Kyroflux und Greaseweazle - Tools?

  • Hallo, ich habe eben mal meinen Kyroflux und Greazeweazle in Betrieb genommen, ich kann mit beiden Adaptern mit den entsprechenden Tools das Laufwerk ansprechen, soweit bin ich gegkommen. Mit dem Kyroflux konnte ich auch schon testweise Disks auslesen, beim Greazeweazle habe ich bisher nur geschafft, die RPM des Laufwerks zu lesen, wenn ich Disks auslesen will, bekomme ich aber einen Fehler wegen Quellformat, allerdings hab ich natürlich auch gleich den schlimmsten Fall genommen, nämlich weder Kyroflux noch Greazeweazle haben fertige Definitionen für das Diskettenformat (Olivetti ETS 2010).


    Ausprobiert habe ich folgende Tools:


    Kyroflux-GUI (braucht Java)

    Wildewutz (das kann Images nur schreiben)

    FluxMyFluffyFloppy

    GreaseweazleGUI


    Die zugehörigen Komandozeilentools habe ich bisher nicht zu Fuß ausprobiert.


    Was gibts da noch? Keines der geanntebn Tools kann unbekannte Fremdformate lesen und mir sagen, wie das Diskformat aufgebaut ist. Hab jetzt eigentlich gehofft, dass da was dabei ist, was so schlau ist wie ANADISK für DOS oder ähnliches. Oder habe ich da was übersehen?

    1ST1

  • Wie wäre es mit Fluxteen/Fluxcopy?


    PAW
  • Danke, schaue ich mir mal an. Aber ist das nur für hard-sektorierte Disketten? Damit kann ich momentan nichts anfangen, so Disketten habe ich nicht.


    Edit: Soweit ich das überblicke braucht man dazu sowieso deine Hardware, nett, aber ich will erstmal versuchen, mit dem hin zu kommen, was ich jetzt an Floppyhardware habe.

    1ST1

  • Bei Kryoflux brauchst Du "dtc 3.0" für die Kommandozeile. Diese Version kann auch hardsektorierte Disketten lesen.


    Der dtc Aufruf ist eigentlich ganz einfach. :D


    Für 80 Spuren, doppelseitig: dtc -p -g2 -f./disk/track -i0 -t10 -e79


    Das macht

    • Pfade für -f anlegen ("-p")
    • Beide Seiten lesen ("-g2")
    • Pro Spur und Seite eine Datei unter "disk/track..." schreiben ("-f./disk/track")
    • Nur Fluxübergänge schreiben ('preserve format') ("-i0")
    • 10 Umdrehungen pro Spur lesen ("-t10")
    • Bis Track 79 lesen ("-e79")

    Für einseitig nutzt Du -g0 (Vorderseite) oder -g1 (Rückseite). Für 40 Spur Disks "-e39".

    Für Disketten mit vielen Lesefehlern kann "-r10" (10 retries) helfen.


    Für alle weiteren Arbeiten nutze ich die HxC Software - insb. Prüfung der Daten, Wandlung in Emulator-Formate, etc.

  • Wie ich gesehen habe, ist das Kryoflux Stream format auch dokumentiert - ist im Wesentlichen identisch mit dem, was über USB geht, und gibt dir die Zeitabstände zwischen den Flusswechseln zusammen mit anderer Information wie Indexlöchern.


    Wenn's da nichts Fertiges gibt, kann man also auch selbst was basteln.


    Gibt's Doku für das ETS 2010 Format?

  • Aber ist das nur für hard-sektorierte Disketten?

    Schon lange nicht mehr. FLUXCOPY kann inzwischen auch softsektorierte Disketten lesen und die meisten auch schreiben.

    Natürlich brauchst Du dazu die FLUXTEEN-Platine. (Bei Interesse gpospi fragen). Übrigens FLUXCOPY kann die raw-Dateien von Kryoflux in FLX-Dateien (von FLUXCOPY) konvertieren und umgekehrt.



    Mit dem Kyroflux konnte ich auch schon testweise Disks auslesen, beim Greazeweazle habe ich bisher nur geschafft, die RPM des Laufwerks zu lesen, wenn ich Disks auslesen will, bekomme ich aber einen Fehler wegen Quellformat, allerdings hab ich natürlich auch gleich den schlimmsten Fall genommen, nämlich weder Kyroflux noch Greazeweazle haben fertige Definitionen für das Diskettenformat (Olivetti ETS 2010).

    Wenn Du ein Image von der Olivetti-Disk gemacht hast (ein raw-File pro Track) dann stell es doch mal hier rein. Dann kann ich es mir ansehen.


    Ansonsten kannst Du die Images, wie schon kkaempf sagte, mit HxC weiter ansehen. HxC kann die raw-Files einlesen und in verschiedenen Formaten darstellen. HxC läuft bei mir unter Windows und braucht nicht installiert zu werden. Du kopierst einfach die drei Dateien (HxCFloppyEmulator.exe, libhxcfe.dll und libusbhxcfe.dll) in ein Verzeichnis und startest die EXE). Die raw hast Du in einem Unterverzeichnis. Dann auf LOAD klicken und die erste der raw-Dateien auswählen. HxC liest dann alle ein. Dann auf Track-Analyzer klicken und diverse Dartstellungen aufrufen.


    Wurden die Daten von HxC erkannt, dann kann man diese auch in anderen Formaten exportieren.


    Gruß PAW

  • Edit: Soweit ich das überblicke braucht man dazu sowieso deine Hardware, nett, aber ich will erstmal versuchen, mit dem hin zu kommen, was ich jetzt an Floppyhardware habe.

    Hardware & Software sind von PAW. Ich wollte nur darauf hinweisen, das es Alternativen zu Kyroflux und Greazeweazle gibt.

  • Für alle weiteren Arbeiten nutze ich die HxC Software - insb. Prüfung der Daten, Wandlung in Emulator-Formate, etc.

    Wenn es damit mal nicht funktioniert, dann weiche ich auf https://github.com/keirf/disk-utilities aus. Da kann man eigene Disketten-Formate definieren (siehe https://github.com/keirf/disk-…ster/disk-analyse/formats) und in schwierigen Fällen kann man auch Code für eigene Sektor/Spur-Formate schreiben...


    ps: Ja, ist nur etwas für Entwickler, die 'einfach mal kurz'™ Software anpassen und kompilieren.

            move.w  #%0010011100000000,sr

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  • Wenn es damit mal nicht funktioniert, dann weiche ich auf https://github.com/keirf/disk-utilities aus. Da kann man eigene Disketten-Formate definieren (siehe https://github.com/keirf/disk-…ster/disk-analyse/formats) und in schwierigen Fällen kann man auch Code für eigene Sektor/Spur-Formate schreiben...

    Immer wenn es einen Github-Link gibt und man dort auch auf den 3. Blick kein fertiges Paket sondern nur Quellcode und ellenlange Erklärungen gibt bin ich raus.

    1ST1

  • Gibt's Doku für das ETS 2010 Format?

    Nicht das ich wüsste, aber mit Anadisk konnte ich auf der Classic-Computing von jemandem der so ein System hat, die Disketten analysieren und kopieren, für den Fall dass ich selbst mal eins bekomme. Die Sput 0 ist in FM und die anderen 93 im MFM. Außerden habe ich mit IMD erstellte Images, das klappte also auch. Das Betriebssystem soll unten drunter, es ist also hinter der Textverarbeitung ziemlich versteckt, ein CP/M-86 sein. Ähnlich wie ein Amiga 1000 bootet das Teil seine Systemsoftware nacheinander von 2 Disketten, wobei nach einem Reset nur die zweite Diskette notwendig ist. Von der ETS gibts zwei Generationen, die 20x0 ist die Zweite, die erste Generation ist die 1010, die ein in den USA entwickeltes und hergestelltes Syntrex Aquarius II ist. Ich weiß aber nicht, wie weit die beiden zueinander kompatibel sind, ob die 1010 auch mit 2010 Disks bootet und läuft, usw.

    1ST1

  • Bei Kryoflux brauchst Du "dtc 3.0" für die Kommandozeile.

    Ja das habe ich, zusammen mit der GUI, habe mich mit der Syntax der Komandozeilen-Version aber noch nicht befasst.

    Für alle weiteren Arbeiten nutze ich die HxC Software - insb. Prüfung der Daten, Wandlung in Emulator-Formate, etc.

    Welche Tools davon genau?


    Ich würde es allerdings schick finden, wenn mir die Software für Kyroflux oder Greazeweazle direkt anhand der eingelegten Diskette eine Format-Analyse anzeigen könnten, und das evtl. mit der vorhandenen Datenbank bekannter Formate vergleichen könnte.


    In einem spätereren Schritt würde ich gerne auch weitere Formate definieren können, mir fehlt das von diversen Olivetti-Schreibmaschinen (ET 351, DU-100, DU-116, DU-250, MFDU-2000, etc.) und die doppelseitige Version des ETV 250/350 Formats (die sind nur einseitig), wie es die ETV 210s und die CWP-1 verwenden. Und natürlich ETS wenn es auch nicht unter dem Namen Syntrex gibt. Aber erstmal muss ich mit der vorhandenen Software zurecht kommen.


    Kann man eigentlich mit Greaseweazle oder Kyroflux direkt auf das Dateisystem der Disketten zugreifen, gibts da auch ein Tool (vergleiche 22-Disk, PC-Alien für DOS, oder OpenCBM für eine am PC auf eine angeschlossene Commodore 1541) ?

    1ST1

  • Bei HxC (übrigens open source) nutze ich


    * hxcfloppyemulator (GUI Tool, Doku hier) zum Überprüfen (Track view / "dummy disk" view)

    * hxcfe (CLI Tool) zum wandeln von Formaten (kann ewig viel Formate)


    Kryoflux ist, was Formate angeht, deutlich eingeschränkter und macht im Endeffekt die Wandlung von "Flux change" -> "Bits" -> "Track" auch nur in Software. Da nehme ich dann lieber HxC ;)


    Sehr nützlich ist im HxC das XML Format. Damit hat man quasi einen Image-Editor. Das nutze ich insb. zum Einfügen fehlender Sektoren.

  • Kryoflux und HxC können aber nur bis zu Tracks und Sektoren analysieren und ein Binärimage schreiben, aber keine Dateiformate erkennen.


    Das HxC GUI Tool hat nur die Möglichkeit DOS Dateien zu lesen.


    Eine automatische Erkennung ("Das ist eine DOS / CPM / C64 / Apple / ... Diskette") ist mir bisher noch nicht unter gekommen.

  • Bliebe noch ein Hinweis.

    Manchmal wurden aus heutiger Sicht exotische Diskettenlaufwerke verwendet. Z.B ein 3,5" oder 5,25" Laufwerk mit nur

    35 Spuren hardwareseitig. Das Imagen funktioniert dann nur mit diesen Laufwerken.

  • Am Samstag haben wir dirkt und ich auf dem Treffen in Mainz 7 Disketten von der Olivetti P6060 aus Dresden per Kyroflux eingelesen.


    Das hier ist die bisher schlimmste Diskette, das 8-Zoll-Laufwerk aus dem T29 Roland_t29 hat bei dieser Diskette, oder die Diskette selbst, gequietscht. Bei der ist im inneren Bereich mehr rot als bei den anderen Disketten, aber auch in den roten Bereichen wurden scheinbar noch gültige Daten gelesen, jedenfalls finde ich in vielen dieser Sektoren BASIC-Befehle. Wie ist das Ergebnis zu interpretieren, was genau bedeutet das Rote? Ist das Laufwerk evtl. zu schnell oder spielt das beim 1:1 Abbild als RAW-Dateien keine Rolle? Dirk will vor den nächsten Leseversuchen erst versuchen, die Disketten zu reinigen.



    Bei dem Diskettenformat der P6060 ist als Besonderheit, dass die innersten Spuren nur Reserve für defekte Sektoren weiter vorne sind, ausgerechnet in dem Bereich, der wegen des kleineren Durchmesser der Spuren die Datendichte besonders hoch ist. Aber dadurch düften in den inneren Spuren nur wenige Daten liegen, in vielen der inneren Sektoren stehen nur $E5 Bytes drin, soweit sie gelesen werden konnten.


    Bemerkung: Die Disks und das Laufwerk sind nur einseitig, wir haben aber über das Kyroflux-Gui-Tool den zweiten Kopf nicht ausschalten können, jeder Track Seite 0 wurde dadurch zwei Mal gelesen und hier dann halt spiegelverkehrt dargestellt.

    1ST1

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  • Wie habt ihr die Disketten eingelesen ?

    Im Kryoflux Stream Format oder direkt als Image ?

    Manchmal hilft es bei 'dtc' die Anzahl der Leseversuche zu erhöhen (also "-txx -rxx" mit xx >= 10).


    Auch habe ich den Eindruck, dass 'HxC' besser mit unsauberen Daten umgehen kann als Kryoflux.

    Also eher Kryoflux im Stream Format lesen lassen und die Umwandlung HxC überlassen.