Fahrrad Laufrad einspeichen und zentrieren

  • Nachdem das in einigen, teilweise schon geschlossenen Threads ein Thema war, würde ich hier gern mit z.B. ThoralfAsmussen und 1ST1 Erfahrungen diskutieren :)


    Mein Werkzeug ist eingeschränkt: Wohnzimmertisch, Schraubstock, Meterstab. Das Ergebnis war aber beim kompletten Neuaufbau sehr ermutigend! Könnte ich mir das noch einfacher machen mit z.B. Nippelbit und Zentrierständer oder wird das Ergebnis noch deutlich besser mit Zentrierständer und Speichenspannungsmessgerät?


    Möchte im nächsten Winter noch ein Vorderrad neu aufbauen. Teile sind schon da. Die Übung wird ja eher leichter als das Hinterrad, das schon astrein läuft, ohne sichtbaren Höhenschlag und vielleicht 1mm Seitenschlag. Und sehr ordentlicher Speichenspannung (nach Tonhöhe!). Ist mir gut genug, da es nicht knarzt beim Fahren und gut mit der V-Bremse harmoniert.


    ich hatte mir im Internet ein wenig etwas dazu angelesen und folgendes war hilfreich:

    Einspeichen und Zentrieren von Laufrädern am Fahrrad
    https://www.fahrradmonteur.de/Einspeichen_und_Zentrieren
    ADFC Fachausschuss Technik - Einspeichen
    http://www.fa-technik.adfc.de/Werkstatt/Einspeichen/
    Fahradfelge einspeichen
    http://www.reiter1.com/Felge_e…Felge_einspeichen_01.html


    Wie macht ihr das?

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  • Was hast du denn, um das Laufrad fest aufstellen zu können? Wenn du eine Vorderradgabel hast, die du in den Schraubstock einspannen kannst, wäre das ein Anfang, so habe ich das bisher auch gemacht, zusätzlich irgendwas dran wo du den Seiten- und Höhenschlag genauer sehen kannst, ich hab z.B. an die Gabel einen Kabelbinder dran gemacht und entsprechend ausgerichtet und das Ergebnis was Ok. Wenn nicht, dann besorge dir z.B. den hier, ist nicht teuer und ausreichend: https://www.ebay.de/itm/Fahrra…7d10fd:g:MusAAOSwRLxej-co - Es gibt auch wesentlich teurere, ich halte das aber für Firlefanz.


    Wenn es ein Mountainbike mit Steckachsen sein sollte, dann brauchst du noch sowas: https://www.ebay.de/itm/Haus-M…16f8b2:g:564AAOSwy4hei072


    Einen vernünftigen Speichenschlüssel wirst du wohl haben. An der Außenseite haben die Speichennippel Schlitze, das kann man mit jedem Schraubenzieher machen, außer es sind die Vierkant- oder Squorx-Nippel von DT-Swiss für Alu/Karbon-Hohlfelgen (Mountainbikes, Rennräder etc.), da braucht man spezielles Werkzeug.


    Wichtig ist, dass du dir diesen Artikel verinnerlichst: https://wikipedalia.com/index.…Die_Schl.C3.BCsselspeiche und dir auch gemoetrisch und kräftemäßig klar machst, was da im Laufrad passiert, wenn du eine Speiche strammer ziehst oder wieder lockerst, sowohl seitlich, als auch in der Höhe und das auch an den gegenüber liegenden Speichen!


    Und ein Tipp: Nimm SPeichenippel aus Messing, nicht aus Aluminium!

    1ST1

  • Die Sendung mit der Maus erklärt das perfekt - zumindest für ein Vorderrad. Genauso geht das letztlich.

    Bei min 10:05 sieht man auch warum das Ausarten kann, wenn man einen Drang zur Perfektion hat, dann will man das nämlich perfekt rundlaufend haben, was oft gar nicht nötig ist. Mit so einem Zentrierständer wie die da haben bekommt man das aber auf < 0.5 mm Seitabweichung hin.


    Wichtig am Zentriergerät ist m.E., daß man die Seitenschläge schön fein ausjustieren kann, d.h. v.a. da müssen Schrauben mit feinen Gewinden da sein, damit man kleinste Veränderung nachstellen kann. Das Gerät kann man natürlich auch aus einer alten Gabel o.ä. selbst bauen, aber die fertigen sind so teuer nun auch nicht (siehe ebay link oben). Bei den preisgünstigen hat man dann oft als Sollbruchstelle ein Stück Plastik, was bei den Profisachen auch noch Metall ist. Die Idee ist daneben auch, daß man das akustisch machen kann, weshalb es schön ist, wenn da nicht zu stabil ist und schon ein leichtes Scratchen an der Seitenbegrenzung gut hörbar ist.

    Ansonsten : Für die nachträgliche Komfortzone kann man auch noch darauf achten, daß man da ein Laufrad auch mit Bereifung einsetzen kann, daß ist für den Hausbedarf ganz hilfreich, weil man dann auch mal schnell was nachzentrieren kann (was aber dann nicht wirklich gut wird). Dafür müssen aber Breite und Höhe des Durchlasses passen.


    Bei

    http://smolik-velotech.de/laufrad/index.htm

    gibt es jede Menge Theorie und Anleitung zum Einspeichen. Vom - leider bereits nicht mehr auf der Welt "immanenten" Autor - gibt es auch schöne Bücher zu Radthemen.



    Wichtig ist, daß man sich vorher klar wird, wie man einspeichen will. 3fach gekreuzt, 2fach gekreuzt, radial ??

    Das hat was mit Gewicht und Nutzung und eventueller Zuladung zu tun. Aber auch mit dem Material. Wenige Speichen sollten höherwertiger, sprich auch teurer sein, damit kann man dann aber eben auch 28 Speichenräder bauen. Sonst würde ich für den Normalgebrauch nicht unter 32 Speichen gehen. Das hat nämlich zusätzlich noch den Vorteil, daß bei einem auftretendem Speichenbruch im "freien Feld" das Rad noch weitergefahren werden kann, insbesondere, wenn man die Bremse aushängt.


    Eine weiter wichtige Vorentscheidung ist die Felge. Preis vs. Features. Meine Erfahrung ist, daß es Sinn macht getopfte Felgen zu benutzen, die sind a.) angenehmer einzuspeichen und b.) reißen nicht so schnell später beim Fahren. Außerdem natürlich Hohlkammer-Felgen.


    Für die Speichen ist v.a. die Länge wichtig. Dafür muß man Felge-Innendurchmesser und den Durchmesser der Nabe und v.a. den Anstellwinkel der Speichen beachten. Da das den allgemeinen deutschen Gymnasisten und sonstige Mathematikfremde schnell überfodert ( das ist wirklich nicht total trivial, wenn man das per Hand machen will ), gibt es freundlicherweise den

    https://speichenrechner.de/

    wo man das eintippt.



    Als kleine Tips: vor dem Einspeichen selbst, die Nippel oder wahlweise die Speichenlöcher leicht(!) fetten/ölen. Ordentliches Werkzeug ist wichtig - insbesondere das kleine Tool zum Anziehen der Speichen darf ein "besseres" sein. Ich z.B. finde die Plastkteile (wie im Mausfilm) unschön. Wichtig ist, daß sich das Metall nicht sofort abschleift, das machen diese runden Plastikteile auch schon gut. Von ParkTools gibts ein schönes dreieckiges aus Vollmetall mit drei Größen. Muß man aber probieren, was einem liegt.

    Dann erstmal ca. 4 Speichen auf jeder Seite einsetzen und nur einhängen, nicht festmachen, damit man schonmal sowas wie eine Radform hat. Dann die anderen einfädeln - und festellen, ob man sich vertan hat. Wenn ja, kann man das jetzt noch relativ unaufwendig korrigieren. Dann die restlichen Speichen auch mit den Nippeln versehen. Alle Speichen möglichst gleichmäßig locker fester ziehen. Am Besten von außen mit einem Schraubenzieher bis dieser nicht mehr greift, weil die Speiche ihn rausschiebt oder indem man Umdrehungen mitzählt. Die Nabe kann man dann noch mittig links/rechts hin- und her verschieben, die Speichenansätze an den Gewinden sollten möglichst rundherum gleichmäßig von den Nippeln überdeckt werden bzw. letztere gerade eben noch so zu sehen sein.

    In dem Zustand hängt man das Ganze in den Zentrierständer. Dann erstmal schön reihum mit System alles nachziehen - und zwar anfangs immer mit gleicher "Kraft" pro Speiche, also etwa 1/4 Umdrehung des Speichenschlüssels, oder auch erstmal 1/2 Umdrehung, dann 1/4, dann 1/4, dann 1/8. Schön nach einem System, daß man wirklich alle Speichen erwischt. Das muß auch nicht reihum sein.


    Ab da wird es dann spannend, weil man dann anfangen kann noch bestehende Schläge auszugleichen. Dafür unbedingt die Theorieseiten oben mal ansehen. So ein Rad funktioniert anders, als man es intuitiv denken würde. Einfaches Ausgleichen macht man, indem man die gegenüberliegende Seite leicht festzieht. Für schöne Ergebnisse kann man da auch die unmittelbar benachbarten gegenüberliegenden um z.B. 1/4 Drehung anziehen und die Nachbarspeichen auf gleicher Seite um 1/8 Drehung lockern. Für weiche Übergänge kann man das nach außen so fortsetzen, also etwa die gegenüberliegen übernächsten Nachbarn wieder anziehen, dann aber nur 1/8 Drehung. Dabei ändert man aber auch immer automatisch den Höhenschlag mit und auch die radial gegenüberliegend Seite. Daher kann es auch mal sinnvoll sein v.a. bei kleinen Abweichungen radial gegenüber zu lockern. Das Alles natürlich auch noch möglichst so, daß die Speichen alle gleiche Spannung haben am Ende. Prüfung per Ton und Gefühl (leicht zusammendrücken) ist genausogut, die technisch spannendere Sache ist aber natürlich ein (teures!) Tensiometer fürs Messen der Speichenspannung. Braucht man aber m.E. für Normalräder nicht. Dagegen bei wenigen Speichen oder dünnen Hightech Zeugs oder gar Carbon ist das unerläßlich.


    Wenn man fertig ist - und alles schön rund läuft, kommt der Trick, der alles zunichte macht, aber das Ganze vom Händlerrad unterscheidet. Man "drückt die Felge ab", indem man das Rad auf den Boden legt und sich auf der Felge abstüzend nach unten drückt. Dabei das Rad immer um ca. 5cm weiterdrehend mindestens einmal rundherum. Dann die gleich Übung nochmal von der anderen Seite. Dabei lösen sich Speichen nochmal und manchmal klingt das auch ganz eigenwillig. Anschließend hat man oft nochmal kleine Seitenschläge, die man wiederum auszentriert. Danach nochmal Felge "abdrücken", die dann aber nicht mehr Geräusche machen sollte. Trotzdem nach dem zweiten Abdrücken nochmal kontrollieren.


    Diese Übung sollte man unbedingt nach ungefähr 250km gefahrener Strecke nochmal wiederholen - also Reifen runter und nachzentrieren. Erst danach kann man das Rad als "ordentlich" eingefahren und gesetzt betrachten. 250km sind beim Rennrad je nachdem 2 bis 4 Runden - also bald.


    Ein derartig bereitetes und eingefahrenes Rad läßt sich dann "ganz old-school" (wenigstens was, was zum forum paßt) in dieser Form auch noch fixieren, indem man die Speichenkreuzungspunkte mit Draht fest umwickelt und - jetzt kommts - diesen zwecks Haltbarkeit verlötet. Das erhöht merklich die Seitstabilität und ein bißchen das Fahrverhalten, man kann dann zwar auch Speichen schlechter einzeln wechseln, aber es ist nochmal stabiler. Ist aber mehr was für den Schwerlastransport.


    Weiterhin wichtig - ein Felgenband !

    Wenn möglich immer ein HighPressure Band benutzen oder alternativ die klassische Variante mit dem (blauen Schwalbe) Gewebeklebeband. Vor dem Anbringen schauen, ob da noch scharfe Metallkanten im Felgenbett sind, wenn ja diese entgraten.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    2 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Hi, ich hab das hiermit schon ein paar mal bei meinen Rennrädern gemacht:

    Der vom Probileshop ist auch noch bezahlbar, aber einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem aus der Bucht sehe ich jetzt auch nicht. Es gibt Leute, die glauben ein Zentrierständer muss mindestens 200-300 Euro kosten, um was zu taugen. Das ist Quatsch. Manche haben so Messuhren für den Seitenschlag dran, völlig übertrieben.


    Ich habe übrigens auch neuerdings einen Tensiometer, aber ich habe gleich beim ersten Laufrad wo ich den ausprobiert habe festgestellt, dass sich die gleichmäßige Speichenspannung mit dem Zentrieren quasi automatisch ergibt. Zwingend erforderlich ist er also nicht, er hilft vielleicht, wenn man sich unsicher ist, bzw. zur finalen Kontrolle, ob man eine Speiche vergessen hat.Das merkt man aber auch anders.


    Bei min 10:05 sieht man auch warum das Ausarten kann, wenn man einen Drang zur Perfektion hat, dann will man das nämlich perfekt rundlaufend haben, was oft gar nicht nötig ist.

    Das Problem bei der hohen Genauigkeit ist ein anderers: Wers so genau haben will, investiert exponentiell ansteigende Zeit in das Laufrad, um so genauer es werden soll. Und am Ende baut man das Rad zusammen und stellt fest, dass der Mantel eiert, was insbesondere bei den dicken Faltreifen für Mounatinbikes öfters vorkommt.

    Für die nachträgliche Komfortzone kann man auch noch darauf achten, daß man da ein Laufrad auch mit Bereifung einsetzen kann, daß ist für den Hausbedarf ganz hilfreich, weil man dann auch mal schnell was nachzentrieren kann (was aber dann nicht wirklich gut wird). Dafür müssen aber Breite und Höhe des Durchlasses passen.

    Ein Laufrad mit montierten Reifen zu zentrieren ist nicht immer empfehlenswert. Insbesondere wenn die Speichennippel aus Aluminium sind. Den die kann man mit den üblichen Speichenschlüsseln nicht gescheit greifen, die drehen sich dann rund oder der Vierkanthals reißt sogar ab. Das die so fest sitzen hängt damit zusammen, dass von der anderen Seite der Reifen noch dagegen drückt, und bei fertigen Laufrädern werden manchmal die Speichennippel noch mit Kleber auf den Speichen gesichert... Das ist nämlich mir bei der Gelegenheit passiert, ich wollte nur eben mal die zu losen Speichen wieder fest ziehen... Letztendlich habe ich alle Alunippel gegen Messingnippel getauscht, weil ich zwei Stück nur noch mit der Rohrzange von der Speiche runterdrehen konnte, und zwei weitere garnicht, die hatten sich nämlich auf der Speiche festgefressen, der Vierkant-Hals und der Squorx-Kopf ist abgebrochen, ergo habe ich Ersatzspeichen gebraucht, da mir nichts anderes übrig blieb, als die beiden Speichen aus dem Laufrad rauszupetzen.


    nibbeldestodes.jpg

    Das sind die ausgebauten Alunippel. Man erkennt da auch die Squorx-Köpfe, was quasi das Negativ von Torx-Schrauben wäre. Dazu braucht es Spezialwerkzeug, gibts auch von DT-Swiss.


    Als kleine Tips: vor dem Einspeichen selbst, die Nippel oder wahlweise die Speichenlöcher leicht(!) fetten/ölen.

    Wichtig. Üblicherweise macht man das mit Leinöl(-firnis). Aber man sollte sich vorher informieren, z.B. den Squorx-Nippel von DT-Swiss wurde schon bei der Herstellung was ins Gewinde reingedrückt, was beim Laufradbau das Gewinde schmiert, und dann langsam aushärten soll, also wie ein Kleber wirkt. Ich habe beim Umbau des MTB-Laufrades gesehen, dass da aus dem Nippel beim Eindrehen am Ende was raus kommt, aber das hat auch nach Stunden der Unterbrechung nicht geklebt, als ich endlich dazu kam, das Laufrad final zu zentrieren. Vielleicht tut es das jetzt?



    dieser Form auch noch fixieren, indem man die Speichenkreuzungspunkte mit Draht fest umwickelt und - jetzt kommts - diesen zwecks Haltbarkeit verlötet

    Das sieht man äußerst selten!

    1ST1

  • Compinixe hat sich eben den Maus Film angesehen und möchte nun gerne mein neues Vorderrad einspeichen :D


    Mein selbt gebautes Hinterrad besteht aus folgenden Komponenten:


    Shimano Tiagra 36 Loch Nabe (weil original war Deore DX 36 Loch)

    DT Swiss Competition Speichen

    DT Swiss vernickelte Messing Nippel

    DT Swiss Hohlkammerfelge 622x19

    Felgenband

    Schlauch

    Schwalbe Marathon Racer 622x30 Mantel


    Vorderrad wird dann entsprechend ...


    Meine Nippel waren schon geschmiert, laufen deutlich leichter als die alten Nippel! aber war keine Schraubensicherung drin (Kleber). Das haben nur die extra teuren Edel Teile. Angeblich braucht man das auch nicht wenn man die Nippel genug anzieht.


    Ich habe noch eine Frage zur Speichenspannung generell. Bei unseren Retro Rädern sind die Speichen gefühlt sehr locker. Bei den Neurädern von Rose gefühlt sehr stramm. Was ist da nun richtig? Ich fand das lockere immer doof und hat mir auch mitunter Probleme gemacht. Habe deshalt mein Winora Vorderrad, was ja noch erneuert wird, erstmal strammer gezogen ...


    Ach ja, als Speichenschlüssel habe ich den roten Spokey seit knapp 30 Jahren. Den wie im Maus Film.

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  • Besser ist fester. Bei den alten Rädern haben sie sich über die Zeit vielleicht gelockert. Ich habe sie bei meinen Oldtimern auch wieder fester angezogen, wodurch das Fahrverhalten viel besser wird. Man darf aber auch nicht zu fest anziehen, irgendwann gibt irgendwas nach, denn die Speichen (nur die Rad-oberen!) tragen ja neben dem Rad auch noch das eigene Körpergewicht.


    Heute Nachmittag war ich mit meinem (Opa seinem) 51er Stricker-Rad unterwegs, ich bin immer wieder erstaunt, wie gut das rollt, ich kann mit dem Rad vom Hoftor nach kurzem Tritt in die Pedale bis zur S-Bahn-Station rollen, viel Höhenunterschied ist auf den knapp 1 km nicht, aber es rollt und rollt. Fraz und Kinder sind mit den neueren Rädern mitgefahren und mussten zwischendurch immer wieder treten.

    1ST1

  • Das ist dann aber schon das Thema für die nächste Bastelstunde mit dem Titel: Wie stellt man eine Konusnabe richtig ein ?



    Ich mag auch bißchen höhere Speichenspannung mehr, der Nachteil dabei ist, daß die dann auch viel schneller mal reißen/brechen können.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Das ist dann aber schon das Thema für die nächste Bastelstunde mit dem Titel: Wie stellt man eine Konusnabe richtig ein ?

    Kugellagerkugeln ersetzten ist das Kondensatoren tauschen der Fahrradbastler ;)


    Meine 7400er Konusnaben zerlege ich brav jedes Frühjahr. Dann rollt mein altes Stahlrennrad auch besser als so manch neues Karbonrennrad :)


    edit: Ich will Fahrradfotos sehen und mache mal den Anfang...

    photo_2019-05-12_21-49-16.jpg

    Suche: SGI Indigo (gerne IP12), DEC/DIGITAL CRT Monitor und ein VT240 (inkl. Monitor).

    Einmal editiert, zuletzt von mdx () aus folgendem Grund: Beweisfoto

  • Du willst Rattfottos? Ok...


    race3.jpg

    Das ist mein Ratt fürs Grobe bei gutem Wetter. 29" Radon ZR-Race 9.0SE mit Shimano XT Schaltung und Magura MT 4 Bremsen, Laufräder und Federgabel von DT-Swiss, also schon ganz nett ausgestattet.


    adler3.jpg

    Das sind "Opa" und "Oma", Stricker Sportrad von 1951, Adler-Damenrad von 1939 mit Ballonreifen.


    haeckel6.jpg

    Darauf bin ich besonders stolz, die Batterielampe, die ich in Opas Restekiste in Einzelteilen fand, funktioniert wieder (auch im Batteriebetrieb), auch der riesige uralte Dynamo von "Radsonne" schnurrt wieder wie ein Kätzchen.


    badenia_1926.jpg

    "Uroma" von Badenia/Panzer von 1926 folgt als nächstes Restaurationsobjekt, das ist der "Fundzustand" nachdem ich es mit den anderen Oltimern im Schuppen aus den Bergen von "Sachen" herausholte, bei dem viele "moderne" Teile aus den 1950ern (Laufräder, Beleuchtung, Schutzbleche) dran sind. Die Wulstfelgen sind aber noch da, die sollen wieder dran, mit roten Wulstreifen. Ist derzeit teils zerlegt. Muss als nächstes mal die Laufräder auseinander nehmen um die Speichenlänge zu messen. Momentan bin ich am Sammeln von zeitgenössischen Teilen, also passender Mitte-1920er Lenker, Schutzbleche usw. Einen damals üblichen vollständig geschlossenen Kettenkasten habe ich schon. Bei der Beleuchtung bin ich mir noch nicht ganz einig, entweder Karbitlampe, oder ganz frühe elektrische Beleuchtung, einen passenden Dynamo fand ich in Opas Beständen, und das vordere Schutzblech, was an dem Rad dran ist/war hat Befestigungspunkte für eine Lampe, das gabs um 1930 mal ganz kurz, bevor Schutzblechfiguren in Mode kamen, den zugehörigen Lampenkürper habe ich gefunden, es fehlen aber die Innereien und das passende Glas.


    Außerdem habe ich noch ein Torpedo-Herrenrad von 1949, nicht ganz vollständig, das soll auch wieder laufen und einen "Hühnerschreck" aus Opas Bestand bekommen (Rex Hilfsmotor fürs Vorderrad). Und eine NSU Quickley... Aber hier gehts ja um Fahrräder...



    mifa.jpg

    Das ist mein "Werkstatt-Ratt". Also Kofferaum auf, Ratt reinklappen, zur Werkstatt fahren, Ratt raus und aufklappen, Auto zur Inspektion geben, heimradeln. Und umgekehrt. Der Kenner weiß es: Das ist ein klassisches MIFA 901 Klappratt in luxuriöser (West-)Export-Metallic-Farbe, man beachte den Lampendynamo den nur sehr frühe Versionen hatten. Nach Analyse diverser Quellen und der eingeschlagenen Seriennummer ist es ein ganz frühes Produktionsjahr dieses Modells: 1969, also etwa so alt wie ich. Das Ratt habe ich mal am Straßenrand vom Sperrmüll aufgelesen, wie kann man sowas wegwerfen? Inzwischen habe ich übrigens diese unsäglichen Katzenaugen in den Speichen und am Gepäckträger entfernt und das moderne West-Rücklicht durch ein Blechrücklicht von Mifa ersetzt, es ist damit wieder im Originalzustand.


    hercules-pegasus.jpg

    Das ist mein eigenes ältestes erhaltenes Ratt, ein Herkules Pegasus Tourenrad, das habe ich mir 1986 vom ersten Azubi-Gehalt gekauft. Da muss ich den einen Pedalhebel endlich mal ersetzen, da ist der Vierkant ausgeschlagen, wie man sieht. Das Ratt hat eine Sachs-Ketten-Schaltung mit 7 Gängen plus 2-Gang-Nabenschaltung. Beinahe exotisch ist der vordere Gepäckträger, der war da aber schon immer dran. Außerdem die hochinteressanten Sachs-Trommelbremsen. Am liebsten würde ich auch den Lenker mal austauschen, der ist mir heutzutage zu schmal, weil die Griffe fast wie bei den Oldtimerm um fast 90° nach hinten gebogen sind, das mag ich heute bei dem Rad nicht mehr, aber dann wärs nicht mehr original.


    hercules-ventana.jpg

    Und das ist mein Alltags-Ratt, hat auch schon über 15 Jahre auf dem Buckel, ein Herkules Ventana Trekkingrad. Das nehme ich immer für längere Touren wenn ich mal nicht mit dem MTB fahren will, z.B. zur Arbeit, oder wenn mit schlechtem Wetter zu rechnen ist, wegen der Schutzbleche, oder wenn ich was transportieren muss, wegen dem Gepäckträger (und passenden Seitentaschen). Das hat eine vollständige Shimano Deore XT Ausstattung, was Schaltung (3x9) und V-Bremsen angeht, das Ratt hat fast MTB-Nehmerqualitäten, damit war ich auch schon im Mittelgebirge (Odenwald, Spessart) unterwegs, da bevorzuge ich aber inzwischen das Radon...

  • Sieht flott aus, der flache Flitzer. Das muß momentan extrem gut sein, denn die Straßen sind ja doch gut von Autos beräumt. Nur Berge sind damit sicher eine Qual.


    Da 1926er oben ist extrem schick. Wenn man das wieder richtig herrichtet, kann das ein echter Hingucker sein. Ich würde allerdings den Weißwandreifen belassen - rot ist zu krass. Aber bis es soweit ist, wird da noch viel Arbeit reinfließen müssen, insbesondere, wenn man es selbst restauriert (Sandstrahlen(?), Komplettzerlegen etc.).


    Hier mal mein ehemals hochmodernes Fahrgerät. Hat mittlerweile auch ein wenig Patina - und die ein oder andere Ecke, wo schon bißchen der Lack ab ist. Aber es fährt 1A und ist immer ein treuer Begleiter.


    da-bike.JPG


    tretubi.JPG     da-made.JPG

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Einmal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Ich würde allerdings den Weißwandreifen belassen - rot ist zu krass.

    Die Wulstreifen waren damals vielfach rot. Für uns sieht das seltsam aus, weil wir meistens nur Schwarzweißfotos aus der Zeit kennen.


    dunlop.jpg

    Dunlop-Katalogseite aus der Zeit, es gab da grau und rot, selbst schwarz war eher selten. DIe braunen Karkassen kamen erst in den 1950/60er Jahren auf.


    rotereifen1.JPG

    Hier mal ein Vergleich, ein nicht mehr fahrbarer Originalreifen und ein moderner Wulstreifen (gibts in eBay) im richtigen Farbton.


    panzer.jpg

    Und hier ein restauriertes Panzer/Badenia-Rad aus Gaggenau, an dem möchte ich mich orientieren, das sieht toll aus. Das Rad scheint den gleichen Rahmen zu haben, wie meins. Allerdings ist laut anderer Spezialisten einiges an dem Rad auch nicht so, wie es sein soll. Ich habe aber den richtigen Sattel, und der Gepäckträger an dem Rad ist (wie bei meinem) zu neu, ich lasse ihn wahrscheinlich ganz weg, außer in meinem Fundus ist einer, der authentischer ist.


    Sandstrahlen

    Um Gottes Willen! Die Teile werden gereinigt, dann kommt Rostumwandler drauf, und Stellen wo der Rahmen blank oder sonstwie keine Farbe mehr hat, wird vorsichtig nachgebessert. Man soll dem Rad sein Alter ansehen.

  • Da stand ja auch noch ein "(?)" dahinter ...

    wobei man sowas je nach Zustand auch nicht mehr komplett erhalten kann und dann evtl. doch einmal neu besser ist. Gerade wenns um Rost etc. geht.


    Sieht in rot gar nicht ganz so schlimm aus, wie ich gedacht hätte. Der Gepäcktrager hat m.E. auch ziemlich viel Ähnlichkeit zum schon "refurbish-ten" Bild.


    und dann stand da ja noch


    "Weiß ist Luxus ! Schwarz ist Oekonomie in der Gummibereifung !

    ...

    Weiß besticht den Laien - Schwarz den Fachmann !

    ...

    Was wählen Sie ? ? "


    da ist doch schonmal ganz klar, was man an so einem Rad dranhaben will - natürlich WEISS ! :)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Mein Winora Super Trekking kennt ihr ja schon aus dem Bastelthread. Ich habe hier aber noch ein Bild vor der "Wiederauferstehung", da sind noch die alten Reifen und das originale Dynamolicht dran. Dynamo war aber nicht mehr original ... Mit dem Rad bin ich viel gefahren und habe viel erlebt. Von 1991 bis etwa 2005 und dann bin ich erst mal auch nicht mehr Rad gefahren :( Lowlights war ein Auto was mir seitlich ins Hinterrad gefahren ist und ein Stock, der mir im Wald ins Vorderrad gesprungen ist! Bin beides Mal nicht vom Rad gefallen, Hinterrad war hinüber und nach Neuaufbau auf der originalen Nabe hatte ich immer wieder mal Ärger mit gerissenen Speichen etc. Das hab ich damals nicht selbst gemacht ;) Das Vorderrad hat es überlebt bis auf eine krumme Speiche und auch das Schutzblech konnte ich wieder in Form bringen. Letzens hab ich es dann noch nachzentriert und nachgespannt aber da bau ich mir im Winter auch einfach mal ein neues für einheitliche Optik. Das Rad hatte komplette Deore DX Ausstattung und läuft wirklich super leicht! Leider ist der Sattel nur nach Eingewöhnung fahrbar. Damals hab ich dann Touren mit 130km geschafft aber nachdem ich dieses Jahr nochmal 30km am Stück gefahren bin, wird es auch in Zukunft eher bei Kurzstrecken bleiben ;)


    20191126_141451.jpg


    Dann hatte ich um 2010 gute Vorsätze und wollte mir ein neues Rad zulegen. Es ist dann ein Rixe Nancy geworden mit XT Ausstattung (bis auf Schalthebel = LX und Naben = Deore ??) Bin damit aber nie warm geworden und finde auch die Federgabel doof, das beste daran ist der Hebel zum blockieren. Das Rad läuft auch am schlechtesten von allen, wurde etwas besser nach Neubereifung vor 2-3 Jahren. Hier ein Bild mit neuem LED Scheinwerfer und gechopptem Schutzblech hinten nach aktueller Lichtvorschrift für Räder :)

    20180812_160647.jpg


    Und hier ist mein aktuelles und absolutes Lieblingsrad für alle Fälle! Ein Rose Backroad Modell 2018. Heute 82km gefahren mit 600hm um und durch Stuttgart. Ziemlich bepackt mit Proviant für Compinixe und mich weil man ja nirgends einkehren kann um sich zu stärken :(



    20200419_121932.jpg

    Zuletzt repariert:

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  • Für mich ist die Computerei genauso Ausgleich wie das Radfahren. Mein Beruf hat mit beidem nichts zu tun :tüdeldü:


    compinixe hat einen höheren Verschleiß an Fahrrädern als ich, aber sie sagte ich soll mal die aktuellen hier einstellen.


    Ihr Alltagsfahrrad (Arbeit, Einkaufen, Touren) war seit 2018 ein Haibike 29" E-Mountainbike. Mussten wir erst etwas alltagstauglich machen. Vorher hatte sie ein Ebike mit Hinterradmotor (BionX) und vorher ein Hercules Rad, hat sie aber beide nicht mehr.


    20190715_100122.jpg


    Seit ich das Backroad habe, gibt es aber Unstimmigkeiten in der Geschwindigkeitswahl. Das Backroad läuft auch über 25 und auch über 30 und wenn es sein muss auch über 35. Das Haibike regelt ab bei 25 ... Das Backroad hat hier 30mm Reifen und Räder mit 28 Speichen. Mit Gepäck muss ich andere Räder fahren.


    Also wurde der Plan entwickelt ein Rad anzuschaffen was ähnlich leicht und leichtlaufend ist wie mein Backroad aber nicht nach Rennrad aussieht... War schwierig sehr schwierig.


    Eine Art Zwischenlösung ist hier das Peugeot Verona 21, ähnlich alt wie mein Winora, das als Geschenk für eine Freundin gedacht ist. Haben es etwas auf Vordermann gebracht und Compinixe hatte auch schon sehr viel Spass damit.


    20200308_123943.jpg



    Die Endlösung war dann mal wieder ein Rad von Rose. Habe ich als Dienstrad geleast, ist ein Rose Multistreet XT von 2019. Farbe ist leider nicht so schick, aber was soll man machen, der Herdengeschmack ist einfach etwas daneben. Funktion ist aber gegeben :D


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