Compucorp 324G Scientist

  • Compucorp 324G Scientist

    Programmierbarer, wissenschaftlicher "Akten"-Taschenrechner mit Batteriebetrieb

    Daten

    • Bauzeit: 1971 bis 1975
    • Kaufpreis netto: 3.290 DM (1974)
    • 16-stellige Panaplex II Gasentladungsanzeige (7-Segmente plus Komma und Punkt)
    • Technik: PMOS-IC
    • 43 Tasten und 3 Schalter
    • 20 technisch-wissenschaftliche Funktionen mit einer Klammerebene
    • Rechengenauigkeit von bis zu 13 Stellen
    • Besonderheit: bei allen Tasten mit 2 Funktionen werden beide Ergebnisse gleichzeitig berechnet, dann kann über die Taste 2ND FUNC das 2. Ergebnis ausgewählt werden
    • 10 Zahlenspeicher
    • Programmierbar: 2 x 80 Programmschritte
    • Batteriebetrieb über 4 Monozellen möglich
    • Größe: 230 x 138 x 70 mm
    • Gewicht: 1.140 g (ohne Batterien)
    • Leistungsaufnahme: ca. 9 Watt

    Hintergrundinformationen

    • Die Modelle 322G (1 x 80 Programmschritte) und 324G waren die ersten programmierbaren, wissenschaftlichen "Akten"-Taschenrechner mit Batteriebetrieb.
    • Programmierung: jeder Tastendruck ist ein Schritt und wird direkt bei der Eingabe ausgeführt. Es gibt keine (bedingten) Sprünge, nur den automatischen Neustart des Programms am Programmende, wenn dort kein Start/Stop-Befehl steht und keine Fehler auftreten. Keine Editier- und Anzeigemöglichkeiten der beiden Programme, das heißt die Eingabe muss gleich komplett passen. Alle Speicherinhalte werden beim Ausschalten gelöscht.
    • Das Gerät besteht aus 4 Leiterplatten mit zahlreichen Bauelementen, die über eine Art Bussystem verbunden sind, einer Tastatur- und einer Anzeigebaugruppe.
       
       
    • Chipsatz von Texas Instruments, Speicher von Intel: 4 x P2102 (1024 x 1 bit).
       

    Weitere Informationen

    Vintage Calculators

    Curtamania

    Datamath

    R/S Programmable Calculators

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM CGA-Karte, Netzteil für IBM 5155, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karte, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

  • Sehr schöne Maschine!


    Der Rechner scheint ja ungeheuer robust und fast für die Ewigkeit gebaut. Jedenfalls ein Schmuckstück, das man nicht so oft zu sehen bekommt. Danke dafür! :)


    Auf den Fotos oben erkennt man gut die Verwandschaft der Serie 300 zu den ziemlich funktionsgleichen, aber etwa dreimal so großen Tischrechnern.


    Erwähnenswert vielleicht auch, daß Compucorp mit der Serie 300 gleich eine ganze Reihe von Spezialrechnern herausbrachte (Wissenschaftlicher Rechner, Statistik, Finanzen, Vermessungswesen). Alle im gleichen Gehäuse und mit sehr ähnlicher technischer Ausstattung. Teilweise gab es zu den Spezialrechnern nochmal Varianten mit mehr oder weniger Speicher sowie unterschiedlich mächtigem Programmierschema oder der Möglichkeit der Datenspeicherung auf Bandlaufwerk.


    In o.g. Link ein kurzer Fernsehbericht von 1974, in dem die Weiterentwicklung des 324G, der 326G (mehr Speicher und Programmfunktionen) vorgestellt wird:

    "Der weltweit kleinste Computer, ein Meilenstein in der technologischen Entwicklung individuell verfügbarer Rechenleistung..."

    Am Ende des Beitrags wird das Gerät zusammen mit Datenkassettenrekorder und Netzteil in eine eleganten Aktenkoffer platziert und als "Handheld Computer" gepriesen, mit dem sich Tausende von Steuerzahlern für die alljährliche Plage der Steuererklärung bewaffnen. Ich fürchte, dieses Motiv ist wirklich für die Ewigkeit gebaut...

    : RPN ."Register-Postfix-Notation" ;

  • Vor kurzem habe ich ein zweites Gerät bekommen, bei dem vermutlich die Tasten prellen, da der Rechner bei nahezu jedem Tastendruck E---- anzeigt. Laut Service-Handbuch für den 326G kann diese Anzeige ein Hinweis darauf sein, dass die Tasten zu sehr prellen, da der Tastaturpuffer von 2 Zeichen überläuft. Deshalb habe ich gerade die Tastatur zerlegt. So einen Aufbau habe ich bisher auch noch nicht gesehen: die Kunststofftaste drückt mit einem Stempel auf eine konkav gewölbte Metallscheibe, die dann die blanken Kupferbahnen bzw. -kontakte miteinander verbindet und gleichzeitig als Feder dient. :) Hat eventuell jemand das Service-Handbuch für den 324G, da das vom 326G nicht so ganz passt, der ist etwas neuer und teilweise anders aufgebaut...


    Hat mir bitte jemand eine Idee, mit was ich die Metallscheiben und die Kupferbahnen problemlos reinigen kann, so dass diese nicht beschädigt werden? Im Service-Handbuch für den 326G steht dazu folgender Text: "Clean the printed circuit card, slide switch contacts and domes with circuit board cleaner." Kontakt LR habe ich da, aber das ist doch eigentlich zur Entfernung von Flussmittelresten usw. und hoffentlich nicht zu aggressiv oder hinterlässt gar Flecken? Soll ich lieber Isopropanol nehmen? Weiter steht dort "Remove any corrosion with an ink or typewriter eraser". Wie sieht denn ein Tinten- oder Schreibmaschinenradierer aus? Die Metallscheiben und auch das Kupfer haben eigentlich nur minimale Rückstände drauf: die Metallscheiben sind in der Mitte punktuell etwas dunkler verfärbt, was von den Kupferkontakten kommen dürfte und die Kupferbahnen haben leichte Kratzer von den Metallscheiben.


    Eine der konkaven Metallscheiben habe ich für das Foto oben zwischen den Schiebeschaltern auf die Leiterplatte gelegt...


    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM CGA-Karte, Netzteil für IBM 5155, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karte, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

  • Rein optisch sehen die Kontakte ja auf dem Foto gar nicht mal schlecht aus. Du kannst ja mal stichprobenartig die Widerstände der Kontaktflächen auf der Platine und die Federscheibenkontakte vor und nach der Reinigung messen. Oder schaue mal die Kontakte mit einem Mikroskop (starke Lupe) vor und nach der Reinigung an, ob irgend ein Unterschied sichtbar ist.


    Ja, Isopropanol ist für diesen Zweck die beste Wahl. Reinigt und entfettet. Im Profibereich wird das auch gerne genommen. Auf Metallen (wie Leiterbahnen oder Stahlblech) ist Isopropanol sowieso nicht schädlich. Empfindliche Kunststoffe könnte es angreifen. Bei der Displayscheibe z.B. wäre ich mit Isopropanol vorsichtig. Wäre schade, wenn so etwas trüb würde. Auf technischen Oberflächen aus Kunststoff, die sich im Geräteinnern befinden, sind optische Beeinträchtigungen meist nicht so schlimm. Zu erwarten ist dies hier eigentlich aber nicht.


    Habe übrigens auch so einen.

    1974 hat der 324G 3290DM +11% MwSt gekostet. Dafür hätte man einen halben VW Käfer bekommen. Büromaschinen Lexikon

  • So einen Aufbau habe ich bisher auch noch nicht gesehen: die Kunststofftaste drückt mit einem Stempel auf eine konkav gewölbte Metallscheibe, die dann die blanken Kupferbahnen bzw. -kontakte miteinander verbindet und gleichzeitig als Feder dient. :)

    Sowas gibt es ja als Einzeltaster mit deutlichem Druckpunkt. Kenne ich unter dem Namen "Knack-Frosch"-Tasten.

    Diskret habe ich das aber auch noch nicht gesehen. Und blankes Kupfer ist natürlich suboptimal.

    • i-Telex 7822222 dege d

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    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Habe übrigens auch so einen.

    Funktioniert Deiner einwandfrei oder hat er auch das Problem mit der Anzeige von E---- wenn Du mehrere Aktionen hintereinander durchführst? Alle Versorgungsspannungen waren ca. 5-10 % zu hoch, als ich das Gerät bekommen habe, was ich inzwischen über den Trimmer korrigiert habe. Hier könnte natürlich auch ein Alterungsproblem von Kondensatoren, Spulen usw. im Schaltnetzteil vorliegen. Allerdings wurde es gefühlt dadurch auch nicht besser, mal schafft man 2-3 Tastendrücke ohne Fehler, meist gibt jeder Tastendruck E---- aus und RESET reagiert erst nach ein paar Tastendrücken oder gar nicht...

    Bei meinem anderen 324G ist das leider (inzwischen) auch so, zwar (noch) etwas seltener, aber ziemlich störend.

    Laut dieser Fundstelle im Internet scheint es ein bekanntes Problem zu sein, da vermutlich irgendein Bauteil altert oder kaputt geht und es dann zu diesem Verhalten kommen kann. Leider steht nirgends, welches Bauteil das sein könnte. Ist dieses eventuell für die Entprellung der Tasten zuständig? Exakt passende Schaltpläne und das Bauteil habe ich leider bisher nicht gefunden...

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  • Meiner mit der s/n: 5306519 funktioniert einwandfrei. Jedenfalls kann ich keine Fehler feststellen.


    Allerdings sind die zwei Error-Bedingungen laut der Bedienungsanleitung "Monroe 324", welche Tastenfehler beschreiben, nicht reproduzierbar.


    1. Pressing two ore more keys simultaneously

    Hier werden einfach die gedrücken Zifferntasten mehr oder weniger alle im Display angezeigt bis das Anzeigeregister voll ist. Dann erst kommt E----.


    2. Pressing more than two keys in succession while the machine is busy calculating

    Die Berechnung wird abgebrochen und die gedrückten Zifferntasten angezeigt. Kein Error.

  • Vielen Dank. Mein erster hat eine etwas niedrigere S/N, mein zweiter eine deutlich höhere. Allerdings vermute ich nach Deinen Tests, dass es dann wohl doch nicht am Prellen der Tastatur liegen dürfte. Laut Servicehandbuch des 326G soll man im Zweifel das Flachbandkabel oder den 40-poligen Keyboard-Chip TCL-02 tauschen, was aber wohl ein spezieller Custom Chip von TI ist... :fp: Trotzdem werde ich die Kontakte reinigen, die Tastatur hoffentlich irgendwie wieder zusammengebaut bekommen und vermutlich weiter den Fehler suchen müssen... ::solder::

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  • Kontakt LR habe ich da, aber das ist doch eigentlich zur Entfernung von Flussmittelresten usw. und hoffentlich nicht zu aggressiv oder hinterlässt gar Flecken? Soll ich lieber Isopropanol nehmen? Weiter steht dort "Remove any corrosion with an ink or typewriter eraser". Wie sieht denn ein Tinten- oder Schreibmaschinenradierer aus?

    Als Nichtfachmann kann ich nur die Sammlerpraxis wiedergeben: Kontakt 60 reinigt alle Kontakte in meinen Taschenrechnern, seit über 10 Jahren ohne Probleme. Nachspülen mit Alkohol, wenn die Kontaktflächen schon mal freiliegen, ansonsten nicht. Ich vermute, mit dem "typewriter eraser" könnte auch ein Glasfaserpinsel gemeint sein. Der hinterläßt keine organischen Rückstände. Ich hoffe, die Elektronikexperten des Forums korrigieren das bei Bedarf.


    Viel Erfolg beim Restaurieren des betagten Programmierbaren! :thumbup:

    : RPN ."Register-Postfix-Notation" ;

  • Bitte die Gebrauchsanweisungen beachten!


    http://www.kontaktchemie.com/KOC/





    4. GEBRAUCHSANWEISUNG

    KONTAKT 60 wird am einfachsten aus der Spraydose aufgetragen. Zur punktgenauen

    Dosierung ist ein Sprühröhrchen beigelegt. Einige Tropfen pro Kontaktpaar sind im

    Allgemeinen ausreichend. Bei starken Verschmutzungen bis zu 5 min einwirken lassen. Die

    Reinigungswirkung kann durch mechanische Unterstützung mit Zellstoff oder Wattestäbchen

    bzw. durch Schalt- und Steckbewegungen verbessert werden.

    Die optimale Kontaktreinigung verläuft in 3 Phasen:

    1) KONTAKT 60 löst Korrosion und Schmutz

    2) KONTAKT WL spült die angelösten Korrosionsprodukte und den Schmutz weg

    3) KONTAKT 61 schützt den sauberen Kontakt vor erneuter Korrosion

    Bei sehr dicken Schmutzschichten ggf. die Reinigungsschritte 1) und 2) wiederholen. Das

    Auftreten grünlicher Umwandlungsprodukte an Kupferkontaktmaterialien zeigt an, dass

    KONTAKT 60 die Oxidschichten chemisch umgewandelt und damit löslich gemacht hat.

    KONTAKT 60 ist in vielen Fällen auch ohne die Schritte 2) und 3) wirksam. Das

    beschriebene Vorgehen wird empfohlen für längerfristige Funktionssicherheit.

    Mit freundlichen Grüßen


    fritz

  • Vielen Dank für die Reinigungstipps. Habe alle Kontaktflächen intensiv mit Isopropanol gereinigt, danach fusselfrei trocken gewischt und mit etwas Aufwand habe ich auch die Tastatur wieder zusammengebaut bekommen. Leider ist der Fehler nach wie vor da, daran lag es also vermutlich nicht und ich muss wohl noch etwas weitersuchen... :nixwiss:


    Heute habe ich ein deutsches Originalhandbuch bekommen, meinen Beitrag dazu findet ihr hier. Sobald ich es eingescannt oder fotografiert habe, stelle ich es gerne auch anderen zur Verfügung, falls jemand daran Interesse hat. Hat sonst noch jemand ein Originalhandbuch? Wenn ja, sieht das genauso aus wie meins?

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM CGA-Karte, Netzteil für IBM 5155, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karte, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

  • Ich habe auch nur das, was im Netz (Kati Wassermann) zu finden ist. Eigentlich brauche ich auch nicht mehr zur Bedienung. Aber wenn Du das deutsche Manual mal eingescannt hast ... dann würde ich es mir schon mal gerne anschauen.