FLUXCOPY: Projekt für Hard- und Software zum Kopieren von hard-sektorierten Disketten
Hallo,
Im Zuge meiner Arbeiten für die Konvertierung von CP/M und UCSD Disketten-Images habe ich eine Menge Know How gesammelt (siehe SAMCONV.xls). Für das Erstellen und Zurückschreiben der Images wird dabei SAMdisk (Tool von Simon Owen) am PC verwendet. Das hat jedoch seine Grenzen. Am PC können nur Disketten gelesen oder geschrieben werden, für die der Diskettencontroller ausgelegt ist. Das ist meist ein µPD765 oder ein ähnliches Produkt. Damit lassen sich jedenfalls nur soft-sektorierte Disketten im FM- oder MFM-Format bearbeiten. Andere Formate sind nicht erfassbar, da der Controller dies ablehnt.
Natürlich gibt es diverse Tools, wie z.B. Kryoflux und Co, mit denen auch andere Formate gelesen und geschrieben werden können. Voriges Jahr klagte mir Günther ( gpospi) sein Leid, dass er für seine AES-Lanier Textverarbeitungsmaschine keine neuen Disketten erstellen kann, da es kein Kopier-/Formatierungsprogramm dafür gibt. Es handelt sich dabei um 5.25“ hard-sektorierte Disketten mit 16 FM-formatierten Sektoren, d.h. es gibt 17 Indexlöcher in der Diskette. Bei einem Versuch in meinem PC wurde die Diskette nicht einmal erkannt. Liegt am Laufwerk, das mit so kurzen Intervallen beim Index nichts anfangen kann und glaubt es sei gar keine Diskette im Laufwerk.
Günther konnte mit Kryoflux wohl Images aufzeichnen, aber beim Rückschreiben auf Diskette gab es Probleme. Laut Kryoflux Doku ist nur das Lesen möglich, nicht aber das Schreiben. Günther konnte Kryoflux mit einem Trick überlisten, indem er 16 Indexlöcher abdeckte und damit eine Softsektor-Disk vortäuschte. Allerdings gab es dann beim Einlesen auf dem Originalsystem (nachdem wieder alle Löcher freigemacht wurden) jede Menge Lesefehler, die vermutlich auf die Drehzahlschwankungen der Laufwerke zurückzuführen sind. Vermutlich verwendet dieses System keine PLL (phased locked loop) um die Schwankungen auszugleichen, sondern liest mit fixem Timing die Daten ein. Damit ist dieser Weg eher unbrauchbar.
Dieses Problem wurde schon in einem anderen Thread ausführlicher diskutiert. Es gibt dort auch ein Bild vom AES-System:
mein heutiger Eintrag zu FLUXCOPY
Damit war der Start eines neuen Projektes geboten! Gemeinsam mit Günther möchte ich ein Kopiersystem für die AES-hardsektor-Disketten (16 Sektor FM) bauen.
Das Projekt
„FLUXCOPY“
Das System sollte aus unserer Sicht folgendes können:
Einlesen via USB-Schnittstelle von hard-sektorierten Disketten am Windows-PC mit einem noch zu entwickelden Programm „FLUXCOPY“ und einer ebenfalls neu zu entwickelden Zusatzhardware „FLUXTEEN“. Die Images der einzelnen Tracks werden als .FLX-Dateien (eigenes Format für FLUXCOPY) am PC gespeichert. Die so gespeicherten Images sollen später auf andere, unformatierte Disketten gleichen Formats (gleiche Anzahl Sektoren) trackweise zurück geschrieben werden können. Das Ziellaufwerk kann, muss aber nicht dasselbe wie beim Einlesen sein. D.h. Unterschiede bei den Drehzahlen sollen berücksichtigt werden. Die Diskettenlaufwerke sind nicht Teil des Projektes.
Anmerkung: Ich habe vor die externen Laufwerke meiner Philips P2500 dafür verwenden. Die 96tpi DD Laufwerke sind in einem eigenen Kabinett (inkl. Netzteil) verbaut und werden über ein 34-poliges Flachkabel am FLUXTEEN angeschlossen. Da der Anschluss weitgehend standardisiert ist, sollte ein Anschluss von ähnlichen Laufwerken ebenfalls möglich sein.
Nächstes Mal werde ich die Überlegungen zu FLUXTEEN (Hardware) präsentieren.
Grüße
PAW