Shugart SA-390/400 (Doppelfloppy CBM 3040) Reparatur

  • Nachdem der Commodore 3032 wieder geht, siehe Nachbar-Thread

    CBM 3032 kein Basic, nur Maschinensprache-Monitor

    ist nun das Doppelfloppy dran.

    Es ist ein CBM 3040 mit Shugart SA-390 Laufwerken (mechanisch baugleich mit SA-400).

    Das linke Laufwerk habe ich inzwischen ausgebaut und teilzerlegt.


    Grösstes Problem scheint teils hartnäckiger Dreck zu sein.

    Folgende Erkenntnisse habe ich bis jetzt:


    - Der "Kopfschlitten" lässt sich nicht wirklich leicht bewegen zumindest nicht ganz leicht, andererseits klemmt er aber auch nicht.


    - Der Kopf und das kleine Anpressfilz sehen okay aus.


    - Der Riemen scheint dem Alter entsprechend noch okay zu sein.


    - Bei abgenommenen Riemen lässt sich die "Schwungscheibe" (das Ding mit den Geschwindigkeitsmarkierungen) einigermassen leicht drehen. Dreht man es mit Schwung an, dreht es vielleicht noch eine Umdrehung nach.

    In diesem Reparatur-Video mit einem ähnlichen Laufwerk sieht man wie die "Schwungscheibe" abgenommen wird bei ca. 4:05.

    https://www.youtube.com/watch?v=q6uTAWpqaEY

    Doof nur, dass bei mir da keine Schraube ist, sondern die Scheibe anscheinend aufgepresst ist.


    - Die schwarze Kunststoffscheibe mit der exzentrischen Führung für den Kopfschlitten lässt sich sagen wir mal wie ein schwergängiges Poti drehen. Kann natürlich auch daran liegen, dass der Steppermotor noch dran ist und am kleinen Hebel, wenn man an der (dünnen) Achse anfässt. Im Service manual vom SA-400 nennt sich das Ding "Actuator cam".In diesem 16sec Clip sieht man wie jamand an der besagten Scheibe dreht:

    https://www.youtube.com/watch?v=deyAssykd4A


    Um unter den Scheiben zu reinigen, ggf. zu ölen (Silikonöl?) würde ich die Dinger gerne abnehmen,

    deswegen folgende Fragen:


    Wie bekomme ich die "Schwungscheibe" ab? Zur Not würde ich das aber erstmal so lassen.

    Wie bekomme ich die schwarze Exenterscheibe runter ohne sie kaputt zu machen?


    Anbei zwei Bilder

       

  • Willkommen im Klub. Vor dem Problem stand ich auch letztens.


    Mit der Schwungscheibe weiß ich auch nicht. In den Serviceunterlagen der SA400 sieht das aufgepresst aus. Ich hab in einem US Shop angefragt, der Apple Disk2 Einzelteile verkauft, und der ein Bild einer ausgebauten Spindel auf der Webseite hat. Leider wusste der Typ es nicht mehr und hatte vor Weihnachten keine Zeit. Aus den Serviceunterlagen und den Bildern auf der Shopseite meine ich, oben auf Diskettenseite ist die Spindel mit der Diskettenaufnahme fest verbunden, unten ist die Riemenscheibe mit Tachoaufdruck wohl nur gesteckt/gepresst. Ich wollte mir schon einen Abzieher drucken, aber am Ende reichte (erst mal) etwas Öl was ich von oben mit einer Spritze in die Lager gegeben habe. Von unten macht sich das aber auch mies da die Riemenscheibe noch mehr verdeckt. Ich würde also eigentlich auch gerne mal die Lager säubern und neu abschmieren.

    Hier die Seite: http://www.applerescueofdenver…i-drive-mechanical-parts/


    Die Exzenterscheibe ist nur aufgesteckt. Löse die Schrauben vom Stepper, bocke das Laufwerk ggf. etwas auf, damit der Motor unten "rausfallen" kann. Lass den Motor an der Exzenterscheibe hängen, so dass diese schön flach auf dem Laufwerksgehäuse aufliegt. Dann von oben auf die Achse des Steppers pressen - ich hab dafür einen Plastegriff eines Schraubendrehers genommen. Dann fluppt der Stepper raus und es verkantet nichts, was das Plaste evtl. sonst beschädigen könnte. Der Stepper muss auch nicht besonders zur Scheibe ausgerichtet sein. Das ganze Gebilde zum Kopf später wieder ja, aber die Exzenterscheibe auf der Achse kann erst mal verdreht werden, der Ausbau ist somit "ungefährlich".


    Ich hoffe du hast die Kugeln die in der Rille des Exzenter laufen nicht verloren? Die hängen manchmal unten am Kopfassembly noch dran. Ich hab zwei mal auf dem Boden herumkriechen müssen ;)


    Hast du eine Servicediskette zum kalibrieren für später? Falls nicht, irgendeine original bespielte reicht auch. Ich hab die 1541 Demo Disk genommen.

    Ich hab ein kleines Programm geschrieben, was konstant einen Track (z.b. 18) liest (nicht alle Sektoren aber das reicht). Dann erst mal die Drehzahl mit einer Leuchtstofflampe eingestellt. Danach am TP 1 und 2 gescoped und den Stepper so lange verdreht, bis das Laufwerk

    • nicht konstant wieder versuchte Track0 zu kalibrieren (also das Kopf-an-den-Anschlag-fahren),
    • keine Lesefehler gemeldet wurden
    • und die Amplitude maximiert war.

    Danach konnten beide Laufwerke auch gegenseitig formatierte Disketten lesen und auch alle Programme der 1451 Demo Disk.

    Bei einem der Laufwerke wollte das erst nicht so recht klappen, da hab ich einfach den Kopf um eine Sicke der konzentrischen Bahn verschoben. Klar ist das ja nur eine Bahn, aber eben ohne den Stepper zu drehen einfach den Kopfschlitten bis zum nächsten Klick vorgeschoben. Das brachte Stepper und Kopf in eine andere Lage zu einander, und dann ging das auch mit dem zweiten Laufwerk.


    Noch ein Tip: ich hatte einen defekten Kopf und hab nicht anderes bekommen als ein Disk2 von Apple. Das Problem: Apple waren immer schon Cheapskates und haben das Drive von Alps in Japan klonen lassen. Und natürlich hatte mein Disk2 das Alps Drive. Aber: auch die Clones laufen perfekt an der 3040/4040 (den Anblick einer 3040 mit zwei Apple Laufwerken erspare ich euch mal ;) ) und die Köpfe kann man auch in einer echten Shugart nutzen. Dazu muss man nur den Anpressbügel gegen einen originalen tauschen, da die Clones ein anderes Design haben für den Ausleger, der den Anpressbügel bei geöffnetem Drive anhebt.

  • Vielen Dank für die Hinweise.


    Habe jetzt erstmal das LW wieder zusammen gebaut (ohne etwas zu ölen), nachdem ich alles gereinigt hatte.

    Unter der Exenterscheibe bin ich mit einem leicht feuchten Pappstreifen ein paar mal durchgegangen.

    Der Kopfschlitten lässt sich einigermassen leicht bewegen und fährt auch sauber mit der Exenterscheibe vor und zurück.

    Wobei Kugeln sind da nirgends zu sehen auch nicht am anderen LW. Am Kopfträger ist ein kleiner Metallstreifen/feder, der am Ende eine eingestanzte Halbkugel hat - ähnlich wie beim Plattenspieler-Tonabnehmer (nur dass es dort eine Nadel ist).

    Der Effekt ist jetzt folgender:

    Grundsätzlich fährt der Kopf hin und her, Geräuschentwicklung würde ich als normal bezeichnen.

    Versucht man eine Diskette zu formatieren sieht auch erstmal alles optisch gut aus.

    Zum formatieren habe ich

    OPEN15,8,15

    PRINT#15,"N0:TESTDISK,88"

    verwendet.

    Beim formatieren fährt der Kopf ganz nach hinten bzw. auf die äusserste Spur bis es kurz rattert.

    Dann fährt er langsam mit kleinen Ruckern nach vorne bzw. zur inneren Spur.

    Man kann dabei schön zuschauen. Die Rucker kann man auch gut mitzählen es sind 34, was zur Doku passt wo 35 Tracks angegeben sind (für die äusserste Spur braucht er ja noch nicht zu rucken).

    Etwa ab der Mitte lässt er sich mit dem weiterruckeln etwas mehr Zeit bzw. braucht mehr Umdrehungen bis er weitermacht.

    Leider funktioniert ein anschliessendes

    LOAD"$",8

    LIST

    nicht. D.h. es sieht so aus als wolle er etwa in der Mitte (wo wohl das BAM liegen soll) etwas lesen.

    Nur nachdem das LW wieder angehalten hat kommt der Prompt bzw. Cursor nicht zurück, man muss mit RUN/STOP abbrechen.


    Im Servicemanual habe ich folgendes kleines Testprogrämmchen gefunden:

    10 OPEN15,8,15

    20 INPUT#15,ER,MSG$,DRV,SEC

    30 PRINT ER","MSG$","DRV","SEC

    (die für mich seltsam anmutende Hochkomma-Setzung steht so im Manual).


    Das Programm spuckt folgendes aus:

    21, READ ERROR, 18,1

    Also ein Lesefehler auf Spur 18.

    Aus der Doku:

    21: READ ERROR (no sync character)

    Er findet die Sync Markierung nicht, als Ursache wird u.a. ein Fehlabgleich vom Kopf angegeben.


    Dennoch habe ich einen kleinen Teilerfolg:

    Das obige 3Zeilen-Programm konnte ich mit

    SAVE"TEST",8 erfolgreich auf die Diskette schreiben und auch wieder einlesen - auch nachdem man NEW eingegeben hat oder ein anderes Programm eingetippt hat. Nur das Directory liest er nicht und weitere Programm konnte ich auch nicht schreiben - zumindest nicht wieder einlesen. Witzigerweise klappt es aber mit dem einen keinen Programm. Schreibvorgänge laufen scheinbar immer unauffällig ab. Nach Leseversuchen kommt der Cursor nicht zurück (ausser bei dem einen Testprogramm).


    Ich denke als nächstes werde ich versuchen die Geschwindigkeit einzustellen.

    Ist dein Testprogramm kurz bzw. abtippbar? Dann könnte ich es damit versuchen.

    Zur Not könnte ich noch auf Kassette speichern...

    Eine Testdiskette habe ich leider nicht.

    Ein 2-Kanal-Oszi hätte ich aber.


    Dann noch eine Frage:

    Das linke LW macht überhaupt nix - keinen Muckser.

    Habe mich noch nicht allzuviel damit beschäftigt nur mal die Analogplatine optisch mit Lupe überprüft.

    Es ist ähnlich dreckig, nicht ganz so schlimm, scheint so als hätte die Analogplatine, die darüber liegt etwas abgehalten.


    Wie bekomme ich heraus welche Device-Nummer das linke LW hat?

    Habe mir dazu einen Wolf abgesucht und nichts gefunden.

  • Wieso Device-Nummer des linken LW? Die IEEE Adresse ist bei einem Doppellaufwerk für beide gleich, standardmäßig wird hier 8 verwendet (so auch bei Dir). Das rechte Laufwerk hat die ID0, das linke hat die ID1. Also z.B. beim Formatieren einfach "N1" statt "N0" als Geräte-Kommando verwenden.

  • Ich tipper das Programm mal ein. Nur vorher: Ich denke du hast Glück, bei allen meinen Drives (2 Shugart, 2 Alps) ist das keine eingestanzte Halbkugel, sondern in den Metallbügel ist ein Loch gestanzt, zwischen dem und dem Plasteteller eine Kugel geführt wird. Oft "kleben" die etwas an dem Metallbügel, können aber abfallen.

  • Hier der Code:



    Zeile 260 ist ein Basic4-Befehl zur Abfrage der Fehlermeldung. Also identisch zu


    Code
    10 OPEN 1,8,15
    20 INPUT #1,a,b$,c,d,e
    30 PRINT a,b$,c,d,e


    Zeile 170 übergibt den Inhalt des gelesenen Blocks an die Variable a$. Kann man weglassen, das ist ein Überbleibsel (ich wollte den Inhalt der Blöcke ausgeben).

  • Wieso Device-Nummer des linken LW? Die IEEE Adresse ist bei einem Doppellaufwerk für beide gleich, standardmäßig wird hier 8 verwendet (so auch bei Dir). Das rechte Laufwerk hat die ID0, das linke hat die ID1. Also z.B. beim Formatieren einfach "N1" statt "N0" als Geräte-Kommando verwenden.

    Wow, danke für diesen Hinweis.

    Ohh mann. Nie im Leben wäre ich darauf gekommen - never ever. :wand:

    Für mich war immer klar dass dies 2 unterschiedliche Devices sind und ich habe mich schon gewundert, wieso man diese Initialisierungen bzw. die Angabe ob Drive 0 oder 1 machen muss. Dachte mir eben dass sind dann eben ein bisschen mehr lowlevel Funktionen.

    Kein Wunder, dass sich das linke LW so nicht ansprechen lies - habe zuvor alle möglichen Divecenrn. durchprobiert (bloss nicht die 8)...

    Jetzt wird mir einiges klarer.

  • Ich tipper das Programm mal ein. Nur vorher: Ich denke du hast Glück, bei allen meinen Drives (2 Shugart, 2 Alps) ist das keine eingestanzte Halbkugel, sondern in den Metallbügel ist ein Loch gestanzt, zwischen dem und dem Plasteteller eine Kugel geführt wird. Oft "kleben" die etwas an dem Metallbügel, können aber abfallen.

    Weiss gar nicht wie ich für die Mühe danken soll.


    Nach gpspis Hinweis habe das das linke LW, so wie es war (dreckig), wieder eingebaut um zu testen.

    Zunächst einmal macht es Geräusche, die sich nicht so schön anhören. Möglicherweise springt die Kopfführung aus der Rille.

    Leider konnte ich nicht zusehen, weil das Analogboard drüber ist.

    Im ersten Anlauf bekam ich Fehler 22 (nicht formatierter Block).

    Im zweiten hat es dann mit dem linken LW geklappt und ich konnte etwas drauf schreiben und auch wieder einlesen - sogar das Directory.

    So langsam mache ich mir Hoffnung.


    Mache mich jetzt dran den Code ein zu tippen.

  • Hm. Vertippser?


    160 ist auch nur der User Befehl U1, laut Handbuch für alle Dos-Versionen der Ersatz von b-r (block read). Das entsprechende File (14) wird in Zeile 100 geöffnet.


    Die Abfrage "Laufwerk" bezieht sich hier übrigens auf 0 oder 1, nicht auf das Gesamtdevice. Er liest immer von Device 8. Also bei der Frage nicht 8 eingeben. Das kann ich mir noch als Fehler vorstellen.

    Code
    100 open 14,8,15,"i"+str$(d)
  • Also irgendwie komme ich mit dem Testprogramm nicht weiter.

    Es bricht immer in Zeile 160 mit "File not open" ab.

    Tippf hler sind zwar das naheliegendste. Nur finde ich keine, möglichweise habe ich den Tomaten auf den Augen Effekt.

    Zur Ansicht ein Bild wie das bei mir aussieht.



    Die originale Zeile 260 habe ich duch den "Ersatzcode" in den Zeilen 260ff für Basic 2 ergänzt, aber soweit kommt das Programm ja gar nicht.

    Dass man als Drive 0 o. 1 eingeben muss und nicht etwa die Devicenr. (sic) war mir von Anfang an klar.

    Testweise habe ich bei dem PRINT#...-Befehl in Zeile 160 nach dem "U1:" die Kommas durch Strichpunkte ersetzt oder ein Strichpunkt ans Ende angefügt - ohne Änderung im Ergebnis.


    Anbei noch die Ausgabe:



    Testweise habe ich noch der Eröffnung der FOR TO -Schleife und vor dem PRINT#... eine neue Zeile 155 eingefügt, die nur das N ausgibt, um zu sehen ob die Schleife hochzählt.

    Also

    155 PRINT N



    Interessanter weise wird anscheinend die Zeile 160 mit dem PRINT#... wenigstens einmal erfolgreich durchlaufen, und das NEXT einmal erreicht, sonst würde es ja nicht bis 2 hoch zählen.

    Möglicherweise ist das aber alles normal oder eine Inkompatibilität mit Basic 2.


    Egal ob Drive 0 o. 1, es fährt immer zuerst der Kopf auf die äusserste Spur um von dort aus auf die "Zielspur" zu fahren, wo sich das LW noch kurz dreht und dann bricht es mit dem Fehler ab.

  • Weiterer kleiner Teilerfolg:

    Das linke LW habe ich inzwischen genauso zerlegt wie das rechte (s. ein paar Postings weiter oben).

    Dabei ist mir aufgefallen, dass schon mal jemand daran rumgeschraubt haben muss.

    Dort wo am rechten LW überall die Schrauben mit rotem Lack gesichert waren, hat er im linken gefehlt, bzw. war abgeplatzt. Und an den Schrauben für den Motor vom Exenterantrieb wurde definitiv geschraubt - man sieht man Spuren und anders als beim anderen LW war fehjlte dort der rote Lack. Habe die Schrauben aber so gelassen (kalibrieren kann ich es eh nicht).



    Dann alles gründlich geputzt, kaum zu glauben wie dreckig das alles war, Köpfe mit Alkohol gereinigt, die Frontblende im Spülbecken geputzt und alles wieder zusammen gebaut.

    Nun bekomme ich etwas auf das linke LW geschrieben und auch wieder eingelesen.

    Habe erfolgreich ein paar 3-Zeiler Programme schreiben und rücklesen können.

    Ob es auch über den ganzen Bereich der Diskette klappt muss sich noch rausstellen.

  • Vielen Dank.

    Das Programm läuft jetzt.

    Um die Drehzahl, einzustellen habe ich mir eine kleine LED-Schaltung gebaut:

    Rote LED direkt hinter einen 4-Weg-Ggleichrichter, davor einen Widerstand und das ganze an einen AC-Trafo. Die beiden Halbwellen lassen dann die LED mit 100Hz leuchten.

    Bei beiden Laufwerken drehte sich die Stroboskopscheibe, bzw. dessen Strobo-Effektbild, deutlich nach links, was sich aber problemlos mit dem 10-Gang-Trimmer auf Stillstand einstellen lies.


    Weniger Glück hatte ich mit der Einstellung der Steppermotoren.

    Grundsätzlich sieht die Ausgabe vom Programm aus, wie in deinem letzten Screenshot.

    Nur, dass bei wirklich jeder Zeile der Kopf auf die äusserste Spur auf Anschlag fährt.

    Einen Punkt, bei dem der Kopf nicht ständig auf den Anschlag läuft habe ich bei keinen der Laufwerke gefunden.

    Nachdem die FOR NEXT Schleife durchlaufen ist erfolgt i.d.R. die Ausgabe:

    71 DIR ERROR 1 0

    Und dann geht das ganze von vorne los, was bei beiden Laufwerken das gleiche ist.


    Ich habe auch verschiedene Disketten probiert.

    In einem ungesichteten Disk-Konvolut, welches nicht von mir stammt, waren ein paar Kaufdisketten darunter, u.a. zwei völlig ohne Schreibschutzkerbe. Eine Commodore C64 Demodiskette und ein Ausgabe der "Input" 1/88.

    Bei denen kommt aber nach durchlaufen der Schleife ein "write protection error".

    Bein manchen Disketten kommt "29 disk id mismatch 18".


    Mit dem Scope habe ich versucht auf auf Maximum abzugleichen, wobei ich da kaum Änderungen bemerken kann, allenfalls wenn man den Stepper auf einen der Endanschläge dreht sackt es etwas ab.

    Auch den Trick, den Kopf um eine Rille zu verschieben habe ich versucht.


    Stehe jetzt ein bisschen auf dem Schlauch.

    Wie empfindlich ist es denn den den Sweetspot einzustellen?

    Reicht es schon wenn man an den Stepperschrauben "gemessen" um einen 1/4mm verdreht und es geht gar nichts mehr oder braucht man dazu schon 1mm oder mehr?

  • DOH.

    Das ständige an-den-Anschlag fahren ist in dem Fall die in der Schleife befindliche Zeile 160. Die beiden OPEN-Befehle hatte ich ja ursprünglich außerhalb der Schleife und jetzt nur am VICE reingenommen um den Code an den 3032 anzupassen. So wird bei jedem NEXT die Disk neu initialisiert und dabei sucht er Track 1 (also fährt einfach auf Anschlag) und liest dann die BAM in Track 18. Hab ich auf dem Vice nicht bemerkt und auch nicht daran gedacht. Sorry. So viel Erfahrung hab ich mit manuellem Initialisieren nicht, da meine 3040 bereits DOS2 hat und damit automatisch initialisiert. Das kann so nicht wirklich funktionieren (wobei immer noch ein Maximum der Amplitude zu messen sein müsste)


    Ich probiere das heute mal am 8032-SK mit meiner echten 3040 aus. Umso komischer aber dass er sich mit 71 und 29 beschwert, das hätte ich jetzt eher dann erwartet wenn man die Disketten NICHT initialisiert.


    Generell waren bei mir die Positionen schon recht empfindlich, auch wenn ich einmal durch einfaches Directory-lesen und dabei den Kopf weiterschubsen in <20 Versuchen eine halbwegs passende Position fand.

  • Das Doppelfloppy macht im Moment erstmal gar nix mehr, es fliegt die Sicherung!


    Hatte alles Testweise so wie es war wieder zusammen gebaut.

    Mit dem Effekt, dass ich auf dem linken LW lesen und schreiben konnte.

    Auf dem rechten LW konnte ich nicht wirklich schreiben, auch Formatierungsversuche schlugen fehl.

    Das was ich links geschrieben habe, konnte ich rechts aber zumindest wieder einlesen.

    Von den C64-Disketten konnte ich allenfalls das Directory lesen, aber keine Programme laden - auch keine die nach einfachen Basic aussehen.

    Soweit so gut.


    Dann hat heute der Postbote geklingelt.

    Er brachte ein SD2PET, sodass ich endlich Programme von "aussen" via SD-Karte auf den Rechner bekommen konnte.

    Und habe natürlich Programme ausprobiert.

    Habe mich darüber gefreut wie ein Schneekönig.


    Dann wollte ich Programme auf die Diskette übertragen.

    Was ja eigentlich nicht geht, weil der IEEE Anschluss ja durch den SD2PET belegt ist.

    Die Vorgehensweise war dann:

    Programm laden und während der CBM noch läuft:

    SD2PET Stromversorgung vom Kassettenport abziehen, dann den SD2PET abziehen.

    Diskettenlaufwerk im ausgeschalteten Zustand an den IEEE-Port anschliessen, LW einschalten.

    Und Programm übertragen.

    Das hat auch einwandfrei geklappt, konnte so ein paar Programme auf Diskette übertragen.


    Beides der CBM und das Diskettenlaufwerk liefen fast den ganzen Tag und waren beide gut warm gelaufen.

    Vorhin wollte ich dann mit der Methode ein weiteres Programm übertragen.

    Beim Einschalten des Diskettenlaufwerks, kam nur kurz ein deutliches Trafobrummen, was sich ziemlich eindeutig nach Kurzen angehört hat. Die Sicherung war auch gleich geflogen.

    In meinen E-Teilen habe ich ein Sortiment von US-Sicherungen und kann auf mehrere sogar völlig identische zurückgreifen.

    Gleich mal ein bisschen Fehlersuche:

    Lässt man den Stecker, der vom Trafo kommt, abgesteckt, fliegt die Sicherung nicht, d.h. der Trafo scheints nicht zu sein.

    Laufwerke abgesteckt und den Stromstecker wieder auf die Hauptplatine und ganz kurz eingeschaltet der Trafobrumm war wieder da, d.h. an den Laufwerken kann es auch nicht liegen. Auf die schnelle noch ein bisschen Fehlersuche betrieben:

    Die Diode CR6 (Halbwellengleichrichter der 5V Versorgung) hat einen satten Kurzschluss.

    Ob es den LM323 oder den einen grossen Elko in Mitleidenschaft gezogen hat, kann ich noch nicht sagen.

    Hoffentlich hat es keine Chips gegrillt - drückt mir die Daumen. Zumindest zeigt die 5V-Rail keinen Kurzen.

  • Naja es sind eben fast 40 Jahre alte Teile. Das "in Betrieb" Umstecken ist auch keine gute Idee. Wenn Du ohnehin nur kleine Testprogramme von anderen Rechnern übernehmen möchtest, dann wäre das mit Datasette leicht machbar. Alternativ kannst Du auch das Floppy-Laufwerk auf ID9 stellen und gemeinsam mit SD2PET anschließen. Allerdings hat SD2PET (im Unterschied zu PETSD) ja leider nur den IEEE Platinenstecker und kann nicht direkt als zweites Gerät ans IEEE Kabel angesteckt werden. Ein Adapter von IEEE Kabel auf IEEE Platinenstecker ist aber leicht machbar, die Pins sind ja 1:1 vorhanden.

  • Oh shite - dann drück ich mal die Daumen dass es nur einfache Dinge betrifft. Ist der Netzfilter noch verbaut gewesen?

    Da du eine 3040 mit älterem DOS-Roms und RRiot hast ist das aber auch normal dass du keine 1541er Formate lesen kannst - da war ich auch von meiner ausgegangen, die war aber schon damals irgendwann geupgraded worden auf DOS2.

  • Einer der beiden Becherelkos, die am Gehäuse mit Kabelbinder festgemacht sind, war auch noch eindeutig defekt.

    Eine einzige 1N5407 als Ersatz für die defekte 1N5402 hatte ich noch im Bauteilelager gefunden.

    Den Elko habe ich vorübergehend durch ein Provisorium ersetzt (10mF+3,3mF parallel, um auf die originalen 13mF zu kommen).

    Da ich wg. der Diode das grosse Digitalboard ausbauen musste, habe ich bei der Gelegenheit die Unterseite reinigen können und auf Macken untersucht, war aber soweit optisch alles okay.




    Bevor ich da wieder Saft drauf geben wollte, habe ich alle Verbindungen gründlich durchgetestet.

    Nicht dass einer der Stecker etwas abgekriegt hat und überhaupt man weiss ja nie.

    Allerdings stimmte etwas nicht.

    Der Plusanschluss vom Ersatz-Elko muss ja mit den beiden Kathoden der Dioden CR5 u. CR6 verbunden sein, war es aber nicht.

    Alles x-mal durchgemessen. Schaltplan gecheckt, Steckerpins, Nummerierung der Steckerpins, Leiterbahnen verfolgt etc..

    Zuerst habe ich es nicht geglaubt, aber dann war es doch eindeutig:

    Es ist eine Diode der 5V Versorgung kaputt gegangen und ein Elko aus der 12V Versorgung.

    Während quasi umgedreht die Dioden der 12V Versorgung und der Elko der 5V Versorgung okay waren.

    Wie das (zeitlich) zusammen passt ist mir ein Rätsel.

    Egal, Hauptsache es geht wieder.

    Kann wieder die Disketten drehen lassen.


    Passende E-Teile habe ich mir schon bestellt, von den Elkos gleich 3 Stück, damit ich den im CBM3032 auch gleich prophylaktisch wechseln kann. Ich denke die TO-3 Spannungsregler werde ich auch mal wenigstens mit neuer Wärmeleitpaste versorgen und/oder ersetzen.


    gpospi:

    Ja du hast natürlich Recht, die CBM Portbausteine sind nicht gerade die robustesten.

    Aber wenn man alles Externe spannungsfrei macht und die Stecker ohne zu verkanten steckt, sollte es gehen.


    Das erinnert mich an meine kurze und relativ späte C64-Zeit um 1989/90.

    Damals hatte ich mir einen C64 besorgt mit dem einzigen Zweck damit Packet-Radio im 2m Band zu machen.

    Weil das Geld als Studi nicht noch für ein Disketten-LW gereicht hat, hatte ich nur eine Datasette.

    Dumm war nur, dass die Software (Digicom 2.0) zwingend ein Disk-LW gebraucht hat, weil man sein Rufzeichen auf selbiger speichern musste. Ausserdem wurde der Kassettenport vom Modem (Eigenbau mit AMD 7911 Chip) belegt.

    Weil ich einen der Entwickler von Digicom persönlich kannte, hat er mir eine Sonderversion vom Programm gemacht, bei dem mein Rufzeichen fest eincodiert war. Das konnte ich dann von Kassette laden. Allerdings musste ich nach dem Laden immer das Kassetten-LW ab- und das Modem anstecken. In 3 von 10 Fällen hat das zum Absturz geführt, wobei die vorige Ladezeit gefühlt ewig war und man wieder von vorne anfangen durfte...


    Die PETSD werden übrigens nicht mehr verkauft/gebaut.

    Seit 1.2.2021...

    Habe den Hersteller angeschrieben, er hat prompt geantwortet und will sehen ob er noch Teile findet.


    zitruskeks

    Okay merci, das wusste ich nicht, dass mein 3040 LW keine C64-Disketten lesen kann, war nur verwundert, weil eben bei den meisten immerhin das Directory angezeigt wird.

    Habe z.Zt. für ein DOS Upgrade keine Eproms mehr übrig.

    Wobei ich mir schon überlegt habe den 3032 auf Basic4 und die 3040 auf DOS2 zu upgraden.

    Anderseits habe ich im 3032 inzwischen 2 Erweiterungs-ROMs (eine Basic-Extension und einen NewTIM), das macht schon vieles von Basic2 wett und für die Disk kann ich ja die Wedge laden...

  • Die PETSD werden übrigens nicht mehr verkauft/gebaut.

    Seit 1.2.2021...

    Habe den Hersteller angeschrieben, er hat prompt geantwortet und will sehen ob er noch Teile findet.

    Ist aber alles dokumentiert und Gerber-Daten sind vorhanden. Kann man sich also noch jederzeit aufbauen.

    https://petsd.net/

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • zitruskeks:

    Den Elko habe ich mehrfach mit dem Mutlitmeter im Ohmbereich gemessen und Kurzschluss erkannt.

    Es stieg auch nicht der Widerstand während des "Aufladens" an, sondern bliebt bei 0 Ohm. Während der noch funktionierende bzw. andere Elko gleicher Kapazität bei einer Widerstandsmessung relativ bald in den Kiloohmbereich ansteigt, um dann langsam bis zum Messbereichsende "OL" anzusteigen. Habe das mehrfach im ausgebauten Zustand überprüft.

    Allerdings, ein paar Tage später nochmals gemessen und er schien wieder okay.

    Wer misst misst Mist... habe jetzt aber Bedenken den wieder einzubauen. Äusserliche Schäden sind keine zu erkennen.


    detlef:

    Merci für den Hinweis.

    Nur wäre das für mich erheblich umständlicher.

    Müsste erstmal ein Platinen-Layoutprogramm installieren, um die Platinen zu sichten und/oder einen Platinenhersteller ausfindig zu machen. Dann sind 2 programmierte Bausteine auf dem Board, auch da müsste ich mich erstmal damit beschäftigen, wie man die programmiert. Da wäre es mir schon lieber alles bereits zusammen gestellt aus einer Hand zu bekommen.

  • detlef:

    Merci für den Hinweis.

    Nur wäre das für mich erheblich umständlicher.

    Müsste erstmal ein Platinen-Layoutprogramm installieren, um die Platinen zu sichten und/oder einen Platinenhersteller ausfindig zu machen. Dann sind 2 programmierte Bausteine auf dem Board, auch da müsste ich mich erstmal damit beschäftigen, wie man die programmiert. Da wäre es mir schon lieber alles bereits zusammen gestellt aus einer Hand zu bekommen.

    Da muss man gar nichts sichten. Die Gerberdaten kann man einfach so beim China-Fertiger des Vertrauens hochladen. Dauert dann halt ein paar Wochen, bis die Boards da sind - wenn man etwas mehr bezahlt geht's auch schneller.

    Bei der Auswahl der Fertigers ist man hier sicher gerne behilflich. Ich bevorzuge JLCPCB.


    Bei den programmierten Bausteinen kann ich auch gerne helfen.


    Natürlich verstehe ich, wenn man ein fertig aufgebautes und getestetes petSD bevorzugt. Aber bevor man gar keins bekommt, ist doch der Selbstbau zumindest eine Alternative.

    Man sollte sich aber zutrauen, das Board selbst zu bestücken.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Aus Ungarn kann man nach wie vor fertig aufgebaute petSD kaufen. Das liegt im Gegensatz zu UK auch weiterhin innerhalb der EU und ist noch dazu etwas günstiger:


    https://www.sellmyretro.com/of…488-floppy-emulator-37156

    Interessant! Baut der das selbst zusammen? Versand kostet aber auch 20 Euro, da wäre ggf. eine Sammelbestellung sinnvoll.

  • Ich hatte noch keinen Kontakt zu diesem Mann, aber ich würde Mal schwer vermuten, dass er das selbst zusammen baut. Aber wer weiß, vielleicht hält er sich auch ein Dutzend Jungfrauen im Keller.


    Die Bewertungen sehen aber gut aus. Schade ist nur, dass er keine "richtige" IEEE-488 Buchse verwendet, an der man das Kabel auch anschrauben kann.


    Selbst wenn man den für unsere Gewohnheiten teureren Versand von 20 Euro berücksichtigt, ist das übrigens immer noch sehr viel billiger als der bisherige Anbieter aus Schottland.

  • Schade ist nur, dass er keine "richtige" IEEE-488 Buchse verwendet, an der man das Kabel auch anschrauben kann.

    hallo nils,

    wir haben keine gute erfahrung damals gemacht, wenn die kabel angeschraubt sind.

    so haben wir immer unseren kunden empfohlen die nicht fest zu schrauben.
    da manche kunden, beim verschieben der geräte, die buchsen oder die boards zerstört haben.

    manchmal haben wir an den geräten die befestigung extra sogar entfern.
    besonders bei geräten die öfters woanders aufgebaut wurden
    oder an unseren reparatur leihgeräten, damit keiner die anschraubt.
    es ist vorgekommen, dass wir unser leihgerät mit einer defekten buchse dann zurück bekommen haben.


    auch viele ieee stecker huckepack an einer gerätebuchse angeschraubt, haben wir nicht empfohlen.
    so verkauften wir ein sehr kurzes ieee kabel an dem dann die ganzen huckepackstecker hangen
    und das andere kabelende wurde am gerät befestigt.

    lg an euch alle und bleibt fit und gesund
    helmut

  • Was muss passieren, damit beim Verschieben eines Gerätes das Board durch die Buchse zerstört wird? Muss da die Doppelfloppy vom Tisch fallen?