Toter Amiga 600 zugeflogen - was tun

  • Hallo, mir ist ein leider nicht funktionierender Amiga 600 zugeflogen. Ich habe ihn mit meinem funktionierenden NT vom A 500 getestet, er läuft nicht.

    Anbei Bilder

    Was kann ich selber tun - bitte bedenken: ich hab zwar Spaß an den alten Kisten, komme aber nicht aus der Elektrotechnik...

  • Also ich würde das Oszilloskop auspacken und mal nach Lebenszeichen suchen. Wenn die CPU hoch kommt, legt die z.B. ein ganz bestimmtes Muster auf den Adressbus. Wenn man sieht, dass die CPU ins ROM springt, kann man es mit einem DiagROM und einem seriellen Kabel versuchen.

    C64 / Amiga 500, 1000, 1200, 2000 / SUN IPC, SparcStation 5, Ultra 1, Ultra 10 / MiSTer FPGA / ULX3S

  • sieht man das auf den Bildern?


    Manchmal. Nicht immer.


    Du müßtest halt die Ecke hinter dem Anschluß fürs externe Netzteil mal in gutem Licht und hochaugelöst fotographieren.


    Wenn Du ein Multimeter besitzt, kannst Du auch auf der Platine, also hinter den Kondensatoren oder z.B. am Floppyport die Spannungen mal messen. Meist bringt das aber wenig Information, nur, wenn eine massiv abweicht, nützt das bißchen was.


    Vielleicht solltest Du ihn als schönes Tauschobjekt ansehen. 600er sind seit es SD-RAM Karten dafür gibt und insbesondere für Freunde des Vampirismus recht gefragt, zumal der noch ganz schön zu sein scheint.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Sieht nicht gewechselt aus, sind noch SMD Elkos drauf. Zumindest in Deutschland werden normalerweise Kerkos eingesetzt. Ist also eher unwahrscheinlich, dass das schon gemacht ist. Du solltest also vielleicht als erstes die Kondensatoren tauschen. Das ist nicht weiter tragisch.

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  • Ich kann R4M nur beipflichten! Mit meinem A600 hatte ich das gleiche Problem - Ersetzen der Kondensatoren und er läuft wieder.

    Mein A600 ist in Etappen gestorben: erst seltsames Verhalten, dann Guru Meditations in immer kürzeren Abständen und dann gar nix mehr. Das Ganze hat sich über eine Stunde hingezogen - und meine Hemmschwelle, an dem guten Stück herum zu löten drastisch gesenkt!


    Gruß und viel Erfolg, Jochen

  • Kann ich ebenfalls bestätigen. 600er geschossen , brachte nur Blackscreen. Schon nach den Auslöten der Kondensatoren brachte er schon wieder den Kickscreen. War damals mein erster SMD-Job überhaupt, aber nach dieser "Anleitung" hier lief es perfekt: https://wordpress.hertell.nu/?p=464 Hab die alten Caps auch mit genau der Temperatur (280°) entlötet, was wirklich super lief und für einen Beginner weniger Gefahr brachte das Board zu beschädigen. Den Keyboardanschluss und die Audiokonnektoren hab ich vorher entlötet, was mit einer ZD-915 überhaupt kein Problem war. Kurzer Aufwand, aber NULL Gefahr von Schäden beim Tauschen der Audio-Koppelkondensatoren. Kann ich nur empfehlen.


    Auf der Seite findet man auch Übersichten für Panasonic Hybrid Caps. Hab ich auch genutzt, da ich keine Kerkos wollte.

  • Besorg dir das DIAG Rom für den A600.

    Wenn er damit durchstartet, dann kannst den Rechner durchtesten und den Fehler einkreisen.

    Elkotausch aber auf jeden Fall durchführen.


  • Das ist der schlimmste Säureschaden, der mir bisher untergekommen war. 3 Padpaare sind stark korrodiert und ein Pad war nicht mehr fest. Das war aber zum Glück auch eins im Modulatorbereich, den sowieso niemand benutzt. Einen der Kondensatoren mit korrodierten Pads konnte man einfach abheben, der wäre bald von selber runter geflogen.

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  • So, das Ding läuft wieder. Waren wirklich nur die Kondensatoren. Wenn die Kontakte so wie in diesem Fall schon stark korrodiert sind, helfen übrigens 280 Grad nicht mehr viel. Selbst mit einem Lötkolben bei gut 400 Grad schmilzt da nichts mehr.

    Die Amigas laufen zumindest bis zum Bootscreen auch ohne Elkos. Würde ich nicht auf Dauer machen, aber zum Test, ob noch mehr hinüber ist, nachdem die Kondensatoren drunten sind, gut geeignet.

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