Macintosh Classic Checkerboard 5 Monate nach Recapping

  • Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum.

    Ich habe letztens einen Macintosh Classic recapped nachdem er nur noch einen Checkerscreen zeigte 'Boing'-Ton ging auch nicht.

    Also alte Elkos raus und passende Tantal wieder rein, Batterie getauscht, Board gereinigt..... und es funktionierte wieder wie gewohnt.


    5 Monate später.....


    Dann wollte ich die Kiste verkaufen.

    Als es dann soweit war (Käufer gefunden) hab ich nochmal einen Testlauf gestartet -> Checkerboard und nun auch wobbliger Bildschirm.

    Nun bin ich mit meinem Latein am Ende. Ich bin eben kein Radio und Fernsehtechniker und meine Elektronik Kenntnisse liegen Ewigkeiten zurück.

    An das Analogboard traue ich mich nicht so recht ran.


    Jemand einen Tip. Oder kann mir den jemand vlelleicht fixen im Raum NRW/Duisburg

  • Der wobblige Bildschirm könnte an defekten Elkos im Hochspannungs-/Analogteil des Macs liegen.

    Wird es besser, wenn er länger läuft?

    Wegen dem Schachbrettmuster: eventuell hast Du eine kalte Lötstelle an den Tantals.

    Retrogaming und klassische Computer

  • Zu Tantals: die kann man verpolt einbauen. Die funktionieren teils stunden- oder sogar tagelang. Blöd an denen ist, daß sich manche dann spontan "desintegrieren" und einen Eindruck bei Ohren, Augen und Nase hinterlassen. Manche nicht mal das. Einfach tot. Ich mag Tantals nicht mehr. Seit SMD-Keramikkondensatoren in entsprechenden Größen und zu vernünftigen Preisen lieferbar wurden, bevorzuge ich diese.


    Tip: nochmal die Polarität prüfen.


    Gruß, Ralf

  • Aus Erfahrung würde ich sagen, daß da noch ausgelaufene Kondensatorlauge auf der Logikplatine ist und die dann weiteren Schaden angrichtet hat. Hatte ich auch schon. Man weiss ja nie, ob man bei der Reinigung alles weggekriegt hat.


    Am besten erst mal Spannungen messen, eventuell zieht die Logikplatine die Versorgungsspannung der Analogplatine runter was auch das "wobbeln" verursachen könnte.


    Platine noch mal gut reinigen könnte auch helfen, eventuell aber nur kurzzeitig.

    • Offizieller Beitrag

    Also tatsächlich klingt das nach weiterer Verunreinigung. Bin eh kein so großer Freund von Tantals wenn auch SMD Elektrolyt Kondensatoren gehen ;) die halten eben genauso lange wieder ohne Probleme.


    Alle wieder runter, nochmal ordentlich reinigen - auch den EGRET einmal runter machen, ggfl. auch Sound Chip - da drunter bleibt gern was kleben was irgendwann wieder rumsaut und dann normale SMD Caps drauf ;)


    Zweiter wichtiger Punkt: Analogboard/Netzteil.. ganz wichtig und dringend - die Kondensatoren neben dem Speaker sauen IMMER und die sollten auch gemacht werden.


    Grüße,

    Marcus (der schon unzählige Mac auf dem OP Tisch hatte...)

  • Analogboard ist sicher ein guter Tipp. Mein Classic braucht auch 3 Minuten zum "Warmlaufen", davor gibt es ebenso Checkerboard bzw. wobbeligen Bildschirm. Wenn man die Spannungen (am externen Floppy-Port) misst, dann sieht man das Problem - anfangs sind sie viel zu gering, sie stabilisieren sich erst später. Das liegt natürlich am Analogboard, ich habe mich aber auch noch nicht über ein Recapping getraut...

  • Hallo zusammen,

    die Tantal Kondensatoren waren alle richtig gepolt eingelötet. Ich habe heute alle nochmal runtergenommen und gegen normale Elkos ersetzt.

    Selbes Ergebnis -> Checkerboard und WobbleScreen

    An das Analogboard traue ich mich so recht ran wegen der Entladung der Röhre.

    Ich werde morgen mal ein Bild Mainboard machen.

  • Von welcher Sorte sind denn diese Elkos? Ich sehe nirgends Beschriftungen wie "105Grad" o.ä.. Sind das LowESR-Modelle?


    Gruß, Ralf

  • LowESR-Spezifikation sollten alle die haben, die in der Spannungsversorgung sitzen, insbesondere neben dem Stecker zum Netzteil.


    Gruß, Ralf

  • Nach etwas Sucherei im Stromlaufplan: die vier Kondensatoren beim Spannungsversorgungsstecker (C5, C6, C8, C9) müssen LowESR sein. Beim Sound/Reset-Chip gilt dies auch für C1 und C4. Bei C2 und C3 bin ich mir nicht sicher, was die genau machen. Einer ist für die Reset-Zeit beim Power-On zuständig, vermutlich C3. Der kann demzufolge auch ein normaler Elko sein.


    Aber sind wir mal nicht so :) Die Preisunterschiede sind nicht groß.


    Die Ursache für den von Dir beobachteten Fehler behebt das allerdings nicht.


    Gruß, Ralf

  • Analogboard ist sicher ein guter Tipp. Mein Classic braucht auch 3 Minuten zum "Warmlaufen", davor gibt es ebenso Checkerboard bzw. wobbeligen Bildschirm. Wenn man die Spannungen (am externen Floppy-Port) misst, dann sieht man das Problem - anfangs sind sie viel zu gering, sie stabilisieren sich erst später. Das liegt natürlich am Analogboard, ich habe mich aber auch noch nicht über ein Recapping getraut...

    So etwas hatte ich bei einem meiner Classics auch mal gehabt. Nach langer Suche und vergeblicher Kondiwechselerei war es dann der Optokoppler im Schaltnetzteil der defekt war. Als ich ihn mit dem Föhn behandelt hatte, kam sofort das Bild. Nach Austausch lief er dann wieder ohne Probleme.


    Muß nix heissen, es zeigt nur daß es nich immer die Kondis sein müssen, Wenn sie allerdings "verdächtig" aussehen, dann auf jeden Fall raus damit.

    • Offizieller Beitrag

    Ja bin auch grad etwas verwirrt... also diese Art Elkos sollte man gar nicht verwenden - erstens wg. LowESR Spezifikation und wenn man tauscht, dann eigentlich nur auch mit baugleichen bzw. Kondensatoren die auch von Herstellerseite eingesetzt wurden - da kommen nur SMD Elkos oder eben die Trauben, die Tantale in Frage ;)


    Grüße,

    Marcus

  • Du hattest Tantal-Elkos erwähnt, ich sehe auf de Bildern aber gar keine. Hattest Du die inzwischen nochmal ausgetauscht?


    Ja bin auch grad etwas verwirrt... also diese Art Elkos sollte man gar nicht verwenden - erstens wg. LowESR Spezifikation und wenn man tauscht, dann eigentlich nur auch mit baugleichen bzw. Kondensatoren die auch von Herstellerseite eingesetzt wurden - da kommen nur SMD Elkos oder eben die Trauben, die Tantale in Frage ;)

    Ja, ich hatte geschrieben das ich zuerst (vor 5 Monaten) Tantal Kondensatoren eingebaut hatte. Danach lief ja auch erstmal alles gut.

    Und gestern hatte ich eben diese wieder ausgebaut und gegen "normale" Elkos ersetzt.


    Hmm, dann werde ich wohl die Tantal Kondensatoren wieder einbauen.


    Vielleicht traue ich mich dann heute mal an das Analogboard ran.

    Wie gesagt ich bin jetzt nicht der Vollblutelektroniker.

  • Imho geht das mit den Throughholes da garnicht. Kompletter Pfusch und extreme Hebelkräfte auf den Pads. Mit "mach doch Elkos drauf" war natürlich SMD gemeint. Aber die Tantals waren auch ok. Was nicht ok ist sieht man aber auf den Bildern auch: die Platine wurde nie gründlich gereinigt. Überall blüht es grün -> DAS ist das Problem. Througholes wieder runter, SMD Elkos oder die Tantals wieder drauf und mal richtig reinigen das Board, am besten im Ultraschall. Ggf auch mal die Quadpacks reflowen.

  • Was nicht ok ist sieht man aber auf den Bildern auch: die Platine wurde nie gründlich gereinigt. Überall blüht es grün -> DAS ist das Problem.


    Genau, deswegen hatte ich nach Fotos gefragt. Auf dem zweiten Bild... an den Beinen der Chips links und rechts vom Powerstecker sieht man zum Beispiel noch einiges an grüner Korrosion. Das Board gehört mal komplett gereinigt, danach würde ich entweder SMD-Elkos (die werden schon wieder 20 Jahre halten) oder die Tantals drauf machen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das da noch ein paar grüne Flecken zu sehen sind ist mir jetzt auch aufgefallen. Da muss ich wohl nochmal ran.

    Ja, nochmal alles runter und nochmal reinigen - abschließend in destillierten Wasser "baden" oder zumindest gut durchspülen. Ich empfehle, mach am besten gleich richtige SMD Kondensatoren drauf, keine Tantals. Sieht nicht nur "originaler" aus, sondern funktioniert am besten. Auflöten von SMD Caps ist auch nicht schwieriger als andere Kondensatoren ;)


    Danach rennt der Bock auch sicher wieder und dass dann auch stabil :)


    Grüße,

    Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber ein Bad in WD40 soll gut geeignet sein, um sogar die Elektrolytreste einer geplatzten Batterie zu entfernen. Anschließend das WD40 mit einem zweiten Bad in Alkohol entfernen.

    Oh WD40..lieber nicht, das greift auch Kontakte an und ist schwer wieder rauszubekommen :/ lieber Kontaktchemie oder reines isopropanol bzw. anderen Leiterplattenreiniger....

  • Ja, ich hatte geschrieben das ich zuerst (vor 5 Monaten) Tantal Kondensatoren eingebaut hatte. Danach lief ja auch erstmal alles gut.

    Und gestern hatte ich eben diese wieder ausgebaut und gegen "normale" Elkos ersetzt.


    Hmm, dann werde ich wohl die Tantal Kondensatoren wieder einbauen.

    Stimmt, das hattest Du weiter oben schon geschrieben. Den Post hatte ich übersehen, sorry!

    Imho geht das mit den Throughholes da garnicht. Kompletter Pfusch und extreme Hebelkräfte auf den Pads. Mit "mach doch Elkos drauf" war natürlich SMD gemeint. Aber die Tantals waren auch ok.

    Im Netz habe ich Bilder von Mac Classic-Platinen gesehen, die für die Elkos sowohl SMD-Pads als auch durchkontaktierte Bohrungen hatten -- vermutlich aus der Übergangszeit, als Apple die SMD-Komponenten gerade eingeführt hat. Aber drazils Platine scheint nur SMD-Pads zu haben?


    Dann wäre ich sehr dafür, auch wieder SMD-Elkos zu bestücken. Einerseits wegen der mechanischen Stabilität -- gerade nachdem jetzt bereits mehrfach an den Pads gelötet wurde, hätte ich Bedenken, dass die Pads durch die Hebelkräfte der langen bedrahteten Elkos irgendwann abreißen. Andererseits, um nah am Originalzustand zu bleiben. Ich denke, man darf vertrauensvoll davon ausgehen, dass die Leck-Probleme, die es in der ersten Generation von SMD-Elkos gab, inzwischen gelöst sind.

  • WD 40 kommt bei mir höchstens an irgendwelche Scharniere, Schlösser oder ne Fahrradkette


    Was auch wieder nicht richtig ist, da WD40 kein Schmiermittel ist. Aber um die Verwirrung zu vergrößern, gibt es von WD40 unter dem Specialist Label mittlerweile auch gute Schmiermittel.


    Back to Topic... Wenn WD40 als Korrosionslöser verwendet wird, sollte es anschließend natürlich wieder vollständig von der Platine entfernt werden.