Gruselige Bilder -> 2x DataPoint 1100

  • Es wird hart...


    Rost am Transistor/Dioden-gehause bedeutet nicht unbedingt defekt, austauschen wurde ich die trotzdem.



    Bei beide ( unterschiedlichen) Tastaruen sind alle Feder völlig verrostet, da muss Ersatz her.


    Der Zustand der Köpfe im Kassettenlaufwerk lasst wenig Hoffnung aufkommen. Aber die Datapoints können auch mit Floppies / Disk betrieben werden.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Rost auf IC-Pins in die Epoxy-Gehäuse reinwandert und die ICs zerstört. ist bei Arcade auf jeden Fall so und die sahen nicht so schlimm aus, wie deine Grotten. Meine Meinung: hier ist jede Mühe verschwendete Lebenszeit. Tut mir leid, wenn ich das so hart sage.


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Mittlerweile sind alle Digital-Platinen gereinigt. Weitere Schritten hier : visuelle Inspection, ersetzen von einigen C's und einige angerottete IC's.

    Reinigen aller Kontaktbuchsen mit Kontaktspray & nachher auswaschen.


    Das Frame is auch gereinigt :


    Und ab da war wieder Horror : der riesen-kuhlkörper mit aufgesetzen Platinen : einmal der Powersupply, einmal der Ablenkstufe. Hier die Powersupply..


    Die Power-platine ist mit 34, die Ablenkstufen mit 14 Schrauben am Kuhlkörper befestigt.....und wegen Rost war eine drittel davon kaum lösbar...


    Das gab dann ein paar harte Tage, z.T. mit solche Szenen :



    Ist nicht ohne Beschädigungen abgegangen, aber die Platinen sind (fast..) heile geblieben, es mussen ca. 1/3 der Komponenten erneuert werden.


    Weiter gehts....

  • Rost und Sand in den kleinsten Ecken.....


    Ich mache trotzdem weiter : die CRT's sind dran. Ein Vorteil des erbärmlichen Zustandes : die Frontplatte konnte einfach abgenommen werden, es musste nicht zuerst mühsam getrennt werden wie sonst bei CRT-rot üblich. Auch die Ablenkspule musste teilzerlegt werden zwecks Reinigung. Das ergibt folgende Kleinteile :


    Wieder zusammensetzen : zuerst auf die Vorderseite den sichtbaren Bereich abzeichnen,


    '


    Dann mit doppelzeitigen dicken Klebeband belegen :


    Beidseitig sauber machen, auf die Bildröhre kleben, den Spalt mit Silikonmasse verschliessen.


    Trocknen lassen, das ganze mit breites Klebeband bedecken.


    Dass Spannband wieder drauf, nachdem am inneren des Bandes ein alten Fahrradschlauch geklebt wurde .



    Ablenkspulen wieder drauf, fertig zum einbau...


  • Ist das so wie ein U100 UNIVAC Terminal mit Vektorisierten Zeichen? Ich sehe da zwei Ablenkspulen hintereinander...

  • Jetzt den Kassettenrekorder....


    Auseinander nehmen, verrostete Schrauben ausbohren...

    Aber könnte schlimmer sein..


    Man sieht die 6 Motoren ( 4x Achsantrieb, 2 x Capstan Antrieb, mit kleine Platinen drunter ) Die Messingzylinder sind Schwungmassen fur den Capstan und werden mittels Gummiriemen von den Capstab Antrieb gesteuert. Ein Capstan links, einmal rechts.



    Der ( nicht fertige..) Wiederaufbau : man sieht linksoben die Magnetstossel, die entweder rechts oder links das Gummirad auf den Capstan drucken, und das Tape so recht, bzw. links mittnimmt.


    Die Achsantriebmotoren gibt es immer noch zu kaufen : 160 Euro ex. Mwst. Ich brauch' nur 8....

    Weiter gehts.

    Einmal editiert, zuletzt von jdreesen ()

  • Die Motoren werden ja wohl noch laufen .(?)


    Interessant ist aber, das das überhaupt klappt, denn die Drehzahen müssen da ja wirklich ziemlich gut abgeglichen sein. Und diese Form des Direktantriebs sieht man wohl auch eher selten.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ist das so wie ein U100 UNIVAC Terminal mit Vektorisierten Zeichen? Ich sehe da zwei Ablenkspulen hintereinander...

    Nicht das gleiche : aber die DP nutzt "diddle" Scan : jeder Buchstabe wird als ganzes ausgegeben, bevor der nachste dran ist. Dazu braucht es dann 3 Ablenbkspulen statt der normnale X & Y. und ja, die extra Spule liegt vor den X & Y Spulen.

  • Endlich Frühling ! Die Platinen können an der Sonne !



    Und da trocknen sie dann : 3 deflection ampifier. Wieso 3, da wo ich nur 2 DP1100 habe ? Seit ein paar Monate steht hier eine DP5500 als Leihgabe. Deshalb gab es hier länger kein Update zu den 1100'er. Zuerst musste die 5500 dokumentiert werden. Die Resultate findet man hier :


    The Datapoint 5500 thread..
    As I have been loaned (thanks Jaak Bartok !) a Datapoint 5500, with the target of gettting it running again, I thought this might be a good spot to track…
    forum.vcfed.org


    DP1100,2200 und 5500 haben die gleiche Defl-Amplifier-boards.

    Die 1100 Boards waren einfach nur extrem verdreckt, und hatten einige mechanisch Schaden/abgerissene Komponenten. Kein grosse Sache...

    Das 5500-board war jedoch immer in ein Lager. Leider mit Mäuse... Die Reinigung war bah, die Leiterbahnen sind ziemlich zerfressen vom Mause-urin, und nur schwer lötbar.

    Es geht weiter....

  • Und weil ich mal was anderes als Elektronik machen wollte : der 3D-drücker wird angeschmissen, ich sitz im Garten..

    Probedruck des Kassetten-deckel bzw. -halter. Ich hab lediglich einen defekten Deckel, und brauche 6 Stück. Der erste Versuch :



    Braucht noch ein paar Anpassungen..Ob es Filament in "alt-computer-grau" gibt ?

  • Braucht noch ein paar Anpassungen..Ob es Filament in "alt-computer-grau" gibt ?

    In höheren Preisklassen gibt es Altweiß. Ansonsten kann Lichtgrau billig und halbwegs akzeptabel sein.

    Bei Action gibt es für ~3€ Acryllack in Altweiß, der kommt auch halbwegs hin.


    Einfach die defekten Gehäuseteile zermahlen, und mit einem Extruder Filament draus machen... :wegmuss:

    Die Idee wäre wohl manchmal machbar, aber hier würde es nur noch mehr bröseln :)

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    Aber mal allgemein: Beachtlich, was du aus diesem Vollschrott optisch rausholst. Hast du ein Zweitgerät, um Fehler einzugrenzen und einzelne Baugruppen prüfen zu können?

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Die Idee wäre wohl manchmal machbar, aber hier würde es nur noch mehr bröseln

    Weichspüler für die Wäsche zugeben :wegmuss:

  • Aber mal allgemein: Beachtlich, was du aus diesem Vollschrott optisch rausholst. Hast du ein Zweitgerät, um Fehler einzugrenzen und einzelne Baugruppen prüfen zu können?

    Na ja, bis jetzt ist es ja nur "porentief reinigen".

    Das die Funktionalprüfung nicht einfach wird ist klar. Die Kisten sind jedoch gut dokumentiert, auf Bitsavers findet man alles zu den DP2200, die DP1100 sind stark verwandt.

    Nebst den beiden Vollschrotter steht hier ein späteres Modell DP2200 ( fast identisches Mainboard, besserer Powersupply) und leihweise die DP5500, der Baugruppen mit 1100 und 2200 teilt. Die DP2200 lief bis vor ca. ein Jahr, dann gab's Kurzschluss im Powersupply.

    Ein spare Tastatur habe ich zum Glück, das eine wird kaum zu retten sein.


    Spass macht bei den 1100'er die original Powersupply : Teile vom Backplane sind galvanisch direkt mit den 230V Netz verbunden...


    Ausserdem musst die Supply belastet werden : bei einem Probelauf ist die Krokodil-klemme abgefallen, sodann die Uberspannungsabsicherung getriggert, und nebst 3A Feinsicherung hat es auch die Haussicherung ausgelöst..

  • Braucht noch ein paar Anpassungen..Ob es Filament in "alt-computer-grau" gibt ?

    An anderer Stelle hatte ich schon einmal geschrieben, dass die Hell- und Dunkelgrautöne bei diversen Computern aus den 80ern näherungsweise RAL 7032 „Kieselgrau“ bzw. RAL 7030 „Steingrau“ entsprechen. Wenn der Hellgrauton also in etwa dem Hellgrau an einem Commodore-1084-Monitor oder einer IBM-PC-Tastatur entspricht, dürfte RAL 7032 recht gut passen.

  • Braucht noch ein paar Anpassungen..Ob es Filament in "alt-computer-grau" gibt ?

    An anderer Stelle hatte ich schon einmal geschrieben, dass die Hell- und Dunkelgrautöne bei diversen Computern aus den 80ern näherungsweise RAL 7032 „Kieselgrau“ bzw. RAL 7030 „Steingrau“ entsprechen. Wenn der Hellgrauton also in etwa dem Hellgrau an einem Commodore-1084-Monitor oder einer IBM-PC-Tastatur entspricht, dürfte RAL 7032 recht gut passen.

    Mein Altweiß/Lichtgrau gezieht sich übrigens auf Computerbeige mit leichtem Gelbton. Die ganz alten Grautöne sind natürlich andere...

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