Vervielfältigungs-Maschine aus der (Grund)Schule

  • Ich denke, die ist noch "rettbar"

  • naja, zum Transfer von "Daten" auf die Haut wird es sicher auch gehen... Wurde vielleicht dazu wirklich zweckentfremdet ;)

  • Die untersten 20cm waren von Feuchtigkeit zusammengebacken, angeschimmelt und mit Mäuse- und Rattenkot versetzt.

    Bei sowas sollt man immer mal das Wort Hanta-Virus inhalieren, bevor man sich ans Werk macht.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Mit Spiritus wurde dann das leere Kopierpapier benetzt und dann mit dem Trägerpapier zusammengebracht. Dadurch ging jeweils ein Hauch der vieletten Farbe über. Zahl der Kopien vielleicht 100, je nach Einstellung der Spritusmenge...

    Und wie muß man sich "benetzen" vorstellen ? Wurde da mit einer Rolle einmal über das Papier gerollt, nachdem man diese vorher in Spiritus getaucht hatte. Irgendwie muß das ja vmtl. möglich gleichmäßig sein.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Mit Spiritus wurde dann das leere Kopierpapier benetzt und dann mit dem Trägerpapier zusammengebracht. Dadurch ging jeweils ein Hauch der vieletten Farbe über. Zahl der Kopien vielleicht 100, je nach Einstellung der Spritusmenge...

    Und wie muß man sich "benetzen" vorstellen ? Wurde da mit einer Rolle einmal über das Papier gerollt, nachdem man diese vorher in Spiritus getaucht hatte. Irgendwie muß das ja vmtl. möglich gleichmäßig sein.

    Mit einer Filzrolle (o. K. Es waren mehrere oszilierende Rollen, die den Film immer dünner werden ließen.

    Schau dir mal "Heidelberger Windmill" auf Youtube an. Da wird Farbe >Hauchfein< auf 'Typen" aufgetragen. Ähnliches System.


    Stefan

  • ich werde die Maschine vielleicht später mal ins Freie bringen und mit Druckluft erst einmal entstauben

  • ...

    Die sogenannten Blaupausen wurden optisch per Durchlicht von transparentem Original auf Spezialpapier kopiert und tatsächlich mit Ammoniaklösung entwickelt. Beliebig viele Kopien möglich.

    ...

    Als Schüler habe ich mir damit meine Hobbies finanziert. Der "Salmiakgeist" für die Lichtpausmaschine wurde in der Drogerie eingekauft (da wo ich auch konzentrierte Salpetersäure und andere leckere Sachen bekam). Der "Salmikgeist" wurde dann in einem Entwicklerkasten aufgeheizt/verdampft und ergab einen ziemlich unangenehmen stechender Geruch.

    Den Begriff Blaupause kenne ich eher aus den USA wo invers gepaust wurde - helle Linien auf blauem Hintergrund. Bei uns war das umgekehrt - dunkle Linien auf hellem Untergrund.

    Schneiden und Legen (Falten) gehörte dann als Abschlussarbeit auch dazu...aber Mäusekot und Schimmel hatten wir nicht - wir waren sauber!

    Später gab es dann Nasspausen von OCE - da wurde das Papier richtig nass gemacht und hinterher wieder mit Heizwendeln getrocknet. Wenn das Papier stecken blieb, konnte das schon mal brenzlig werden.


    Aber alles nicht vergleichbar mit dem schönen Spiritusgeruch der Matrizen-Umdrucke. Gibt es den auch im Stasi Geruchsarchiv?

  • Gibt es den auch im Stasi Geruchsarchiv?

    Bestimmt.


    Ich habe hier auch noch so eine Druckwundereinrichtung. Die funktioniert aber irgendwie anders, ein bißchen wie Siebdruck mit einer Matrize, die man sich herstellt und dann ziemlich oft da richtige Druckerfarbe, oder was eben zur Hand war, mit einer Rolle "durchdrücken" kann. Die Chemikalien habe ich nicht, aber die Kiste mit der Halterung fürs Papier und dem Matrizenbogen, natürlich schön vom "Wachs" befreit. Keine Ahnung was man damit gemacht hat, aber es sieht aus, als wäre der fahrende Propagandist damit über Land gezogen und hätte immer entsprechend der Zahl der Litfaßsäulen seine Bögen direkt gedruckt. ( Fotos wenn's mal paßt ) Kann aber auch schon älter sein ( 1930er o.ä. ).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    • Offizieller Beitrag

    Glaube schon https://www.barberdts.com/de/hectograph-carbon-paper.html


    vielleicht nicht pflege, sondern Vorbereitung.

  • Der "Kopierer" roch irgendwie nach Ammoniak und sah aus wie eine Heißmangel. Zuerst roch er gräßlich, aber nach einiger Zeit fand ich den Geruch ansprechend.

    Das war eine Lichtpause. Tatsächlich mit Ammoniak. Ein ursprünglich von der Kalle-Fabrik (Wiesbaden) verbreitetes verfahren.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Diazotypie

    • Offizieller Beitrag

    Das war eine Lichtpause. Tatsächlich mit Ammoniak. Ein ursprünglich von der Kalle-Fabrik (Wiesbaden) verbreitetes verfahren.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Diazotypie

    Damit hab ich nach meine Ausbildung auch noch arbeiten müssen ... Beim Nachfüllen musste man echt aufpassen, davon nichts einzuatmen - das Zeug konnte einen echt aufwecken ...

  • ...da brauchte man keine Nasentropfen :)

    Unsere Schülerzeitung schaffte in den 80ern einen gebrauchten Offset-Drucker an. Damit ließen sich die DIN A4 Seiten preiswerter bedrucken. War aber jedes mal eine riesen Sauerei. Das funktionierte irgendwie auch mit einem bedruckten Blatt Papier als Matritze...