Bootsektor von einer Diskette lesen und schreiben

  • Hallo,

    bei der Durchsicht meiner vielen 5.25 und 3.5 Disketten bekomme ich den Fehler "bad bootsector 0".

    Um vielleicht eine Rettung zu erreichen, habe ich im Netz das Programm "BOOTSEC.EXE" von Steini gefunden.


    Kurze Beschreibung:

    Bootsec.exe

    Reads|writes FloppyBootsector from|to File.

    Usefull if you have NT.

    First copy from a Bootdisk[MS-Dos6.22] the Bootsec to Disk.[ReadsBootSector].

    Format a Disk.

    Copy the Bootsector to Disk.[WritesBootSector].


    Leider schreibt mir das Programm den Inhalt des Bootsector's nicht als Datei auf meinen Rechner.

    Ich verwende als Betriebssystem "Windows7" und habe natürlich gelesen, dass ein "Windows NT" benutzt werden soll.

    Das externe Floppy Laufwerk wird offensichtlich wohl gelesen, aber es wird keine Datei auf meine Festplatte geschrieben.

    - Hat jemand dieses Programm auch schon benutzt und kann mir sagen, ob bei der Angabe der Datei etwas berücksichtigt werden muß?

    Die Datei habe ich so angegeben: C:\BSR oder C:\BSR.BIN

    - Muß möglicherweise es doch "WINDOWS NT" sein?


    Vielen Dank für weiterführende Hinweise.

    Viele Grüße

    Fred

  • Hi. Kenne das Programm nicht. Aber hast du's als Administrator gestartet? Könnte einen Versuch wert sein...

  • Das hättest Du *viel* einfacher hinbekommen.

    DEBUG von einer x-beliebigen DOS Version (>2.11) gestartet, dann die folgenden Kommandos eingegeben:


    - l 100 0 0 1

    -nFILENAME.BIN

    -w

    -q


    Danach hättest Du die Datei FILENAME.BIN auf dem aktuell gewähltem Verzeichnis gehabt.

    Die Parameter:

    100 - Startadresse des benutzten Speicherbereichs

    0 - Laufwerk (0 = A: 1 = B: usw.)

    0 - Startsektor (logische Zählweise ab Null)

    1 - Anzahl Sektoren, also 1 Sektor (= 512 Bytes)

    Der Kram steht von Adresse 100 bis 2ff (einschließlich), kannst Du mit dem 'd' (Dump) Befehl auch anschauen.


    Umgekehrt kann man dann mit 'w 100 0 0 1' den Speicherbereich (von 100-2FF) wieder auf das Laufwerk schreiben.

    Den als Datei abgespeicherten Sektor kannst Du natürlich vorher mit "DEBUG FILENAME.BIN" wieder in den Speicher laden.

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


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  • Hallo Peter,


    vielen Dank für den Hinweis. Meine Zielsetzung war, unter Umgehung des DOS den Bootsector einer funktionierenden Diskette auf eine defekte Diskette zu schreiben.

    Daher mein Gedanke, die Diskette unter einem Windows welches nicht im Hintergrund DOS (ab Windows NT gibt kein DOS, sondern ich vermute ein OS/2 oder was auch immer) verwendet, die Kopie des Bootsectors einer funktionierenden Diskette auf die defekte Diskette zu schreiben. Unter Windows 7 hat es nicht geklappt.

    Ich werde es mit dem Debug Befehl versuchen.

    Viele Grüße

    Fred

  • Daher mein Gedanke, die Diskette unter einem Windows welches nicht im Hintergrund DOS (ab Windows NT gibt kein DOS, sondern ich vermute ein OS/2 oder was auch immer) verwendet, die Kopie des Bootsectors einer funktionierenden Diskette auf die defekte Diskette zu schreiben. Unter Windows 7 hat es nicht geklappt.

    Hallo Fred,


    wenn Du unter Windows (ich glaube ab Win2000 geht das) Disketten oder einzelne Tracks kopieren möchtest, dann schau Dir SAMdisk von Simon Owen an (Gratissoftware im Netz, siehe SAMdisk). Man muss dazu nur einen Treiber installieren und kann dann mit SAMdisk auf die Diskette zugreifen. Ich verwende dazu WinXP. SAMdisk erstellt ein Image, von dem man dann auf andere Disketten zurückschreiben kann (z.B. den Boottrack).


    Gruß, PAW

  • Vielen Dank euch allen. Ich werde euren Hinweise nachgehen.

    Aber ich denke, dass ich mit MSDOS Programmen nicht weiter komme.

    Warum?

    MSDOS verwendet eine Interrupt-Vektor-Tabelle. Die Disketten- und Festplattensteuerung erfolgt über den INT13 und bevor ich

    zum Schreiben des Bootsektors komme, kriege ich eins auf die Finger.

    Viele Grüße

    Fred

  • Ah das mit dem Windows habe ich total übersehen (da geht DEBUG natürlich nicht, das geht nur unter DOS).

    Unter Windows benutze ich "Disk Probe" von Microsoft, ist ein Tool was aus dem Resource Kit stammt.

    Eventuell kann man es auch von http://reboot.pro/files/file/558-disk-probe/ herunterladen (nicht getestet).

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  • Warum nicht mit einem Linux Einzeiler:


    dd if=/dev/fd0 (je nach System, kann z.B. auch sdax sein) of=/home/username/fd0_block0.dd bs=512 count=1


    Schreiben geht dann einfach mit dem Vertauschen von if und of, also if=/home/username/fd0_block0.dd of=/dev/fd0


    EDIT: man kann das auch mit einem Live System machen ohne ein installiertes Linux zu haben...

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • Nachtrag. Es ist gar nicht so einfach, das Softwarepakt "Windows XP (SP2) Support Tools" mit dem besagten "Disk Probe" herunterzuladen, da Microsoft alle Downloadlinks dazu gelöscht hat.

    Unter https://www.oldergeeks.com/downloads/file.php?id=3672 findet man aber noch die Datei "windowsxp-kb838079-supporttools-enu.exe", die kann man bspw. mit WinRAR öffnen und die "support.cab" extrahieren.

    Aus dem "support.cab" wiederum kann man mit dem Kommandozeilen-Kommando "expand" alle Dateien die mit DSK* anfangen, extrahieren:

    expand support.cab C:\tools -F:DSK*.* (C:\tools ist nur ein Beispiel-Verzeichnis)

    Man wird wohl nur als "Administrator" das Tool benutzen können, ob es auch mit Bitlocker & Co zusammen funktioniert, weiss ich wirklich nicht.

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  • Hallo Peter,


    mille grazie und auch Danke für den Link. Da ich im Moment kein WIndows XP mit dem Service Pack2 verfügbar habe, werde ich über Windows 7 32 bit versuchen, das Programm "Disk Probe" zu probieren. Es ist immer wieder schönund hilfreich, wenn man so ausführliche Informationen bekommt.


    VG

    Fred

    Viele Grüße

    Fred

  • Hallo 1St1,


    wir reden über Retro WIndows XP. Ich kenne das Programm "DISM". War dieses Programm im Windows XP schon vorhanden? Mir ist auch noch nicht klar, ob man das Programm "Disk Probe" einfach als EXE ausführen kann, oder ob man es unter Windows installieren muss.


    VG

    Fred

    Viele Grüße

    Fred

  • Wenn Du DSKPROBE.EXE (und DSKPROBE.HLP) in einem Verzeichnis liegen hast, kannst Du die EXE einfach ausführen.

    Mir ist nicht klar, was Du mit Installieren meinst. Du musst auf jeden Fall nicht die "Support Tools" komplett installieren, nur um auch am Schluss "Disk Probe" nutzen zu können.

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  • Hallo Peter,

    prima, damit hast Du meine Frage beantwortet. Ich war nicht sicher, ob ich DSKPROBE als EXE Datei alleine ausführen kann. Unter Installation verstand ich, dass man mit einem Install Programm und Eintrag in die Registry die ganzen Tools installieren muss.

    Viele Grüße

    Fred

  • Naja klar, kann man die einzeln rausziehen, aber mit jedem Tool geht das auch nicht, manche müssen irgendwelche Registry-Einträge haben, irgendwelche zusätzliche DLLs, usw., daher ist es im Zweifelsfall immer klüger, so ein Paket vollständig zu installieren, da sind ja auch noch andere nützliche Sachen drin. Ich empfehle immer, auch das Server 2003 Resource Kit Tool unter XP zu installieren (ja, das geht!), da ist unter anderem auch das extrem leistungsfähige Robocopy mit drin (erst ab Vista auch serienmäßig in Desktop-Windows enthalten)

    1ST1

  • 1ST1 - Das Herauslösen ist die einzige Option, wenn man kein XP sondern was neueres nutzt (weil das Setup nicht mit neueren Windows-Versionen startet). Ich bin meist für die Minimallösung, statt unnötig viel Kram auf das System abzuladen/drauf zu installieren. Das mit dem Extrahieren der "support.cab" Datei mit WinRAR und das Herauslösen via EXPAND Befehl habe ich auf mehreren Systemen selbst ausprobiert. Die einzige "Abhängigkeit" ist das Vorhandensein der MFC40.DLL und der MFVCRT40.DLL, die aber ebenfalls auch aus der CAB-Datei herauslösbar sind (wenn sie denn tatsächlich nicht im System vorhanden sind). Aber was erzähle ich, hat wohl 'eh keinen Sinn.

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  • @Peter z80.eu


    ich bin jetzt soweit gekommen:



    Ich hätte jetzt eigentlich erwartet, dass er mir die beiden physischen Laufwerke, Festplatte und Floppy Laufwerk anzeigt. Die HLP-Datei kann in Windows 7 nicht angezeigt werden, weil ein Feature fehlt. Leider ist die Datei "DSKPRTRB.DOC geschützt und lässt sich nicht ausdrucken.

    Hast Du schon mit diesem Programm gearbeitet und kannst mir sagen, wie ich die beiden Laufwerke bekannt geben kann?

    Viele Grüße

    Fred

  • Hallo PAW,

    danke für Deinen Tipp. SAMdisk kann ich leider nicht verwenden, da keine USB Floppy Laufwerke unterstützt werden.


    "

    Can I use a USB floppy drive?

    No. USB floppy drives contain a separate floppy controller chip, which is not directly accessible from the host PC. Without access to that it’s simply not possible to support formats beyond what the drive chooses to expose (typically DOS 720K and 1.44M formats only). "

    System Requirements

    • Windows 2000 or later, either 32-bit or 64-bit (x64).
    • Non-USB floppy drive connected to motherboard floppy port.

    Viele Grüße

    Fred

    Viele Grüße

    Fred

  • Ja, natürlich habe ich damit gearbeitet.

    Das Bild was Du hast kommt nur bei mir, wenn ich das Programm nicht als Administrator starte.

    So ausführen also.


    Disk Probe zeigt dann (nach Ausführen als Administrator) normalerweise mindestens ein physisches Laufwerk an:


    Jetzt auf "OK" klicken reicht aber nicht, Du musst auf den Schriftzug "PhysicalDrive0" doppelklicken.


    Danach kommt das Bild:

    Hier musst Du nochmal erst auf "Set Active" klicken!

    Dann wird nach "Active Handle" nicht mehr "No Active Handle" sondern stattdessen "PhysicalDrive0" angezeigt.

    Danach noch abschliessend "OK" klicken.

    Jetzt könntest Du sofort auf "Sectors" in der Menüzeile wechseln und auf "Read" klicken:


    Später kannst Du auch den "ReadOnly" Modus wechseln, um auch auf die Platte wieder schreiben zu können - aber das erst, nachdem Du alles mal im "ReadOnly"-Modus erstmal ausprobiert hast. Vor allem schreibe nicht auf die falsche Platte (falsches physisches Laufwerk), sei Dir sicher erst wieder neu das richtige Laufwerk ausgewählt zu haben....


    P.S.: Das DOC-File (siehe Bild unten) ist mit Word einfach zu öffnen. Ich kann Dir das aber gerne in RTF umwandeln.

  • Danke Dir, Peter. Ich bekomme jetzt als Laufwerk "PhysicalDrive0" angezeigt und kann wie von Dir beschrieben, den 1. Sektor lesen.

    Leider zeigt er mir das USB Floppy Laufwerk nicht an. Wenn ich mir die logischen Volumes ansehe, kennt er A,C,D. Aber diese Informationen holt er sich wahrscheinlich aus dem BIOS. Ich werde im nächsten Schritt mit einem anderen Rechner und eingebautem Floppy Laufwerk weiter machen.

    Viele Grüße

    Fred

  • fred914 - den ersten Sektor auslesen kannst Du auch prima von einem logischen Laufwerk (gesetzt der Fall Du kannst es anwählen/doppelklicken) ...

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  • @Peter z80.eu

    ja, ich konnte das logische Laufwerk, in meinem Fall Laufwerk "A" anklicken.


    Ich hatten diesen Weg gewählt:

    • DISK PROBE zeigt mir unter Physical Drive kein Floppy Laufwerk an
    • Es erkennt aber einen USB Stick als Physical Drive, egal ob mit dem Dateisystem „FAT“ oder „FAT32“ initialisiert.
    • Ich habe dann unter Logical Volumes das Laufwerk „A“ gewählt und konnte dann sehen, dass im Menüpunkt „Sectors“ ein Zugriff auf Laufwerk „A“ auf eine noch gute Diskette gemacht wurde
    • Anschließend habe ich eine defekte Diskette (Bad sector 0) eingelegt
    • Das Schreiben auf diese Diskette brachte diese Fehlermeldungen:
    • Incomplete Data Write
      Error Writing Sectors – Operation failed
    • Interessanter Weise kann ich aber die defekte Diskette lesen. Überall finde ich den Hex-Wert "F6".
    • Im nächsten Versuch versuche ich die richtigen Werte zu editieren. Vielleicht klappt dann das Schreiben. Es kann auch sein, dass ein Wechsel von einer guten Diskette auf eine schlechte Diskette diese Fehler erzeugt.


    Viele Grüße

    Fred

  • Du solltest zuerst so viel wie möglich von der eigentlich "defekten" Floppy lesen und sichern.

    Danach kannst Du die Diskette komplett neu formatieren.

    Und dann wieder das vorher gerettete (auch wenn einzelne Sektoren als "kaputt" gelesen wurden) auf die frisch formatierte Diskette wieder schreiben.

    Am Schluß versuchst Du dann wieder den Bootsektor (einer anderen Diskette) drauf zu schreiben.


    Wenn schon das Formatieren schief läuft wird das aber nichts mit dem Sektor "reparieren".

    Du kannst ja mal versuchen, die Diskette im "Sleeve" (also in der eigentlichen Diskettenhülle) zu drehen und zu schauen, ob Du was mechanisch defektes (also bspw. Kratzer oder ein Loch oder ähnliches) siehst.


    Letztendlich hast Du aber mit einem Windows-PC mittelfristig da wenig Chancen, näher am Disk-Controller sozusagen mit anderen Methoden die Diskette auszulesen. Dafür ist ein DOS-PC einfach besser geeignet, da ist auch die Auswahl an speziellen Kopierprogrammen größer.

    Leute mit einem Catweazel-Controller (habe ich nicht) oder auch mit Options Board (habe ich) sind da auch in der Lage, den "Bitstrom" der Diskette auszulesen, was meist ein besseres Ergebnis in Sachen Erstellung einer Kopie erzeugt.


    Für Windows kannst Du Dir auch mal Thomas Seite zum Thema "Greazeweazle" anschauen: https://retrocmp.de/hardware/greaseweazle/greaseweazle.htm

    Diese Hardware ermöglicht Dir auch unter Windows Disketten "bitweise" auszulesen (und zu schreiben).

    In Deutschland gibt es leider keinen "Store/Shop" für das Teil, aber in Spanien (ist ja noch EU) schon, bspw. https://amigastore.eu/en/894-greaseweazle-v4.html oder in der Niederlande https://www.retro-updates.com/…dapter-flux-reader-writer ...

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