Die Datapoint 2200 lebt....

  • Grosser Erfolg heute : meine Datapoint 2200 ( https://en.wikipedia.org/wiki/Datapoint_2200 ) lebt ! Auch ohne Periferie..


    Meine Datapoint 2200, die eigentlich eine Datapoint 1100 ist ( also ohne Kassettenlaufwerke..) hat einen eingebauten, sehr simpler Debugger. Und erst heute, nach erneuter Lekture der Datapoint 5500 Manuals ist mir erst klar geworden wie man diesen Debugger startet : bootrom switch in "halt", "restart" während man "display" eingedruckt hält. Und siehe da : er lebt !



    Man sieht zwar nur 3 kleine Zeilen, aber der Debugger gehorcht die dekrement und increment Befehlen, d.h. die Kiste sollte einigermassen in ordnung sein..


    Die Datapoint 2200 mit Kassetten hat diesen Debugger ubrigens nicht....( da sitzt anstelle des Bootroms die Lese-platine vom Kassettenlaufwerk)

    Man sieht auf dem Bild auch der "Service-stand" : das gesamte Innenleben lasst sich um ein paar Grad nach oben drehen, und wird dan links und rechts gehalten. So kommt man an die Platinen dran, auch mit montierter Tastatur.

    Einmal editiert, zuletzt von jdreesen ()

  • wo ist das Kabel im Stecker, das zu dem verschmorten Kontakt führt ?? Schon entfernt ? Wo führte es hin ???

    Hauptpreis !


    Der Vorbesitzer has es bereits repariert : das Kabel im Stecker war / ist das schwarze Kabel das jetzt per Schraubverbinding an der Platine kommt.

    Der Anschluss im Stecker war vollstandig weggeschmort...

  • WIe oben gezeigt : früher war der schwarze Draht Teil vom Stecker. Sieht man auch am Wirebundle im Tie-wrap. Ausserdem erkennt man gut dass die Schraubverbindung nachträglich gemacht wurde : das Weisse oberhalb stammt von der Beschädigung der Glasfibermatten in der Platine.

  • Weiter gehts mit der Powersupply vom 4-fach 8" Floppylaufwerk.


    Findet den Fehler :


    Kann ich leider nicht riechen...

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Momentan wieder auf der Fehlersuche, nachdem ein Kurzschluss im Hauptgleichrichter nicht nur die Maschine, sondern auch gleich den Haus-sicherungsautomaten rausgehauen hat.

    Weitere Fehlersuche belegt nun : einen der letzten "Reparateure" had die gloriöse Idee die Hauptsicherung auf der Platine ( 5A ) an der sehr schwer zugängliche Rückseite kurzerhand zu überbrucken....Die Maschine stammt direkt aus den Betrieb, wurde also so verwendet...


    Die DP2200 Powersupply war schon vorher alles andere als sicher ( zB. gibt es 7805 in TO-3 Gehause in der Primar-seite, weterhin fehlende Minimal-abstände) Wenn jetzt auch noch Sicherungen überbruckt werden.....


    Na ja, nachher gibt es dan ein Schaltbild, das auf Bitsavers is für ne frühere Version.

  • Sowas hatte ich auch schon mal, daß ein Vorbesitzer eine Sicherung (amerk. Ausführung 25mm) "einfach" duech eine Holzschraube mit gleichem Durchmesser ersetzt hatte. Da war dann die Primärwicklung des Tranfos hin.

    Hier könntest Du Glück haben und es nur der Gleichrichter ist. Sitzt bei Dir die Sicherung auch erst hinter dem Gleichrichter, wie im alten

    Schaltplan eingezeichnet?

  • Bin grade dabei den (neuen) Schaltplan nachzuzeichnen. Dass die Platine keine Bauteilennumerierung hat, mach die Sache nicht einfacher.

    Der neuere Powersupply ist aehnlich aufgebaut, hat aber lokaler Oscillator und lokale + und - 5V Supplies mittels ua7905 und ua7805. Beide direkt im 230V Primarkreis.....


    Ja, beide Sicherungen sind nach dem Gleichrichter. Ich mach weiter...

  • Im original Schaltbild ist C1 mit 200 uF / 250V angegeben. In mein Powersupply ist jedoch original 180u/100V verbaut. Der DC-converter laut nicht auf die volle 380V DC. Auch der Uberspannungsschutz ist mit 75V triggerspannung gebaut. Mal sehen, so 100% verstehe ich die Schaltung nicht.


    Anbei ein vervollstandigtes Schaltbild mit Teilebeschriftung. DP2200_psu.pdf


  • So wie ich das deute sorgt Q1 i.V.m. ZD2 dafür, daß auf dem Kondensator nur noch 75 V anliegen.

    Wie Q1 die übersteigende Spannung. kappt bzw, was er damit macht. ist mir so auch noch nicht klar.

    Q14 und Q15 arbeiten im Gegentakt. Q11 kann wohl die Leistung begrenzen bzw. den DC/DC-Wandler

    abschalten. Da fehlt mir im Moment auch das passende Studium..

  • Q1 ist ein klassischer Uberspannungsschutz : Zündet der Thyristor gibt es einen fast-kurzschluss über die RB4 / 1.5 Ohm, womit F5 durchbrennt. Oder auch nicht, wenn F5 wie bei mir, auf der Rückseite kurzgeschlossen war.....


    Hat deine Kiste die L2 ? Denn auf der Platine sind F4 und F5 zusammengeschlossen gewesen, und es wurde im nachhinein das Trace geöffnet und 2 30cm Leitungen nach L2 verdrahtet.

  • Bilderrätsel: Wo ist L2?

    Hier, oben rechts :



    L2 fehlt also bei deiner Kiste, ansonsten ist der Powersupply identisch.


    Hier sieht man wie das PCB-trace zwischen beide Sicherungen aufgetrennt wurde, um L2 verdrahten zu können ( Blau eingezeichnet ) :


    Und hier sieht wie gefährlich die Kiste ist : L1 im Primärkreis liegt, nur durch eine flinterdunne Isolierscheibe getrennt, voll auf die zum Sekundarkreis gehörende Leiterbahnen. Und solche Situationen gibt es gleich mehrfach in der Kiste...


  • Die Blechhaube von L1 war auch nicht mehr fest. Konnte sie einfach abheben. War nur geklebt.

    Da das Board ja vertikal im Gerät montiert ist, hätte irgendeine Erschütterung genügt und die Metallglocke hätte sich rückseitig auf die Kontakte des davorstehenden Kartenrahmens gelegt. ::blitz::



    Dieses Filterboard hast Du doch auch? Das sind die einzigel Ls, die ich noch gefunden habe


  • Die Tie-wraps womit L1 auf der Platine befestigt is, sind in deiner Kiste, genau wie bei meiner, völlig überaltert, und brechen bei minimalster Belastung : unbedingt erneuern, ansonsten spukt bald ein loser & schwere Primärkreis-spule im Gerät rum und macht allerhand ungewollten Kontakt...das eine im Bild ist bereits kaputt, und wenn das Teil eh schon offen ist...


    L2 ist in deiner Kiste gar nicht vorgesehen, da dort F4 & F5 noch miteinander verbunden sind. Muss wohl eine nachbesserung des Powersupplies sein. Das genau gleiche Filterboard hab ich auch.


    [Edit] 5A nach 3A : keine Ahnung wieso....ist ja bei deiner Kiste genau so, oder ?

  • Könnte sein. Sie haben bei mir nicht den gleichen inneren Aufbau. Kann ich aber erst morgen genauer untersuchen.#

    Q11 ist dann die Endstufe eines Spannungsregler (0...75 V DC) Q14 und Q15 schwingen mit einer festen Frequenz.

  • Genau, Q11/L1/C1 ist ein DC-DC wandler, der über F5/3A aus 330V gespiesen wird. Freq. ca 27Khz, ausgangsspannunng ca. 60V.

    Last ist ein 2ter DC/DC Wandler, bestehend aus Q14/Q15/T1. Der macht aus den ca. 60V vom ersten DC/DC wandler alle benötigte Spannungen im Sekundarkreis. Diese 60V ist mit 5A abgesichert, somit max. 300W Leistung. So machen 3A, gefolgt durch 5A, schon sinn.


    Merkwürdig / ungewoht ist nur das der 2ter DC-DC wandler an die 330V hangt.

  • Ich seh das ein bischen anders, vielleicht meinen wir aber das Gleiche.

    Ganz bildhaft ausgedrückt:

    Zentraler Regelpunkt ist die Spannung auf C1 Diese wird von U2 (LM741) "gemessen/ausgewertet" das "Ergebnis" wird per Optokoppler dem NE555 zugeführt. Der wiederum generiert daraus eine Frequenz (Impulse) die durch den 74LS121 in "Form" gebracht werden. Dieses Signal wir durch

    zwei parallel geschaltete Transistoren (als Spannungsteiler) an die Basis von Q11 angelegt. Q1 lädt dann C1. Mit dem RV1 Poti (5k) läßt sich die Spannung auf C1 justieren, Damit gekoppelt die Sekundärspannung.

    Die Schaltung um Q7 dient als Sicherung vor Überspannung im Sekundärkreis indem der die primäre Spannung auf 75V begrenzt und die Sicherung

    F5 auslöst. F4 ist zwar im Wert höher, aber wie "Schroeder" schon vermutete, eine flinke Ausführung.