Empfehlung Typenraddrucker oder elektrische Schreibmaschine

  • Um old school Dokumente auf historischem Papier zu erstellen, die nicht mit Laser-, Matrix- oder Tintenstrahldruckern erstellt werden sollten, suche ich nach Typenraddruckern (oder zur Not auch elektrischen Schreibmaschinen die Texte zwischenspeichern können), die dem Schriftbild einer Schreibmaschine möglichst nahe kommen.

    Die Idee ist, die Dokumente als Entwurf auf normalen (billigen) Papier drucken zu können, und wenn alles perfekt ist das wertvolle alte Briefpapier einzuspannen. Eine normale Schreibmaschine könnte das theoretisch auch, aber dann darf man keine Fehler machen.

    Bei E-Bay gibt es da aktuell eine "IBM 6787 Typenrad Speicherschreibmaschine mit LCD-Display"
    und einen defekten "TEC serial Printer FP-1500-25 Typenraddrucker". Ein Text mit PC erstellen (z.B. mit Wordstar) und dann auf einem Typenraddrucker ausdrucken wäre mir da lieber ...

  • Du kannst auch versuchen, eine Maschine mit Display aus der Olivetti ET Serie zu bekommen, die können das auch. Nur keine von den Olivetti Koffermaschinen (Praxis, ET Compact, ET Personal, Studio, PTP, usw.) - und auch keine ET 1250, die haben nämlich auch nur einzeiligen Speicher. Die einzige Ausnahme hier wäre die Praxis 45D, sofern das seitlich angesteckte Speichermodul dabei ist. Aber die großen ETs wie die ET 221, ET 231, ET 351, ET 225, ET 115, ET 116, ET 2400, ET 2500, ET 2450, die haben mindestens 8 KB, wenn nicht gar 64 KB SRAM für das dauerhafte Speichern von Texten (zuerst den Akku ersetzen!). Theoretisch würde auch die TES 401 gehen, aber deren Minidisk-Laufwerk ist wahrscheinlich mangels Ersatzteile aus Gummi nicht mehr zum Laufen zu bekommen. Oder du nimmst was aus der Olivetti ETV Serie , die haben Diskettenlaufwerk und Monitor, laufen unter CP/M bzw. MS-DOS - nicht aber die ETV 210s, ETV 4000s, Editor 100 oder CWP-1, die haben Thermotransfer- bzw Nadeldrucker). Ich kenne da jemand, der sich mit dem Zeug gut auskennt, und die genannten Modelle alle (aber nicht abzugeben) hat, zufälligerweise... ::heilig::


    Von Triumph-Adler und Olympia gibts da auch ähnliche Maschinen in der Bucht. Eine besondere Herausforderung bei diesen Maschinen wäre eine mit PC kompatibler Schnittstelle (seriell, parallel), das war bei den meisten Maschinen eher selten und heutzutage eher nicht nachrüstbar.


    Andererseits, wenn du einen Laserdrucker benutzt, und dich auf nur Text und Standardschriften in 10, 12 und 15 CPS beschränkst, kommst du den Schriftbild dieser Schreibmaschinen sehr nahe. Evtl. kannst du dich auch auf die im älteren Laserdrucker eingebauten Schriften beschränken, die sind dazu gedacht, damalige Typenraddrucker zu imitieren.

    1ST1

  • Danke für Deine Tips

    Andererseits, wenn du einen Laserdrucker benutzt, und dich auf nur Text und Standardschriften in 10, 12 und 15 CPS beschränkst, kommst du den Schriftbild dieser Schreibmaschinen sehr nahe. Evtl. kannst du dich auch auf die im älteren Laserdrucker eingebauten Schriften beschränken, die sind dazu gedacht, damalige Typenraddrucker zu imitieren.

    Es geht hier nicht um alte Fonts, sondern um den "Einschlag" auf das Papier. Ich habe diverse Laserdrucker Dokumente aus den späten 90ern, wo der Text praktisch kaum noch zu lesen ist. Ähnliches gilt für Dokumente, die mit Tintenstrahldruckern erstellt wurden. Bei Matrix Druckern sieht es besser aus, aber hier passt das Schriftbild nicht. Dagegen habe ich Dokumente aus dem Kaiserreich, die mit damaligen Schreibmaschinen erstellt wurden und von der Lesbarkeit her noch erstaunlich gut erhalten sind. Papierqualität (z.B. 2.Weltkrieg oder DDR) lasse ich hier mal außen vor.

  • Es gab schon massenhaft Schreibmaschinen mit Computer-Interface in den 80ern, im Prinzip von allen Herstellern. Bei vielen Maschinen war der Anschluß an der Maschine typisch eine TTL-serielle Schnittstelle (wenn sie denn eine hatte), das Interface ein extra externes Kistchen, oft mit ein bißchen Speicher als Druckerpuffer, weil die Druckgeschwindigkeit meistens doch eher gemütlich war, und diese Kistchen sind heute größtenteils den Weg alles Irdischen gegangen, während keiner sich getraut hat, die Maschine selbst wegzuschmeißen.


    Maschinen von Panasonic hatten oft das Interface direkt eingebaut und normgerechte serielle und parallele Schnittstellen. Die Qualität dieser Maschinen war aber eher nicht so berühmt.


    Für Maschinen der Brother AX- und der CE-Serie hat sich die C'T' damals um Interfaces gekümmert, ich kann mich erinnern, dass es da in frühen Heften Bauanleitungen dafür gab, und für die TA Gabriele 8008 glaublich auch. Basteln ist also möglich, auch wenn man da heute mit Arduino und Konsorten was Ähnliches mit wesentlich geringerem Aufwand bauen könnte.


    Bevor ich mir so eine Maschine zulegen würde, würde ich aber auf jeden Fall erst mal die Verfügbarkeit von Farbbändern für den speziellen Typ überprüfen - Nicht alle waren heute noch hergestellt, und u.U. ist ein neues Farbband dann schon eine Investition.

  • Für Maschinen der Brother AX- und der CE-Serie hat sich die C'T' damals um Interfaces gekümmert, ich kann mich erinnern, dass es da in frühen Heften Bauanleitungen dafür gab, und für die TA Gabriele 8008 glaublich auch. Basteln ist also möglich, auch wenn man da heute mit Arduino und Konsorten was Ähnliches mit wesentlich geringerem Aufwand bauen könnte.

    Eine Triumph-Adler Gabriele 9009 könnte ich erwerben, aber

    https://www.stcarchiv.de/stc1988/07/gabriele-9009-1

    neben Pegel Anpassungen "die Schreibmaschinensignale von TTL-Pegel auf V.24-Level umgesetzt werden." (ist das auch für PC RS232 notwendig?)

    "Wie bereits einleitend erwähnt, ist es allerdings nicht möglich, jetzt die zu druckenden Zeichen einfach in ASCII-Code zu schicken. Vielmehr versteht die Schreibmaschine nur Befehlscodes, die sehr druckernah aufgebaut sind, wobei auch hier jeder Befehl aus zwei zusammengehörenden Bytes besteht."

    und ich dachte, ich kann von einem PC oder Amiga/C128 einfach losdrucken.

  • Pegel Anpassungen "die Schreibmaschinensignale von TTL-Pegel auf V.24-Level umgesetzt werden." (ist das auch für PC RS232 notwendig?)

    laut dem Link sind die Pegel auf der Schreibmaschine wie folgt:


    • High-Signal: - 3 V bis - 15 V
    • Low-Signal: + 3 V bis +15 V.


    Das entspricht auch einem RS232-Anschluss am PC und es braucht nicht elektrisch noch etwas umgesetzt werden.

  • War wohl nicht die schlechteste Wahl

    bei eBay eine "Gabriele 9009" geordert

    denn das scheint so der übliche Standard in DLand(W) gewesen zu sein, als man das noch so benutzt hat. In DLand(O) war es ein Weilchen später die Erika 3004. Für bestimmte Brother Maschinen/Drucker gab es auch so ein Interface, das man noch dokumentiert im Netz findet. CE-60.


    Von DEC gab es auch eine Reihe brauchbarer Typenraddrucker, die man evtl noch bekommt. TA vermutlich auch.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Pegel Anpassungen "die Schreibmaschinensignale von TTL-Pegel auf V.24-Level umgesetzt werden." (ist das auch für PC RS232 notwendig?)

    laut dem Link sind die Pegel auf der Schreibmaschine wie folgt:


    • High-Signal: - 3 V bis - 15 V
    • Low-Signal: + 3 V bis +15 V.


    Das entspricht auch einem RS232-Anschluss am PC und es braucht nicht elektrisch noch etwas umgesetzt werden.

    Eigentlich steht in dem Link ganz deutlich, dass die Gabi TTL- und keine RS232-Pegel ausgibt/erwartet. Und nein, das kann man nicht direkt an den PC anschließen.


    Man kann entweder mit der Bastelei aus dem Artikel oder der IFD1-Box die passenden Pegel herstellen.

  • laut dem Link sind die Pegel auf der Schreibmaschine wie folgt:


    High-Signal: - 3 V bis - 15 V
    Low-Signal: + 3 V bis +15 V.


    Das entspricht auch einem RS232-Anschluss am PC und es braucht nicht elektrisch noch etwas umgesetzt werden.

    Eigentlich steht in dem Link ganz deutlich, dass die Gabi TTL- und keine RS232-Pegel ausgibt/erwartet. Und nein, das kann man nicht direkt an den PC anschließen.


    Man kann entweder mit der Bastelei aus dem Artikel oder der IFD1-Box die passenden Pegel herstellen.

    SORRY! Hatte ich falsch gelesen!


    Wenn man die MAX232-Pins betrachtet, dann sind die Ein- und Ausgänge der Schreibmaschine tatsächlich auf der TTL-Seite angeschlossen. Man darf diese nicht direkt mit einer richtigen RS232-Schnittstelle verbinden. Die Pegel der RS232 lassen sich aber mit wenigen Bauteilen (Dioden und Widerstände) in den gewünschten TTL-Bereich bringen.


    Das ganze hat aber auch Vorteile ... es lässt sich z.B. ein ARDUINO (5 Volt Version) direkt anschließen. Mit dem könnte man eventuell auch die Zeichen-/Befehlsumsetzung durchführen und den USB-Anschluss benutzen. Die Befehle wurden ja in obigem Artikel beschrieben.

  • Ich hatte mir vor 4 Jahren oder so diese Panasonic-Schreibmaschine für kleines Geld (20 Euro oder so) bei ebay geschossen



    Ist nicht wirklich retro und sicher auch nicht hochwertig, aber ich wollte dieses Projekt nachbauen:


    GitHub - xouillet/TypeWriter: Hacking project to transform a Panasonic KX-R191 into a printer
    Hacking project to transform a Panasonic KX-R191 into a printer - GitHub - xouillet/TypeWriter: Hacking project to transform a Panasonic KX-R191 into a printer
    github.com


    Ich habe dann gesehen, dass die Schreibmaschine einen Interface-Anschluss hat und hab geduldig darauf gewartet, bis das Interface 3 Jahre später bei ebay auftauchte.


    Hier gab es schonmal einen Thread dazu:



    Und ein kleines Video:


    Panasonic R191 mit Centronics Interface

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

    Einmal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Nicht schlecht - genau so etwas an Funktionalität schwebt mir vor.

    Ich hoffe die Triumph-Adler "Gabriele 9009" hat ein ähnlich gutes Schriftbild.

    Achtung: Auch wenn die Namen sehr ähnlich sind, Gabi 8008 und 9009 sind zwei vollkommen unterschiedliche Maschinen mit vollkommen unterschiedlicher Elektronik.


    Dessen bin ich mir bewusst. Die von mir gesuchte TA-Interfacebox IFD 1 unterstützt die Gabi 9009. Typenräder und Farbbänder scheint es ja immer noch bei eBay & Co zu geben.