitat

    1) Serial/Modem will internally issue AT commands to the attached port in order to configure the modem it and to let it make the connection. Serial/Direct does not send any commands or text strings by itself.

    2) Serial/Modem will operate under the assumption that 'connection' refers to a connection to a remote location which the modem has made (not connecting to the serial port talking to the modem itself). With Serial/Direct however, 'connection' means opening the serial port in order to exchange data with the attached device itself.

  • Serial/Modem, wobei mit Serial/Modem TXD/RXD gekreuzt sind.


    Sicher?

    Ich hätte "wobei anscheinend mit Serial/Modem TXD/RXD gekreuzt sind." schreiben sollen.


    Wenn ich heute den "neuen" Hostrechner DS47 installiert habe verifiziere ich das ganze noch mal mit dem Prof-181X.

    Zoc ist aber nur ein Nebenschauplatz. Wichtig war die Ursache der RS232 Nichtfunktion und möglichen Defektes zu finden.



    aus ZOC Handbuch:

    Unterschied zwischen Serial/Direct und Serial/Modem


    Auf den ersten Blick erscheinen die Verbindungstypen Serial/Direct und Serial/Modem sehr ähnlich. Der

    entscheidende Unterschied ist wie folgt:

    Serial/Direct dient dazu, mit einem lokalen Gerät (Router, Microcontroller, etc.) zu kommunizieren, das

    direkt an einen seriellen Port des Rechners angeschlossen ist.

    Serial/Modem hingegen dient dazu, mit einem entfernten Rechner zu kommunizieren. Das am seriellen Port

    angeschlossene Gerät (Modem) dient hier lediglich dem Verbindungsaufbau und ist nicht das primäre Ziel

    der Kommunikation.


  • Nein und ich behaupte das Gegenteil.


    Ich muß zugeben, dass ich mich mit der Menge an Kabel, Genderchanger und Variationen ins Bockshorn habe jagen lassen und die Übersicht verlor.

    Zoc tauscht keine TxD/RxD und ja, die sind hardwareabhängig vorgegeben. Allerdings ist ZOC in der Konfiguration eine kleine Zicke.

    Bei ZOC hatte ich an der USB->RS232 Strippe einen DSUB9 Genderchanger der auch Null Modem macht. :fpa:

    Das war leider nicht direkt ersichtlich.


    Abschließende Erkenntnis:


    Zu jedem Schritt Immer Handlungen notieren.


    Am Genie IIIs ist das Netzteil defekt und wird getauscht. Die seriellen Schnittstellenkabel werden auf die notwendigen Adern

    geändert damit keine Versorgungsspannungen unerwünscht anliegen.


    Meine gekauften 0-Modem Kabel werden auf echte RTS/CTS umgelötet.

    Das Schöne ist: Es ist nichts kaputt gegangen - das Problem an der DS47 Kiste war auch ein Kabelproblem.

    Der Prof-80 allerdings hat tatsächlich einen Fehler - der Selbsttest wird nicht korrekt beendet.


    Insgesamt hatten Werner und ich einen lustigen Nachmittag und den heutigen Tag darf ich auch noch im Bastelkeller verweilen. :)

    Achja, auch habe ich wieder etwas zur Bedienung des Hantek USB Oszi gelernt.

    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

    Einmal editiert, zuletzt von fritzeflink () aus folgendem Grund: Begrifflichkeiten korrigiert.

  • Um die Begriffe etwas zu sortieren: :prof:


    XMODEM, YMODEM, ZMODEM sind, wie XON/XOFF oder Kermit Protokolle, die haben nichts mit Kabeln zu tun - es gibt kein XMODEM- oder Kermit-Kabel.


    Bei einem Modem-Kabel sind TX und RX 1:1 verbunden (d.h. nicht gekreuzt). Auf der Gegenseite dann ein zweites Modem und 1:1 wieder in den Rechner Nummer 2. Die Kreuzung findet sozusagen in der Telefonleitung statt (Beim Akustikkoppler ist das noch klarer: Mikrofon 1 spricht mit Lautsprecher 2 und umgekehrt).


    Bei einem Nullmodem-Kabel (früher auch manchmal treffend "Modem Eliminator" genannt) entfallen die beiden Modems und die Telefonleitung - die beiden Rechner sind direkt miteinander über Kabel verbunden. Dort müssen dann TX und RX gekreuzt sein damit es funktioniert.


    Neben TX und RX sind dann natürlich noch Signal-Masse und ggf Steuerleitungen (falls Hardware Handshake wir CTS/RTS oder andere verwendet werden) nötig. Bei Software Handshake (XON/XOF, ENQ/ACK) kommt man ohne Steuerleitungen aus, braucht aber mehr Software und verliert etwas Geschwindigkeit wegen der zusätzlichen Kommunikation.


    Das ist normalerweise so, aber es gibt da alle möglichen Varianten weil die Rechner und Peripheriehersteller sich da nicht so einig waren, was nun TX oder RX sein soll (vor allem bei Peripherie, wie Drucker etc.). Von daher haben meistens alle irgendwie doch recht, wenn darüber diskutiert wird.


    Es gibt da auch ein nettes Büchlein von Campbell in dem einiges über RS232 und die Verbindung zeitgenössischer Rechner steht.

    https://www.booklooker.de/B%C3…nikation/id/A00Jifsq01ZZt

    Leicht verständlich geschrieben (nicht unbedingt für Profis), aber mit einigen praktischen Beispielen aus den 1980ern.

  • Um die Begriffe etwas zu sortieren:

    Danke, habe es korrigiert. Bitte Fehler direkt per PM melden damit die korrigiert werden können. Auch ist die Tastatur langsamer als meine Fingerchen und die Gedanken sind pfeilschnell. Dabei kommt dann leider auch schon mal ein Kuddelmuddel heraus.

    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

    Einmal editiert, zuletzt von fritzeflink ()