Happy Birthday, Quicktime!

  • Kaum zu glauben, aber es ist schon drei Jahrzehnte her (Dez. 1991) als Apple mit Quicktime einen der Pioniere von "computer video" auf den Markt brachte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich begeistert briefmarkengroße Videos auf dem Familien-Mac ansah. Völlige Begeisterung. Echtes Videos! Wie am Fernseher! :)

    In den 90ern und auch noch Anfang der 2000er war Quicktime praktisch überall gesetzt. Das waren auch die Jahre, in denen ich es sehr intensiv nutzte. So weit, dass es für mich fast schon ein Synonym für multimediale Inhalte wurde. Von Videos bis hin zum streaming von web radios. Und natürlich erste Gehversuche in der Videoproduktion.

    Apple setzte den Quicktime Player auch für Windows um und meines Wissens gibt es auch am Atari / Falcon und Amiga entsprechende Player, welche die Quicktime codecs unterstützen.

    Wie war das bei euch - was sind eure persönlichen Erinnerungen an Quicktime? Selbst genutzt? Für was?

    Wer ein wenig in Erinnerungen schwelgen mag, unter cornica.org gibt's haufenweise Quicktime Filme zum Anschauen direkt am Retro-Rechner.

  • Um ehrlich zu sein nicht soooo dolle. Ich hatte eine Kodak Digital Kamera, die die Videos im QuickTime Format aufgenommen hat. Die Qualität war an sich nicht schlecht, aber der QuickTime Player, zumindest unter Windows, war gruselig. Langsam und einfach Buggy - zumindest zu der Zeit, in der ich ihn genutzt habe. Das "mov" Format war ja nicht so wirklich arg bei den Heimanwendern verbreitet. Auch auf Endgeräten (DVD Player etc.) fehlte die Unterstützung leider etwas.

    Aber im professionellen Bereich war es gängig, oder?

  • Ich erinnere mich dran ... Ich hatte damals einen Mac II mit zwei Toby Frame Buffer drin und "nur" die Graustufenbildschirme. mit 672*496 (oder so). Die arme 020er CPU zeigte "Tendenzen" der gnadenlosen Überforderung, aber sie bemühte sich :)


    Es ruckelte, die Artefakte waren erbarmungswürdig, aber es bewegte sich, und es kam was aus dem Lautsprecher, das nicht ruckelte. Ein nicht Mac-affiner Besucher zeigte Ansätze von Beeindrucktsein. Zwei Jahre später kaufte ich ein paar Wochen nach dem Erscheinen einen 7100/66AV, der so was souveräner abspielen konnte.


    Im Anhang die ältesten Filmchen, die ich auf der Festplatte habe. Die Verteilwege waren damals die frisch aufkommenden Zeitschriften-CDs (mein erstes CD300e dazu kostete um die 500DM) sowie neu gekaufte SyQuest SQ555, die bei Vertrieb über die Mac-Schiene üblicherweise Werbeinhalte hatten, darunter meist Filme wie die Werbung für DIVA-Software.


    Gruß, Ralf


    Hier: http://www.ralf-kiefer.de/Mac/Filmchen.sit

  • aber der QuickTime Player, zumindest unter Windows, war gruselig. Langsam und einfach Buggy

    Du hast den Grund dafür in Deinem Satz genannt: fängt wit 'W' an ...


    Gruß, Ralf

    Da andere Player und Formate wie mpeg 2 diese Probleme nicht hatten, lag es dann wohl eher am 'A' als am 'W'...

  • Noch zwei FIlmchen mehr, die aus der Anfangszeit stammen müßten:

    http://www.ralf-kiefer.de/Mac/Filmchen2.sit


    Da andere Player und Formate wie mpeg 2 diese Probleme nicht hatten, lag es dann wohl eher am 'A' als am 'W'...

    Du hast schon mitbekommen, daß es um die frühen 1990er Jahre geht. Da war noch nicht mal Windows 1995 erfunden. Der damalige "Industriestandard" hieß Windows 3.1. Außerdem stellt sich die Frage, weswegen M$ nicht ein besseres Abspielprogramm entwickeln konnte ...


    Gruß, Ralf

  • MPEG 1 kam Anfang der 90 und 94 kam dann MPEG 2. Meine Kodak Kamera (Kodak EasyShare LS633) kam dann noch Mal ein paar Jahre später und hat auf QuickTime gesetzt...

    Der QuickTime Player unter Windows wurde von Apple und nicht Microsoft entwickelt....

  • Der QuickTime Player unter Windows wurde von Apple und nicht Microsoft entwickelt....

    Wenn die Grundlage nichts taugt, und die ist die Schicht des Betriebssystems. Aber sind wir mal nicht so: M$ war in den frühen 1990er Jahren noch damit beschäftigt erst das Feuer zu erfinden, dann das Rad. Und dann kam das, was es woanders schon gab: Multimedia, Internet, ...



  • Der QuickTime Player unter Windows wurde von Apple und nicht Microsoft entwickelt....

    Wenn die Grundlage nichts taugt, und die ist die Schicht des Betriebssystems. Aber sind wir mal nicht so: M$ war in den frühen 1990er Jahren noch damit beschäftigt erst das Feuer zu erfinden, dann das Rad. Und dann kam das, was es woanders schon gab: Multimedia, Internet, ...



    Oh Gott, ja das wird es sein :applaus:.

  • So so, der Ralf hat eine "Filmchen-Sammlung" :D


    Jau, das waren schon spannende Zeiten. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Videos am PC und Handy gucken ist Alltag geworden ist. Die Faszination dieser Tage sind mir jedenfalls noch gut Erinnerung. Quicktime war da eine echte Pioniertechnologie. In Mac Kreisen war sie gesetzt, aber auch in PC Kreisen nicht unverbreitet. (auch wenn die meist stöhnten, weils eine extra Installation war ... Microsoft wollte natürlich seinen Standard durchdrücken).


    Im vergleichweise jungen Web der späten 90er und Anfang 2000er hab ich im Bereich Content gearbeitet, da waren Videos (d.h. Trailer / kurze Schnipsel zu Kinofilmen, Videospielen etc) verdammt oft im Quicktime Format. Auch weil häufig am Mac erstellt. Hab mir mal den Spaß gemacht und via archive.org einige alte Seiten zu Kinofilmen aus der Zeit (z.B. Shrek) angesehen. Dabei stieß ich dann auch auf RealVideo, heute vermutlich in den Erinnerungen noch mehr verdrängt als Quicktime.

  • Ich weiß nicht - so richtig viel QuickTime hat es außerhalb des Apfel Universums wohl nicht gegeben. Ich kann mich auch an erste "Filmchen", die aber eher Animationen waren, in Form von *.FLI Files erinneren. Die waren zuhauf bei den Leuten die DOS Rechner und Co hatten im Umlauf. Wenn man sowas mal gesehen hatte, relativierte das irgendwie das "Ereignis" der briefmarkengroßen "Echtzeitvideos".


    Ein schöne Kombination ist Quicktime und Hypercard, aber das ist wohl relativ selten gemacht worden oder wenn dann auch eher mit eigener Hypercardartiger Software. Gerade so im Education Bereich gab es das anscheinend relativ früh auf dem Mac.



    RealVideo kennen im Windows Lager - und damit insgesamt - bestimmt VIEL mehr Leute als Quicktime. Aber RealVideo ist schon wirklich spät dran.

    Ich finde immer den Windows Werbefilm der auf den Win95 InstallCDs mit dabei ist ganz eindrucksvoll für die Zeit. Das ist aber wohl wmv.


    Man muß aber auch sehen, daß es auf anderen Systemen zu der Briefmarkenfilmchenzeit bereits vollwertige Video Lösungen z.B. für Videotelephonie gab (Sun, NeXT, HP). Daher war das wahrscheinlich relativ einfach, da vorherzusagen, daß sowas mal "kommen wird".

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Es gab in den späten 1990er Jahren ein paar sogenannte Multimedia-Projekte von ansonsten bekannten Künstlern. Interaktive Software auf CDs mit Musik und sonstwas. Bei den paar, die ich mir damals angeschaut hatte, war viel Quicktime mit drin. Als Namen fallen mir dazu Peter Gabriel und Alan Parsons ein.

  • Das stimmt nicht in der Absolutheit. QuickTime war lange die Basis sämtlicher Videoproduktion, da kam kein Mensch dran vorbei, auch nicht auf anderen Plattformen.


    Dann war es aber so "verpackt", daß es zumindest der User nicht mitbekommen hat, daß das jetzt gerade QuickTime ist.


    Das Analogon beim Acorn ist das "Replay Video" Format. Ca. 1995 oder so. Das hat z.B. EIDOS in seinen Games benutzt, weil es wohl durchaus ganz brauchbar war. Aber dem Spieler ist es völlig egal, was untendrunter ist, wenn es anständig und v.a. ruckelfrei läuft. Für das Format gibt es auf der Plattform aber auch allerlei Sachen wie Player und Filmeditoren. Nur die allgemeine Breitenwirkung ist halt natürlich eine ganz andere als bei Apple - was ja nunmal DIE Designer, Grafik und eben wahrscheinlich auch Filmplattform schlechthin war.


    Man darf eher gespannt sein, ob sie das bleiben wollen. Dafür müßte es aber mal wieder einen MacPro geben, der auch von einem kleinen Werbestudio oder einem "Filmer" hingestellt werden kann und wo Performance und Preis ein, sagen wir mal, angemessenes Verhältnis haben. Das ist nämlich die Basis, die es überhaupt erlaubt so ein eigenes Format "durchzudrücken".



    Für mich war lange Zeit QuickTime das, was man hätte haben müssen, wenn man bei Apple auf der Website Filme klicken wollte - aber man einen Player installieren hätte müssen, weil das natürlich eben nicht überall gleich dabei ist. Ich habe da dann eher aufs Ansehen verzichtet ...

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Bei manchen Musik-CDs war noch ein Videoclip in Quicktime dabei. Auf Anhieb ist mir da "Lords of the Boards" von den Guano Apes in die Hände gefallen. Ich habe die CD gerade mal unter Windows 10 ins Laufwerk gesteckt. Die Player-Software lässt sich nicht mehr starten. Aber in irgend einem Unterverzeichnis findet sich eine "guanos.mov" Datei. Die lässt sich noch mit einem aktuellen VLC anschauen.

    Mindestanforderungen:

    Ein 486er PC mit Windows 3.1 und Soundkarte oder ein Mac mit System 7.0.1

    Beide Systeme benötigen weiterhin ein Double Speed CD ROM Drive, ein 14" Monitor, 256 Farben und 16 MB RAM

    Die CD ist von 1998