Neu im Forum

  • Hallo zusammen.

    Bin neu hier im Forum.

    Besitzer eines Amiga 500 aus den späten 1980igern.


    Beim Keller aufräumen meine Freundin wieder entdeckt. Wollte sie zum Laufen bringen. Nachdem ich mich im Netz etwas informiert habe, hab ich sie aufgeschraubt, gereinigt, das Laufwerk (Panasonic JU-253-033P) entstaubt, die Spindel gereinigt und gefettetet, den Lesekopf mit ISO... geputzt.

    Jedoch wenn ich die originale WB, auch eine neue (in einem Amiga-Shop besorgte) einlege, passiert immer das gleiche. Die Lw-kontollleuchte geht an, der Bildschirm wird kurz weiß und dann zeigt er wieder das Diskettensymbol. Hab mal die LW- Abdeckung abgenommen und beobachtet. Das LW dreht sich bei eingelegter Diskette, der Lesekopf bewegt sich ein paarmal 1mm vor und zurück. Und das war's dann.

    Das bekannte sekündliche Knacken ohne eingelegter Diskette ist auch zu hören.


    Auch ist mir aufgefallen dass die Netzwerkbuchse einen "Wackler" hat. Hat das vielleicht auch einen Einfluss auf das LW?


    HELP!


    Handwerklich bin ich einigermaßen fit, in Elektrotechnik bin ich Laie.


    LG Martin

  • Naja, für Amigas ist ja eher das A1K.org das Richtige. Aber hier ist sicher auch genug Kompetenz.


    Ferndiagnose: Der Amiga kann die Disketten nicht lesen. Dafür gibts mehrere Ursachen, und ich klammere schonmal die aus, die aufgrund der Beschreibung (Kopf bewegt sich, Diskette dreht sich, neue Diskette) schonmal rausfallen.


    - Lesekopf verschmutzt, QTipp, Fensterreiniger, Spiritus, Isopropanol (am Besten) und mal vorsichtig beide Köpfe reinigen

    - Laufwerk verstellt (Drehgeschwindigkeit, Spurlage) - ist bei 3,5 Laufwerken eher selten

    - (SMD-)Elkos im Laufwerk zu sehr gealtert, die kann man tauschen

    - Floppykabel nicht richtig aufgesteckt oder kaputt

    - Elektronikfehler auf der A500-Platine (Schaltpläne gibts online)

    1ST1

  • Eigentlich klingt es bißchen so, als sei der Lesekopf hinter der Anschlagsbegrenzung gelandet und kommt da jetzt nicht drüberraus. Keine Ahung, wie das im Amigalaufwerkgemacht ist (mechanisch, Lichtschranke), aber evtl reicht es schon den Lesekopf vorsichtig durch Drehen an der kleinen Schneckengewindestange manuell bißchen mehr in die Mitte zu fahren. Dann sollte er beim nächsten Mal Anschalten auf die korrekte Nullposition zurückfahren und danach sollte es eigentlich wieder klappen. Fährt er nur zurück und das gleiche Problem tritt wieder auf, ist es evtl irgendwas mit der Positionsbegrenzung (Schalter abgenutzt oder verbogen, Lichtschranke verdreht o.ä.).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Falls in dem Amiga ein Kickstart >2 installiert ist, könnte man ATK https://github.com/keirf/Amiga-Stuff/releases von einem externen Laufwerk starten. Das würde die Fehlersuche sehr vereinfachen. Dann könntest Du den Schreib/Lesekopf des internen Laufwerks auf eine beliebige Position bringen um z.B. ein mögliches, von ThoralfAsmussen beschriebenes Problem auszuschließen. ATK bietet auch einen Read Test


    Du sagts, Du hast den Amiga im Keller "gefunden". Waren die Disketten auch dort? Dann kann es sein, dass sie einfache unlesbar zerstört sind. Du müsstest schon sicher sein, dass die Diskette die Du benutzen möchstest grundsätzlich lesbar ist.


    Falls Du im Ruhrgebiet beheimatet bist, schreib mir gern eine PM. Dann kann ich mit einem externen Laufwerk und einer garantiert lesbaren Diskette helfen.


    obbi


    Ps.: Was meinst Du eigentlich mit "dass die Netzwerkbuchse einen "Wackler" hat" . Netzwerkbuchse ? Hat der A500 nicht von Haus aus.

  • Du sagts, Du hast den Amiga im Keller "gefunden". Waren die Disketten auch dort? Dann kann es sein, dass sie einfache unlesbar zerstört sind. Du müsstest schon sicher sein, dass die Diskette die Du benutzen möchstest grundsätzlich lesbar ist

    Er hat sich₴extra eine neue Kickstart-Diskette bestellt. Wenigstens die muss gehen.

    1ST1

  • Hallo zusammen,


    Danke für eure Tipps.

    Komme aus Österreich, hab meinen Amiga und die Disketten seid ca. 25 Jahren trocken, gut in Karton verpackt im Keller aufbewahrt. Zusätzlich neue WB gekauft um eine Fehlerursache auszuschließen.

    Habe etwas auf der Leiterplatte vom LW entdeckt. (Siehe Foto) könnte vielleicht die Ursache sein.

    Schlimm?

    Wg. Buchse, soll natürlich Netzteilbuchse heißen. :wacko:

    LG Martin

  • Das sieht nicht gut aus. Es handelt sich um das typische Aussehen bei einem ausgelaufenem Elko.

    Die Sauce ist agressiv, greift Bauteile und Leiterbahnen und und zerstört sie mittel- bis langfristig.


    Gut möglich, dass das Nichtfunktionieren genau damit zusammenhängt. Im Besten Fall ist nur die Motordrehzahl so weit verstellt, dass Disks nicht gelesen werden können. Auf jeden Fall reinigen und den Elko wechseln.


    obbi


    Edit: gleiche Antwort in der gleichen Minute nur kürzer von Norbert-97801

  • Hi,


    In den nächsten 2 Wochen habe ich etwas mehr Zeit. Da werde ich mal das LW auseinander nehmen und die Platine reinigen. Ein Arbeitskollege ist ziemlich fit in Elektrotechnik, er wird es dann durchmessen.

    Falls etwas von den elko's oder anderen Teilen kaputt ist. Wo bekomme ich Ersatzteile?


    Schöne Feiertage

    LG Martin

  • Hi,


    Hab jetzt mir mehr Zeit genommen.

    LW so weit es ging demontiert und gereinigt. Sieht schon besser aus als auf den letzten Bildern.(siehe Fotos).

    Auch die Hauptplatine ausgebaut.

    Haben die Flecken auf der Rückseite eine Bedeutung (Fotos)?

    Noch etwas hab ich an der Netzteil Anschluss-Buchse bemerkt.

    Wenn ich den Stecker bewege schaltet sich die Power-Diode

    ab und das LW beginnt sich zu drehen.??? :/

    LG Martin

  • Die Elkos auf dem Diskettenlaufwerk sollten alle getauscht werden.

    Die gibt es bei Reichelt, bei Mouser oder du holst dir gleich eine ganze Box für 16€




    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Hallo zusammen,

    Hab jetzt wieder mal Zeit gehabt um mich um die Freundin zu kümmern.

    1. Netzteil durchmessen lassen - alles ok.

    2. Elkos bestellt

    3. Elko selber eingelötet :fp:

    Alles wieder zusammen gebaut.

    Leider keine Veränderung.

    Diskette eingelegt.

    LW Lampe schaltet sich ein.

    Laufwerk tickt 3 sec. Versucht zu lesen?

    LW Lampe geht aus.

    Ende.

    Habt ihr noch irgendwelche Tipps?


    Lg Martin

  • A: da sind mehrere Elkos und evtl. Leiterbahnen angefressen

    B: es gibt die Elkos auch in der richtigen Größe


    Spindel muss natürlich gereinigt/geölt werden und Köpfe gereinigt werden

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

    Einmal editiert, zuletzt von PC-Rath_de ()


  • Habt ihr noch irgendwelche Tipps?

    Mich würde interessieren, wie es sich verhält, wenn Du die Grundfunktionen des Laufwerks mit dem ATK (siehe oben) prüfst.

    Du müsstest dazu einen freien Blick auf die Schreib-Leseköpfe haben.


    Kannst Du den Motor ein/ausschalten?

    Kannst Du mit den Köpfen jede Spur anfahren?

    Kannst Du beim Readtest überhaupt irgendwo mal irgendwas lesen?



    Das JU-253-033P hat eine Spindel, welchen die Leseköpfe positioniert. Ich habe schon bei vielen Laufwerken mit einem solchen Antrieb gute Erfolge damit erzielt, dass ich die Spindel besonders an den Lagern von Staub und altem Fett befreit habe. Einmal habe ich sogar ein Haar gefunden, welches sich um die Spindel gewickelt hat.



    Wenn Du die Möglichkeit hast ein anderes Laufwerk anzuschließen und der Fehler bleibt, kann auch Paula oder etwas rund um Paula defekt sein.

    Andersrum: Wenn Dein Laufwerk an einem anderen Amiga funktioniert, liegt der gleiche Schluss nahe.


    obbi

  • Hallo,


    Bin totaler Laie!

    Grundfunktionen prüfen?

    ATK?


    Habe alles gereinigt. Lesekopf mit ISO.

    Hab kein anderes LW.

    Auch keinen anderen Amiga.

    Habe mal ein Video gemacht und in Gif umgewandelt. Man hört leider keinen Ton.

    Lesekopf bewegt sich zwischen Spur 0 und 1 hin und her, und schaltet dann ab.


    Marty

  • Mit ATK meinte ich das Amiga Tool Kit, welches ich in Post RE: Neu im Forum #5 erwähnt hatte.

    Damit kannst Du prüfen, ob sich der Kopf überhaupt auf alle Spuren positionieren lässt.

    In Deinem GIF kann man sehen, dass der Kopf sich auf Spur 0 positioniert.

    Dort würde er den Typ der Diskette lesen und damit das verwendete Filesystem kennen. Danach müsste sich der Kopf auf die Mitte der vorhanden Spuren (Spur 40) positionieren und dort den Rootblock lesen. Das ist in Deinem GIF nicht zu sehen. Deshalb wäre es wichtig zu wissen, ob sich


    a) der Kopf überhaupt auf Spur 40 positionieren lässt und

    b) ob es auf Spur 0 keine Lesefehler gibt.


    Beide Fragen kann dir ATK beantworten


    Wenn Du keinen anderen Amiga im Zugriff hast und kein anderes Laufwerk wird es schwierig (er)

    Evtl. könnte Dir dann ein Diagrom weiterhelfen.

    Oder aber Du baust mal ein Kick 2.04 ein versuchst von einem externen Laufwerk zu lesen.

    Beides könnte ich Dir notfalls mal leihen.


    obbi


    PS.: ... oder Du schickts mir Dein Laufwerk und ich prüfe das dann an meinem Amigas ...

  • Hallo,

    Danke für die vielen Tipps.

    Und auch für dein Angebot.

    Aber mir ist dass zu aufwendig.

    Komme aus Österreich. Will auch kein Geld mehr investieren.


    Gruß Martin

  • Spurstange beidseitig ölen evtl. auch den Motor hinten und an der Stange vorne und hinten.

    Stange händisch etwas drehen. 90% laufen dann wieder.

    Diskette ist ok?

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Hallo,

    Alles schon probiert.

    Disketten original.

    Hab auch neue gekauft. (amigashop)

    Alles original. War nur ca. 35 Jahre sicher verpackt im Keller.

    Wie schon gesagt, bei einschalten, "Bildschirm mit Hand", Diskette eingelegt LW versucht zu lesen, Bildschirm 3 sec. weiß, dann wieder Hand.

  • Klar in 35 Jahren verharzt das Fett und die Spindel dreht nicht mehr. Reinigen und 1 Tropfen 10W30/15W30 drauf.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Musst du garnicht zerlegen (nur den Deckel hinten vom Motor)


    Edit: riecht der Elko auf der Motorplatine fischig (mit Lötkolben kurz nachlöten um das auszureizen)?

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Um alles gut reinigen zu können, demontiert. Nach anraten von anderen Usern neuen Elko aufgelötet.

    Alter... =O

    SMD durch THT zu ersetzen ist ja O.K., aber mit so derart langen unisolierten Beinchen? Es gibt Seitenschneider oder Schrumpfschlauch...


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Nur gereinigt oder auch geölt?

    Zum Testen sieht das bei mir auch schonmal so aus, aber da die Elkos nix kosten sollten schon wieder SMD rein 😉

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Hoffentlich beim Elko nicht + und - miteinander verwechselt?

    Ich habe mir die beiden Fotos in Post #14 angesehen.

    Die Polarität ist richtig :thumbup:


    obbi

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