8296D Netzteilproblem?

  • Hi all,
    Ich versuche gerade einen CBM 8296D in Betrieb zu nehmen. Leider tut das Ding praktisch nix, d.h. der Netzteil-Lüfter läuft an aber sonst passiert nichts. Es gibt kein "Düdeldü", keinen Zugriff auf die Floppy und der Bildschirm bleibt auch komplett dunkel (keine Röhrenheizung, kein Bild). Beim Einschalten höre ich ein ganz leises Elektronik-Zirpen im Netzteil. Eine Messung am Ausgang zeigt ganz kurz 0.2 Volt, dann 0. Die RIFAs im Netzteil schauen jedenfalls auch nicht sehr vertrauenerweckend aus:

    Kann es sein, dass ich keine Spannung herausbekomme wenn die Y-RIFAs defekt sind?


    Wenn ich den Netzteil-Schaltplan richtig interpretiere (http://www.zimmers.net/anonftp…ers/pet/8296/8296dpsu.jpg), dann verwendet der 8296D ja nur "normale" 5V und 12V. Zum Testen müsste also ein gewöhnliches PC Netzteil auch funktionieren, oder habt Ihr da Bedenken? Welche Pin-Belegungen/Farb-Codierungen hat Commodore verwendet - Gelb/Orange/Blau für 5V/12V/GND? Der Monitor wird ja auch direkt von Netzteil gespeist, wohl ebenfalls mit 12 Volt (zumindest kommen auch hier orange + blaue Leitungen zum Einsatz).

    Einmal editiert, zuletzt von gpospi ()

  • Hallo,


    habe mir da mal kurz das Schaltbild angesehen - mit Deiner Fehlerbeschreibung (alle Spannungen sekundär fehlen) würde ich mit der Suche auf der Primärseite beginnen.

    Ist quasi eine diskret aufgebaute Fly-Back Schaltung - macht man(n) heute mit einem IC (UC3844.)

    Der kritische Transitor ist der T1 - mal nachsehen was das für ein Typ ist..

    ::devil::Aufpassen ist angesagt - klar, da liegt die volle Netzspannung an - also Trenntrafo, auch für den eventl. eingesetzten Oszi!


    Hoffe das hilft..

    Einmal editiert, zuletzt von WJakobus ()

  • Nachtrag zu Deiner Farbfrage - Deine genannte Abfolge/Farbe, liegst richtig.

    Orange ist auch gemäß Leitungs-Anzahl der +12 V Anteil.

    Blau sollte somit die gemeinsame Masse sein..

    Schön zu sehen an dem Elko (C108) und seine + / - Kennzeichnung.

    2x Gelb sind die +5 V

  • Da brauchst du erst mal nicht viel suchen oder messen ;)


    Die goldenen Elkos von Roederstein kannst du sofort tauschen - die sind Schrott. Das ist auch zu 99% der Ausfallgrund!

    Die gleichen Elkos sind leider auch bei IBM XT/AT und CBM 6xx/7xx Netzteilen.


    Den Frako würde ich mittauschen, obwohl die bisher bei mir unauffällig waren.


    Die Rifas (X, Y) würde ich auch tauschen - aber sie sehen noch nicht sooo schlimm aus.


    Den Primärtransistor kannst du mal mit Diodentest prüfen, aber da die Sicherung ja noch heil ist, wird der OK sein.

    An dem Kühlblech sind wohl BZW Doppeldioden - die kannst du auch mal prüfen. Allerdings muss man sie dafür ggf. auslöten.


    Tausch erst mal die 5 goldenen/gelben Elkos und teste. Dann kannst du die Dioden und Transistoren mal durchmessen.

    Mit dem Poti kannst du die 5V auf ca. 5,2V abgleichen.


    Christian

  • Herzlichen Dank für Eure Tipps! Ich habe vorerst ein PC Netzteil zum weiteren Testen verwendet. Das Mainboard ist ok, der Rechner startet mit dem üblichen "bimmeln" und erlaubt Tastatureingaben. Der Monitor ist allerdings tot, d.h. es gibt kein Bild und soweit ich erkennen konnte auch keine Röhrenheizung. Das CBM Netzteil muss ich mir erst näher ansehen...

  • Ok, nun ist klar weshalb der Monitor nichts von sich gibt:

    Da hat sich wohl schon früher jemand (erfolglos) mit einer Reparatur befasst. Ob ich einfach mal ganz frech die beiden losen Stecker wieder anbringe? angst

  • DIe Geschichte geht weiter: Heute habe ich all meinen Mut zusammen genommen und mich mit dem Monitor befasst.


    Zunächst fiel mir auf, dass für den Signalstecker nicht ausreichend Platz war. Wenn ich den Stecker links korrekt auf die Stiftleiste stecken wollte, kam er rechts dem Stromanschluss in die Quere. Wie kann das sein? Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass der vorherige Bastler die Stromversorgung falsch angesteckt hatte! Der Stecker war rechts bündig aufgesteckt, sodass links der Signalstecker keinen Platz mehr fand. Commodore hatte hier ja eine seltsame Steckerbelegung verwendet, der Signal+Stromstecker ist insgesamt um einen Pin breiter als die Stiftleiste auf der Platine. Somit muss der Stecker rechts um einen Pin über die Stiftleiste hinausragen. Durch den fehlerhaften Anschluss war natürlich die Polarität an der Stromversorgung falsch, d.h. am Erdungsanschluss lagen die 12 Volt! Nun ja, das ist nun nicht mehr zu ändern.

    Also habe ich den Stromanschluss korrigiert, den Signalstecker richtig aufgesteckt und die Stromversorgung der Röhrenheizung ebenfalls wieder angebracht. Sollte ich einen Einschaltversuch wagen? Kurz überlegt ... no risk, no fun ... also los!

    Das Ergebnis:

    Immerhin ist mir nichts "um die Ohren geflogen" und es kommt sogar ein Bild. Die Röhre hat den fehlerhaften Stromanschluss also überlebt. Der Rechner scheint auch die richtige Video-Information zu liefern, es ist ja die Commodore-Einschaltmeldung schemenhaft zu erkennen. Die Bildgeometrie und Bildschärfe passen aber eindeutig nicht. Mir ist noch nicht klar woran das konkret liegt. Mein Test-Netzteil ist vermutlich nicht ideal, es liefert unbelastet schon deutlich über 12 Volt. Ob das hier eine Rolle spielt? Oder ist das falsche Editor-ROM im Rechner (da hat ja offensichtlich auch schon jemand dran gearbeitet)?

    Natürlich kann ich auch die Trimmer der Röhre noch zu justieren versuchen, aber die "Abweichung" erscheint mir da eigentlich zu stark. Im nächsten Schritt werde ich wohl einmal einen externen Videoanschluss am User Port testen. Der 1084S müsste doch eigentlich mit den gelieferten Signalen umgehen können - hat das schon jemand ausprobiert?

  • Ich habe auch ein 8296D und hatte auch Probleme mit das Netzteil. Alle Elkos waren schon getauscht, aber es ist Schwer der Poti ein zu stellen. Das SMPS hat auch ein einschalt Problem durch das Verfahren mit C8 die Strom auf das Basis von T1 liefert. Wenn C8 aufgeladen ist muss Mann das PSU komplett von AC entfernen um weiter zu testen.

    Ich habe die Schaltung von Komponenten werten annotiert, siehe Anhang.

    Einmal editiert, zuletzt von artelse ()

  • So ich habe nun weiter gebastelt. Das defekte Netzteil habe ich vorerst links liegen gelassen, ich verwende weiterhin mein PC Netzteil. Der eingebaute Monitor hat nach einmaligem Erfolg (siehe oben) am nächsten Tag kein Bild mehr gezeigt, auch die Röhrenheizung ist dunkel geblieben. Die Stromversorgung samt Sicherung im Monitor ist ok, also wird der Fehler wohl bei den Spannungsreglern im Monitor liegen. An Monitoren bastle ich aber sehr ungern, da fehlt mir das Know-How und mit Hochspannung bin ich lieber vorsichtig.


    Also habe ich mich an die zuvor bereits besprochene Ersatzschaltung für einen externen Monitor gemacht. Einen Userport-Stecker hatte ich zum Glück noch, ebenso zwei grundsätzlich geeignete Monitore (einen VM-1400 MDA/Hercules-Bildschirm und einen 1084S-D2/CGA). Also gleich mal alles ohne viel Nachdenken zusammengesteckt. Juhu, es kommt ein Bild am VM-1400! Aber invertiert und verschoben:


    Ob das an falschen Timings liegt? Nein natürlich nicht, die Hsync-Polarität ist falsch (MDA müsste positive Polarität haben, im CBM ist aber negative Polarität eingestellt). Ebenso muss das Videosignal invertiert werden. Das könnte man durch Umbau der Lötbrücken im Rechner bewerkstelligen, ich wollte das Mainboard aber unverändert belassen (falls ich den eingebauten Monitor doch einmal repariere). Also muss eine externe Schaltung her. Im Fundus hatte ich noch ein 74LS02 Gatter, das passt perfekt. Also Hsync und Video ans Gatter angelegt und invertiert. Zudem auch gleich Vsync mit umschaltbarer Polarität vorbereitet (per Kippschalter wird entweder das originale negative Vsync durchgeführt oder ebenfalls ein invertiertes Signal für den 1084S/CGA).


    Alles nochmals getestet und - juhu - es kommt das richtige Bild:

    Der 1084S synchronisiert natürlich erst wenn man das Video-Timing auf 60 Hz umstellt. Das geht zum Testen einfach durch ein kleines BASIC Programm (für den regulären Betrieb wäre ein neues Editor-EPROM fällig):

    10 rem pet crtc setup program for NTSC video output

    20 rem ---------------------------------------------------

    30 for a=0 to 17

    40 read n

    50 poke 59520,a:poke 59521,n

    60 next a

    100 data 63,40,50,18,30,6,25,28

    110 data 0,7,0,0,16,0,0,0,0,0


    Als nächster Schritt steht nun die Adaptierung einer C64 Tastatur an, da ich im Moment für zwei Rechner nur eine (originale) Tastatur besitze. Das CBM-Editor-Projekt schaut da sehr hilfreich aus (https://github.com/sjgray/cbm-edit-rom), mal sehen wann ich Zeit dafür finde.

  • Heute habe ich noch eine optimierte Variante des MDA Monitoradapters erstellt. Meine Zielsetzung war:

    • Möglichst kompakter Aufbau auf einer einfachen Experimentier-Lochrasterplatine, sodaß die Schaltung leicht im Rechner Platz findet.
    • Direkter Anschluss an die internen Monitorpins. Auf der Experimentierplatine befindet sich dazu eine Pfostensteckerleiste mit der gleichen Pinbelegung wie am Mainboard. So kann man z.B. ein vorhandenes Floppy-Flachbandkabel zur Verbindung verwenden.
    • Verwendung eines vorhandenen vorkonfektionierten Pfostenstecker-auf-DSUB9 Adapterkabels (wie z.B. bei alten PCs als serielles Interface benutzt) für den MDA Monitor (allenfalls per Genderchange von M auf F zu adaptieren).

    Somit musste ich keinerlei Kabel konfektionieren, sondern lediglich die Platine aufbauen (das simple Layout konnte ich händisch in Powerpoint erstellen).


    Und so sieht das Ergebnis im Rechner aus:

  • Moin,

    was wuerde das kosten wenn du mir das fertigmachst damit ich das in meinen 8296D einstecken kann ?

    Beste Gruesse und RESPEKT !!!!

    Hast Du die nötigen Anschlusskabel und einen geeigneten MDA/Hercules-Monitor? An einem CGA Monitor (z.B. Commodore 1084S) funktioniert diese Schaltung nicht, da müsste zusätzlich noch Vsync invertiert und das Timing angepasst werden.

    Die Kosten sind recht überschaubar (2 Pfostenstecker, ein 74LS02N), die Frage ist eher wann ich wieder Zeit zum Basteln habe...

  • Monitor ist kein Problem. Danke fuer Deine schnelle Antwort.

    Ich denke, dass Projekt wird fuer viele 8296D Freunde sehr interessant sein.

    Vielleicht kann das Projekt ja auch auf die anderen 80xx Schaetzchen

    transportiert werden koennen.

    Alles geht - Nichts muß

  • http://vic-20.de/x1541/hardware/petvideo.html


    Hätte noch eine handvoll Leerplatinen ;)


    Ist extern, braucht Strom und passenden Monitor natürlich. HCT Logik hat nicht funktioniert, LS geht.

    Gefällt mir, könnte ganz einfach auch intern eingesetzt werden (statt Userport-Connector eben einen Pfostenstecker nehmen). Da würde ich glatt auch eine Leerplatine nehmen ;)

  • Platine geht schnell, Bauteile muss ich prüfen. Speziell den Userportstecker.


    Von wo magst du die 5V abgreifen Oldie ? Datassettenport oder per Federclip?


    Melde mich morgen wieder ;) bis dahin guten Rutsch :tanz:

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Ddatasettenport #2

    Federclip ? Gruebel Gruebel Gruebel Gruebel .....was meisntn (=Berlinirisch fuer KEEHNE AHNUNG :sunny: ) damit ? Sorry fuer die doofe Frage ! :grübel:


    Und selbstverstaendlich auch einen guten Rutsch.....:betrunken:

    Die Platine braucht Strom. Möglichkeiten zur Stromversorgung:

    • Datasette-Port (5 Volt an Pins B und 2), Anschluss mit "ordentlichem" Datasette-Stecker oder Krokodilklemme ("Federclip").
    • Abgriff innen am Rechner, z.B. direkt am Netzteil-Stecker auf der Platine (nur bei 8296D möglich).
    • Externes Netzgerät, z.B. ein einfaches USB Netzteil.

    Ich würde den Anschluss am Datasette-Port mittels Datasette-Stecker empfehlen. Da kann man nichts falsch machen und es ist eine reine externe Lösung.


    Nun ist aber Schluss hier, feiert mal ein wenig Silvester :martini:

  • Krokodilklemme ("Federclip"). ACHSO......:fp:

    Ich meinte eher kleine Federklemmen, mit denen man an einem Pinheader oder einem IC Beinchen Strom abgreifen kann. Krokoklemmen sind mir zu brutal an Computern ;)


    Ich habe mal meine Bestände geprüft. Habe fast alles da für drei Exemplare, allerdings wird das nicht billig. Alleine Userport und Datassettenstecker schlagen mit gut 5 Euro zu Buche und ein Gehäuse für den Datassettenstecker hab ich auch noch nicht (gibt wohl ein 3D gedrucktes dann, hoffe finde ein passendes). D.h. mit allem wird es nicht unter 15€ pro Stück gehen, zzgl. Versand, und der Zusammenbau ist dann ein interner Gefallen unter Vereinskollegen ;)


    Gib mir einfach Bescheid, dann

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

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  • Ja, super! Ich teste mal ein Gehäuse, ob da meine Stecker rein passen:

    https://www.thingiverse.com/thing:2923947


    Und ich muss testen, ob das in den CBM passt (im C128DCR passt es nicht, da passt nur der originale Commodore Stecker, oder Nachbauten). So wie hier, aber dafür fehlen mir die Einsteckkontakte:

    https://www.thingiverse.com/thing:4459687

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  • also in das erste Gehäuse passt hier NICHTS rein. Wenn man es ein paar % breiter druckt, wahrscheinlich schon ... Hab sogar einen Steckerrohling gleichzeitig gedruckt, also kanns fast kein Fehler in meinem Workflow sein ... Oder einfach Stecker seitlich etwas absägen. Sieht man dann ja nicht mehr. Muss noch die Passung im PET testen ...

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  • Datasettenport #2


    das muss ich nochmal genauer testen. Das ist der seitliche Port, der bei den SK Gehäusen etwas "verbaut" ist. Z.B. ein C2N232 mit Gehäuse passt da nicht rein ... Will dir jetzt nichts bauen, was nicht an allen Rechnern funkioniert. Optimal wäre ein Zwischenstecker, wo man hinten einfach wieder eine Datasette anstöpseln kann.

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