CBM 8032 , Netzfilterersatz per Lüsterklemme , welches Blau an welches Schwarz

  • Hallo zusammen,


    ich habe letzte Woche meine Sammlung um einen CBM 8032 erweitert. Nach anfänglichem Zögern wurde die Neugier zu groß und so habe ich in ausgeschaltetem Zustand den Netzstecker in eine Mehrfachsteckdose eingesteckt, die ich daraufhin eingeschaltet habe - sofort flog die Sicherung raus und es war kurz dunkel im Haus. Nach Recherche im Netz habe ich (per Sicht) überprüft, ob der Netzfilter das Problem sein könnte und in der Tat steht der rote Kunststoffpropfen etwa einen Zentimeter weit heraus. Geknallt hat es übrigens nicht und Pampe hat sich auch keine verteilt. Der Netzfilter wird schon vorher defekt gewesen sein. Ich habe die zwei blauen und die zwei schwarzen Leitungen schon abgeknipst und den Filter entnommen. Ich wollte nun erst einmal versuchen, ganz ohne Filter auszukommen und wie in anderen Threads beschrieben jeweils paarweise die blauen mit den schwarzen Kabeln verbinden. Dazu würde ich eine Lüsterklemme nutzen wollen. Was in allen Threads hier und in anderen Foren zu dem Thema allen klar zu sein scheint ist, welches blaue mit welchem schwarzen Kabel nun verbunden werden muss. Oder ist das hier tatsächlich einfach egal? Ich frage doch lieber mal nach, bevor ich den Rechner weiter beschädige oder das Gehäuse unter Strom setze o.ä, Vielen Dank schon einmal. Sobald mein neuer Schatz hoffentlich bald wieder läuft, stelle ich gerne ein paar Photos in Betrieb ein.

  • ok, ich habe versucht, die Bilder meinem initialen Beitrag hinzuzufügen. Das hat aber nicht geklappt.


    Hier sieht man den Übeltäter sich noch verstecken:


    So sieht er von nahem aus:


    und hier sieht man die Kabel, an denen er hing, allerdings nicht , wo die Kabel auf ihrer anderen Seite enden:

  • Hi,

    also aus Erfahrung würde ich nicht versuchen schwarz mit blau zu verbinden. Die übliche Beschaltung dieser Bauteile war wie aus der Skizze ersichtlich - also müsstest du sw mit sw und bl mit bl verbinden.

    Das ließe sich verifizieren indem du bei einem blauen und schwarzen Verbindung zum Netz-kabel/-stecker messen können solltest; die anderen beiden sw/bl sollten dann einen geringen Widerstand zeigen, die Primärseite des Netztrafos.

    Immer vorausgesetzt, dass der (Netz)schalter auf "Ein" steht und ev. Sicherung(en) ok sind.

  • Schon ein mal vielen Dank an alle. Die Wagos sehen gut aus. Werde ich mir besorgen. Danke für den Tipp. Ich habe die Kabelenden gestern am späten Abend noch abisoliert und ein wenig gedreht, so dass ich ersteinmal die Lüsterklemme benutzen konnte. Das ist ohne alles komplett auszubauen bei 'geöffneter Motorhaube' ganz hinten im Rechner ein wenig fummelig gewesen, hat aber gut funktioniert.


    Ich hatte nach schuftis Einwand nochmal im Netz gesucht und habe folgende Seite gefunden:

    http://mikenaberezny.com/hardware/cbm-ii/cbm-610-rfi-filter/


    Mike hat hier den Funkentstörfilter bei seinem CBM 610 raus geworfen. Anhand der Vorher/Nachher Bilder der Verkabelung kann man gut sehen, dass auch hier prinzipiell jeweils Blau mit Schwarz verbunden wurde. Stimmt nicht ganz, weil er jeweils nur noch ein Kabel genutzt hat.


    Ich habe mich also heute morgen getraut und den Herrn wieder an die Steckdose angeschlossen. Die Sicherung blieb drin. Dann habe ich den kleinen Kippschalter hinten umgelegt und habe mich freuen dürfen:



    Wie ihr sehen könnt, habe ich vor dem Bildschirm einen Rahmen, der mit einem dünnen Stoff bespannt ist. Ich nehme an, dass das Reflexionen auf dem Bildschirm vermeiden soll. Das MS-Kit ist installiert. Das hatte ich mir schon gedacht, da eine entsprechende Dokumentation beilag.


    Nochmals vielen Dank Euch allen. Als nächstes werde ich mir das Floppylaufwerk vornehmen müssen, dass ich dazu bekommen habe. Ist ein 8250.

  • Ich würde ja zwei Wago 221-412 empfehlen statt einer Lüsterklemme. Schon weil Litze und Lüsterklemme ohne Aderendhülse nicht so der Bringer ist.

    Vorher verzinnen. :shit:


    Ich weiss, dass das noch schlimmer ist. Ich schreibe das nur, weil viele nicht wissen, dass man das nicht machten sollte.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Hi, oha. Hier habe ich einen Dreher drin gehabt. Das tut mir leid. Es handelt sich um das SM Toolkit, eine Basicerweiterung, die sich auf zimmers.net auch schon findet:

    http://www.zimmers.net/anonftp…ware/computers/pet/other/

    Ich habe hier eine Kopie der Anleitung dazu und eine Kurzanleitung vom Software-Verbund Micro Computer GmbH im Original. Zumindest die kann ich ja mal scannen. Das ist ein A5-Faltblatt. Aus der Anleitung mache ich auch gerne ein PDF, falls es das nicht sowieso schon gibt.

    Sorry nochmal.

  • Mein SK hatte auch eine AntiGlare-Gaze, aber direkt vor der Röhre, noch im Monitorgehäuse. Leider hatte die mal jemand einfach mit einem Messer am Bildschirmrand abgeschnitten, so dass nur noch ein Fransenrand und der eingentliche Plasterahmen übrig blieb. :(

    (Hat ne ganze Weile gedauert bis ich geschnallt habe was das mal war, hehe)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen

    detlef


    Weisst du auch warum verzinnen gefährlich, bzw. in manchen Bereichen sogar ausdrücklich verboten worden ist,

    Weil das Lot sehr weich ist und unter der Anpreßkraft der Schraube fließt, so daß die Kraft auf die Adern nachläßt?


    Ich kenne die Regel: Wenn immer eine Schraube auf den Leiter trifft, braucht man eine Aderendhülse.

    Bei Federzugklemmen sollte man keine Aderendhülse nehmen.

    Bei Käfigklemmen braucht man in der Regel keine (aber immer an den Herstellerunterlagen orientieren)

  • Guten Morgen

    detlef


    Weisst du auch warum verzinnen gefährlich, bzw. in manchen Bereichen sogar ausdrücklich verboten worden ist,

    Weil das Lot sehr weich ist und unter der Anpreßkraft der Schraube fließt, so daß die Kraft auf die Adern nachläßt?

    Weil das jeder sagt und immer weitererzählt.


    (Zugegeben: Gut ist es nicht. Aber das Abendland geht deswegen auch nicht unter)

  • Guten Morgen

    Toshi


    Stimmt soweit,

    Die Einzellitze verliert grob formuliert ihre Elastizität, kann man sehr gut nachvollziehen wenn man verzinnte Drähte schnell hin und her bewegt, bis zur Bruchstelle,


    ergänzend noch die Auswirkungen

    Durch den nachlassende Anpressdruck ändert sich der Kontakt /Übergangswiderstand innerhalb der Verbindung, kann daher in Extremfall auch zur Selbstentzündungen/Bränden führen,

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube explizit verboten als "verzinnte Adern in Lüsterklemmen sind böse" ist es nicht. Zumindest in der VDE 0100-520 von 2019 steht aber:



    Für mich ist jedoch das Fließen des Lotmitteln nicht verhindert, wenn eine Schraube auf das Lot drückt, wie bei einer Lüsterklemme.

    Bei der Federzugklemme ist durch die Feder genau das verhindert. Auch wenn es keinen Vorteil bringt, ist zumindest wie ich es interpretiere ein Verzinnen der Leitungen in einer Federzugklemme in Ordnung, wenn der Hersteller es nicht verbietet.

  • Ich glaube explizit verboten als "verzinnte Adern in Lüsterklemmen sind böse" ist es nicht. Zumindest in der VDE 0100-520 von 2019 steht aber:

    Aber für mich ist intuitiv einleuchtend, dass das nicht gut ist. Zum einen, weil die verzinnte Litze eben nicht mehr flexibel ist und unter mechanischer Belastung leicht bricht. Das hatte ich schon häufig. Und zum anderen, weil das Zinn der Schraube auf Dauer keinen Widerstand leistet und sich die Verbindung lösen kann (also fließt, wie Toshi das nennt).

    Das kann man als Widersprich verstehen, denn im ersten Fall wieder mit zu geringer Flexibilität argumentiert und um zweiten Fall, mit zu hoher Flexibilität. Es geht aber um kurzzeitige und langfristige Belastung bzw. Flexibilität.


    Ob das die korrekte Erklärung ist, weiß ich nicht. Aber so ist es für mich plausibel.


    Weil das jeder sagt und immer weitererzählt.

    (Zugegeben: Gut ist es nicht. Aber das Abendland geht deswegen auch nicht unter)

    Bei Signalleitungen mache ich mich auch nicht verückt, aber bei 230 Volt verwende ich bei Schraubklemmen immer Aderendhülsen. Und hier geht es um 230 Volt. Dafür braucht man aber ein ordentliches Werkzeug, sonst kann man es gleich lassen.


    Sorry für das Offtopic-Thema. Vielleicht könnte das der Mod mal auslagern. ;)

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

    2 Mal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Das stimmt alles, und wenn man's neu macht, kann man's auch gleich richtig machen.


    Nur: Wenn man an alle Netzspannungsführenden Teile eines 40 Jahre alten Computers die gleihen Maßstäbe anlegen würde, könnte man ihn gleich sofort wegschmeißen...

    • Offizieller Beitrag

    Nur: Wenn man an alle Netzspannungsführenden Teile eines 40 Jahre alten Computers die gleihen Maßstäbe anlegen würde, könnte man ihn gleich sofort wegschmeißen...

    Nun, wenn ich ihn sowie zerlegt habe, daß Dinge entdecke, die nach heutigen Maßstäben Sicherheitsmängel sind oder keine gute handwerkliche Praxis darstellen und in der Lage bin das zu beheben, spricht ja nichts dagegen, das gleich zu beheben. Da hört für mich die Maßgabe der "Erhaltung des Originalzustands" auf. In der Regel sind es ja nur Kleinigkeiten wie porös gewordene Isolation, eine nach heutigen Maßstäben ungeeignete Klemme am Eingang zum Netzteil, nicht vorhandener Berührungsschutz oder fehlender Schutzleiter an einem Metallgehäuse..... Alles kein massiver Eingriff in den Rechner und von außen in der Regel nicht sichtbar. Aber ich will hier keine Dogmen aufstellen. Soll ja jeder in seinem Bastelkeller so machen wie er mag.