KC87 - Netzteil ausbauen

  • Ich habe zum Ende meiner Schulzeit einen KC87 aus meiner Schule vor dem Verschrotten gerettet. Das ist jetzt auch schon ein paar viele Jahre her, jetzt will ich das gute Stück aber mal angehen. Natürlich läuft er nicht. Der gute frisst Sicherungen. Mit dem Einschalten ist die Sicherung durch. Ich habe ihn jetzt soweit demontiert das ich das Motherboard vom Netzteil getrennt habe. Auch damit kommt sich Sicherung; somit muss der Fehler im Netzteil liegen.



    Ich habe mich bei der Demontage an https://www.sax.de/~zander/z9001/rt.html#7 orientiert, aber ich bekomme die Karte die vor dem Netzteil liegt nicht raus. Dahinter sind zwei Schrauben, wo ich zumindest an die obere nur ran komme, wenn die Karte davor weg ist. Wenn ich richtig liege ist das die "Farbkarte", die hier blockiert. Wie bekomme ich die raus? Die Karte ist mit zwei Sechskant an einem Träger geschraubt, aber kein übliches Maß passt.

  • Ich habe leider keine Ahnung, aber vielleicht hängt der Träger ja an den 2 Schrauben unten beim Mainboard.

    Optisch schwer zu erkennen.

    Ich würde dann auch mit einer Zange ran gehen, wenn nichts passt. Vielleicht gibt es da ja auch bessere Ideen.


    Viel Erfolg!

  • Stimmt, das könnten auch 4,5mm oder 5,5mm sein. Da ich meinen EDV-Werkzeugsatz von SIEMENS-NIXDORF damals behalten durfte, sind da die Zwischenmaße mit drin. Da habe ich überhaupt nicht drüber nachgedacht, das die meisten in den normalen Werkzeug-Sätzen fehlen könnten.

  • Vielleicht gibt es da ja auch bessere Ideen.


    Einfach mal den Herrn Zander direkt anschreiben und fragen. Der freut sich bestimmt, wenn er auch mal eine Rückmeldung bekommt, die ihm zeigt, daß die Seite gut und interessant ist. Ansonsten mal im robotron Forum suchen gehen.


    (es gibt auch solch ins Blech eingelassenen Muttern, vielleicht kann man da ja von deitlich was unterhalb der Platine mit einem Spiegelchen sehen.)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Wenn ich mich richtig erinnere, dann kann man doch diese "Metall-Anker" einfach nach innen drehen ohne Schrauben zu lösen. Dann sollte man das Netzteil nach oben herausziehen können...

  • Die Netzteilkassette lässt sich als Komplettmodul ausbauen. Dazu muss die RGB Karte demontiert werden und danach das Blech auf der Rückseite abgeschraubt werden (ist bei dir bereitsgeschehen). Danach auch die Schrauben der Seitenteile oben ab und die Vier Anker seitlich weg drehen, damit sich das Gehäuse nach ober rausziehen lässt.

    Wenn du an die Instandsetzung gehst, denk bitte daran, dass das Schaltnetzteil immer eine Last fordert und auch Netzspannung führt.


    Ich habe bei zwei KC87 leider, die schon von Vorbesitzen total zerstörten Netzteile, durch neue Stromversorgungen ersetzen müssen. Wenn da mal einer ohne die entsprechende Ahnung dran war, hast du verloren, denn der Schaltnetzteil-Trafo verzeiht keine Fehler. Als Alternative hatte ich Meanwell Netzteile PT-65 (+5/+12/-12) verwendet und dieses mit einem uA7905 ergänzt. Sollte man aber nur machen, wenn das alte Netzteil komplett zerstört ist.


    Gruß Jörg

  • Ich habe das Netzteil jetzt entfernt bekommen und gleich den ganzen Rechner zerlegt. Der war eh total mit Staub zugesetzt. Jetzt wirds tatsächlich spannend den Fehler im Netzteil zu finden. Ich hatte ja die Hoffnung irgend eine Komponente zu sehen, die hochgegangen ist. Dem ist scheinbar nicht so. Mal schauen....


    Das Bit, was man für die Schrauben braucht ist übrigens 5,5mm Innensechskant. Just for the record.

  • felge1966: Hast Du tiefergehende Erfahrungen in der Überarbeitung der KC-Netzteile? Ich habe jetzt mal den großen BU326A-Transistor gecheckt. Er ist neben dem B260D IC lt. der Doku wohl einer der infragekommenden Ursachen für eine kommende Sicherung. Der Transistor hat bei meinem Netzteil rd. 0,7V Drop in eine Richtung, in die Gegenrichtung sperrt er. Würde dann mal behaupten er ist okay. Wie sollte man das IC testen. Bliebe ja nur Austausch. Sowohl den Transistor als auch den IC gibt es noch als Altbestand zu kaufen. Die ganzen Passives auf dem Netzteil-Board sehen iO aus. Man müsste sie einzeln auslöten und testen. Das Board sieht ziemlich fragil aus, deshalb würde ich so eine Groß-OP erstmal vermeiden wollen, wenn es geht. Die Caps könnte man vielleicht noch runterholen und testen.

  • Bitte alle Techniker jetzt weghören: Ich habe gestern einen KC87 erworben und beim Einschalten brannten wie bei feltel sofort die Sicherungen durch. Nach einer Sichtkontrolle fand ich keine Auffälligkeiten - sah alles aus wie neu.


    Meine Hypothese lautete daher, dass aufgrund der langen Zeit der Inaktivität die (fetten) Elkos tiefenentladen sind und beim ersten Laden (zu) viel Strom ziehen – und das sorgt fürs Durchbrennen der Sicherung.


    Und damit entschied ich mich, die gleiche unorthodoxe Methodik zu nutzen, mit der ich bereits meinen IBM 5150 in Gang gesetzt habe:

    • Netzteil von der Platine trennen
    • Sicherung mehrfach kurz (1sec) überbrücken (so dass die Elkos langsam Ladung bekommen)
    • Abschließen +5/+12/-5/-12 mit Voltmeter messen (gestern habe ich auch eine 12V Glühbirne als Abnehmer genutzt)
    • Achtung: Das im KC verbaute Schaltnetzteil verträgt (wie typischerweise viele alten Schaltnetzteile) keine lange Einschaltperiode ohne entsprechende Abnehmer – daher nur kurz überbrücken/testen
    • Netzteil wieder anschließen 😊

    Meinen IBM hatte ich vor 2 Jahren damit „repariert“ und seit dieser Zeit funktioniert er tadellos. Und auch der KC funktioniert auch heute wieder prima.


    Disclaimer: Das ist meine Lösung und mit Sicherheit nicht diejenige, die Experten empfehlen würden.

    Die Anwendung erfolgt daher auf eigene Gefahr!

  • Hui. Glückwunsch zur Wiederbelebung... ;)