EPSON EL2 startet nicht mehr

  • Hallo zusammen,


    ich bin 39 Jahre und komme aus einer sächsischen Kleinstadt.

    Vor kurzem habe ich einen EPSON EL2 auf meinem Dachboden gefunden und kann mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, wie der damals dahin gekommen ist.

    Zu meinem Erstaunen ließ er sich starten und bootete ins Dos 6.22.

    Die Entscheidung war gefallen ihn zu erhalten (und zu behalten) und damit dies auch von Dauer sein sollte, haben wir uns entschlossen, die Elkos von Netzteil und Mainboard zu wechseln.

    Mein Bruder repariert beruflich Platinen und die reine Lötarbeit stellt für ihn daher kein Problem dar.

    Ein Grund für diese Entscheidung war, dass wir es in der Vergangenheit mehrfach mit älteren Rechnern zu tun hatten, bei dem defekte Elkos zB im Netzteil wahrscheinlich durch Überspannung einen Schaden am Motherboard verursacht haben.


    Leider startet der Rechner nun nach dem sorgsamen Zusammenbau nicht mehr.


    Das Netzteil läuft normal an (alle Spannungen sind vorhanden). Festplatte fährt hoch, wird danach aber nicht mehr angesteuert. Kein Videosignal mehr. Power LED leuchtet, HDD LED ist dunkel. Reset Taster funktioniert nicht. Kein Piepen beim Einschalten.

    Alle Komponenten (Karten, Laufwerke, Speicher) sind korrekt gesteckt. Sie wurden zu Testzwecken auch nochmal entfernt, jedoch war auch ein Start ohne die einzelnen komponenten erfolglos.


    Hat jemand eine Idee wonach wir suchen könnten, oder ist das völlig aussichtslos?


    Danke und viele Grüße

    Seb


  • Wie sieht es mit der BIOS-Batterie aus? Oder ist da ein DALLAS-Chip verbaut? Auf den Fotsos konnte ich es nicht identifizieren.

    Manche alten PCs reagieren mit Totstellen auf den Tod der BIOS-Batterie.

    Eventuell war das beim ersten Anschalten ein letztes Aufbäumen vor dem Ende.


    Ich gehe mal davon aus das beim ELKO-Wechsel die Polaritäten beachtet wurdenangst.

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • In der Bucht werden sogenannte PC-POST-Cards (Power-ON-Self-Test) angeboten.

    Vielleicht mal mit diesem Begriff suchen:

    4-Digit Card PC Analyzer Diagnostic Motherboard POST Tester Computer PCI ISA New


    Diese Karten zeigen das Vorhandensein der Betriebsspannungen über LEDs an.

    Natürlich kann das kein Messgerät ersetzen.

    Man kann sehen ob die RESET-Leitung am ISA-Bus aktiv ist oder nicht.

    Damit der Rechner starten kann, sollte sie nicht aktiv sein.

    Das BIOS des Rechners gibt beim Initialisieren am bestimmten Stellen 8-Bit POST-Codes aus, die von diesen Karten auf einer

    7-Segment anzeige angezeigt werden.

    Wenn man nun weiss, welcher BIOS-Lieferant das BIOS programmiert hat kann man evtl abschätzen, welcher Schritt der Initialisierung schief geht und was kaputt ist.

    Der Versand aus China kann aber dauern.


    Man könnte zunächst einmal die Speicherriegel entfernen.

    Wenn das BIOS läuft, sollte der Rechner das Fehlen des Speichers durch Piepstöne anzeigen.

    Das gleiche passiert meistens auch, wenn die Video-Karte fehlt.


    Wenn der Rechner nicht piepst, läuft das BIOS vermutlich nicht an,


    Die Fenster der EPROMs würde ich abkleben. Durch Langzeitbelichtung durch ultraviolettes Licht können Bits gelöscht werden.

  • Es piepst weder wenn ich den Speicher entferne, noch wenn die Videokarte fehlt.

    Wenn das für ein nicht laufendes Bios Spricht, würde ich mit der zeitintensiven Methode der Post-Card sicher auch nicht weiter kommen, oder?


    Die EPROMs sind mittlerweile wieder abgeklebt. Der Kleber hatte sich wohl über die Jahre gelöst.

    Ist dort das BIOS drauf? Wir hatten diese auch entfernt zum Auslesen und dann neu gesteckt.


    Danke und VG

    Seb

  • Ja, viel spricht dafür, daß der Prozessor nicht startet und das BIOS nicht ausführt.


    Das BIOS ist in den beiden EPROMs gespeichert.

    Ich hoffe, die sind beim Auslesen nicht vertauscht worden.

  • Dallas DS12887 Timekeeper

    Da ist eine RTC und eine Batterie drin, die neben dem RTC auch die BIOS-Einstellungen speichert.

    Da das BIOS erst gar nicht muckt, schätze ich das die Batterie leer ist.

    Der Prozessor weiß deshalb wahrscheinlich nicht was er machen soll und tut demzufolge: nix.

    Such mal hier im Forum nach DALLAS und Du wirst einiges dazu finden. Auch wie man den mit einer kleinen OP wiederbelebt::solder::.

    Hab die Links gerade nicht parat:cat2:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Hallo zusammen!

    Da ist eine RTC und eine Batterie drin, die neben dem RTC auch die BIOS-Einstellungen speichert.

    Da das BIOS erst gar nicht muckt, schätze ich das die Batterie leer ist.

    Der Prozessor weiß deshalb wahrscheinlich nicht was er machen soll und tut demzufolge: nix.

    Such mal hier im Forum nach DALLAS und Du wirst einiges dazu finden. Auch wie man den mit einer kleinen OP wiederbelebt ::solder:: .

    Das wäre wirklich ein "gutes" Timing, wenn die Batterie gerade jetzt leer wurde.

    Wir werden das Teil mal bearbeiten und dann schauen, ob es tatsächlich nur daran gelegen hat.


    Vielen Dank dafür!

    Wir werden auch das überprüfen und ich gebe dann hier bescheid.


    VG Seb

  • @fanhistore: Welchen Prozessor hat das Board, von dem Dein el2p.zip kommt? Das BIOS hat Version 1.23 und ist von 1993, das wäre spät für einen 286er ... das v2.03 (el2.zip) ist von 1991.


    SebW: Das von Dir zuletzt gepostete BIOS ist v2.00 von 1990


    Gruß

    Robert

    NCR DMV/Olivetti M20/ITT 3030/DEC Rainbow 100/Siemens PC-D/OlyPeople/MFA 8085/TA Alphatronic

  • Hallo nochmal,


    die RTC ist gefräst, mit neuer Batterie versehen, gesockelt und wieder auf dem Board.

    Leider startet der Rechner auch jetzt nicht.


    Wir haben nochmals alle Spannungen am Netzteil mit dem Oszi überprüft: alles sauber und glatt.

    Die Quarze auf CPU und I/O Board bringen sauber ihre Frequenz.

    Zudem haben wir mit dem Oszi wahllos die Testpunkte auf dem CPU Board überprüft.

    Entweder high oder low. - das Board steht also.

    Nach mehrmaligem Einschalten konnten wir an den Testpunkten plötzlich Signale messen, als würde das Board laufen.

    Der Rechner war jedoch nach wie vor tot.

    Auffällig war, dass die Signale jedoch nicht exakt rechteckig waren, sondern die steigende Flanke abgerundet gewesen ist.

    Keine Ahnung, ob es ein Problem mit der Messung oder ein Problem des Signals gewesen ist.


    Nach kurzer Zeit sind die Signale wieder auf high gegangen.

    Bei späteren Einschaltversuchen waren manchmal besagte Signale vorhanden und manchmal waren die Testpunkte wieder im high Zustand.

  • Guten Abend,

    rfka01


    war eine ganz offizelle download Möglichkeit, welche ich fand, als ich nach einem Manual suchte,

    über das optinale zusätzliche P fand ich selbst keinerlei Unterlagen,


    die Zip Files waren unter Espania abgelegt,

    wobei ich mir nicht vorstellen kann, das Epson dort irgentwie länderspezifisch differenziert hat,


    anbei der Link,

    https://download.epson-europe.com/pub/es/compu/


    und noch die beiden Files / Diagnose Disketten ,

  • die RTC ist gefräst, mit neuer Batterie versehen, gesockelt und wieder auf dem Board.

    Leider startet der Rechner auch jetzt nicht.

    Ah, Schade. Zumindest eine Fehlerquelle ausgeschlossen.

    Kann mir auf das Andere keinen Reim machen, da ich nicht so sehr in der Elektronik bewandert bin.:nixwiss:

    Liest sich aber merkwürdig, so ein "wackelndes" Verhalten bei den Signalen.

    :grübel:

    Jetzt wäre wohl der Punkt, die Stellen die Ihr gelötet habt noch mal unter die Lupe zu nehmen, und sei es nur, um auch diese ausschließen zu können.

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Jetzt wäre wohl der Punkt, die Stellen die Ihr gelötet habt noch mal unter die Lupe zu nehmen, und sei es nur, um auch diese ausschließen zu können.

    Mein Bruder repariert seit 20 Jahren beruflich bei Siemens Platinen. Aber er wird sich das dennoch nochmal genau anschauen.

    Man hat ja schon Pferde kotzen sehen! ;)


    Es müsste aber mit dem Teufel zugehen, wenn da der Fehler liegt..

  • Guten Morgen,

    SebW ,


    welche Signale, an welchen Pins habt ihr gemessen, Adressen oder an den Daten,

    habt ihr ein manual, was die einzelnen Meßpunkte repräsentieren


    da ihr die Spannungen, und Frequenzen überprüft habt, würde ich wie vorgeschlagen nochmals alles überprüfen,


    habt ihr genau wie vorab die selbigen Kapazitätswerte eingesetzt,


    die oven , even passen stimmen ? zum korrekten steckplatz,

    stimmt pro Bootvorgang die Initalisierung,



    Sind evt auf diesem Bereich, anhand der schwärzung noch defekte , fehlerhafte Leiterbahnen,

    vorhanden ,


  • Hallo,


    das Projekt ruhte wetterbedingt, deshalb gab es hier auch keine News.

    Die Vorschläge werden nun auch alle mit abgearbeitet.


    die oven , even passen stimmen ? zum korrekten steckplatz,

    stimmt pro Bootvorgang die Initalisierung,

    Was genau meinst Du damit?



    Ein Gedanke zur Dallas RTC: aus dem Automatenbereich kenne ich ähnliche Module, die sogenannten Timekeeper.

    Entgegen des Tenors, dass es sich dabei um "reine Uhren" handelt, besteht bei diesen die Möglichkeit (nicht zwangsläufig) Daten darauf

    zu speichern und auszulesen.

    Bei manchen Geräten mit leerer Timekeeperbatterie sind diese Daten dann verloren.


    Kann das bei der RTC ähnlich sein, oder handelt es sich dabei tatsächlich um eine reine Uhr?

    Sollte dem nämlich nicht so sein, und sich daten darauf befunden haben, wären diese nach dem Batteriewechsel nun in jedem Fall verloren.



    VG Seb

  • diese nach dem Batteriewechsel nun in jedem Fall verloren.

    Der Beschreibung nach hat der Dallas tatsächlich ein gewisses Quentchen an Speicher an Bord.

    Aber eigentlich sollte ein BIOS, wenn der (BIOS-)RAM Strom hat aber ansonsten "leer" ist mit einer Standardeinstellung den Rechner starten...:grübel:

    ...oder wenigstens ins BIOS-Einstellungsmenu gehen...

    ...wobei Epson da was eigengehäkeltes gebastelt haben könnte...

    :grübel::grübel::nixwiss:




    die oven , even passen stimmen ? zum korrekten steckplatz,

    Da fragt er wohl, ob das ROMchippärchen (oft als odd und even bezeichnet) in den richtigen Sockeln stecken.

    angst

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • ...wobei Epson da was eigengehäkeltes gebastelt haben könnte...

    Dann wären die Daten verloren und nicht wieder zu bekommen.

    Jedoch ist der Rechner ja vor dem Wechsel der Batterie abgeschmiert, was also noch hoffen läßt.

    Da fragt er wohl, ob das ROMchippärchen (oft als odd und even bezeichnet) in den richtigen Sockeln stecken.

    Die stecken korrekt.


    Ich melde mich, sobald es News oder neue Fragen gibt..


    VG Seb

    • Offizieller Beitrag

    Auf dem Foto der Platine (Bild 3 oben) sehe ich links oben einen mit SE2020 beschrifteten Chip mit einem aufgeklebten Widerstand. Die Pins links mittig sehen korrodiert aus. Vielleicht mal schauen, ob die alle Kontakt haben.

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


    Mein Netz: Acorn | Atari | Milan | Amiga | Apple //e und IIGS | Macintosh | SUN Sparc | NeXT |SGI | IBM RS/6000 | DEC Vaxstation und Decstation| Raspberry Pi | PCs mit OS/2, BeOS, Linux, AROS, Windows, BSD | Stand-alone: Apple //c und III | Commodore 128D | Sinclair QL | Amstrad | PDAs

  • Ich belebe den Thread noch mal. In den nächsten Tagen würde ich einen EL2 im Marktplatz anbieten ...

    Mein Schwerpunkt sind Taschenrechner und Pockets. Aktuell suche ich zB. nach: Casio FX-5500, Privileg PR55NC, Commodore N-60, NSC 4640, Casio pro fx-1, HP-10C, HP-16C, HP-34C, HP-27, HP-38C,, HP-55, HP-70, HP-71, HP-75, HP-80 :fp:... gern im Tausch gegen "Kollegen" oder andere Oldies (HCs, Laptops, ...)

    Abzugeben wären: Diverse CBMs & Zubehör, Thomson TO7 & TO9, CPC 6128, Schneider PC 1512/1640, div.TR (HP, TI, ...), Pockets (Sharp, Casio, ...) und Zubehör