HP Prime - Text rendering

  • Das Thema ist möglicherweise OT, da ich über aktuelle Taschenrechner diskutieren will. Aber wenn wir schon beim Thema Taschenrechner sind. Seit der Ära des iPhone in den 00er-Jahren dachte ich: Warum einen Taschenrechner haben, wenn es Smartphones mit entsprechenden Apps gibt? Aber als ich die Apps dann mal brauchte, konnte ich sie mit dem jeweils aktuellen IOS nicht nutzen – oder die App hat auf andere Weise genervt (Werbung/Subscription Model). Ich hasse Subscription, regelmäßig zahlen für etwas, was mal vielleicht einmal benötigt.

    Nach umfangreicher YouTube-Recherche habe ich mir dann einen HP Prime gekauft. Ok, das Ding ist schnell und hat wahrscheinlich aktuell die beste Taschenrechnertastatur. Aber die Text Darstellung ist gruselig (gemessen an dem, was man von Smartphones und Raspberry Pi Displays her kennt). Es ist wohl ein Problem des Text Rendering. Auch die Bedienung des HP Prime ist für mich nicht intuitiv. Einfache Dinge wie die Umrechnung von Einheiten sehen syntaktisch hässlich aus. Ich muss aber zugeben, das der Konkurrent TI-NSPIRE CX CAS da weit schlechter abscheidet - und keine Touchscreen Bedienung hat.

    Warum ist das so? Warum kein gestochenes scharfes Schriftbild? Wir haben 2023! Um mich nicht falsch zu verstehen. Ich fand meinen Privileg LC 1070 SR mit seinem LCD-Display Anfang der 80er Jahre cool und elegant. Bei HP Prime & Co bin ich 2023 eher enttäuscht, auch wenn der 3D-Grafik Output akzeptabel ist.

  • Ein SwissMicros DM42 wäre keine Alternative gewesen nehme ich an ?

    Der Swiss Micros DM42 ist kein Grafikrechner (ein bisschen Grafik wollte ich schon haben) und hat kein CAS (brauche ich nicht unbedingt, aber man weis ja nie ...). Er ist etwas für Mathe Freaks/Puristen - aber die Textanzeige ist dort sehr gut.

  • Das Beste imo wäre gewesen wenn HP den 48GX einfach nur mit einem besseren/größeren Display, mehr Power und Funktionen ausgestattet hätte.

    Gehäuse und Tasten sind bis heute genial finde ich...

    du meinst den HP50G. Ich habe zum Glück einen ;)

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Der hp50G ist meiner Meinung nach der beste Grafikrechner von hp - wenn da blos die nervige Position der ENTER-Taste nicht wäre, überhaupt die gummiartige Tastatur und das gewöhnungsbedürftige Farbschema (weiss/orange). Aber der Rechner ist top und für den Experten weit vielseitiger und leistungsfähiger als der PRIME, der wohl eher den Schüler/Studentenmarkt adressiert.

    Gleich nach dem 50G kommt (als Grafikrechner) bei mir der 48GX (mit dem sw-LCD, nicht dem blau/grünlich-gelben)


    Roland

  • ich habe den 50G auch nur aus später Reue.


    Den 48SX hatte ich von früher und habe ich immer noch. Den Nachfolger 48G und 48GX fand ich recht bescheiden und konnte ich tw. noch mit Software und Modulen dann ausgleichen.


    Den 48GX würde ich auch mit dem schönen Display nicht dem 50G vorziehen. Der ist schon top.

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Aber der Rechner ist top und für den Experten weit vielseitiger und leistungsfähiger als der PRIME, der wohl eher den Schüler/Studentenmarkt adressiert.

    Kannst Du das genauer ausführen? Wegen UPN/RPN? Ich weiß, dass HP-Taschenrechner bei Profis beliebt sind. Mir ist UPN zu umständlich. Da bin ich dann lieber Student ;)

  • bei beiden Rechnern arbeite ich nur im UPN-Modus.

    Beim hp50 bin ich sehr flexibel, meine Variablen/Funktionen etc beliegig zu benennen und in Unterverzeichnissen im Speicher abzulegen. Je nach dem, welches Verzeichnis ich zu meinem Home-Verzeichnis mache, erstelle ich mir eine Arbeitsumgebung mit meinen Variablen/Programmen etc. und kann sie (selbst bei Namensgleicheit) von anderen Arbeitsumgebungen getrennt halten.

    Beim Prime sehe ich meine Varialen etc. in Katalogen. Vielleicht habe ich es noch nicht gefunden, aber zB der Matrix Katalog enthält alle meine Matrizen, ich sehe keine Möglichkeit, da Unterkataloge zu erstellen.

    Die verschiedenen Löser-Apps bei Prime sind für schnelle Erfolge recht praktisch, mich verwirren aber die vorgegebenen Variablen/Funktionsnamen.


    Am Ende ist es wohl Geschmackssache bzw. eine Frage der Gewöhnung


    Roland


  • Beim hp50 bin ich sehr flexibel, meine Variablen/Funktionen etc beliegig zu benennen und in Unterverzeichnissen im Speicher abzulegen. Je nach dem, welches Verzeichnis ich zu meinem Home-Verzeichnis mache, erstelle ich mir eine Arbeitsumgebung mit meinen Variablen/Programmen etc. und kann sie (selbst bei Namensgleicheit) von anderen Arbeitsumgebungen getrennt halten

    Gibt es auf HP-Taschenrechnern ein Home-Verzeichnis? Oder meinst Du Deinen PC, den Du mit dem Taschenrechner koppelst? Und programmiert hast Du in RPL?

    Ich habe heute ein Firmware-Update auf meinem HP Prime durchgeführt. Das war ein Kampf mit dem scheiß Windows Gedöns. Der Prime hat jetzt mit der neuen Firmware eine Python App erhalten. Mich würden eher Prime Apps für den Bereich Elektrotechnik interessieren.


  • SCNR ::heilig::

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Gibt es auf HP-Taschenrechnern ein Home-Verzeichnis? Oder meinst Du Deinen PC, den Du mit dem Taschenrechner koppelst? Und programmiert hast Du in RPL?

    Ja, der hp50G verwaltet seine Dateien/Variablen mit einem Filemanager (weisse Taste FILES) in seinem Speicher. Dort liegt das HOME-Verzeichnis, darunter als Unterverzeichnis CASDIR. Man kann beliebige Unterverzeichnisse anlegen und diese als Arbeitsverzeichnis deklarieren. Das hat nichts mit einem evtl. verbundenen PC zu tun, die Befehle sind aber ähnlich (CRDIR, CHDIR, PGDIR, UPDIR etc)


    Roland

  • Als Tip:

    Der HP 50g ist inzwischen oft nur recht teuer zu bekommen. Zum reinschnuppern in RPL ist der HP 49G wesentlich günstiger zu finden und man kann fast alles damit machen, was auch auf dem HP 50g geht.

    Auch SystemRPL und Maschinensprache kann man damit machen. Man muss sich nur mit der Gummitastatur anfreunden, aber eigentlich ist die gar nicht so schlimm. Und mit der seriellen Verbindung kann man auch schön mit alten Rechnern kommunizieren. Nur die SD-Karte und eine "harte" Tastatur gibt es nicht.


    Der Prime hat aus meiner Sicht eine supertolle Hardware, aber leider hat man versucht, eine eierlegende Wollmilchsau in der Firmware zu implementieren. Dafür waren keine ausreichenden Ressourcen bei den Entwicklern vorhanden. Daher gibt daher sehr viele Inkonsistenzen und unschöne Details. Das finde ich sehr schade. Auch die Verbindung zum PC ist je nach Version manchmal völlig unbrauchbar und wenig ausgefeilt. Python ist zwar möglich, aber bisher alles andere als robust.

    Schließlich finde die Dokumentation zwar dick, aber auch sehr schlecht. Ich frage mich immer, wie ein "normaler" Schüler damit zurechtkommen soll, wenn schon die alten Experten seitenlange Diskussionen führen, wie man ein Problem löst oder einen Fehler umgeht. Man muss dabei auch bedenken, dass der Rechner jetzt schon ca. 10 Jahre verbessert wird, in der zweiten Hardwaregeneration ist und trotzdem immer noch viele Probleme macht. Da waren die Vorgängermodelle viel ausgereifter.

  • Als Tip:

    Der HP 50g ist inzwischen oft nur recht teuer zu bekommen. Zum reinschnuppern in RPL ist der HP 49G wesentlich günstiger zu finden und man kann fast alles damit machen, was auch auf dem HP 50g geht.

    Es gäbe da natürlich auch Apps wie https://hp50g.appstor.io/ - da braucht man die dedizierte Hardware nicht und das Ding läuft auf Smartphones und Pads.

    Das Einzige, was dagegen spricht, ist, dass man nicht sicher sein kann, dass seine Rechner-App auch morgen noch läuft. Entweder wird es komplett vom Smartphone entfernt, es wird einem eine „neue“ Version mit Werbung oder Abo-Modell aufgezwungen, oder die bestehende Version läuft nicht mehr fehlerfrei. Deshalb mag ich old school Taschenrechner

  • Die Textdarstellung wurde sehr schön beim NumWorks gelöst.

    Die Textdarstellung sieht tatsächlich sehr vielversprechend aus. Nur das Gehäuse ist nicht ganz so mein Ding. Aber es ist stylish. Mein Problem, ich liebe das Design vom HP Prime, und dessen Tastatur ist unerreicht schön. Frei nach Rammstein: Der Mensch ist doch ein Augentier, schöne Dinge wünsch ich mir ...

    Einmal editiert, zuletzt von frank128 ()

  • Ein SwissMicros DM42 wäre keine Alternative gewesen nehme ich an ?

    Da RPN so hoch gelobt wurde und ich Old school mag, habe ich mir als Ergänzung zum HP Prime einen SwissMicros DM42 bestellt. Zu NumWorks habe ich zwischenzeitlich viel Kritik gelesen ("Das ursprünglich offene Betriebssystem wurde inzwischen geschlossen und Funktionen wie CAS entfernt!") und ich bin kein Freund der Franzosen.