Pet 2001-8C blue bezel: trash to treasure. Hoffentlich

  • Ich fang mal einen neuen Thread an, um meinem neuen Projekt ein digitales Zuhause zu geben.


    Ein bisschen mit Frust im Bauch war ich an einem nassregnerischen Sommerabend auf Kleinanzeigen unterwegs. Da strahlt mich dieser kleine Blechkasten an. Zu einem Preis den ich ganz okay finde.


    Spontankauf? Ohne zu Wissen ob das alles legit ist? Klar doch!
    Noch n Batzen Versandgeld "für gute Verpackung" drauf, ab dafür.

    Die "gute Verpackung" waren dann Windeln (offensichtlich ungebraucht, immerhin) und ein paar Schaumstoffreste.


    Immerhin, das Innere präsentiert sich auch ganz okay, es winkt ein 320132 Board mit auffällig wildem ROMSet.


    Beim genauen Betrachten fallen nicht nur die auffällig unauffälligen Fingergriffelspuren an JEDEM Rom auf, sondern natürlich auch die falsch herum eingesetzten und farbig markierten keramischen Roms. Doch war das Wissen des Vorbesitzers eingeschränkt: Pin28 wurde versucht zu reparieren. Obwohl der beim 6540 nicht verbunden ist.

  • Heute wollte ich Gewissheit haben. Das Romset machte einen extrem suspekten Eindruck, und generell sind die 6540 ja nicht grade als unzerstörbar verschrien.

    Also aus den 74ls393 und 74ls93 des Superpets und einem Arduino einen Romreader gebastelt. Nachdem ich nach vielen Fehlschlägen dann endlich kapierte dass der CLK Eingang kein weiterer verkapptes Chipselect ist, sondern tatsächlich ein Flankenwechsel erwartet wird, trudelten doch tatsächlich Daten herüber. Und lo and behold: ALLE chips sind okay (ish) und liefern 1:1 Daten des (wohl nicht ganz passenden?!) Basic1 Sets (sollte das 320132 nicht bereits Basic2 haben?). Das dunkle keramische ROM hat auch einen abgeknacksten GND-Pin und eines der weißen einen abgekacksten Adresspin. Aber so ein Beinbruch is ja kein Beinbruch!

    Hier mal der wilde Verhau:


    Wie wirds weiter gehen?
    Alle gesockelten ICs raus, Trafo raus und geschaut was die Rifas so treiben. Danach die Spannungswandler prüfen und dann evtl schon ein Test. Es bleibt spannend. Endlich wieder PET-basteln.

  • Was sagen denn die Leute mit Ahnung was da für ein Label draufgehört? Blaues oder das dunkle mit farbigem Logo und goldener Schrift? Was auffällt dass keine Rückstände, aber auch garnichts zu sehen ist.

    Glückwunsch zum herrlichen PET!


    Da könnten beide Labels draufgewesen sein. ;)

    Ich hab ein 78er Board- ebenfalls 1.0er Basic.

  • So, hier die Bilder… und irgendwo gab es diese Seriennummern-Liste, auf der man auch gut erkennen konnte, dass Commodore da wohl vogelwild Aufkleber und Mainboard-Revisionen gemixt hatte. Das find ich aber grad nicht. :(


    Ich habe ein 137er-Board mit überwiegend 78er DCs, Seriennummer Rechner 0622311:




  • Einfach schön :)
    Ich gehe mittlerweile stark davon aus dass auch meiner wenn dann das blaue "personal" badge getragen hat.
    https://docs.google.com/spread…HQ076W90/edit?pli=1#gid=0
    da ist ein PET der nur 6 digits von meinem entfernt ist und auch die "blue bezel, white key & silver label" Datasette und "blue keys" Tastatur hat. Und der trägt auch das blaue badge.

    Andererseits ist der PET von CBM_Ba auch nicht super weit weg und hat das dunkle. Decisions, decisions.

    Na, erst mal die von einem übereifrigen Zeitgenossen abgeschnittene Netzleitung wieder flicken.


  • Ich hätte hier auch ein Alternativ-Badge… mal sehen. Das Originale ist echt derb defekt.


  • Eine Zeit ging ins Land. Und wenig Bilder wurden gemacht.

    Was ist passiert? Zum Einen wurden 708+8 Pins ausgelötet. Alle Ram-Sockel (Single Wipes), alle Rom Sockel (TI-Sockel) und CPU/VIA/PIA (Ti-Sockel). Und die 8? Die 4 Elkos. Letztere aber nicht mit der alten ZD-914 sondern durch "herauswalken".

    Natürlich musste sich dabei ein halbes Throughhole vom Board verabschieden:


    Die Gute Nachricht: Traceseite ist völlig unbetroffen, das Eyelet scheint fast in 2 Hälften zerfallen, die obere Hälfte (wo kein trace ist) fiel aus dem Board.

    Könnte man natürlich so lassen, aber wozu hat man das mit dem Eyelets mal vor Zeiten an einem Atari getestet? ,)


    Sanft unter dem Mikro aufgebohrt (kleine Fräser in einem alten Fallbleistift als Halter, damit das neue Eyelet auch auf der Traceseite gut durchpasst. Passendes Eyelet (1mm) eingesetzt und vernietet. Wieder 1A wie vorher

    Dann kann es das Wochenende ja ans Sockelverlöten gehen. ::solder::
    Diesmal keine Präzisionssockel sondern der Optik wegen Double Wipes. Dann fällt es bei den Rams garnicht und bei dem Rest kaum auf. Und ich hoffe, dass die Roms bei denen ich Beinprothesen löten muss leichter in den Double Wipe gehen als in einen gedrehten Sockel.

    Da eines der Rams ja beim Test mit dem Arduino durchgefallen ist hab ich in der Zwischenzeit auch ein paar neue bestellt. Zwei INTERSIL und 20 "Ostblöcke" U 214 D aus Erfurt. Nein, ich gehe offenbar nicht auf matching numbers ;)

  • zitruskeks : hast Du eine gute und günstige Quelle wo Du Eyelet's bestellst.

    Hatte mir letztlich mal mit blanken Aderendhülsen beholfen, war aber nicht so richtig schick.

    Gruß Torsten

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    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


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  • zitruskeks : Super... vielen Dank für den Link.

    Gruß Torsten

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  • Wie werden die Eyelets denn vernietet? Was für eine Zange verwendest du dafür?

    Ich habe so gar keine Erfahrung mit Nieten.

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    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Da gibt es ein Tool dafür, findet sich auch unter dem obigen Link von zitruskeks... es ist keine Zange... würde auch bei großen Platinen überhaupt nicht funktionieren. Letztlich wird wie in der Mechanik üblich per Hammer und Nietenzieher/Kopftool (Nietkopfsetzer) vernietet.


    Wikipedia:

    Nieten: https://de.wikipedia.org/wiki/Nietvorgang

    Gruß Torsten

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  • Letztlich wird wie in der Mechanik üblich per Hammer und Nietenzieher/Kopftool (Nietkopfsetzer) vernietet.

    Ich habe noch nie genietet. :tüdeldü:


    Aber ich habe mir schon zweimal bei einem CBM 3032 Board bei den RAMs ein nicht angeschlossenes Lötauge weggesaugt. Und dann bekommt das IC oder die Fassung von unten nicht mehr vernünftig angelötet. Ich habe das dann mal einmal versucht, mit einer Präzissionsfassung von oben zu löten. Gab natürlich einen Kurzschluss und direkt daneben liegen die -5V Volt. Mehr muss ich wohl nicht sagen. Das war keine schlaue Aktion. :fp:


    Jedenfalls scheinen mir diese Nieten sehr praktisch zu sein.


    Also das hier sind dann vermutlich die Punch Tools. Mmh, 50 Euro für 6 Metallstifte. :grübel:

    PCB Rivet / Eyelet Punch Tools for Rivets / Eyelets A, B, C, D, E and F - Rembrandt Electronics
    Use this complete set for all our Rivets / Eyelets
    www.rembrandtelectronics.com

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  • Da gibt's Schlagwerkzeug dafür, das ist einfach nur ein Metalldorn, eine Zentrierspitze sitzt im Niet, ein daran schließender leicht konisch geschliffener Part drückt die Niete auseinander. Aufsetzen, draufschlagen. Passt.

    Die hab ich aber nicht, da ich damals einfach mal probieren wollte. Das ganze entstand einfach mit einem kleinen Kreuzschlitz in der passenden Größe, mit dem Hammer antappen, den Schraubendreher etwas drehen (damit man den Kopf nicht zerreißt), wieder antappen, repeat. Ist der Niet weit genug auseinander gepilzt einfach mit einem passenden Durchschlag oder anderen flachen Dorn "plattkloppen". Das ganze unter Mikroskopkontrolle.
    Ein passender Körner geht im Prinzip auch.

    Hier mal ein Beispiel für so ein Tool: https://docs.voltera.io/v-one/…ntals/working-with-rivets

  • Die Frage ist jetzt: Bekommt man noch eine Fassung eingelötet, nachdem man die Niete gesetzt hat?

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  • Was ist denn das für eine Frage?


    Natürlich lassen sich Fassungen und andere Bauteile wieder wie zuvor einlöten. Man muß halt das richtige Rivet oder Eyelet mit dem passenden Innendurchmesser setzen. Wie oben schon geschrieben, geht das auch durchaus mit blanken Aderendhülsen passenden Durchmessers. Nachteil hier ist, das die zu lang sind und gekürzt werden müssen was zur Deformation der Aderendhülse führt. Daher sieht das wenn man die wieder aufgebogen hat halt nicht so schön aus wie dafür vorgesehene nietbare Lötaugen.

    Gruß Torsten

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  • Was ist denn das für eine Frage? Natürlich lassen sich Fassungen und andere Bauteile wieder wie zuvor einlöten.

    Auf dem Foto ist der verbleibende Durchmesser mit Niete ja schon deutlich kleiner als bei der Durchkontaktierung daneben. Und wenn man eine größere Niete nimmt, dann muss man evtl. auch weiter aufbohren. Also so abwegig finde ich die Frage jetzt nicht.

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