CBM Dongle Obduktion

  • Mal was ganz anderes: mir ist ein unbekannter Dongle für einen CBM in die Hände gefallen, da wollte ich doch mal wissen, was da so drin ist.

    Das Teil ist für den Cassettenport - somit ist die Komplexität des Datenverkehrs schon mal recht überschaubar...



    Das Teil ist vollständig vergossen - da hilft nur Wärme und viel Geduld:



    Nach einigen Minuten gibt zumindest schon mal das Gehäuse nach:



    Toll. Dann eben noch mehr Wärme und ein Uhrmacherschraubendreher zum gezielten Rumpopeln...



    Doof waren die ja nicht - die IC-Bezeichnungen sind abgeschliffen. Da hilft nur extreme Forensik...


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Der Heißluftfön öffnet auch IC-Gehäuse...



    Leider bleibt der Chip immer am oberen Epoxydeckel hängen. Da hilft nur noch mehr Hitze von einem Campinggasbrenner und wenn man Glück hat, dann kann man den losen Chip mit einem Uhrmacherschraubendreher aus dem Epoxy lösen.


    Der erste Chip macht es mir schwer:



    Kaum zu lesen, unter Dem Mikroskop auch nicht besser (die Typbezeichnung ist mir datentechnisch verloren gegangen...)



    Irgendwas mit 59167...


    Das zweite IC ist nett... Mit dem Smartphone:



    Und mit dem richtigen Mikroskop:



    L165 Z - das sollte ein Schieberegister 74LS165 sein, würde am seriellen Port auch Sinn ergeben.


    Nur der zweite Chip kann kein 75LS157 sein, das gibt das Pinning nicht her...



    Vielleicht kennt ja jemand die Technik im Forum?


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Ich sehe schon, Du passt Dich an Dominik an ;)


  • Vielleicht kennt ja jemand die Technik im Forum?


    Sieht für mich so aus, als müssten das einfach zwei serielle 8bit Schieberegister (LS165) in Reihe sein. Der Ausgang QH/D7 des rechten Schieberegisters ist mit dem Eingang des linken verbunden. Alle parallelen Eingänge sind mit Masse verbunden - aber einige sind nicht eingelötet. Die 74LS haben alle interne Pullups an ihren Eingängen, d.h. alle nicht gelöteten Eingänge sind auf 1, die gelöteten sind 0. Man konnte so das identische PCB nehmen, und verschiedene Kodierungen einstellen - je nachdem welche Pins verlötet waren.


    Wenn der SWITCH Ausgang des Kassettenports auf 0 ist, werden die Werte der 16 Einänge in die Schieberegister geladen. Danach kann man SWITCH auf 1 setzen, und durch Clock Pulse auf dem WRITE-Port die 16bits einzeln heraustakten und über die READ Leitung lesen.


    Echter High-Tech Kopierschutz... (Ist das beim iPhone auch so gemacht? :D )

  • Gibt es das Obduktions-Video demnächst bei Zerobrain? :tüdeldü:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Der erste Chip macht es mir schwer:

    Kaum zu lesen, unter Dem Mikroskop auch nicht besser (die Typbezeichnung ist mir datentechnisch verloren gegangen...)


    Irgendwas mit 59167...

    ich unterstütze die These von MacFly , denn wenn man das erste Bild umdreht, wird da durchaus ein (mit etwas Phantasie) lesbares LS165 daraus. Erinnert irgendwie an den (uralten) Blondinenwitz mit 7I0 und dem Öldeckel... ;)

    Das Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Der erste Chip macht es mir schwer:

    Kaum zu lesen, unter Dem Mikroskop auch nicht besser (die Typbezeichnung ist mir datentechnisch verloren gegangen...)


    Irgendwas mit 59167...

    ich unterstütze die These von MacFly , denn wenn man das erste Bild umdreht, wird da durchaus ein (mit etwas Phantasie) lesbares LS165 daraus. Erinnert irgendwie an den (uralten) Blondinenwitz mit 7I0 und dem Öldeckel... ;)

    Alter ey... hätte nicht gedacht, dass ich auf sowas reinfalle...



    Dann ist ja alles glasklar...



    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Damals[tm] war Hacken noch einfach ;)

  • Sehe ich das richtig, da wird 16 mal per Clock durchgesteppt, und die entsprechenden 16 Bits, die dann auf Data kommen, kann man per DIP Switch einstellen? Funktionieren denn alle Dongle so? Mit Clock und Data gibt's ja nicht so viele Möglichkeiten, etwas mit wenig Aufwand zu machen.


    Ich habe noch einen unbekannten Dongle für CBM daheim, würde den aber nicht zerlegen wollen. Und ich weiß leider nicht, für welches Programm er ist.

    :tuschel: Suche: BeBox, Commodore 900, KIM-1 :tuschel:

  • Funktionieren denn alle Dongle so?

    Nein. Ich habe einen für den Userport mit einem Kondensator und einem Widerstand.

    Da wird wohl überprüft, ob der Kondensator über den Widerstand im richtigen Zeitrahmen geladen bzw. entladen wird.

    Und da wird es bestimmt noch andere Konstruktionen geben.