• Ich habe gestern endlich mein Kryoflux bekommen. Wer hat den hier noch? (Steffen?)


    Ich bin ja etwas enttäuscht, da ich dachte, man bekommt wenigstens die Konfiguration, die man auf dem Amiga-Event bestaunen durfte.


    Leider ist die grafische Benutzeroberfläche noch gar nicht fertig und schreiben kann die Hardware, die Software aber noch nicht.
    Als Schönfeld-geschädigter Amiga-User bekommt man doch schon mal Angst, ob das wirklich alles noch so kommt...


    Gruß
    Thomas

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    Ich bin immer auf der Suche nach Ersatzteilen und Elekronikrestposten.
    Bitte an mich denken, wenn Ihr über Angebote stolpert!

  • Wie du ja schon geschrieben hast, Steffen hat auch so ein Teil.
    Er ist davon total begeistert. Nur habe ich die Platine auch nur bei ihm
    in der Schachtel gesehen. Kann leider nichts zur Funktion sagen.


    Gruß Björn

    The evil is always and everywhere.

  • hi Thomas,


    immer mit der ruhe bei denen mache ich mir keine Sorgen.
    Da ist alles in arbeit das weis ich.


    Die Konfig vom Amiga event ist eigentlich nur die Grafische oberfläche zum Commandline tool mehr nicht ;)
    Das kommt auch noch genauso wie das schreiben.


    Die machen nur eines nicht Software rausgeben die nicht 1000% funktioniert...
    Auch wenn du die aktuelle noch als Beta bezeichnet wird ist die schon solange getestet worden das die erst jetz trausgeht


    Ich hoffe das Hilft ;)


    Gruß Steffen

  • Das hört sich viel versprechend an!
    Ich werde dann mal etwas Geduld an den Tag legen. ;)


    gruß
    Thomas

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  • early december.... ich glaubs erst, wenn ichs selber sehe.... liegt an meinen Namen ;)

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  • Ich bin ja so gespannt wie es funktioniert!

  • wirst du auf der Messe sehen können. Bring mal verschieden Disketten zum testen mit also Atari usw...

  • Ich komm doch mit dem Flieger, da muss ich schon stark überlegen was ich einpacke. Astrid kommt auch mit.
    Thiemo

  • Das Teil ist ja mal echt der Hammer! Danke Steffen, dass wir das ding mal bestaunen konnten, und für die ausführliche erklärung. Schade dass er (für mich) doch ne Ordentliche Summe kostet.
    Aber für jeden, der viel mit Disketten arbeitet auf jedenfall richtig genial
    Mfg Alex

    Und wenn irgendwann Alles um dich herum ekelhaft wirkt brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du selber ekelhaft wirst.
    NMZS

  • Hidiho,


    in guter alter Retro-Manier Recycle ich diesen Thread mal ;) (ausserdem hat man dann alles zusammen)


    Mein Kryoflux-Board ist ja nun auch unterwegs (hoffe ich jedenfalls :huh: ) und ich wollte mal anfragen, wer von euch denn schon selbst eine 5 1/4" Floppy fuer Flippy Disks selbst umgebaut hat und wie die Erfahrungen so waren.


    Was mich interessiert:

    • Welche Laufwerke (Hersteller/Typ) habt ihr verwendet?
    • Wie aufwendig war die eigentliche Bastelei? (Aufwendig wird es z.B. in meinen Augen, sobald ich die Handfraese anwerfen muss - reines Loeten ist eine entspannende Zen-Uebung)
    • War es schwer, das Laufwerk am Ende wieder zu kalibrieren und wie seit ihr dabei vorgegangen?
    • Hat es am Ende funktioniert - sprich: las das Laufwerk die Rueckseiten ordnungsgemaess, so dass Kryoflux auch etwas damit anfangen konnte, oder gibt es Probleme, auf die man erst im Nachhinein gekommen ist?
    • Wuerdet ihr im Nachhinein gesehen etwas anders machen?
    • Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Einlesen von Apple ][ Floppies gemacht?

    -- Klaus

    [ ... to boldly code where no byte has gone before ... ]

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe den Umbau an einem Panasonic JU-475-5 AKJ entsprechend dem Youtube-Video vorgenommen.
    Mit Geduld und handwerklichem Geschick bekommt man das gut hin.
    Wenn man genau nach dem Video vorgeht, muß das Laufwerk nichtmal neu justiert werden.
    Am besten vorher das Video komplett ansehen.
    Bei Unklarheiten zurückspulen und nochmal ansehen, bis alls Zweifel ausgeräumt sind.
    Es hilft bei solchen Arbeiten ungemein, wenn man weiß, was man tut. :)
    Wieviel Arbeitszeit dabei draufgegangen ist, weiß ich nicht mehr, ist schon ein paar Jahre her.


    Leute, denen es an handwerklichem Geschick mangelt, würde ich aber nicht dazu raten, den Umbau selbst durchzuführen.
    Wenn man sich das Video komplett ansieht, sollte man einschätzen können, ob man das hinbekommt.


    Das Einlesen beider Diskettenseiten in einem Durchgang funktioniert (bei mir) mit dem so umgebauten Laufwerk wunderbar.

  • Es ist vollbracht!


    Zunaechst habe ich mal die Floppylaufwerke im Lager gesichtet und mir angesehen, wie viel Spiel der jeweilige Lesekopfschlitten nach hinten hat. Sehr vielversprechend sah das Laufwerk aus, was mal in einem Compaq Deskpro daherkam.


    Dabei habe ich auch gleich noch das Expansion-Gehaeuse von einem Highscreen-Laptop gefunden, welches ich als Kryoflux-Gehaeuse heranziehen wollte:



    Das gute an dem Laufwerk ist ein Gummipuffer an der Rueckseite des Lesekopfschlittens, den ich mit einem scharfen Messer einfach entfernen konnte. Weitere mechanische Hindernisse waren nicht auszumachen und zur Not haette man noch eine kleine Metallnase am Gehaeuse wegdremeln koennen (war aber nicht notwendig :thumbup: ).



    Nach dem Reinigen des alten Laufwerks hab' ich erstmal ausgiebig mit Kryoflux unter Linux getestet - wobei die Installation der Software recht langatmig wurde, da das dtc-Programm eine ganz bestimmte libc.so.6-Version haben wollte (das ist eine Shared Library, aehnlich den DLL-Dateien unter Windows). Da fuer Scientific Linux, was auf meinem Server laeuft, keine fertigen Pakete verfuegbar waren, musste ich mir erstmal die Sourcen ziehen und die Library selbst kompilieren, aber gluecklicherweise ist das unter Linux ja alles machbar. Trotzdem sehr nervig und zeitaufwendig!


    Generell bin ich mit der Software nicht so ganz zufrieden - wieso muss die Firmware da liegen, wo man dtc aufruft? Eine Manual-Page waere auch nicht ganz unnuetz! So muss man sich durch die Kryoflux-Foren wuehlen, um erstmal ansatzweise Ideen zu bekommen, wo man was wie machen muss. Das Handbuch ist da auch eher als spartanisch zu bezeichnen.


    Mit der Zeit und try-and-error bekommt man aber so langsam ein Gefuehl dafuer, wie was funktioniert und langsam wollte ich dann mal das Flippy-Disk-Problem angehen, damit der Berg Commodore-Disketten mal endlich uebergebuegelt und auf weitere Verwendbarkeit getestet werden kann.


    Was ich beim Recherchieren so herausbekommen habe, gibt es prinzipiell zwei Vorgehensweisen: Entweder (A) das Laufwerk dazu ueberreden, in den negativen Track-Bereich zu steppen, oder (B) das Laufwerk so zu modifizieren, dass die Spur 0 um acht Tracks nach aussen verlegt wird, damit der obere Schreib-Lesekopf die Spur 0 einer Flippy-Disk Rueckseite erreichen kann.


    Methode (A) hat den Vorteil, dass man die Justage fuer Spur 0 nicht anruehren muss. Nachteil ist allerdings, dass man die Laufwerkselektronik modifizieren muss, da sonst die Spur-0-Erkennung zu verschiedenen Problemen fuehrt. Wenn man weiss, wo was zu machen ist, geht das ja recht fix, aber bei einem Laufwerk, wo man selbst die Aenderungen herausfinden muesste, kann das recht aufwendig und frustrierend werden - vor allem, wenn man keine Schltplaene hat.


    Deswegen hatte ich vor, Methode (B) (Spur 0 verschieben) zu versuchen. Allerdings muss dafuer erstmal ermittelt werden, wo und wie der Sensor fuer die Spur-0-Erkennung angebracht ist, wie man den ueberlisten kann und wie man hinterher das Laufwerk wieder kalibriert.


    An diesem Punkt begann meine Gluecksstraehne :D


    Die Platine mit der Laufwerkselektronik ist voellig unkompliziert nur mit zwei Schrauben befestigt. Die Kabel koennen leicht abgezogen werden (keine Bombenfest sitzenden Stecker, bei denen man Angst haben muss, dass man gleich die Buchsen aus den Loetkontakten zieht). Die Kabel sind so praktisch verlegt, dass man die Platine zur Seite klappen kann, wenn man die Kabel, die zum Schreib-/Lesekopf fuehren, aus ihren Fuehrungen nimmt (und da sind auch keine weiteren Schrauben oder Verklebungen zu loesen). Zum Vorschein kam dann ein Sensor, der auf einer beweglichen Traegerplatte befestigt ist, die gerade um soviel verschoben werden kann, wie man es braucht, um die Track-0-Erkennung um acht Tracks zu verlagern! Der Dremel (bzw. ich hab' ja "nur" einen Proxxon) konnte weiter vor sich hindoesen :sleeping: !


    Fuer das Folgende war es auch genial, dass man das Laufwerk mit seitlich weggeklappter Platine gut bei der Arbeit beobachten konnte: Wenn der Schlitten von Track zu Track wandert, wird eine kleine Metallnase mitgedreht. Ich hatte mir am Anfang noch Sorgen gemacht, wie ich die Neujustage hinbekomme. Aber genaues Hinsehen und Testen ergab: Wenn der Schlitten sich auf Track 39 (von 80) befindet, ist diese Metallnase genau senkrecht (bzw. genau nach hinten) ausgerichtet. Ich musste also den Track-0 Sensor nur genau so weit verschieben, dass danach bei einer Positionierung auf Track 47 (39+8) die Metallnase wieder genau senkrecht steht:



    Nebenbei: Wenn man ueber Kryoflux das Laufwerk auf eine bestimmte Spur (hier 39) schicken moechte, macht man das mit folgendem Kommando:


    Code
    dtc -c1 -s39 -p -fcalibration -i0


    wobei calibration hier der Name der Ausgabedatei ist. Nunja, weiter im Text:


    Um besser beurteilen zu koennen, ob die Justage hinkommt, hab' ich ein kleines Raster mit dem Labeldrucker gedruckt und davon ein kleines Stueck auf den Laufwerksrahmen geklebt. Dann vor der Modifikation ein Foto geschossen und als ich mit der Justage nach Augenschein zufrieden war, nochmal ein Foto geschossen und dann die Ausschnittsvergroesserungen verglichen:



    Beim zweiten Foto kann man sehen, wie weit ich die Traegerplatte des Sensors (der schwarze Plastikkasten) "nach unten" geschoben habe. Hier war eigentlich auch das einzige groessere Problem: Die Schraube neben dem Sensor, die die Sensorplatte fixiert, sass so fest, dass sich der Kreuzschlitz in einen lustlosen Krater verwandelt hat :wand: . Ich musste tatsaechlich eine Rohrzange bemuehen, um die Schraube noch loesen zu koennen! Ausserdem ist die Platte durch eine zweite Schraube von unten fixiert, die ueberfluessigerweise als Torxschraube daher kommt (also erstmal wieder die Torx-Schraubenzieher suchen... :rolleyes: ).


    Fuer die Feinjustage habe ich erst ein Oszi herangezogen, kam dann aber schnell dahinter, dass man dafuer auch gut den Kryoflux-Scatter-Plot nutzen kann. Vorausgesetzt, man hat vorher schon eine Diskette mit dem Format "KryoFlux stream files, preservation" aufgezeichnet. Einfach die Diskette noch einmal (unter einem anderen Namen!) einlesen, dann kann man in Ruhe Track fuer Track die gelesenen Spuren vergleichen. Vorher muss man allerdings Kryoflux mitteilen, dass die tatsaechliche Spur 0 der Diskette jetzt auf der logischen Spur 8 des Laufwerks zu finden ist:



    Auf dem Screenshot ist oben eine Kryoflux-Instanz zu sehen, die den aktuellen Scan anzeigt. Darunter ist eine zweite Kryoflux-Instanz, die die Scan-Ergebnisse vor der Laufwerksmodifikation anzeigt (ich glaube, ich hab' die Justage ganz gut hinbekommen :) ). Bei genauem Hinsehen kann man auch erkennen, dass die Spur der Rueckseite, die vor der Modifikation als 4.1 gelesen wurde, jetzt korrekt als Track 12.1 aufgezeichnet wurde. Ganz unten noch das Window mit den aktuellen Settings, die Kryoflux mitteilen, dass Spur 0 auf der Vorderseite um acht Tracks verschoben ist.


    Die Track-Anzeige (oben rechts) umfasst jetzt auch 92 Tracks - tatsaechlich muss er ja jetzt mindestens bis Track 87 (von 0 an gezaehlt) wandern, damit der Schreib-/Lesekopf der Vorderseite auch die letzte Spur einer 80-Track Diskette erreichen kann. Die Kalibrierung des Compaq-Laufwerks zeigt aber auch auf, dass schon vor der Modifikation 84 Tracks angesteuert werden konnten: 84 Tracks ab Spur 0 + weitere 8 Tracks -> 92 Tracks.


    So, alles im Prinzip fertig. Ein 3,5" Laufwerk brauche ich momentan nicht mit Kryoflux - mir geht es erstmal nur darum, alte 5 1/4" Apple und C64 Disketten zu sichern - vielleicht spaeter einmal. Dafuer kann dann auf die 3,5" Abdeckung noch ein nettes Logo ^^ . Alles zuschrauben, unter den Monitor damit, dann kann man beim Arbeiten nebenbei alte Disketten sichern:



    Schade ist, dass das Kryoflux-Board keine Anschluesse fuer externe LEDs hat. Vielleicht loete ich die eingebauten LEDs irgendwann mal ab und mach stattdessen Kabel fuer die Gehaeusefront-LEDs da dran, aber das hat jetzt erstmal - wie das 3,5" Laufwerk - keine hohe Prioritaet.


    Spassig und Spannend war's - und: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert! :thumbup:


    Und fuer das Compaq Laufwerk: Meine ganz klare Empfehlung, wenn jemand die Flippy-Disk-Modifikation fuer Kryoflux machen will!


    -- Klaus






    ...

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  • Kannst Du uns noch Hersteller und Typ des verwendeten Laufwerks verraten?

    Ich hatte diese Info erst im Artikel, aber damit bei Ebay die Preise nicht sofort ins Exorbitante steigen, poste ich die Info erstmal nur hier im vereinsinternen Bereich. Nette bekannte Forumsteilnehmer, die keine Vereinsmitglieder sind, werden diese Info bestimmt auch bekommen.


    Nach etwas Vorlauf werde ich die Info dann auch hier und im Kryoflux-Forum posten.


    -- Klaus

    [ ... to boldly code where no byte has gone before ... ]

  • Wenn ich das so Richtig lese, ist das Laufwerk für normale Anwendungen vorerst verloren, oder?

    Yep, solange der Sensor nicht wieder auf die tatsaechliche Spur 0 zurueckgestellt wird, sind Zugriffe um 8 Tracks versetzt. Mit Kryoflux ist das kein Problem und da ich genuegend Rechner mit "normalen" 5 1/4" Laufwerken habe, stellt es fuer mich auch kein Problem dar.


    Im Gegensatz zu den Aenderungen, die andere Laufwerke brauchen, ist diese hier aber 100%ig reversibel, da nichts umgeloetet oder weggedremelt werden musste.


    -- Klaus

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  • Würde mich bereiterklären, den Artikel dafür nochmal zu überarbeiten.


    -- Klaus

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    • Offizieller Beitrag

    Hab ich auch gleich gedacht- tolles Thema und viel Infos! Den hätte ich gern in der Oktober-Ausgabe!

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


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