Mainboard Rost entfernen…

  • Hallo.


    Ich habe hier einen Atari Mega STE mit Rostbefall auf dem Mainboard. Da ich einen solchen Fall noch nie hatte, wollte ich einfach mal fragen, wie ihr da vorgehen würdet ?!



    Vielen Dank !


    Gruss Jan

  • Einen Dremel mit Metallbürsteneinsatz und dann mit Rostumwandler nachbehandeln.

    So habe ich das mit einem Mac-Gehäuse gemacht. Danach noch mit Hammerit angepinselt.

    Retrogaming und klassische Computer

  • Der Rost kommt sicher von der Blechblende. So wie das aussieht, stand das im Wasser und der Rost hat sich auf dem Mainboard abgelagert. Ich würde das mal komplett ausbauen und mit Wasser und Zahnbürste reinigen. Das Blech würde ich schleifen und lackieren.

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Ich habe solche Fälle immer mit WD-40 eingeweicht und abgebürstet. WD-40 ist kein Schmiermittel. Platinenreinigerspray kam dann hinterher.

  • Der Rost kommt sicher von der Blechblende. So wie das aussieht, stand das im Wasser und der Rost hat sich auf dem Mainboard abgelagert. Ich würde das mal komplett ausbauen und mit Wasser und Zahnbürste reinigen. Das Blech würde ich schleifen und lackieren.

    Sehe ich auch so, an der Platine selbst kann nichts rosten, zumindestens auf der Unterseite. Das Blech mit Rostumwandler (siehe Baumarkt) bearbeiten um den weiteren Wucher zu stoppen. Lackieren braucht man aber eher nicht, das verschwindet ja alles hinter den Gehäuse.

  • Vielen Dank für die Info !


    Ich habe das Board zuerst mit Zitronensäure eingesprüht und mit einer Handbürste sauber geschrubbt. Damit ging schon vieles ab. Anschließend habe ich Bref Kalkreiniger fürs Bad benutzt. Mit der Schaumdüse das Board eingesprüht und 10 Minuten wirken lassen. Dann hab ich es wieder abgeschrubbt. Anschließend habe ich es mit Flüssigseife und Wasser gereinigt. Danach sah es schon sehr gut aus, es gab nur noch ein paar Rostpunkte. Nach einer Trockenzeit von 3 Tagen habe ich die letzten Rostpunkte dann mit einem Glasfaserstift entfernt.

    Bei einer Sichtprüfung unter dem Stereoskop hat sich rausgestellt, dass an einem Transistor 2 Beinchen abgerostet waren und ein Elko ausgelaufen ist. Diese habe ich dann ersetzt.


    Parallel dazu habe ich das Netzteil instandgesetzt. Primärseitig war ein Kondensator kaputt/aufgeplatzt. Es gab in Folge dessen einen Kurzschluß und die Sicherung ging kaputt. Ich habe alle Elkos erneuert und natürlich die Sicherung.


    Mit meinem STE Testmodul und einer Verbindung zum PC mit Teraterm hab ich den STE dann eingeschaltet. RAM Fehler auf der Bank 0 LOW. An den SIM-Slots habe ich dann die Spannungsversorgung, Masseversorgung, die Adressleitungen und die Datenleitungen mit dem Oszi gemessen, das passt soweit. Ich fand dann heraus, dass an dem dementsprechenden RAM Riegel das CAS Signal fehlt.

    Unter dem Steroskop hab ich dann gesehen, dass der dementsprechende Pin an der MMU abgerostet war - bzw. er war noch dran, aber am Lötpad selber war er ab, nachdem ich mit der Pinzette nur dran gekommen bin. Nach ein bißchen dran "zubbeln" war das oxidierte Beinchen dann fast komplett ab. An der MMU hat von dem Beinchen vielleicht noch 0.5mm rausgeschaut. Da habe ich dann ein Kabel angelötet und es dementsprechend mit der Platine verbunden.


    Und siehe da.... RAM Test erfolgreich ! Der Rechner funktioniert wieder einwandfrei und ich habe mich erstmal mit ner Runde Bubble Bobble belohnt... :)


    Eine Frage hätte ich aber noch. Die MMU ist ein 144 Pin-SMD-Chip. Da ein Patch-Kabel an zu löten, ist natürlich nicht ganz einfach. Ich bin aber in der SMD-Löttechnik zuhause, in sofern war das handwerkliche nicht das Problem. Das Problem war, dass der Pin ja aboxidiert war und das auf dem Reststück Korrossion war und demzufolge das Lötzinn nicht gehalten hat. Nach mehrmaligem reinigen mit dem Glasfaserstift, isopropanol, schmirgelpapier hat es dann irgendwann geklappt. Aber es war sehr nervend, das hat mich über ne Stunde "gekostet".

    Gibt es da irgendeine Säure oder irgendein Wundermittel, womit man einen solchen Pin wieder lötfähig kriegt ??



    Vielen Dank !


    Gruß Jan

  • Das spielen von Bubble Bobble hatte keinen tieferen Sinn. Die Diskette war zufällig gerade als erste griffbereit. Damals haben wir das viel gespielt. Coole Ohrwurmmusik, die Spielemechanik einfach und selbsterklärend, die Grafik ok und man kann es zusammen spielen.


    Ich denke mal, neben speziellen Testprogrammen und Modulen, ist die beste Art, einen solchen Rechner zu prüfen ein relativ aktuelles Demo. Demos kitzeln ja das letzte aus den Rechnern, weil sie sehr nahe an der Hardware programmiert sind.


    Folgendes STE-only Demo habe ich probiert:


    https://www.youtube.com/watch?v=QNxLDXH-WXg


    Auf meinem 1040 STE mit TOS 2.06 und 4 MB läuft es. Auf meinem anderen Mega STE mit TOS 2.06, 4 MB und Turbokarte läuft es nicht. Auf diesem Mega STE mit TOS 2.05 und 4 MB läuft es ebenfalls nicht. Bei beiden Mega STE´s erkennt es nicht, dass es sich um einen STE Rechner handelt.

    Vielleicht würde es an diesen, originalen Mega STE laufen, wenn ich auf TOS 2.06 aufrüste. Ich schaue heute Abend mal, ob ich noch passende Eproms habe..


    Gruß Jan