Das Thema 240V. Wie geht ihr das an?

  • Hallo,


    Ich messe seit längerem schon stichprobenartig die Netzspannung hier und bin bei einem Durchschitt von etwa 238V.


    Da unsere alten Geräte ja meist für 220V ausgelegt sind, ist das ja nicht ideal. Bei Schaltnetzteilen ist das ja kaum ein Problem, aber klassische Netzteile mit Trafo-Gleichrichter-Glättung-Festspannungsregler werden das schon extra belastet, besonders thermisch.


    Bei manchen Geräten kann man ja wenigstens noch den Trafo umlöten, aber bei vielen halt nicht.


    Was mach Ihr in dem Fall, oder vielleicht gar nix?:P


    Ich bin jetzt am überlegen, ob ich mir mal nen Stelltrafo für die Steckerleiste in der Retrobude zulegen soll. 1000VA sollten da reichen für die Geräte die ich so benutze.


    Hat sowas jemand schon?


    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Das sollten die Geräte eigentlich ohne Ärger abkönnen, da das innerhalb der spzefizierten Abweichnung liegt.

    Bei 220V ist der zulässige Bereich (+/- 10%) 198V - 242V.

    Gewöhnlich lassen wir die Geräte ja auch nicht im Dauerbetrieb laufen, wofür sie aber über den kompletten Toleranzbereich geeignet sein müssten.

    Dementsprechend handhabe ich das so, daß ich Geräte mit entsprechenden Trafowicklungen auf 240V umstelle.

    Geräte, bei denen das nicht geht, laufen dann halt so, wie sie sind.

    • Offizieller Beitrag

    Mach ich auch so.

    Du kannst ja mal die relevanten Sekundärspannungen unter Last / im Betrieb nachmessen. Das ist ja relevant für Deine Geräte, nicht die Eingangsspannung.

    Je nachdem wie das Netzteil aufgebaut ist, wird dann eben ein bischen mehr Wärme erzeugt. Aber wenn das Gerät 10h/Jahr läuft ist das sicher nicht relevant.

  • Danke für die Antworten. Vielleicht bin ich doch wieder mal zu vorsichtig!


    Dazu muß ich aber sagen, daß ich in den letzten paar Jahren wesentlich mehr Ausfälle mit moderner Elektronik hatte als mit meinen alten Sachen. Handys, Autoradios, Bildschirme, Stereoanlagen, etc, auch von namhaften Herstellern wie Samsung und Sony, sind ohne Vorwarnung einfach kaputt gegangen und haben keinen Mucks mehr von sich gegeben. Und es waren keine Netzteilprobleme, obwohl sich einige billig USB Netzteile genauso verabschieded haben!

  • Normalerweise liegt das durchaus im Toleranzbereich.


    Es gibt auch einige Netzteile, bei denen kann man durch "umlöten" der Primärseite von 220V auf 240V "umstellen". Ich denke, das es (besonders thermisch) durchaus schonender sein kann, das Gerät mit einer leichten Unterschannung anstatt mit einer Überspannung zu betreiben.


    Bzgl. den Glättungs- und Entstörkontensatoren, die sind schnell gegen neue Komponenten ausgetauscht.

    Aktuelle Retro-Projekte: Amiga 500: RGB2HDMI & PiStorm, Atari Mega ST: PiStorm, C64/128: Repro 1581, div. Reparaturen, Repro-Diskettenhüllen und -labels

  • Normalerweise liegt das durchaus im Toleranzbereich.

    Also in meinen CBM Floppys werden die Längsregler extrem heiß. Die Dinger haben keinen Lüfter und früher hatte ich mit den Dingern nie wäre Probleme. Wurden zwar auch heiss, aber nicht so schlimm wie heute. Vor zwei Jahren im Sommer ist mir dann bei 30 Grad Raumtemperatur ein Floppy-Motor gestorben. Auch bei vielen anderen Geräten habe ich das Gefühl, dass die bei 220V schon am Rande der Toleranzbereichs liefen.


    Da ich die Geräte nicht mit irgendwelchen modernen Ersatzschaltreglern verunstalten will, setze ich diese Dinger hier ein. Davon habe ich einige günstig auf ebay Kleinanzeigen gekauft. Sowas gab's wohl in der DDR fast in jedem Haushalt.


    https://www.ebay.de/itm/DDR-Tr…nktionsfahig/154384728063

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Da ich die Geräte nicht mit irgendwelchen modernen Ersatzschaltreglern verunstalten will, setze ich diese Dinger hier ein. Davon habe ich einige günstig auf ebay Kleinanzeigen gekauft. Sowas gab's wohl in der DDR fast in jedem Haushalt.

    Ja, genau sowas hatte eich auch im Sinn, nur wusste ich nicht daß es die so billig gibt. Sind aber wohl schwer, daher hohe Versandkosten!


    Bist Du zufrieden mit denen? Mit welcher Ausgangsspannung betreibt Du die CBM? Selbst bei 220V fand ich die Diskettellaufwerke immer schon ziemlich heiß.


    Sind diese Teile eigentlich Trenntrafos or Autotrafos?

  • Das Ganze ist nicht so einfach bei Netzteilen mit Trafo:


    1. ist dann die Sekundärspannung entsprechend auch 15% höher als zuvor und das kann den Spannungsabfall an den Längsreglern eben deutlich erhöhen - und damit auch die Verlustleistung. Beispiel: musste der Regler vorher 15% der Spannung wegstecken, sind es dann plötzlich 30% - also eine Verdopplung der Verluste.


    2. Gibt es leider Trafos, die sind bei 220 Volt kurz vor ihrer maximalen Magnetisierung (genau genommen der Stelle wo die Magnetisierungskurve horizontal wird). In den Spitzen des Sinus bei 235 Volt kann dann das Magnetfeld nicht mehr gross genug werden und dieser Überschuss wird in Wärme verwandelt. Der Trafo selbst wird also sehr warm.


    Abhilfen:


    1. Vorschalttrafo von 240V auf 220V


    2. Für Fachleute und falls technisch möglich: Aufbringen zusätzlicher Windungen auf den Wickelkern (passend isoliert) und in Serie zur Primärwicklung geschaltet. Bei Trafos im 100 Watt Bereich sind das nur etwa 15 Windungen.


    PS:

    Mein Grundig Videorekorder hat solch einen im Grenzbereich laufenden Trafo drin

    Die Netzspannung hier kann schon mal 240 Volt sein. Das Trafohäuschen ist nur 100m weit Weg.

  • Da ich die Geräte nicht mit irgendwelchen modernen Ersatzschaltreglern verunstalten will, setze ich diese Dinger hier ein. Davon habe ich einige günstig auf ebay Kleinanzeigen gekauft. Sowas gab's wohl in der DDR fast in jedem Haushalt.

    Ja, genau sowas hatte eich auch im Sinn, nur wusste ich nicht daß es die so billig gibt. Sind aber wohl schwer, daher hohe Versandkosten!

    Bist Du zufrieden mit denen? Mit welcher Ausgangsspannung betreibt Du die CBM? Selbst bei 220V fand ich die Diskettellaufwerke immer schon ziemlich heiß.

    Sind diese Teile eigentlich Trenntrafos or Autotrafos?

    Ne, die Dinger sind klein und wiegen nicht viel.

    Ich betreibe die CBMs bei ca. 220 Volt.

    Und nein, das sind keine Trenntrafos. Sonst wären sie deutlich teurer und schwerer. Und die schaffen auch nur 200 VA. Für eine CBM-Anlage reicht das gerade so.

    Die haben auch keinen frei einstellbaren Regelbereich sondern einen Stufenschalter mit 4 oder 5 Stufen von ca. 180 bis 240 Volt (jetzt mal grob geschätzt).

    Also man kann die wirklich nur dafür gebrauchen, die Netzstpannung um max. 20-30 Volt zuheben oder abzusenken.


    Die dienten ja auch nur dem Zweck, bei dem anscheinend nicht sehr stabilen Netz der DDR die Spannung für die Rundfunkgeräte (speziell wohl Farbfernseher) zu korrigeren. In Nordkorea haben sie auch solche Dinger im Einsatz, habe ich mal in einer Doku gesehen.


    Wenn man einen kauft, dann darauf achten, dass der Lack beim Anzeigeinstrument sich nicht schon ablöst. Einige Instrumente sehen ganz übel aus.

    Mit etwas Glück und Geduld bekommt man die ab 20 Euro - je nach Zustand.

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    Einmal editiert, zuletzt von detlef ()

  • 1. ist dann die Sekundärspannung entsprechend auch 15% höher als zuvor und das kann den Spannungsabfall an den Längsreglern eben deutlich erhöhen - und damit auch die Verlustleistung. Beispiel: musste der Regler vorher 15% der Spannung wegstecken, sind es dann plötzlich 30% - also eine Verdopplung der Verluste.

    Genau das war ja mein größtes Bedenken. Je nach Design des Netzteils kann die Verlustleistung bei 220V eh schon hoch sein.


    Gibt es leider Trafos, die sind bei 220 Volt kurz vor ihrer maximalen Magnetisierung (genau genommen der Stelle wo die Magnetisierungskurve horizontal wird). In den Spitzen des Sinus bei 235 Volt kann dann das Magnetfeld nicht mehr gross genug werden und dieser Überschuss wird in Wärme verwandelt. Der Trafo selbst wird also sehr warm.

    Interesant. Leistungselektronik war leider nie so mein Feld.

    Die dienten ja auch nur dem Zweck, bei dem anscheinend nicht sehr stabilen Netz der DDR die Spannung für die Rundfunkgeräte (speziell wohl Farbfernseher) zu korrigeren

    Genau so etwas hatte ich im Auge. Es gibt auch einige Chinageräte relativ billig mit Leistungen bis 1000 VA. Da werde ich mal Ausschau halten, entweder nach dem einen oder dem anderen.

  • Sorry. von 220V auf 240V sind es natürlich nur knapp 10%.


    Warum gerade der Videorekorder einen extrem geforderten Trafo hat kann ich Dir nicht sagen.

    Natürlich gibt es Platz und Kostengründe und damals[tm] waren eben 220V normal.

    Auch gibt es Trafos nur in gestuften Größen, der nächstgrößere wäre vielleicht gleich viel zu gross gewesen.


  • Bei mir auch ständig 235-240V >:(

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Bei mir auch ständig 235-240V >:(

    Die wollen uns einfach mehr Energie verkaufen...

    Das macht dann bei der Beleuchtung gleich 20% mehr Verbrauch aus (ausser bei wirklich guten Leuchtmitteln mit Schaltnetzteil) und diese Leuchtmittel gehen dann auch schneller kaputt. (Glühbirnen sowieso, aber auch Energiesparlampen und LEDs mit "kapazitivem Dropper")

  • Hast Du da einen Datenlogger im Einsatz?

    https://de.elv.com/elv-homemat…ung-hm-es-pmsw1-dr-150749


    Hauptzweck hier ist die Verbrauchsmessung der Fussbodenheizung im Badezimmer, und die Möglichkeit die programmiert abzustellen. Der kann aber auch Spannung und Netzfrequenz messen und in der Homematic Zentrale loggen. Hat mich einfach mal interessiert, und jetzt kann ich seit dem Einbau auf die Daten zurückgreifen.

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Ich hatte hier für ein halbes Jahr einen Janitza Energiezähler am Netz hängen. Der zeigte auch immer >235 Volt.

    Leider musste ich den bei Projektende wieder abgeben.

    • i-Telex 7822222 dege d

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    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Mal eben reaisiert

  • Das sollten die Geräte eigentlich ohne Ärger abkönnen, da das innerhalb der spzefizierten Abweichnung liegt.

    Bei 220V ist der zulässige Bereich (+/- 10%) 198V - 242V.

    Nope.

    In Europa beträgt die Netzspannung 230 V ± 23 V .

    Spikes bis 6kV sind zulässig und Problem des Kunden. (Zumindest bei unserem Versorger)

    Im Betrieb haben wir oft 245V mit Spikes um die 800V


    Was ich bei meine Oldys gemacht habe:

    Die haben durchgehend Schaltregler. (Sperrwandler)


    Beim Einhangskreis die X2 Filter die 250V Typen gegen 275V Typen getauscht.

    (Die Dual Leute nennen die Knallfrösche)

    Die Elkos auf der Pimärseite hab ich auf 450V Typen getauscht.

    Läuft seit Jahren einwandfrei.


    Bei Längsregler: Die heizen halt ein bisschen mehr.

    Für genauere Aussagen muss man sich immer den jeweiligen Schaltplan ansehen

  • Bei mir auch ständig 235-240V >:(

    Die wollen uns einfach mehr Energie verkaufen...

    Das macht dann bei der Beleuchtung gleich 20% mehr Verbrauch aus (ausser bei wirklich guten Leuchtmitteln mit Schaltnetzteil) und diese Leuchtmittel gehen dann auch schneller kaputt. (Glühbirnen sowieso, aber auch Energiesparlampen und LEDs mit "kapazitivem Dropper")


    Nicht immer alles so negativ sehen. Je höher die Netzspannung des kleiner sich die Verluste zwischen dem Zähler und dem Verbraucher.:)


    Thema Glühbirne: Meine Schwester hatte auch das Problem das die Glühbirnen schnell versterben und hängt an der Technik.

    Es gibt spezielle Glühbirnen die die geplante Obsoleszenz (1000h) nicht haben:

    Verkehrsignalleuchten. Das sind/waren normale Glühbirnen. Oder habt Ihr euch nie gewundert das Leuchtmittel in Ampleln so selten ausfallen?


    Jedenfalls seit diese bei meiner Schwester verbaut sind: 0% Ausfälle mehr

  • Von denen habe ich noch einige hier.

    Die extrem lange Lebensdauer kann ich bestätigen.

    Die haben allerdings einen nochmal schlechteren Wirkungsgrad, als gewöhnliche Glühlampen.

    Eben, die glühen halt kälter. Damit halten die natürlich viel viel länger.