Zeitungsbericht 40 Jahre IBM

  • Guten Morgen,


    Heute in 2 Tagen vor 40 Jahren startete IBM eine neue Ära,


    Ich weiß ist schon im Forum darüber viel geschrieben , diskutiert, berichtigt worden...


    Anbei der heutige Zeitungsbericht

  • Gut geschrieben, kurz aber ziemlich korrekt dargestellt, sogar jüngste Trends wie Cloud-PC werden am Ende kurz angerissen. Was mich nur wundert, ist dass man Nixdorf als Lizenznehmer erwähnt. Die spielten vor dem Zusammenschluss mit Siemens als FSC/Network eigentlich kaum eine Rolle im PC-Markt. Statt dessen hätte man besser Olivetti als größten europäischen Hersteller von PCs in den 1980ern nennen sollen. Ist das in einer Zeitung in Paderborn erschienen, das würde die Erwähnung von Nixdorf erklären...

    1ST1

  • Es ist in einer deutschen Zeitung erschienen ... da erwähnt man eben keine Italiener, und schon gar nicht, wenn sie in Europa wahrscheinlich "marktdominant" waren. Die Leute aus Paderborn waren aber schon auch vor Siemens nicht ganz unbedeutend. Gibt bei YT einen schönen Film über den Herrn Nixdorf und sein Imperium, der war schon so ein richtig kleiner deutscher Lokalkönig.



    Daß IBM die Leute in Florida hatte, war mir neu. Ist ja ganz witzig - weil dann aus jeder "Ecke" was dabei ist


    Nordost - der Stammsitz

    Norwest - die Softwarefirma (die zu der Zeit vielleicht noch in 'fast' Mexiko war)

    Südwest - der Sunshine State und die Typen mit den Microrechnern und den komischen Ideen

    Südost - das Entwicklerteam


    gute Gebietsabdeckung ...



    Passend noch zwei Links:


    TimPatersonOnBBC.mp3

    https://web.archive.org/web/20…ech.com/dos/articles.aspx


    https://web.archive.org/web/20…tech.com/dos/manuals.aspx

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Gut geschrieben, kurz aber ziemlich korrekt dargestellt, sogar jüngste Trends wie Cloud-PC werden am Ende kurz angerissen. Was mich nur wundert, ist dass man Nixdorf als Lizenznehmer erwähnt. Die spielten vor dem Zusammenschluss mit Siemens als FSC/Network eigentlich kaum eine Rolle im PC-Markt. Statt dessen hätte man besser Olivetti als größten europäischen Hersteller von PCs in den 1980ern nennen sollen. Ist das in einer Zeitung in Paderborn erschienen, das würde die Erwähnung von Nixdorf erklären...

    Guten Abend

    1ST1


    Ich hoffe, damit die "Wogen wieder etwas zu glätten" ::heilig::

  • Nö, die gamze Mitte, die Flyover-States, die Rednecks fehlen.


    die hatte ich mit zu den Ecken gedacht - aber stimmt schon, die werden da etwas vernachlässigt.


    Aber vielleicht kann ja Fort Utah als Ehrenrettung dienen. Da kommt ja letztlich viel von dem ganzen 3D Zeugs her, was heute die Leute weltweit zum Zocken benutzen.



    Ich finde ja schon diese Kombination aus eingesessener großer Firma im Osten (also sowas wie DEC oder IBM) und dann dazu diese absoluten Mini-Minicomputer aus der Bastlerecker um San Francisco herum (OK, da gab es schon auch HP) irgendwie SEHR spannend in dieser Entstehungsgeschichte.


    Vielleicht gibt es das - also Homecomputer etc. - auch überhaupt nur, weil es da diesen "Gegensatz" gab, der sowas dann halt angeschoben hat. Irgendeinen Grund muß es ja geben, warum das nun gerade aus USA kam. Rechentechnik und Bitgeschubse für Finanzen und Ballistik und Fliegen und Schiffahrt und so weiter gabe es ja durchaus auch schon woanders. Man hätte also auch da evtl. so etwa erwarten dürfen - ist aber nicht passiert. "Da" meint eigentlich alle Länder, die so in der 60er und frühen 70er solche Sachen hatten - Geräte UND ausgebildete gute Leute - wie UK, Deutschland West und sicher auch Ost, natürlich Russland bzw. die UdSSR, die CSSR, natürlich Ungarn (!) und Österreich evtl. sogar in Kombination, Taiwan bzw. auch China selbst, die ganzen "kleinen" Länder mit Hightech Ambitionen wie Südkorea und Japan. Oder auch das große Indien. oder Australien. IST aber eben NICHT passiert. Und dabei hat IBM ja eigentlich jahrelang gemauert und auch die anderen Großen (DEC, HP, Nixdorf ( ;) )) haben da einfach überhaupt keinen Bedarf gesehen.


    Ich finde ja auch in dem Zeitungsartikel oben die Passage interesant, daß IBM sich aufgrund 10.000er verkaufter kleiner Rechner gezwungen sah, etwa zu unternehmen. Ich glaube eher: Wenn das wirklich einfach 10.000 normale Homecomputer gewesen wären, wäre denen das ziemlich egal gewesen. Hätte sicher auch noch schneller, farbiger etc. sein dürfen. Der wichtige Punkt ist, daß die 10.000 Leute, die da Apple II gekauft hatten wohl hauptsächlich Leute aus dem Finanzbereich waren - die eigentlich nicht Apple sondern VisiCalc gekauft haben (die Plattform war denen völlig egal, es war halt ein "Tool"). Und DAS war ein Problem für IBM, weil DAS ja genau des Hauptfeld der IBM war.


    Vielleicht ( Achtung Paralleluniversum ), wenn Tabellenkalkulation erst auf dem Stadium eines Atari ST (Größenordnung) erschienen wäre, wäre die Firma evtl. innerhalb eines halben Jahre schlicht "implodiert".


    Ist auf jeden Fall immer wieder eine spannende Story und man liest, jedesmal, ein bißchen Info mehr dazu.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich finde ja schon diese Kombination aus eingesessener großer Firma im Osten (also sowas wie DEC oder IBM) und dann dazu diese absoluten Mini-Minicomputer aus der Bastlerecker um San Francisco herum (OK, da gab es schon auch HP) irgendwie SEHR spannend in dieser Entstehungsgeschichte.

    Apple und Commodore lieferten bereits 1977 Geräte, die man sich auf den Schreibtisch stellen konnte, einschalten konnte und mit vorhandener, relativ universeller Software manche Arbeiten erleichterten. Visicalc war dabei sicher eine "Killer-Applikation". Spielchen kamen recht bald dazu, weil diese Computer bei den Hackern [1] zuhause standen.


    Zu dieser Zeit gab es in Deutschland durchaus Computer in fortgeschrittenem Stadium, allerdings auf ihren jeweiligen Einsatz zugeschnitten. Siemens hatte Prozeßrechner, Nixdorf kaufmännische Systeme, Dietz, AEG-Telefunken und noch ein paar weitere. Die waren aber alle für den kommerziellen Einsatz und eben nicht als Home-Computer brauchbar.


    Im Jahr 1979 bot z.B. Eltec als Bastelrechner den Eurocom 1 an. Der war nur leider bei gleicher Zielgruppe 3Jahre hinter dem Apple I. Etliche Firmen gab's im Z80-CP/M-ECB-Marktsegment auch und gerade in Deutschland. Für Spiele eigneten die sich allerdings eher genausowenig, aber für professionelle und semiprofessionelle Anwendungen.


    "Da" meint eigentlich alle Länder, die so in der 60er und frühen 70er solche Sachen hatten - Geräte UND ausgebildete gute Leute - wie UK, Deutschland West und sicher auch Ost, natürlich Russland bzw. die UdSSR, die CSSR, natürlich Ungarn (!) und Österreich evtl. sogar in Kombination, Taiwan bzw. auch China selbst, die ganzen "kleinen" Länder mit Hightech Ambitionen wie Südkorea und Japan. Oder auch das große Indien. oder Australien. IST aber eben NICHT passiert.

    Die frühen Mikroprozessoren 8080, 6800 und 6502 waren preisgünstige US-Entwicklungen. Vergleichbares gab's sonst nirgends. Und die waren Basis und Voraussetzung, um kleine, preisgünstige Rechner zu bauen. Daher schied beispielsweise der Ostblock zu jener Zeit aus. China war um 1980 herum ein reiner Arbeiter- und Bauernstaat, Indien völlig unterentwickelt. Mit Mikroelektronik hatten die damals nichts zu tun. Taiwan fing zu jener Zeit in diesem Segment an, indem sie US- und europäische Technik kopierten. Mehr nicht, und das teils eher dilettantisch. Aber sie lernten sehr schnell. Südkorea war um 1980 ebenso eher noch ein Arbeiter- und Bauernstaat, also auch (noch) nicht dabei. Aber Japan! Die hatten zu jener Zeit bereits das Kamerasegment an sich gezogen und daher Erfahrung mit moderner Präzisionsfertigung. Folgerichtig wuchsen dort für den Weltmarkt bedeutende Chipfabriken.


    Vom Rest der Welt fallen mir noch die Europäer ein, d.h. Großbritannien, Frankreich und Italien. Irgendwann um diese Zeit herum muß auch in Israel was passiert sein. Die investierten hauptsächlich im militärischen Sektor inkl. Spionieren und Schnüffeln, wofür sie heute bekannt sind. D.h. dort war mehr staatliche Lenkung im Spiel.


    Ist auf jeden Fall immer wieder eine spannende Story und man liest, jedesmal, ein bißchen Info mehr dazu.

    Leider fallen bei Dokus dieser Art, die aus der angloamerikanischen Welt stammen, die europäischen und japanischen Entwicklungen weg.


    Genauso werden Entwicklungen ignoriert, die Otto-Normal-DAU zwar nicht direkt kennt, aber selbstverständlich benutzt oder Nutznießer ist. Ein paar Beispiele: der VMEbus ist eine europäische Entwicklung, und der war in den späten 1980er und 1990er die wichtige Basis in der Automatisierungstechnik. Dazu gehören Betriebssysteme: auch sehr hoher europäischer Anteil. Für Apple-Fans interessant: A/ROSE stammte aus München. Das war der Echtzeit-Kernel in der Mac-Welt im Rahmen von System 6 und 7.


    Die "ketzerische" Frage zum Schluß: Linux? Wo wurde es erfunden? ;) Und der Vater Minix (Tanenbaum)?


    Gruß, Ralf


    [1] Hacker hatte seinerzeit ungefähr die Bedeutung wie heute der Begriff Nerd.

  • Zu dieser Zeit gab es in Deutschland durchaus Computer in fortgeschrittenem Stadium, allerdings auf ihren jeweiligen Einsatz zugeschnitten. Siemens hatte Prozeßrechner, Nixdorf kaufmännische Systeme, Dietz, AEG-Telefunken und noch ein paar weitere. Die waren aber alle für den kommerziellen Einsatz und eben nicht als Home-Computer brauchbar.


    Genau sowas meinte ich halt auch als "Unterschied", der auch IBM betraf. Dieses völlige Nichtsehen (oder wahlweise Ignorieren) des Massenmarktes für "einfache Leute". Das ist ja genau das, was die Geschichte um den Homebrew Computerclub und eben auch Wozniak etc. so besonders macht.



    Im Jahr 1979 bot z.B. Eltec als Bastelrechner den Eurocom 1 an. Der war nur leider bei gleicher Zielgruppe 3Jahre hinter dem Apple I. Etliche Firmen gab's im Z80-CP/M-ECB-Marktsegment auch und gerade in Deutschland.


    Interessantes Teil


    gab es sogar schonmal im Forum

    Eltec Eurocom 1


    scheint wirklich gemächlich zu sein, dafür hat der Nachfolger dann schon schicke Grafik

    http://www.computer-archiv.de/comp0461.htm


    Bitsaver kennt ihn auch

    https://archive.org/details/bitsavers_elteceurocc_107997


    und da ist ein Bild vom Eurocom1

    http://www.johna.de/Erhard_DJ8FB/seiten/s1_elekt.htm


    Macht halt nur den Fehler, daß es eben einfach als "Schulungsrechner" gedacht sein wird. Deshalb auch bleibt er sicherlich dem Motorola treu - und kann eben auch gar nicht zum "Homecomputer" werden, weil das gar nicht angedacht war, s.o. bei den großen Firmen.


    Die frühen Mikroprozessoren 8080, 6800 und 6502 waren preisgünstige US-Entwicklungen. Vergleichbares gab's sonst nirgends. Und die waren Basis und Voraussetzung, um kleine, preisgünstige Rechner zu bauen. Daher schied beispielsweise der Ostblock zu jener Zeit aus.


    Da bin ich mir gar nicht so sicher. Prinzipiell wäre ja wahrscheinlich auch so eine Art Transistorrechner möglich gewesen. Aber irgendwie hat das Thema niemand so recht "gehabt" und auch die "Bastler" waren zu der Zeit eher noch mit Funkamateurwesen befaßt und haben Eisenbahn gebaut.



    Im Ostblock gab es da ziemlich ähnliche Entwicklungen wie woanders auch.


    In Dresden bekommt man immer wieder mal die Geschichte erzählt, daß ja der PC (sic) an der örtlichen "Höheren Technischen Lehranstalt" erfunden worden wäre - und zwar schon Mitte der 1960er Jahre ( Lehmann D4a , https://de.wikipedia.org/wiki/D4a ; später Cellatron (wg. Zella-Mehlis) ). Und die meinen das auch immer total ernst.


    Und das eigentlich Aufwendige an dem Ding scheint der Trommelspeicher zu sein.



    Prinzipiell ist sicherlich der Mikroprozessor ein wichtiges Element - aber notwendig war es wohl eigentlich nicht. Aber der Erfolg gibt natürlich den Z80 und v.a. 6502 recht ; aber zwischen 1960 und 1980 liegen auch 15 Jahre, in denen es nirgendwo so eine Art "Homebrew Club" gegeben zu haben scheint.


    Leider fallen bei Dokus dieser Art, die aus der angloamerikanischen Welt stammen, die europäischen und japanischen Entwicklungen weg.


    Das stimmt natürlich ein bißchen, liegt aber auch an den Europäern und Japanern selbst, wenn sie sich lieber die eigenen Geschichten nicht erzählen, und nur zuarbeiten um am gefühlten Ruhm teilzuhaben. Ist aber wahrscheinlich auch ein wenig eine Mentalitätsfrage und kulturell bedingt. Ist ja nicht so, daß man sie gar nicht findet - nur eben ziemlich versteckt und nicht im Info-Mainstream.



    Die "ketzerische" Frage zum Schluß: Linux? Wo wurde es erfunden? ;) Und der Vater Minix (Tanenbaum)?


    Darauf gibt es eine eindeutige Antwort: ... im INTERNETz ... ;)


    Und mit Minix ist sicherlich das hier gemeint - auf dem beliebtesten aller Spielecomputer


    https://scrolller.com/desktop-…ardware-photos-367e2u8s9g

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Guten Abend,

    ThoralfAsmussen


    Wenden wir uns etwas ab von den "Home-Computern" in Richtung Kommerzieller Einsatz der Computer mit dem nötigen Kleingeld aus 04/1985,


    Anbei Part1

    Extra nicht gescannt, sondern nur grob fotografiert,

    Soll auch nur die damalige Bandbreite zeigen

  • Guten Morgen,


    Heute in 2 Tagen vor 40 Jahren startete IBM eine neue Ära,


    Ich weiß ist schon im Forum darüber viel geschrieben , diskutiert, berichtigt worden...

    Da hat der Autor aber gut recherchiert und vielleicht sogar den tollen Artikel von Peter Dassow in der aktuellen LOAD #7 gelesen 😁

    "Link arms,don't make them." - Du musst Gott für alles danken, sogar für einen Franken

  • Na

    Da hat der Autor aber gut recherchiert und vielleicht sogar den tollen Artikel von Peter Dassow in der aktuellen LOAD #7 gelesen 😁


    da steht Andreas Stiller als Autor obendrüber. Ich glaube der kann das auch ohne irgendwo abschreiben zu müssen immer noch gut. https://muckrack.com/andreas-stiller

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries