Reparatur Tandon 286er

    Hallo Leute!


    Ich habe mir günstig einen (aus meiner Sicht) uralten Tandon-PC erstanden. Der Verkäufer meinte, der PC würde funktionieren; lediglich das Netzteil sei hinüber. Also habe ich dieses repariert und das Gerät gestartet. Leider postet lediglich die Grafikkarte alle paar Sekunden neu, sonst passiert nix. Ich habe schon (nach meinen Mitteln) mit der Fehlersuche begonnen, kenne mich jedoch zu wenig mit dieser alten Hardware aus.

    Ich habe meine Bemühungen hier:

    Tandon 286 PC Fix - HackMD
    hackmd.io

    etwas ausführlicher dokumentiert; ich vermute mal, das ist einfacher, als alles hier reinzukopieren.


    Hat jemand eine Idee, was ich noch versuchen könnte? Oder ist der Möller einfach Schrott? ;(


    Viele Grüße,

    Niko

    Der sieht aus wie ein PAC286, bei dem die PAC Einschübe und der Controller ersetzt wurden.

    Solch einen habe ich auch und wollte den bei Gelegenheit eh mal vorkramen und dokumentieren.

    Dabei könnte ich dir auch BIOS Images machen, oder gleich neue Chips brennen und zuschicken, je nachdem wie deine Möglichkeiten sind.

    Die Spannungen des Originalnetzteils kann ich dabei auch gleich mal prüfen.


    POST-Karte wäre auch meine Idee gewesen.

    Wenn immerhin die Grafikkarte initialisiert wird, besteht zumindest noch Hoffnung.

    Und sei froh, das jemand die Batterie entfernt hat, mir hat eine ausgelaufene das Board ruiniert.


    Hast du mal ins Originalnetzteil geguckt, was defekt sein könnte?

    Oft sind das nur Sicherung, Schalttransistor oder Gleichrichter,die sind recht einfach zu tauschen, oder traust du dir das nicht zu?

    Also:

    Ich habe mir kurz das Netzteil angeguckt, die weiße Leitung kommt aus nem Komparator. ES ist wohl wirklich einfach nur ein Vergleich, ob die Spannung in nem bestimmten Bereich ist.

    Alle anderen Spannungen liegen direkt auf dem ISA-Bus und können so identifiziert werden (12V/5V/-12V), die GND-Leitungen sind auch ziemlich offensichtlich. Ich bezweifle stark, dass es mit dem Netzteil zusammen hängt.

    Der Verkäufer hatte den PC nach eigenen Aussagen mit einem anderen Netzteil am Laufen.


    Ich habe eine POST-Karte bestellt.


    ROMs brennen krieg ich hin, vermutlich hab ich auch irgendwo noch nen passenden Chip rumfliegen.

    Nur welches Image? Und wie gehe ich damit um, dass es 2 EPROMs sind?

    Ich muss die ROMs von meinem mal auslesen, und, wenn es die gleiche Version ist, vergleichen.

    Sonst kann ich nur versuchen deine Images in meinem Tandon zu testen, und dir Images von meinem Bios zuzusenden.

    Gebrannt werden immer beide Chips, even und odd, die werden dann interleaved ausgelesen.

    Das war damals so üblich, wimre wegen der langsamen Zugriffszeiten der EPROMs.


    Wenn EPROMs deiner Images bei mir nicht laufen, ist dein BIOS korrupt.

    Wenn dein PC mit meinem BIOS nicht läuft, liegt es schonmal nicht am BIOS und du bist einen Schritt weiter.


    Wenn du ein Oszilloskop hast, kannst du dir ja mal die Reset Leitung der 80286 CPU ansehen, nicht, das die von irgendwas zyklisch resetet wird.

    Guten Tag

    Physikant


    Darf man nachfragen ob der Rechner aus der Bucht stammt, siehe Bilder,


    hat der Verkäufer dir eine Funktionsgarantie zugesichert, gibt es Bilder worin der Ablauf:Hochbootphase dokumentiert wurde,


    auch mit welchen Baugruppen /Monitor, Bildschirm der Rechner vom Verkäufer überprüft wurde,


    Zu dem Mainboard selbst ist eine OEM fertigung von Oki, (bringt und aber auch nicht viel weiter,

    da noch Quartel sichtbar war, wird dies ggf der System Bios Hersteller sein, von oder für Tandon dann angepasst,


    Da die Graphikkarte wohl initialisiert wird, die Interne Mainboard Abläufe, (Inialiisierung Prozessor, Chipsatz wohl teilweise /bzw. funktioniert, denke ich das wir kein Problem im System Bios even, odd haben, oder im Chipsatz Bereich


    Frage

    Hast du die Möglich eine monochrom Karte einzusetzen, +Monochrom Monitor, ggf musst du dann noch einen DIP /oder Jumper ändern,

    (Umschaltung Mono /Color),

    Bitte bedenkt, dass das BIOS beim Start als eine der ersten Sachen überhaupt eine Prüfsumme über das BIOS errechnet und mit dem Wert im Eprom vergleicht. Wenn er schon die Grafikkarte initialisiert, dann ist der schon ein paar Schritte weiter, Check DMA-Controller, Tastaturcontroller, erste 64 kB RAM, CMOS, CPU, FPU, usw.


    Ist das BIOS von Tandon selbst, oder ist es von Ami, Award, Phoenix, usw? Wenn einer der letzten, dann gibt es dazu POST Code-Listen, durch die man sich mit einer POST-Karte als ISA-Karte oder am Paralel-Port (auch die gibts für rund 5 Euro in der Bucht!) weiter hangeln kann. Nicht jedes BIOS gibt die Codes auf Port 80h aus, für die man die ISA-Karte braucht, andere nutzen einfach den Parallelport (z.B. Olivetti).


    Die POST-Codes von Ami, Award und Phoenix müsstet ihr hier finden können: https://th99.classic-computing…kompendium/html/titel.htm


    Vielleicht ist es das einfachste, den PC erstmal von allen Erweiterungskarten außer Grafikkarte zu befreien, also auch Plattencontroller entfernen, und dann mal schauen wie weit er kommt. CMOS-RAM löschen und neue Batterie könnte auch helfen!

    Ich hätte einen logic analyzer sowie ein Oszi, die Option bestünde wohl. Jemand ne Idee, was ich da wo am besten messe?


    Das Gerät habe ich von Amibay für sehr schmales Geld. Der Verkäufer hat nicht viel mehr dazu gesagt, war aber sehr bemüht. Ich denke nicht, dass hier falsche Tatsachen vorgespielt wurden, er hatte das Ding selbst als Bastelprojekt.


    Den ROM-Vergleich mache ich gerne! Mein billiger China-Brenner reicht hoffentlich dafür. Immerhin hat er auch die alten ausgelesen gekriegt.


    Leider habe ich nur moderne Monitore und die Graka, die dabei war, ist auch die einzige ISA-Graka, die ich besitze.


    In meinem Artikel ganz unten habe ich ja die BIOS-EPROMs ausgelesen. Hier stellt sich das BIOS so vor:

    Code
    Copyright (C) 1985 Tandon Corporation, Al Rights Reserved. BIOS Version 2.1

    Also schon irgendwie zumindest von Tandon angefasst.


    Meine ersten Versuche waren ohne alles! nur Netzteil, Mainboard, Graka. Die Batterie habe ich getauscht, siehe mein Artikel. CMOS-RAM wird wohl gelöscht sein nach all den Jahren ohne Strom.

    Du könntest schauen, ob die CPU Adressen auf den Bus legt. Dann siehst Du mal, dass die losläuft.


    Ich denke immer noch, dass Diagnostic ROMs keine so dumme Idee wären, damit man mehr Infos bekommt, an welcher Hardware es hängt

    Ich warte mal noch die POST-Karte ab.


    Aber an Sonsten muss man doch sagen: was kann es viel sein? Die Graka scheint original zu sein, ich habe sie auch in anderen Bildern von Tandon-PCs gesehen, ein Kompatibilitätsproblem ist es wohl nicht. Alles andere ist ja zunächst nicht angeschlossen. Und da die Graka sauber postet, scheint sie ebenfalls okay zu sein. Sie hat auch DIP-Switches, muss ich hier vielleicht was einstellen?

    Auf dem Mainboard ist ja sonst nicht "viel" drauf neben Passives, 74ern und RAM:

    - CPU N80286-8

    - 2x DMA-Controller P8237A-5

    - 2x Interrupt-Controller M82C59A-2

    - UART für COM: NS16450

    - Das Chipset?? aus 5 OKI/Tandon Chips mit den Aufschriften 189196-001/M79H018/782001V1 , 18913-002/M91H005/782002VI , 189192-003/M91H020/772001V1 , 189194-003/M91H012/792001V1 , 189198-001/M72014/76004V (kann hier echt nicht rausfinden, was die Bauteil-Bezeichnung ist, und was Datecode)

    - Floppy-Controller D765AC

    - Die BIOS-EPROMs 2x Intel D27256-2

    - Ein mit Tandon-Aufkleber versehener Mikrocontroller vom Typ MBL8042H

    - Timer MB89254

    - "RTC plus RAM" MC146818AP (bekommt invertiert das weiße Power Good-Signal der PSU)

    - Hex-Inverter MC14069UB

    - Frequenz und Phase-Detektor MC4044

    - Voltage-Controlled Multivibrator MC4024

    - Linearregler 7905

    - 1,8432 MHz Quarz, 14,31818 MHz Quarz, 40 MHz Quarz, Uhrenquarz


    Das Chipset kann ich halt nicht tauschen, alles andere schon... nur ob das irgendwas bringt?


    Mein Punkt ist: woran könnte es noch liegen, was zu fixen wäre?

    Als erstes solltst du wohl herausfinden, was das genau ist, was deine Grafikkarte zu wiederholten Bios-Meldungen bringt.


    Startet der komplette Rechner neu (nehm ich mal an) oder wird das GK-BIOS neu durchlaufen?


    Wenn der komplette Rechner neu startet, würde ich nach allem suchen, was einen Reset auslösen kann:

    1. Reset-Kreis an der CPU
    2. Tastaturcontroller

    Falls tatsächlich ein Reset ausgelöst wird, muss man schauen warum


    Aber überall gleichzeitig auf den Busch zu klopfen, hat noch nie viel geholfen....

    Guten Morgen

    eisapc

    Physikant


    Eisapc

    Welche Meldung /Anzeige kommt bei deinem System nachdem das System Bios angezeigt wurde,

    Wann kommt es zu einer Meldung, wenn keine Tastatur angeschlossen ist,




    Kommt auch noch die Überprüfung des RAMs, und wie oft zählt dieses dann hoch,

    oder geht es gleich in Richtung Überprüfung Tastatur, oder Diskettenlaufwerk


    Physikant

    Welche Tastatur, welcher Monitor hast du bei deinem System angeschlossen, wird der bat Test bei der Tastatur abgeschlossen

    tofro Woran erkenne ich das? Es wechselt nur das gerade von fanhistorie gezeigte Bild mit einem schwarzen Bildschirm ab. Drücke ich Reset, wird es direkt schwarz.

    Hier ein kleines Video, dass das illustriert. Da sieht man auch, dass wirklich nix zu sehen ist außer dem gezeigten Bild.


    https://youtu.be/uGqf_B-cegU?feature=shared


    Monitor ist ein ~10 Jahre alter Samsung-Flachbildschirm. Könnte auch ne Röhre aus den 90gern aus dem Keller schleppen, wenn das nen Unterschied macht.

    Tastatur ist - wie im Video zu sehen - ein IBM Model M, dass ich per PS/2-DIN-Adapter angepasst habe.

    So schnell bin ich nicht.

    Ich muss den PC erst im Keller lokalisieren und in die Bastelecke hochholen um ihn in Betrieb nehmen zu können.

    Zudem habe ich gerade noch andere Baustellen und Weihnachtsmarkt ist hier heute auch noch. :xmas:

    Wimre hat er dann zuerst den Speicher hochgezählt, also wäre der auf jeden Fall mal einen Blick wert.

    Die Chips nochmal richtig in die Sockel zu drücken hat auch schon manchmal geholfen.

    Zitat von tofro

    Als erstes solltst du wohl herausfinden, was das genau ist, was deine Grafikkarte zu wiederholten Bios-Meldungen bringt.

    Das Mainboard-BIOS wird durchlaufen, macht ein paar Checks, siehe oben, findet das VGA-BIOS, startet das VGA-BIOS, das wird auch erfolgreich durchlaufen und dann erfolgt ein Rücksprung ins Mainboard-BIOS, und da läuft was schief und es erfolgt ein Reset.

    1ST1

    Zitat von 1ST1
    Zitat von tofro

    Als erstes solltst du wohl herausfinden, was das genau ist, was deine Grafikkarte zu wiederholten Bios-Meldungen bringt.

    Das Mainboard-BIOS wird durchlaufen, macht ein paar Checks, siehe oben, findet das VGA-BIOS, startet das VGA-BIOS, das wird auch erfolgreich durchlaufen und dann erfolgt ein Rücksprung ins Mainboard-BIOS, und da läuft was schief und es erfolgt ein Reset.

    Das ist vielleicht so. Vielleicht aber auch nicht. Kann auch ganz einfach sein, dass die CPU die VGA halbgar initialisiert, dann irgendwo in einer Schleife hängt, die VGA dann schön periodisch neu initialisiert wird. Deswegen wäre es wichtig, das CPU-Reset-Signal zu messen, um zu sehen, was das genau ist. Das einzige, was wirklich in einem AT einen RESET auslösen kann, ist der Chipsatz (hier unwahrscheinlich) oder der Tastaturprozessor. Ein 286er kann keinen Reset auslösen, auch wenn noch so viel schiefläuft, deswegen ist "und es erfolgt ein Reset" ein bißchen unwahrscheinlich. Und je nachdem, ob's ein RESET oder keiner ist, muss man an ganz unterschiedlichen Stellen weitersuchen.

    Guten Abend


    Nur als Gedanke,,

    wobei dies von dem IBM stark abweicht,

    bitte aber nicht gleich :fp:


    Es fehlt der Tastatur Controller, (8042) auf dem Mainboard, oder er versteckt sich unter der Aufsteckplatinien, (eher unwahrscheinlich wegen dem benötigten Platz für die ISA Stecker


    Der Keyboard Controller kann z. b. auch ein CPU Reset auslösen

    Beigefügte Ausschnitt Bilder zeigen TM7000, und das von Physikant


    Hypothese

    Bisher gingen wir bei dem leeren Sockel von für einen Coprozessor aus,

    mal angenommen Oki hat diesen aus Kostengründen, Platzgründen elemeniert und in den freien Platz den KB Controller plaziert


    Physikant

    kannst du nachmessen, wo Data und clock der Tastatur Buchse hingeht, Pin 37, 38 auf mic,

    evt ist auch noch ein Treiber, oder Inverter oder weitere Logik Bauteile dazwischen,


    als Beispiel HT6542B

    Ein fehlender Keyboard-Prozessor kann schon diverse Fehler auslösen, das BIOS testet ja auch die Tastatur. Und man darf nicht vergessen, bei vielen frühen AT steuert der Keyboard-Controller das A20 Gate, ein essentiell irrsinniges Feature, das selbst heutige PCs noch wegen der Kompatiblität noch mit sich rumschleppen.

    1ST1