Megafile44 / SH204 Einbau andere Platte

  • Hallo liebe Forums Kollegen,
    Hallo Atari Freunde,
    Hallo 1ST1,
    ich besitze eine Megafile44 und ein SH204 "Festplatten Gehäuse".
    Die SH204 funktioniert im Moment gar nicht, hierzu vielleicht später.

    Als Computer hab ich einen AtariST, einen Mega1, einen Mega2 und einen IBP 190ST (noch nicht fertig repariert).

    Also, zum Megafile44:
    Da ich aktuell noch passendes Medium für das Sysquest SQ555 Laufwerk habe,
    hatte ich gestern versucht, verschiedene ältere SCSI Platten dort zusätzlich oder einzeln anzuschließen.
    Alles ohne Erfolg.


    Die nächsten Tage bekomme ich aus der Bucht ein SQ555 Medium mit 44MB, mal schaun.


    Da ich kürzlich einen BlueSCSI gekauft hatte (hier im Forum), wollte ich den mal anschließen und tatsächlich der funktioniert.
    Den habe ich statt des SQ555 Laufwerks direkt an das SCSI Kabel des J2 angeschlossen.
    Das File auf MicroSD (extFAT) hab ich wie folgt benannt: HD00_512.hda, Größe ca. 100MB
    Als Treiber hatte ich zuvor schon mit einer Diskette SHDRIVER.SYS experimentiert.
    Mit dieser Diskette eingelegt beim Boot wird der BlueSCSI erkannt und konnte formatiert werden.
    Es können auch File drauf abgelegt werden.

    Jetzt wollte ich beides, das Syquest SQ555 Laufwerk (ID:0) und den BlueSCSI (mit ID:1) zusammen einbauen.
    Aber egal was ich mache das klappt nicht.

    Das BlueSCSI alleine funktioniert auch nur am Anschluss J2 und J3, Ursache unklar.
    Im Schematic von hier Atari Megafile 44 Schematic (DE) [Oct 1989] sehe ich gerade, dass die Stecker unterschiedlich belegt sind:


    Keine Ahnung was da ab geht, bzw. wie das funktioniert.


    Hier noch ein Foto der Platine aus dem Megafile44:


    Soweit erstmal mein Lagebericht.


    mfG. Klaus Loy

  • Der SCSI-Anschluss in der Megafile 44 ist etwas tricky. Die (beiden) Platte(n) muss (müssen) wieder aller Erwartungen auf ID0 gestellt werden, die Elektronik des Megafile-44-Hostadapter macht die Übersetzung von ACSI-ID auf SCSI-ID. Das Syquest-Laufwerk ist auch als ID 0 eingestellt, auch hier übernimmt der Hostadapter die Übersetzung auf die ACSI-ID. Für zwei Laufwerke müssen 2 getrennte SCSI-Kabel auf J2 und J3 des Hostadapters der MF 44 verwendet werden, die beiden SCSI-Anschlüsse sind nicht 1:1 zueinander durchverbunden, sondern getrennt. Die ACSI-Adresse wird außen per DIP-Schalter verstellt, die beiden eingebauten Laufwerke werden hintereinander aufsteigende IDs haben. Weitere Laufwerke mit größeren IDs werden nicht erkannt, also kann man einen BlueSCSI o.ä. nicht dazu nutzen, gleich mehrere Platten zu emulieren.


    DIP-Schalter an der Rückseite der MF 44:


    Addr - 3 2 1

    ID0+1 on - on - on

    ID1+2 on - on - off

    ID2+3 on - off - on

    ID3+4 on - off - off


    Höhere ACSI-IDs werden nicht unterstützt.

    Außerdem: Platte darf keine Parity haben, SCSI-Terminatoren eher auch nicht (probieren!). Die Festplatte DARF auch nicht größer als 1 GB sein.


    Und ein Anfängerfehler, den man oft sieht: Der zweifache DMA-Anschluss an der SH-205 und Megafile 20-60 ist nicht "beliebig", die haben eine Beschriftung "In" und Out", die "In" Seite muss immer Richtung ST angeschlossen werden, "Out" in Richtung "In" des nächsten Laufwerks. Nur bei der SH-204 spielt das keine Rolle, die hat keinen Ausgang.


    Zur SH-204: Darin befindet sich neben einem sehr einfachen ACSI-zu-SCSI-Hostadapter (kein Parity, nur SCSI-ID-0, usw.) und ein Adaptec ACB-4000 SCSI-zu-MFM-Controller, an den du beliebige MFM-Platten anschließen kannst, theoretisch sogar zwei Stück, der Controller kann das und steuert sie per LUN 0 und 1 an. (Dafür braucht man aber einen anderen Treiber als den AHDI von ATARI, der unterstützt nur LUN 0)


    Hier steht, wie man das mit dem Einrichten mit AHDI macht, inklusive Lowlevel-Format der MFM-Platte:


    http://www.mbernstein.de/atari/system/hd/ahdi.htm (Schon wieder dieser Link...)


    Siehe außerdem auch Scheibenkleister-Buch, kann ich immer empfehlen...

  • Bei mir war ein Kabel drin, daran das SQ555 und eine 500MB SCSI-Platte. Platte war terminiert (Kabelende), SQ555 nicht.

    Irgendwie lief das auch.

    Platte raus, SQ555 terminiert.


    Ja DMA in und out sind nicht miteinander verbunden, sondern da ist ein LS-Bufferbaustein dazwischen.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Danke schon mal für euere interessanten Antworten.
    Zwei Laufwerke in der Megafile44 mögen nach wie vor bei mir nicht funktionieren, egal, das find ich schon noch raus.

    Was ich eben probiert habe, in der SH204 hab ich den BlueSCSI an den "SCSI" Anschluß dran gesteckt, mit der Treiber Diskette gestartet, und die MicroSD Platte wurde sauber als Laufwerk C: eingebunden.

    Am Mittwoch versuchen wir in unserem FabLab Nbg. mal die MFM PLatte des SH204 mit einem MFM Emulator (von David Gesswein) auszulesen.


    mfG. Klaus Loy

  • Wenn die MFM-Platte noch läuft, warum willst du die denn ausbauen? Datensicherung kannst du machen, in dem du sie an einen ST anschließt, davon bootest, und dann die Daten per ParCP-USB auf einem modernen PC kopierst.

    1ST1

  • Das SH204 System in Summe scheint aktuell nicht zu funktionieren, Ursache unklar.
    Die Platte selbst läuft soweit hoch und mach ihr selbsttest Geräusch.
    Leider war sie wieder verklebt, d.h. die Köpfe hingen auf der Oberfläche fest.
    Ich parke sie momentan manuell, indem ich den Steper auf Linksanschlag drehe.
    Es ist eine Tandon TM262 Platte.

    Das Auslesen mit dem MFM-Emulator möchte ich halt mal testen.
    Und dabei sehe ich dann, ob die Platte überhaupt Daten liefert.


    mfG. Klaus Loy

  • So eine Tandon ist auch in meiner SH-204 drin. Wenn die nicht warmgelaufen ist, muss ich sie am Schwungrad "anschubsen", dass sie hoch dreht.


    Zum Hochfahren einer MFM/RLL-Megafile gehört auch, dass der Adaptec-Controller die Platte anspricht und ausliest, dabei fährt der Kopf hin und her und der Controller sucht auf bestimmten Stellen nach Format-Informationen, die er selbst beim Lowlevel-Format dort abgelegt hat.


    Meine SH-204 hatte das auch nicht gemacht. Es stellte sich nach einigen Untersuchungen raus, dass die Platte noch nie lowlevel-formatiert war. Nachdem ich das gemacht habe (siehe obigen Link) funktionierte sie einwandfrei, jedenfalls solange sie warm war (siehe oben).

  • So eine Tandon ist auch in meiner SH-204 drin. Wenn die nicht warmgelaufen ist, muss ich sie am Schwungrad "anschubsen", dass sie hoch dreht.


    Zum Hochfahren einer MFM/RLL-Megafile gehört auch, dass der Adaptec-Controller die Platte anspricht und ausliest, dabei fährt der Kopf hin und her und der Controller sucht auf bestimmten Stellen nach Format-Informationen, die er selbst beim Lowlevel-Format dort abgelegt hat.


    Meine SH-204 hatte das auch nicht gemacht. Es stellte sich nach einigen Untersuchungen raus, dass die Platte noch nie lowlevel-formatiert war. Nachdem ich das gemacht habe (siehe obigen Link) funktionierte sie einwandfrei, jedenfalls solange sie warm war (siehe oben).

    1 Tropfen Öl rettet Leben. Da ist das alte Öl verharzt.

    Richtig. Und wenn die HDD Fehler hat in diesem Bereich (hier ein defekte Kopf 0) versucht die gesammten 605 Schritte rückwärts zu gehen., auch wenn du gerade an Sektor 0 warst.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Nein, für Spur 0 haben diese Platten genau wie (die meisten) Floppylaufwerke einen Sensor, die knallen nicht 600 mal gegen einen Anschlag. Das würde die Köpfe vibrieren lassen, was dann einen Headcrash zur Folge hat.


    Ich habe übrigens mal eine ST225 dadurch repariert, dass ich diesen Spur-0-Sensor ein kleines bischen nach Innen geschoben habe... Nur Spur 0 ließ sich nicht formatieren. Dadurch wurde dann Spur 1 (oder 2 oder 3) zur Spur 0... Nach hinten Raus ist ja immer noch ein bischen ungenutzte Reserve...

    1ST1

  • Meine Tandon TM262 Platte hat keinen Spur Null Sensor.
    Ich habe auch nicht das Anlaufproblem kalt/warm, sondern nach ein paar Tagen kleben die Köpfe auf der Oberfläche fest. Vermutlich nur dann, wenn man versgessen hat die Platte zu parken. Dann muss man die Plattenplatine abmachen und am Spindelmotor vorsichtig drehen und am Stepper die Köpfe nach Außen fahren.

    Ob die Platte noch sinnvolle Daten liefert werde ich erst Mittwoch mit dem MFM-Emulator (Reader) heraus finden.
    Leider habe ich keinen geeigneten PC mit MFM-Controller zur Verfügung.
    Mal schaun.

    Heute Abend werde ich mal schaun, warum ich an der Megafile44 am zweiten internen SCSI Anschuß nichts zum Laufen bekomme.

    mfG. Klaus Loy

  • Nein, für Spur 0 haben diese Platten genau wie (die meisten) Floppylaufwerke einen Sensor, die knallen nicht 600 mal gegen einen Anschlag. Das würde die Köpfe vibrieren lassen, was dann einen Headcrash zur Folge hat.


    Ich habe übrigens mal eine ST225 dadurch repariert, dass ich diesen Spur-0-Sensor ein kleines bischen nach Innen geschoben habe... Nur Spur 0 ließ sich nicht formatieren. Dadurch wurde dann Spur 1 (oder 2 oder 3) zur Spur 0... Nach hinten Raus ist ja immer noch ein bischen ungenutzte Reserve...

    Das war eine Seagate ST-251 mit dem Anschlag vorknallen.

    Richtig, die lassen sich ja angeblich auch überformatieren.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Das geht bei jeder MFM/RLL-Platte, wo man irgendwie an den Sensor dran kommt.


    Bei der 225 und anderen Platten mit den gleichen CHS-Daten findet man ohnehin je nach Quelle unterschiedliche Angaben zur Anzahl der Zylinder, mal 612, mal 615. Aber ein bischen mehr geht eigentlich immer, wenn man es manuell eintragen kann.

    1ST1

  • Gestern hab ich noch einen sauberen Schaltplan für das Megafile44 gefunden.


    Eben wollte ich dann mal schaun, warum ich kein zweites SCSI Gerät da dran zum Laufen bekomme.
    Es gibt für die SCSI Stecker J2 und J3 jeweils eine SEL0 und eine SEL1 Leitung.
    Mit dem Logikprüfstift sehe ich nur an SEL0 einen Puls, da hängt der BlueSCSI dran, der auch funktioniert.
    Die SEL1 wird nicht bedient, daher funktioniert auch das zweite SCSI Device nicht.

    Vermutlich bräuchte ich einen geeigneten Treiber für das Megafile44.
    Was wäre hier geeignet ?

  • Hast du dich bezüglich der 3 unteren Jumper schlau gemacht? Ich erinnere mich, dass ich für die Aktivierung des 2. Laufwerks was umstellen musste.

    Das hast du schon gesehen?

    https://forums.atariage.com/topic/283229-instructions-for-second-drive-in-megafile-44-finally/

    HDDRUTIL schon ausprobiert?


    Deine Wechselplatte habe ich übrigens gerade zur Post gebracht...


    Edit: den 1. Jumper aus um 0 und 1 zu haben.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Hm, interessant, der schreibt dort SCSI-ID0 und ID1, ich hab das mit 2x ID0 in Erinnerung. Ausprobieren... (Ich will jetzt meine MF44 nicht aufschrauben...)

    Und dann noch den Jumper auf 0/1 (siehe oben) und dann läuft der Spaß. Bei mir an einem Kabel und mit HDD am Kabelende (terminiert)/SQ555 an Kabelmitte nicht terminiert.

    Aber ich bleibe dabei: ich empfehle es nicht.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • @PC-Rath_de,
    danke, das scheint zumindest mal den SEL1 aufblinken zu lassen.
    Jetzt häng ich mal wieder das Syquest SQ555 als zweites Laufwerk dran, leider hab ich noch immer kein Medium dafür.

  • @PC-Rath_de,
    danke, das scheint zumindest mal den SEL1 aufblinken zu lassen.
    Jetzt häng ich mal wieder das Syquest SQ555 als zweites Laufwerk dran, leider hab ich noch immer kein Medium dafür.

    (Ü)Morgen, Geduld du haben musst :)

    Du kannst ja mal aus dem ICD-Treiber-Paket das Tool starten, welches nach SCSI-IDs sucht. Da müsste die Syquest auch ohne Medium auftauchen.

    Oder HDDRUTIL

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Also, :) so funktioniert es.


    Beide gewünschte Devices werden erkannt.
    Der BlueSCSI meldet sich mit QUANTUM.

    Zum Erfolgt hat dieser Tipgeführt:
    pasted-from-clipboard.png


    Damit mein BlueSCSI als Drive C: automatisch, ohne Bootdisk eingebunden wird
    hatte ich zuvor HINSTALL.PRG (ahdi6061) auf Drive C installiert.



    So gefällt mir das, vielen Dank für die guten Tips.


    Kurzer Nachtrag:
    Beide Devices müssen auf SCSI ID:0 eingestellt sein, auch das am Anschluss J3.


    mfG. Klaus Loy

  • danke fürs ausprobieren Klaus! ...da weiss ich ja jetzt, womit ich mein Laufwerk pimpen muss :thumbup:

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Hallo AtariST Leute,
    wie komme ich beim AtariST, bzw. Atari Mega an die Kommandozeile ?
    Da soll es ein Programm COMMAND.PRG oder ähnlich geben, ...
    Wo könnte das bekommen ?

    mfG. Klaus Loy

  • wie komme ich beim AtariST, bzw. Atari Mega an die Kommandozeile ?

    Normalerweise überhaupt nicht, aber es gibt verschiedene Shells, die Kommandos bereitstellen. Die Mupfel in Gemini ist eine davon, weitere findest Du hier:

    Index of /~archive/atari/Cli

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


    Mein Netz: Acorn | Atari | Milan | Amiga | Apple //e und IIGS | Macintosh | SUN Sparc | NeXT |SGI | IBM RS/6000 | DEC Vaxstation und Decstation| Raspberry Pi | PCs mit OS/2, BeOS, Linux, AROS, Windows, BSD | Stand-alone: Apple //c und III | Commodore 128D | Sinclair QL | Amstrad | PDAs

  • Hallo yalsi,
    danke für deinen Link.
    Jetzt hab ich mir von dort das PCOMMAND.PRG geholt, das ist DOS ähnlich.
    Was ich damit machen will, weiß ich auch noch nicht so ganz.

    Aber vielleicht ein wenig mit einem C-Compiler auf der Command Line rum spielen.
    Ich hab ja von AtariST so gut wie keine Ahnung.
    Aber nur im GEM rum klicken bringt es auch nicht.

    mfG. Klaus Loy

  • Ich kenne das als MS-DOS User. Da kannst du mit den neueren Versionen schon ein wenig mit machen und mit Windows kommen dann noch mehr Programme.

    Auf einem jungfräulichen Atari ST kannst du gefühlt nix machen (außer Disketten formatieren und die Auflösung ändern). Fast wie mit einem Amiga (der zeigt dir nur eine Hand mit Diskette an).

    Wenn du ihn von HDD / deiner Syquest booten lässt ist aber alles möglich. Unterschiedliche ROMs, Desktops, Software-Icons sofort abrufbar wie man es von Windows gewohnt ist usw.

    Mit etwas Hardware lassen sich auch USB-Treiber ect. laden.


    Zurück zum MS-DOS: Als 360kB Diskettenversion kann das fast genauso wenig und du bist immer auf Software im 2. Diskettenlaufwerk angewiesen.

    Hier ist Diskette 1 nunmal das ROM (OS) und Diskette 2 ist Diskettenlaufwerk 1.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...