Funkenerosionsplotter für Druckvorlagen - Was gab es da?

  • Kurz nach meinem Studium war ich an einem Buchprojekt meines Professors beteiligt. Dafür brauchten wir viele Grafiken die alle mit dem Computer produziert wurden.


    Da damals Druckereien noch noch "zu Fuß" arbeiteten (nix Digital), mussten Druckvorlagen geliefert werden, die dann für die Druckplatten montiert wurden.

    Klassisch erfolgte das über Abfotografieren (Repro). Da wir aber eine moderne Uni waren, hatten wir über das Rechenzentrum die Möglichkeit aufgetan, die Grafiken auf einem Funken-Erosionsdrucker zu plotten. Der "brannte" mit sehr hoher Auflösung die Vektorgrafiken auf beschichtetes "Metallpapier". Ähnliches gab es wohl auch für den ZX-Spektrum.


    Unsere Vorlagen waren ca. DIN A3 groß. Die Grafiken waren glatt, schwarze Linien auf leicht silbernem Untergrund, ohne Raster, wie von einem mechanischen Plotter.

    Die Druckerei konnte dann diese Vorlagen offensichtlich direkt mit den Druckplatten verbinden.


    So einen Plotter habe ich nie real zu Gesicht bekommen - nur die Ergebnisse. Ich vermute dass es ein Trommelplotter war.


    Kennt einer solche Geräte und gibt es da irgendwelche Bilder im Internet?

    Was gab es da für Hersteller?


    Martin

  • Hier gibt's auch ein Bild, Filmchen und Prospekt: https://www.hell-kiel.de/en/he…chart-plotter-bs-114-1970


    Das Funktionsprinzip scheint genaudasselbe wie beim ZX Printer von Sinclair: Ein "Ein-Nadel-Drucker", der die Nadel am Papier vorbeizieht und an den passenden Stellen Brandlöcher in die Metallbeschichtung des Papiers funkt. Im ZX Printer wurde die Nadel allerdings von links nach rechts per Motor, und dann wieder zurück per Feder gezogen.

    • Offizieller Beitrag

    Im ZX Printer wurde die Nadel allerdings von links nach rechts per Motor, und dann wieder zurück per Feder gezogen.

    Falsch! Im ZX-Printer hängen zwei Nadeln an einem Transportriemen und werden immer im Kreis transportiert.


    http://www.wolfgangrobel.de/sbc/zxprinter.htm



    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Stimmt! Beim Draufkucken fällt's einem wie Schuppen aus den Haaren. An irgendwas mit Feder hab' ich mich aber erinnert-muß dann wohl was anderes gewesen sein...

  • Cool, da muss ich meinen doch auch glatt mal zerlegen.

    Wusstet ihr eigentlich, dass die Papierbreite vom ZX-Drucker exakt die Breite eines Kassetteninlays hat?

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Der ZX-Drucker schaut ja sehr mistig aus, ist wohl ein schreckliches Billigprodukt.
    Es gab in den späten 70ern und frühen 80ern einige Metallpapierdrucker in ähnlichem Format.

    Ich hab mal for ein paar Jahren einen solchen kleinen Metallpapierdrucker ähnlich dem ZX-drucker gekauft.
    Allerdings hatte der einen stabilen Aufbau und ist nicht so ein billig Zeug wie vom Sinclair.
    Wenn ich heim komme mach ich ein Foto vom Drucker und vom schaltplan.
    Da ist eine kleine platine mit einem 8049 Prozessor dabei.
    Das ganze hatte ich zusammen mit einem ELO Moppel 8085 gekauft.

    Muss ich gleich nochmal googeln.
    Eine_Moppel_Seite
    Moppel_Beschreibung_und_Preisliste <-- es gab scheinbar für Moppel auch eine kleinen Thermodrucker


    Sorry, Nachtrag, mein Moppel Drucker war kein Metallpapierdrucker, war nur Wunschdenken.
    Das war damals ein Nadeldrucker. Ich hab das Bild gefunden im ELO Sonderheft Nr. 70, Seite 37.
    Link: https://ntxdhxgzadrdathx.myfri…/andere/moppel/index.html <-- hier liegen ein paar Moppel Dokus


    und hier noch das Bild des Druckers, eben leider kein Metallpapier Drucker.



    mfG. Klaus Loy

    Einmal editiert, zuletzt von klaly () aus folgendem Grund: hatte mich getäuscht und ein bischen Unsinn gelabert.

  • Das 3M-Fax 2346, hierzulande als Post MT-21 vertrieben, war auch so ein Stinkfax mit Metallpapier. Ich Blödmann hab so ein Ding (inklusive 3 Karton Papier) vor etlichen Jahren entsorgt, nachdem ich den Gruppe-2-Trümmer wie Sauerbier angepriesen habe...

    Seinerzeit gab es die mal für DM 30,- bei der Post für Funkamateure.


    Bernd