Atari 1040 STE Gehäusevarianten

  • Welche Bauform hat/haben euer(e) 1040 STE(s) im Floppy-Bereich? 6

    1. die normale "Schlitz"-Bauform (6) 100%
    2. die hier gezeigte "Rechteck-Loch"-Bauform (0) 0%
    3. habe sowohl 1040 STEs mit "Schlitz" als auch mit "Rechteck-Loch" (0) 0%
    4. Meiner sieht noch ganz anders aus... (Bilder!?) (0) 0%

    Hallo zusammen,


    auf der CC 2021 hatte Uli einen Falcon 030 ausgestellt, dessen obere Gehäuseschale leider ziemlich lediert war. Ich erinnere mich noch, dass ich ihm geraten habe, mal nach (elektronisch defekten) STEs Ausschau zu halten, da die obere Schale ja weitestgehend identisch sein dürfte. (Die hinteren Anschlüsse, die sich zwischen STE und Falcon stark unterscheiden befinden sich ja an der Unterschale...) Rein von außen betrachtet sieht man auch glaube ich keinen Unterschied an der Oberschale bis auf das Typschild - und in den meisten Fällen auch ein weiteres wichtiges Detail: den Bereich um die Floppy herum. Bei den meisten STEs ist dort im Wesentlichen nur eine Öffnung für den Floppy-Schlitz und eine weitere für den (kleinen) Auswurfknopf. Beim Falcon hingegen ist dort eine größere rechteckige Öffnung für das komplette Floppy-Laufwerk.


    Nun gibt es aber auch STEs, die dort ebenso eine Öffnung für das gesamte Floppy-Laufwerk haben. Von meinen 3 STEs hat nur einer diese Bauform. Wenn ich mich richtig erinnere, wusste Uli damals auch gar nicht, dass es diese Bauform überhaupt gibt.


    Hier mal ein Bild davon:


    Seitdem achte ich bei ebay & co immer mal drauf, hab aber bisher keinen anderen dort mit dieser Bauform gesehen. (Im Web hingegen schon.)


    Meine Vermutung ist ja, dass dies nur bei den STEs so ist, die zeitgleich mit Falcons hergestellt worden sind. Ich könnte mir vorstellen, dass Atari aus Kostengründen die STE-Spritz-Werkzeuge für die Oberschale bei der Falcon-Produktion wiederverwendet hat und sie nur an den Falcon angepasst wurden (warum auch immer da eine Änderung nötig war). Und dann musste man vielleicht den STE ein wenig anpassen, so dass die Werkzeuge ab da für beide Rechner verwendet werden konnten.


    Die Seriennummer meines STEs stammt jedenfalls aus der Falcon-Zeit: X2 354 030913. Laut Aufbau der Atari-Seriennummern stammt der STE aus dem Mai 1993.


    Daher aus reiner Neugier die oben eingeblendete Umfrage...

  • Diese STEs sind sehr selten, ich habe auch noch keinen. Den Grund, warum ATARI die Gehäuseform so geändert hat, dass Standard-PC-Floppys passen, kann man nur erraten. Am naheliegendsten ist, dass ATARI mit seinen Bestellmengen 1992 im Vergleich zu anderen PC-Herstellern und Großhändlern einfach für die Floppylaufwerkhersteller zu unbedeutend wurde, um die Laufwerke mit einer besonderen Blende auszustatten. Der Schritt, auf eine rechteckige Öffnung für Standardlaufwerke umzusteigen, wäre da einfach pragmatisch und erhöhte gleichzeitig die Flexibilität, Laufwerke beliebiger Hersteller ohne Änderung einzusetzen. Die Alternative wäre gwesen, die Blende für jeden geplanten Laufwerkstyp bei ATARI selber herzustellen (so eine Spritzgussform war damals noch richtig teuer) und jedes Floppylaufwerk vor dem Einbau in die Hand zu nehmen, und jedes Mal die Blende zu wechseln.

    1ST1

  • Die Oberschale von allen 1040ern und Falcons unterscheidet sich doch eh nur am Floppy-Ausschnitt, oder?


    Mein Falcon damals hatte keine Oberschale und ich habe schlicht die von meinem STE verwendet (der im Tower war). Lediglich im Bereich der Floppy war was zu machen, der Rest hat gepasst.

    Sind die Laufwerke in diesen STEs dann überhaupt noch echte DD Laufwerke, oder auch schon HD?

  • Diese STEs sind sehr selten, ich habe auch noch keinen...

    Ja, das war irgendwie auch so meine Vermutung. Das mit den Blenden an den Laufwerken sparen macht Sinn! Zwar ist die Blendenfarbe von dem PC-artigen LW gut auf die Gehäusefarbe des STE abgestimmt, aber es dürfte ziemlich kostengünstig machbar sein eine spezielle Plastikfarbe zu verwenden - verglichen mit neuen Spritzwerkzeugen zu erstellen. Die reduzierte Abnahmemenge klingt durchaus plausibel als Grund. :thumbup:

  • Die Oberschale von allen 1040ern und Falcons unterscheidet sich doch eh nur am Floppy-Ausschnitt, oder?


    Mein Falcon damals hatte keine Oberschale und ich habe schlicht die von meinem STE verwendet (der im Tower war). Lediglich im Bereich der Floppy war was zu machen, der Rest hat gepasst.

    Sind die Laufwerke in diesen STEs dann überhaupt noch echte DD Laufwerke, oder auch schon HD?

    Ja, ich glaube die sind identisch bis auf den Bereich der Floppy. Ich hab zwar jetzt nicht extra die Schraub-Dome zwischen STE und Falcon verglichen, aber es würde mich wundern, wenn dort irgendwo ein Unterschied wäre.


    Ob DD oder HD LW? Gute Frage. Gibt es da bei 3,5" Laufwerken eigentlich einen echten Hardware-seitigen Unterschied? Ich dachte das wäre da im Wesentlichen die höhere Datenrate des Floppy-Controllers, die DD zu HD macht... Aber ich bin echt kein Experte für Floppys.


    Aufschrauben möchte ich diesen speziellen STE jetzt nicht, da er noch ein intaktes Garantiesiegel hat. Wäre irgendwie schade, das nur aus Neugier zu beschädigen. Funtionieren tut er bisher nämlich einwandfrei.

  • Du brauchst nur am Laufwerk die Klappe aufmachen und schauen ob es links und rechts jeweils einen Schalter hat, der eine ist zum Erkennen von Schreibschutz der Diskette, der andere für HD-Disketten-Loch.

    Guter Punkt!

    Gelesen, getan... Jepp, es ist ein HD-LW! Es gibt links und rechts jeweils einen Schalter.

  • Hmmm... was mir gerade so als Idee kommt: könnte es sein, dass die in dem STE sogar einen AJAX verbaut haben und man ihn überreden könnte tatsächlich mit HD Floppies umzugehen? :grübel: Eher unwahrscheinlich, oder?


    Hmm - ich glaub ich muss nachher mal mit TOS 2.05 oder 2.06 "von Diskette gebootet" rumspielen...

  • So, ich hab inzwischen mal TOS 2.06 von Disk gebooted. Leider erkennt es das Floppy LW aber nur als DD.

  • Hallo,


    ein 1040 STE kann im original Zustand nur DD-Disketten lesen und schreiben.

    Er benötigt ein HD-Modul, damit das mit den HD-Disketten funktioniert.

    Der Vorteil eines 1040 STE ist der, man kann einfach ein TOS 2.06 einbauen.

    Dafür gibt es eine Lötbrückenleiste auf dem Board, da muss man nur die richtigen Brücken schließen.

    Auch kann man mit einer dieser Brücken dem TOS sagen, das eine HD Floppy vorhanden ist.

    Aber halt auch nur wenn das HD-Modul verbaut ist.

    Ich gehe mal davon aus, das du auch wirklich eine HD-Floppy in deinem STE hast.

    Zu dem Zeitpunkt waren diese schon Standartware und dementsprechend günstiger als DD-Laufwerke!

    Aus sicht von Atari eine Wirtschaftliche entscheidung, wie schon in einem früheren Post in diesem Thread erwähnt.


    Gruß,


    Olaf

  • ich hatte zunächst TOS 2.06 von einer DD Diskette gebootet. Das war eine echte DD Disk ohne Modifikationen und als DD formatiert.

    Danach hatte ich verschiedene Experimente gemacht:

    • eine HD-Diskette frisch am PC formatiert und eingelegt und geschaut ob der STE sie lesen konnte --> konnte er nicht.
    • eine HD-Diskette versucht im TOS 2.06 zu formatieren. Es gab keine Auswahl von HD oder DD und nach dem Formatieren hatte sie 726KB frei (also als DD formatiert)
    • Eine DD-Diskette formatiert. Sie ist erwartungsgemäß auch als DD formatiert worden mit 726KB frei.

    Beide Disketten waren immer unverändert. (Also keine Klebestreifen eingesetzt oder ähnliches.)


    Ehrlich gesagt hatte ich auch nicht wirklich erwartet, dass der STE wirklich mit HD Formaten umgehen könnte, aber die Versuchung war einfach da, es mal auszuprobieren. :)


    Ich hab inzwischen ein bissel in anderen Foren überflogen was ich zu dem Thema HD am STE gefunden habe. Ich denke ohne die HW-Modifikationen wird man da nichts machen können. Und dann ist auch verständlich, dass Atari da nichts geändert hat. Im Grunde war der ST zu der Zeit ja eh die Legacy-Plattform und der Falcon sollte eigentlich verkauft werden. Da hätte es keinen Sinn gemacht, den STE noch mehr zu verändern als wirtschaftlich notwendig/sinnvoll.

  • Guten Tag

    Llama


    Deckt sich soweit auch mit meiner Vermutung, FAt 720K,

    Interessant wäre, ob eine HD Diskette in dem PC Laufwerk 1,44 formatiert auf 720k vom Atari dann erkannt, funktionieren würde

  • Guten Abend

    Llama


    Noch zu deiner Frage wegen dem HD Modul, wobei ohne Öffnen des Systems werden wir wohl nicht an deine genaue Hardware drankommen,

    daher weiteres nur als Info über eine erforderliche Hardware Änderung wenn kein HD fähiger Baustein drin wäre,


    ATARI ST HD_FDD

  • Guten Tag

    Llama


    Deckt sich soweit auch mit meiner Vermutung, FAt 720K,

    Interessant wäre, ob eine HD Diskette in dem PC Laufwerk 1,44 formatiert auf 720k vom Atari dann erkannt, funktionieren würde

    Ohne die 8/16 MHz Umschaltung am Floppycontroller nicht. Das hat ein normaler STE nicht. Und TOS 1.xx hat auch keine Unterstützung für die Umschaltung von 9 auf 18 Sektoren. Allerdings weiß ich nicht, ob diese STE mit rechteckigem Laufwerksschlitz "normal" sind, oder ob ATARI das Board entsprechend geändert hat, dass mit Pin 2 vom SHugarbus eine Umschaltung durch das HD-Laufwerk bzw. dessen HD-Schalters erfolgt. Beim Mega-STE ist das so. Ein erster Versuch wäre, mal zu schauen, ob dieser STE ein normales TOS 1.62 hat - dann klappts nicht...

    1ST1

  • 1ST1 , ich hab mal mit SYSINFO geschaut. Es ist ein ganz normales TOS 1.62 verbaut:


    fanhistorie , danke für den Link! Dort gab es auch den Hinweis, dass für HD Formatierung in TOS 2.06 das _FDC cookie gesetzt werden muss - und ein kleines Tool, mit dem man das cookie setzen kann. Das hat mich gerade inspiriert, doch noch ein paar weitere Tests zu machen:


    Ich hab erstmal zwei DD-Disks vorbereitet:

    Disk1:

    • das TOS_2_06.PRG als 1. Programm im AUTO Ordner
    • das HDCOOKIE.PRG als 2. Programm im AUTO Ordner

    Disk2:

    • das HDCOOKIE.PRG als 1. Programm im AUTO Ordner
    • das TOS_2_06.PRG als 2. Programm im AUTO Ordner

    Dann hab ich von beiden Disks mal gebootet und geschaut, ob der High-Density Button im Formatieren-Dialog von TOS 2.06 erscheint. Leider ist er bei beiden Disks nicht erschienen. Aber ich weiß auch nicht, wie verbastelt diese Disketten-TOS-Version ist, von der ich gebootet hab.


    Mit SYSINFO.PRG konnte ich aber feststellen, dass das cookie nach Booten von Disk2 korrekt gesetzt war. SYSINFO konnte mit dem cookie auch was anfangen - daher gehe ich mal davon aus, dass das schon ein "offizielles" cookie ist und normalerweise irgend einen Effekt hat.


    Dann hab ich mal FCopy-Pro herausgekramt. Das kann wohl mit HD Disks umgehen, sofern die Hardware es kann. Man muss es allerdings unter ">>> More Options" erstmal konfigurieren. Dort hab ich für Drive A die Density auf 3,5" HD gestellt und die Steprate auf 6ms erhöht (teilweise hatte ich auch mit 12ms experimentiert, aber das hat keinen Unterschied gemacht). Den "High Density Detect" hab ich erstmal auf "Automatic/Switch" gelassen:


    Nachdem FCOPY soweit konfiguriert war, hab ich dann im Hauptdialog "Verify Destination" aktiviert und das "HD 3.5" Preset ausgewählt, das die Disk-Parameter auf "HD-Density" Disk bei 18 Sektoren eingestellt hat:


    Damit hab ich dann versucht, eine HD-Diskette zu formatieren. Das ist allerdings immer bei dem ersten Track (=Track 79) schon im Verify-Schritt abgebrochen. Daraufhin hab ich mal unter ">>> More Options" die ganzen 5 verschiedenen "High Density Detect" Modi durchprobiert. Das Ergebnis war immer das selbe: der Verify-Schritt hat immer sofort versagt. (Ohne Verify sah das Formatieren interessanterweise erstmal so aus, als würde es klappen, bis er dann am Ende die FAT Sektoren nicht nur formatieren sondern wirklich beschreiben wollte. Das schlug immer fehl.)


    Das Ganze mit FCOPY-PRO hab ich übrigens sowohl unter TOS 1.62 (weiß grad nicht mehr ob mit oder ohne cookie) als auch unter TOS 2.06 mit gesetztem _FDC cookie probiert. Das Verhalten war immer das gleiche.


    Fazit: sehr vieles spricht dafür, dass ATARI wirklich bei diesen STEs zwar HD Floppy-Laufwerke eingebaut hat, aber sonst nichts am System geändert hat, um HD Floppies wirklich zu unterstützen.

  • Der 1772 kompatible Atari AJAX Chip, der im TT, Mega STE und Falcon verwendet wird, schafft sogar 32 MHz (ED), das wurde aber nie offiziell benutzt. Vom originalen 1772 gibt es die Variante 1772-02-02, die immerhin eine Zeit lang stabil mit 16 MHz läuft. Da gab es spezielle HD-Module, die den 1772-02-02 immer nur bei Schreib/Lesevorgängen auf 16 Mhz takten und bei allem anderen wieder auf 8 MHz herunter. Das funktioniert eigentlich ganz gut.


    Aber ich würde an deiner Stelle nicht zu viel über HD-Disks nachdenken. Alle Spiele und Demos sind auf DD-Disketten und wenn man eine Festplatte befüllen will, gibts elegantere Methoden.

    1ST1

  • Der Vorteil eines 1040 STE ist der, man kann einfach ein TOS 2.06 einbauen.

    Kleiner Teaser: Warte mal auf die nächste LOAD, dann lernst Du noch einen ganz anderen Vorteil des 1040STE kennen :) Anfang Juni auch in Deinem Briefkasten... .

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


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