USB Schnittstelle für Festplatte im Synthi

  • In meinem Yamaha Synthi werkelt eine 2,5” IDE Festplatte. Vor Jahren gab es mal ein Interface von Musitronics, mit dem man die Festplatte über eine USB Schnittstelle im laufenden Synthesizer- Betrieb ansprechen konnte, um entweder ein Backup zu machen oder einfach Daten draufzumachen. Kann man so eine Schnittstelle selbst bauen?? Was bräuchte man dazu?

  • Blöde Frage: Warum das Ding nicht ausbauen, und dann an einen existierenden PC als zweite Festplatte hängen, und dann mal schauen, was da drauf ist?


    Oder muss es im laufenden Betrieb sein?

  • Die Frage ist nicht blöd: aber: dann müsste ich sie jedesmal ausbauen, wenn ich was Neues draufmachen will. Und das Datenmanagement ist am PC\Mac einfacher und komfortabler

    Dann einfach das IDE-Interface + ggf. Strom irgendwie so herausführen, dass man sie einmal intern und einmal an den PC/Mac anschliessen kann? (Mac hat ja wahrscheinlich sowieso einen USB-IDE-Adapter). Dann musst du sie nicht ausbauen, nur das Kabel umstöpseln.


    "Paralleler Zugriff via USB im laufenden Betrieb" ist schon ziemlich frickelig.

  • Wenn die Schnittstelle lahm genug ist, sollten viele 74AHCT244/245, ein Schalter und ein IDE-USB-Adapter reichen...

    Es müssten entweder Chips sein, die bidirektional und gleichzeitig ein Signalschalten können (tri-state) oder doppelt soviele, die unidirektional ein Signal (tristate) schalten können.

    Da ist das Problem beim 74xx244/245: du musst ihm sagen, wann die HDD sendet und wann sie empfängt. Das würde man mit DIOW und DIOR machen. Das ganze dann 2x aufbauen und mit NAND-Gattern mit dem Schalter so verdrahten, das immer nur ein IDE-Kanal verbunden ist.

    Ob der Hobel dann läuft ist die andere Frage...


    Leider gibt es keine Chips, die bidirektional ein Signal zwischen 2 Quellen umschalten können.

    Während ich das so schreibe bin ich mir sicher, dass sich das mit 4 dutzend moderner MosFETs in SMD einfacher lösen lässt...

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    Möglichkeit 2:

    CY7C68300 PDF
    Part #: CY7C68300. Description: EZ-USB AT2??USB 2.0 to ATA/ATAPI Bridge. File Size: 193.9 Kbytes. Manufacturer: Cypress Semiconductor.
    pdf1.alldatasheet.com

    Du brauchst einen IDE-USB-Adapter, den du todstellen kannst:

    “ATA-Enable”

    input signal, which three-states all signals on the ATA interface in order to allow sharing of the bus

    with another controller (e.g., an IEEE-1394 to ATA bridge chip).

    Sagen wir mal, der ist immer tod, wenn das Musikinstrument Strom hat (leicht zu machen)

    Der IDE-Chip des Musikinstruments sollte stromlos keine Probleme machen.

    Damit das geht muss die HDD natürlich mit 2 Diode zwischen den beiden 5V Eingängen betrieben werden. Mit Glück reichen Schottky-Dioden, ansonsten musst du ideale Dioden bauen.


    Möglichkeit 3:

    Wir brauchen ein Foto von dem Teil mit nicht abgeschliffenen Chips und können das nachvollziehen.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

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  • Also laut Preisliste steht da:



    Wenn es den Laden noch gibt, dann frag doch einfach mal nach sofern nicht bereits getan.

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Laut Anleitung gibt sich das Ding als normalen USB-Speicher aus, also Plug&Play unter 2000/XP und für 98 gibt es generisch USB-Treiber, die daran laufen.

    Hier könnte man jetzt mutmaßen:

    USB-Chip mit tristate-Ausgängen

    2x 74xxx245

    Ein wenig "drumherum"

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Manual sagt "ein gleichzeitiger Datenzugriff ist technisch nicht möglich". Also ist es nicht "im laufenden Betrieb", sondern da sitzt ein USB-IDE-Adapter, der irgendwie auf den existierenden Adapter draufgemultiplext wird. Fragt sich, wie genau, und was passiert, wenn doch ein gleichzeitiger Datenzugriff angestossen wird, das ist nämlich das Haarige bei dieser Lösung.


    Aber wenn der Synthi auf die Festplatte nur auf Kommando zugreift, ist das vielleicht in der Praxis kein Problem (aber ich kenne den Synthi nicht).

  • Manual sagt "ein gleichzeitiger Datenzugriff ist technisch nicht möglich". Also ist es nicht "im laufenden Betrieb", sondern da sitzt ein USB-IDE-Adapter, der irgendwie auf den existierenden Adapter draufgemultiplext wird. Fragt sich, wie genau, und was passiert, wenn doch ein gleichzeitiger Datenzugriff angestossen wird, das ist nämlich das Haarige bei dieser Lösung.


    Aber wenn der Synthi auf die Festplatte nur auf Kommando zugreift, ist das vielleicht in der Praxis kein Problem (aber ich kenne den Synthi nicht).

    Das dürfte ja klar sein, wenn es USB-IDE-Adapter-Chips inkl. entsprechender Ansteuerung gibt (siehe oben, Hi-Z).

    Ganz einfach: Die Versorgungsspannung des Synthi deaktiviert den USB-IDE-Chip und verbindet die HDD wieder mit dem Synthi, damit dieser nicht meckert "keine HDD". Dann ist die USB-Übertragung eben unterbrochen...


    fanhistorie wenn der Adapter sich als USB Mass storage verbindet, kannst du keinen UART-Chip nehmen...

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Das dürfte ja klar sein, wenn es USB-IDE-Adapter-Chips inkl. entsprechender Ansteuerung gibt (siehe oben, Hi-Z).

    Ganz einfach: Die Versorgungsspannung des Synthi deaktiviert den USB-IDE-Chip und verbindet die HDD wieder mit dem Synthi, damit dieser nicht meckert "keine HDD". Dann ist die USB-Übertragung eben unterbrochen...

    Dann ist's aber überhaupt nicht "im laufenden Betrieb", sondern entweder Synthi an und Synthi auf Festplatte, oder Synthi aus und PC auf Festplatte.


    Da könnte man dann fast auch das Kabel umstöpseln, ist nur geringfügig mehr Aufwand als den Synthi ein- oder auszuschalten... (und deutlich billiger zu realisieren).

  • ...und was passiert, wenn doch ein gleichzeitiger Datenzugriff angestossen wird, das ist nämlich das Haarige bei dieser Lösung.


    Aber wenn der Synthi auf die Festplatte nur auf Kommando zugreift, ist das vielleicht in der Praxis kein Problem (aber ich kenne den Synthi nicht).

    Da wirds wohl ein Delay nach dem letzten Datenzugriff seitens des Syntis geben, bis der Multiplexer umschaltet,auf das zweite USB Interface (also zum PC)


    Sind doch nur zwei Leitungen. Primitivlösung wärn mechanischer Schalter 2x Um

  • Dann ist's aber überhaupt nicht "im laufenden Betrieb", sondern entweder Synthi an und Synthi auf Festplatte, oder Synthi aus und PC auf Festplatte.


    Da könnte man dann fast auch das Kabel umstöpseln, ist nur geringfügig mehr Aufwand als den Synthi ein- oder auszuschalten... (und deutlich billiger zu realisieren).

    Ja gut, dann schaltet sich der USB-Controller aus, wenn der Synthi drauf zugreift (da sind wir wieder bei DIOW und DIOR + etwas Verzögerung (hat 6502 schon geschrieben).

    Das ist richtig. die umschaltbaren Buffer machen nix anderes.


    Sind doch nur zwei Leitungen. Primitivlösung wärn mechanischer Schalter 2x Um

    Habe ich auch überlegt und an die riesigen Schalter aus alten Radios gedacht. ~20 poliger Umschalter mit IDE geht aber schlecht, weil es einfach schlechte Signaleigenschaften hat.

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    Mal eine ganz andere Idee:

    IDE-Bus rausführen und CF-Karte dran, wenn die dran läuft. Dann kann man die wie eine Kamera mit Karte handeln...

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Sind doch nur zwei Leitungen. Primitivlösung wärn mechanischer Schalter 2x Um

    Habe ich auch überlegt und an die riesigen Schalter aus alten Radios gedacht. ~20 poliger Umschalter mit IDE geht aber schlecht, weil es einfach schlechte Signaleigenschaften hat.

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    Mal eine ganz andere Idee:

    IDE-Bus rausführen und CF-Karte dran, wenn die dran läuft. Dann kann man die wie eine Kamera mit Karte handeln...

    Upps das Teil hat ne IDE-Platte?

    Hatte mich verlesen, dass es intern eine USB-Platte hätte.


    Dann weg mit dem IDE-Ding und ne SATA reinmachen, die mit hdparm -Np auf passende Grösse getrimmt ist :)

    Dann geht ein einfacher Umschalter 4x Um :)

    Zu "modern" ist das garantiert nicht :)

  • Gute Idee, eine SATA-Platte (ich nehme dafür den HPA-Befehl), ein SATA-USB-Adapter + SATA-IDE-Adapter, ein 4x UM (aber bitte in HF-Ausführung). Da würde ich es aber wagen, ob es reicht ein SATA-Kabel parallel rauszuführen, wenn der Synthi ausgeschaltet ist oder gerade nix liest/schreibt.


    Gab es nicht mal USB-Stick auf IDE-Adapterchips (also rückwärts)? Dann wäre es noch leichter es umzuschalten

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • dabei sollten wir dann auch noch bei der Auswahl der S-Ata, Grösse beachten

    Fat16 Dateisysteme

    Na das machen wir ja mit HPA. Damit bekomme ich dir 40GB HDDs mit bestimmten MFM-Parametern im 286er oder als 540MB im 486er zum Laufen.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • ATAPI4 auf Laufwerksseite. Tatsächlich habe ich aber auch schon 6GB und kleiner mit einem HPA versehen, wenn die teildefekt waren. Die HDD gibt sich dann als XY-Sektoren aus und gut ist.

    Also nehme ich eine 10-40GB, sage ihr neue Sektorenanzahl 16.515.072, also neuer max Sektor 16.515.071 und dann läuft das.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Hinweis:

    HPA ( Host-Protected_Area ) geht erst ab ATA/Atapi-4 ,

    außerdem geht laut einem Forenbeitrag

    2,5 Zoll max 8 GB , und zwar in Partionen von je 2 GB , also max 4* 2 GB , FAT16

    Das machen wohl alle SSD mit.

    Ich persönlich würde ja einfach

    - mit hdparm -I die Parameter der Synthi-Festplatte abfragen,

    - mit dd ein Image-Backup machen

    - mit hdparm -Np eine SSD passend konfigurieren auf die Grösse des Synthis

    - und zuletzt die Platte klonen indem mit dd das Image zurückgeschrieben wird.


    Schon weil eine SSD weniger Störgeräusche macht :)

    Dann braucht man sich auch keinen Kopp machen welche Formate/Dateisysteme der Synth verträgt


    Wenn ein Backup vorhanden ist, ists auch nicht weiter schlimm wenn man mit Umschalten im unpassenden Moment Daten geschrottet hat :)

  • Wow, da wird ja richtig geholfengeackert….vielen Dank für die Hilfestellungen, auch wenn diese mein Know-how etwas übersteigen. Also: es ist eine 8gb ide hd verbaut 4x2 gb partitioniert und die soll laut Yamaha auch drinbleiben. Mit anderen Platten (auch SSD) gäbe es Probleme und das haben mir Kollegen mit dem gleichen Teil bestätigt. Die Firma Musitronics existiert nicht mehr und ich kenne keinen mit dem Teil, suche aber (vielleicht ist ja ein Nachbau möglich)

    Das Keyboard ist ein 9000pro (auch schon Retro, aber einfach gut)

  • Schon kurios, das Teil.

    Scheint SATA-Platte.

    Ich wüsste nicht, warum eine sektorgleichgrosse Notebookplatte oder SSD nicht gehen sollte.

    Ausser Yamaha hat Gepflogenheiten wie Apple, nur whitelisted Platten zuzulassen.

    Die Textformulierung sieht allerdings nicht danach aus.

    Aber mit so einem Kabel ist Basteln nicht leicht.

    Also besser SCSI2SD nutzen.