Wie verstehe ich eine DEC PAK Lizenz ?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe hier ein paar Lizenzen für DEC VAX/VMS etc Produkte, weiß aber nicht so wirklich, was diese mir sagen sollen.


    Ich fange mal mit VMS und Fortran an.


    Kann mir jemand sagen, für welche Maschinen und Versionen der Software diese geeignet sind?


    VMX-VAX und die Issue date 1990 deutet für mich auf die Version 5.0 hin.


    Was sagt mir die "No of units"? und der Avalability und Activity Code?


    Schroeder weisst Du das vielleicht?


    Dank Euch schonmal

    Stephan

  • Die "Number of Units" ist eine Digital-interne, aus der Luft gegriffene Maßeinheit, die festschreibt, auf welcher Maschine welcher Leistungsklasse (im Prinzip mit wieviel "Umpf") man die Software betreiben darf. 50 dürfte eine MicroVAX, 200 was größeres gewesen sein. Ich glaube nicht, daß es irgendwo Tabellen gab, was was ist. Man hat damals seinen Digital-Vertriebler angerufen und gefragt, wieviele Units man für seine Maschine braucht. Ich weiß noch, dass "0" "unlimited" bedeutet.


    Soll heißen, Digital wollte mehr Geld, wenn du die gleiche Software auf einer größeren Maschine laufenlassen wolltest.


    "Availability" war glaubich die "System-Lizenz" (also Installation auf der Maschine mit der Anzahl der "Units"), "Activity" ist normalerweise das, was man heute "Number of concurrent users" nennen würde, bei einem Compiler z.B. wieviele Leute gleichzeitig compilieren können.

    Einmal editiert, zuletzt von tofro ()

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    das mit den Lizenzen ist eigentlich recht einfach, Availability und Activity bilden mit den benötigten Units eine Tabelle. Deshalb steht da auch „Activity Table Code“ und „Availability Table Code“.
    Was dein Rechner will siehst du über diese Tabelle.

    $show license /units zeigt dir diese Tabelle genau für dein System an.

    Da steht dann in der ersten Spalte der Buchstabe des Codes und in der zugehörigen Reihe die Anzahl der benötigten Units.


    Ich poste nachher mal ein paar Beispiele die den Unterschied plastischer machen. Wann der Availability Table Code Greift und wann der Activity Table Code.


    Erstmal vereinfacht: Wenn auf dem PAK Availability Table Code Typ F und die Units 40, dein System laut Tabelle 10 Units für F benötigt, dann kannst du diese Lizenz aktivieren und es bleiben noch 30 Units für anderes Systeme über. Immer die Clusterfähigkeit von VMS im Kopf behalten. Du könntest 4 Systeme gleicher Art mit dieser Lizenz versorgen.

  • Erstmal vereinfacht: Wenn auf dem PAK Availability Table Code Typ F und die Units 40, dein System laut Tabelle 10 Units für F benötigt, dann kannst du diese Lizenz aktivieren und es bleiben noch 30 Units für anderes Systeme über. Immer die Clusterfähigkeit von VMS im Kopf behalten. Du könntest 4 Systeme gleicher Art mit dieser Lizenz versorgen.

    Ist schon lange her, aber da war was mit "MOD_SHARE" - wenn das auf "NO" stand, konnte man Lizenzen nicht zusammenführen und trennen, sondern nur als Block auf einer Maschine setzen.

    • Offizieller Beitrag

    Erstmal vereinfacht: Wenn auf dem PAK Availability Table Code Typ F und die Units 40, dein System laut Tabelle 10 Units für F benötigt, dann kannst du diese Lizenz aktivieren und es bleiben noch 30 Units für anderes Systeme über. Immer die Clusterfähigkeit von VMS im Kopf behalten. Du könntest 4 Systeme gleicher Art mit dieser Lizenz versorgen.

    Ist schon lange her, aber da war was mit "MOD_SHARE" - wenn das auf "NO" stand, konnte man Lizenzen nicht zusammenführen und trennen, sondern nur als Block auf einer Maschine setzen.

    Key Options NO_SHARE

    • Offizieller Beitrag

    Danke Euch. Um bei dem Beispiel oben zu bleiben, für welche Versionen gilt die Lizenz denn? Sowohl für Fortran als auch für VMS gibt es schließlich unterschiedliche Releases.


    Ich denke, die Lizenz wird sicher nicht für VMS 1.0 bis 8.3 funktionieren auf allen VAXen die es gibt und die gemäß Activity code und Availability Code passen?


    Gruß

    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Doch, genau so war und ist das. Lizenzen sind nicht Versionsgebunden mit einigen Ausnahmen.

    • Offizieller Beitrag

    Nächstes Beispiel:


    Diese Lizenz funktioniert dann nur und ausschließlich auf einer VAX 8xxx ?

    Alles was Availability Code H unterstützt. Interessant ist die Key Option Alpha.


    So eine Lizenz hatte ich noch nicht in der Hand, wo oben die Austellung auf VAX ist und die Key Options auf Alphas verweisen.

    • Offizieller Beitrag

    Anderes Beispiel. Pascal.


    Hier habe ich das Licence PAK und ein "Service Update PAK".


    Weiß jemand, wozu letztere gut waren?


    Leider hat Pascal nur 10 units. Weiß jemand, ob ich eine Chance hab, damit Pascal auf der Vaxstation 3100 betreiben zu können?


    Handschriftlich steht VS2000 am unteren Rand. Deutet wohl auf VaxStation2000 hin....


    Krasser Stapel Lizenzen. Hat wahrscheinlich mal den Gegenwert eines guten Wagens gekostet.... Oder mehr....


    • Offizieller Beitrag

    Ob du die Pascal Lizenz laden kannst siehst du wenn die 3100er läuft. Davon gibt es ja doch einige Modelle. Bei den meisten Compilerlizenzen reichen 10 Units. Eine Benutzungsbeschränkung, Activity Table Code, haben die ja eh meist nicht. Da kannst du dich richtig austoben.


    Das Service Upgrade Pak könnte von einem System Upgrade stammen. Modelle „upzugraden“ war nicht unüblich. Das konnte unter Umständen Einfluss auf die Lizenzen haben.

  • Gibt/gab es da nicht evtl. auch sowas wie "generische" Lizenzen. Das ist doch mehr als krampfig, wenn man da jedes Programm einzeln "freischalten" muß.


    Die Begrenzung auf Rechenleistung ist wohl auch sowas, was DEC den Gnadenstoß (mit)verpaßt hat. Wenn man ein Gerät für > xx.xxxx DM hinstellt, will man davon eigentlich auch nicht nur die Hälfte des Powers benutzen können ... gerade im Science Bereich oder als kleine Arbeitsgruppenserver fallen die Geräte damit eigentlich komplett aus der Betrachtung raus. Also sowas wie eine (eh schon langsame) Desktop VAX oder eine AlphaServer 2100.

    Skurriles Software-Verkauf-Modell.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    • Offizieller Beitrag

    Gibt/gab es da nicht evtl. auch sowas wie "generische" Lizenzen. Das ist doch mehr als krampfig, wenn man da jedes Programm einzeln "freischalten" muß.


    Die Begrenzung auf Rechenleistung ist wohl auch sowas, was DEC den Gnadenstoß (mit)verpaßt hat. Wenn man ein Gerät für > xx.xxxx DM hinstellt, will man davon eigentlich auch nicht nur die Hälfte des Powers benutzen können ... gerade im Science Bereich oder als kleine Arbeitsgruppenserver fallen die Geräte damit eigentlich komplett aus der Betrachtung raus. Also sowas wie eine (eh schon langsame) Desktop VAX oder eine AlphaServer 2100.

    Skurriles Software-Verkauf-Modell.

    Eine Begrenzung auf Rechenleistung hat es nie gegeben. Die Gründe für den Niedergang von DEC sind vielschichtig. Wir betreiben bei uns noch mehrere hundert VMS Systeme, dafür Menschen zu finden, die sich mit dem OS auseinandersetzen wollen sind gering. Das war schon zu meiner Anfangszeit so.

  • OK, da habe ich das mit den "Punkten" oben irgendwie falsch verstanden.


    DEC hat wohl v.a. auch viele Kunden ein wenig von oben herab behandelt, zumindest liest sich das manchmal so. Und sie hatten einen Partner, der immer wenn er irgendwo Partner wurde, eine kaputte Firma hinterließ - M$. Allerdings muß man auch sagen, daß DEC schon vorher fast weg vom Fenster war. Kurz bevor dann noch die Alphas kamen.


    Ich habe ja irgendwie bei denen immer so bißchen den Eindruck, daß die nie kapiert haben, daß die Zeit der Mikrocomputer den Minicomputer ablösen wird. Was bei der Firmengeschichte extrem erstaunlich ist.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Nun, ein bißchen was ist schon dran:


    Eigentlich hatte man ja schon DEC eine ganze Portion Geld überreicht, um an die dicke, schnelle Maschine zu kommen. Dann muß man, um die Software zu bekommen, auch noch mehr bezahlen, als der, der eine kleinere Maschine hat. Das ist heute nicht mehr üblich, war aber damals bei allen großen Herstellern so.

  • Nun, ein bißchen was ist schon dran:


    Eigentlich hatte man ja schon DEC eine ganze Portion Geld überreicht, um an die dicke, schnelle Maschine zu kommen. Dann muß man, um die Software zu bekommen, auch noch mehr bezahlen, als der, der eine kleinere Maschine hat. Das ist heute nicht mehr üblich, war aber damals bei allen großen Herstellern so.

    Das ist doch heute noch genauso, der Preis der Software richtet sich nach Anzahl Cores bzw. Prozessoren und deren Leistung. Ich weiss dass z.B. IBM und Oracle das so machen. Microsoft soweit ich weiss auch.

  • oben wurde doch aber geschrieben, daß das eben nicht (!) Speedbegrenzend war. Bei IBM habe ich das auch schon gelesen und gehört, da werden einfach komplette Maschinen hingestellt ('Z') und dann einfach weitere Teile freigeschaltet, wenn denn der liebe Kunde bereit ist, entsprechend "mitzuarbeiten".


    Das ist aber was, was man evtl. in so einem Bereich HighEnd Banken Computer machen kann, aber auf so einer Ebene wissenschaftliches Rechnen oder großer Arbeitsgruppenserver wird das wohl eher nicht hingenommen. Und DEC war ja wohl doch eher am unteren Ende des HighPerformanceMillionenBereiches (ob nun Dollar oder MIPS sei mal dahingestellt).



    Ich würde die aber auch ufheben. Die sind irgendwie schon schick und v.a. wahrscheinlich auch später noch sehr spannend. Bißchen so wie alte Aktien von 1895 oder Inflationsgeld(er).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Nun, ein bißchen was ist schon dran:


    Eigentlich hatte man ja schon DEC eine ganze Portion Geld überreicht, um an die dicke, schnelle Maschine zu kommen. Dann muß man, um die Software zu bekommen, auch noch mehr bezahlen, als der, der eine kleinere Maschine hat. Das ist heute nicht mehr üblich, war aber damals bei allen großen Herstellern so.

    Das ist doch heute noch genauso, der Preis der Software richtet sich nach Anzahl Cores bzw. Prozessoren und deren Leistung. Ich weiss dass z.B. IBM und Oracle das so machen. Microsoft soweit ich weiss auch.

    Also mein Word kostet genausoviel, ob ich das jetzt auf einem 2- oder einem 64-Core Prozessor laufen lasse. Meine Oracle-Datenbank auch.

    Ich kenne das so, daß Software entweder nach Anzahl der "Concurrent User" oder nach CPU-Kernen (z.B. bei Platform-Software, wo's in dem Sinne keine User gibt) lizenziert wird. Aber nicht nach beidem.

    • Offizieller Beitrag

    Bin ein wenig weiter. Wie Schroeder schon erklärt hat, sagt die LMF welche Lizenzen funktionieren, und wie viele units man braucht



    Ich habe ein paar VMS Lizenzen Type A-C mit teilweise 1600 units. Die laufen nicht auf der Vaxstation, gerade probiert.


    Lizenzen Typ D, die "Single Use License" heißen, werden nicht funktionieren, wenn ich mehrere Terminals über einen Decserver an die VS3100 anschließen möchte?


    Btw, die LMF sagt, ich habe eine Vaxstation 3100 model type 58. Ich dachte, ich hätte eine model 30? Zu 58 findet man auch nichts im Netz....

    • Offizieller Beitrag

    Btw, hier hab ich ein Update PAK von ALL-IN-1.


    Das ist so leider zu gar nichts nütze, wenn die PAK dazu fehlt, oder?


    Wozu braucht man das denn? Das ist Typ F / Layered Product, die Number of Units ist 0 (also wird sich nicht ändern?)


    Das Ding heißt ja "SERVICE UPDATE"... Kann es sein, daß man für weiteren Support sowas gebraucht hat, also eine Jahresgebühr gezahlt hat, wenn man Telefonsupport wollte?


    forum.classic-computing.de/index.php?attachment/72339/