CBM 3032 kein Basic, nur Maschinensprache-Monitor

  • Wertes Forum,

    ich bin neu hier und suche Hilfe wie ich einen CBM 3032 wieder mit Basic benutzen kann.


    Seit ca. den 90ern besitze ich einen Commodore PET 3032.

    Habe ihn damals vor dem Verschrotten gerettet.

    Allerdings habe ich den nie verwendet, denn er macht nichts weiter als in den TIM (Maschinen Sprache Monitor) zu springen.

    Weswegen ich den nur weggeräumt hatte und nun über die Feiertage Zeit gefunden habe ihn wieder hervor zu holen.


    Wenn man ihn einschaltet zeigt er zunächst die ganz normale

    ### COMMODORE BASIC ###

    31743 BYTES FREE

    Meldung an, mit dem darauf folgenden READY.

    Aber egal was man dann macht, z.B. eine Basic-Zeile eingeben, er springt dann immer sofort in den Maschinensprache-Monitor sobald man Return drückt.

    Mit "X" kann man zwar den Maschinensprache-Monitor wieder verlassen, es wird dann auch wieder READY angezeigt, aber das Verhalten ändert sich nicht. Bei jedem Return oder Versuch einen normalen Befehl (LIST, RUN) einzugeben ist er wieder im TIM.


    Hinweise zum Gerät:

    Die Seriennr. lautet:

    1321238

    Die RAM o. ROM (?) Steckplätze UD3, UD4 und UD5 sind nicht bestückt (leere Sockel).

    Auf dem Board befinden sich 2 "Jumperleisten" SH1 und SH2, bei denen man durchbuchstabierte Kontakte unterbrechen kann.

    Vom Vorbesitzer oder ab Werk sind bei beiden mehrere unterbrochen.


    Für Hinweise, wie man den wieder dazu bekommt, dass man ihn mit Basic benutzen kann wäre ich dankbar.

  • Klingt ja so, als sei evtl einfach kein BASIC ROM vorhanden. Nur ein KERNAL.

    Bin aber auch nur PET Anfänger und habe seit vorgestern einen Emulator am Laufen. Daher bitte nichts auf diese Mutmaßung geben.


    Experten wissen da sicher mehr.


    Bild von der Platine wäre sicher gut. Bei Fotobliz evtl. vorher EPROMs mit Pflaster/Klebestreifen abkleben ( das Fensterchen oben ).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Merci. Den Gedanken, dass der Basic Rom fehlt, hatte ich auch schon, was mir aber merkwürdig vorkommt, da die übliche Startmeldung ja kommt.

    Leider weiss ich nicht wozu der früher einmal eingesetzt wurde, möglicherweise wurde der absichtlich so gejumpert weil damit immer eine Geschäftsanwendung fix gestartet wurde (möglicherweise per Cartridge).

    Versuche mal ein paar Bilder hochzuladen.

    Mir wäre schon geholfen, wenn z.B. jemand ganz sicher bestätigen könnte, dass in einem der leeren Sockel zwingend ein Basic Rom sein müsste oder die Jumperkontakte falsch sind. Könnte ja sein, dass die leeren Sockel für eine eventuelle Speichererweiterung sind.



  • Die notwendigen ROMs sind alle vorhanden (zumindest sind ROMs verhanden, die Beschriftung kann man leider nicht lesen). Die leeren Sockel sind für Erweiterungen.


    Der CBM springt in den Monitor, wenn er auf einen Break-Befehl läuft ($00). Das passiert hier an Adresse $C4D3.

    Das könnte auf ein defektes ROM hindeuten.


    Du könntest mal mit dem Monitor nachschauen, was da an Adesse $C4D3 steht.

    Kommando: M C4D0,C4DF (und ein Foto machen).


    Ansonsten erstmal alle gesockelten Chips rausnehmen und die Kontakte reinigen (von den Chips und von den Sockeln). Die weißen Sockel machen schon Kontaktprobleme, wenn sie nicht so verdreckt sind.


    Ausserdem sicherheitshalber mal die 5V-Spannung an den ICs messen.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

    5 Mal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Hallo,


    UD5, UD4,UD3 sind frei, bzw. können als Erweiterung genutzt werden. Das sollten die Speicherbereiche $9000, $a000 und $b000 sein. Die Chips (wenn denn Bedrückung lesbar) findest Du hier: https://www.c64-wiki.de/wiki/MOS-Chip_Liste_(Ossi64)


    Beste Grüße

    Marco

    Ich suche: Atari 800, MPF-IP

  • Ja, hatte ich nachträglich noch ergänzt. :tüdeldü:

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • M C4D3 C4DF

    : C4D3 02 38 F9 92 C0 F0 F5 C9

    : C4DB 80 D0 30 05 05 A4 6E E8


    Möglicherweise hat ja jemand einen Baugleichen und kann in seinen Rom die Adressen auf Abweichung checken.

    Welches von den bestückten ROM Bauteil ist es denn bzw. liegt in dem Adressbereich?

  • Danke für den Hinweis, dass der CBM in den Monitor aufgrund eines Defektes springen kann wusste ich nicht.

    M C4D0 C4DF

    liefert:

    E8 BD 00 02 38 F9 92 C0

    D.h. an Adresse $C4D3 steht "02".

    Es ist die $00 an Adresse $C4D2. Der PC wird danach noch um 1 erhöht (ich habe den Monitor schon länger nicht bedient).

    Aber der ROM-Inhalt ist korrekt. Es kann aber sein, dass der Prozessor sich trotzdem verlaufen hat, weil ein ROM nicht zuverlässig arbeitet.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Alles gut ... :)



    Aber nachdem das jetzt geht, kann man da auch mal noch probieren


    M C000 C020

    M D000 D020

    M E000 E020

    M F000 F020


    Das bringt evtl. auch noch bißchen Info. Das testet die Anfänge der ROMs durch.

    Beim letzten würde ich erwarten, daß es geht. Beim ersten steht ja anscheinend auch was drin.


    Daß der bei $02 landet ist wohl auch OK, denn der BRK setzt immer noch den PC auf den nächsten Befehl. Beim Plus/4 würde der aber wohl noch ein Byte weiter landen.



    Das Board selbst sieht eigentlich unmodifiziert aus - und verdreckt, äh verstaubt.


    Den ROMs nach sollte das ein Basci1 oder Basic2 sein. Also ein "UrBasic".



    ROMs im stromlosen Zustand rausnehmen und Sockel aussaugen, dabei Elektrostatik beachten, wäre auch mein Tip. Das Ding slebst scheint ja bestens zu funktionieren ( CPU, Video usf. ).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Also wie gesagt, bevor die gesockelten ICs und Fassungen nicht gereinigt sind und die Versorgungsspannung kontrolliert ist, kann man eigentlich kein Aussagen über defekte ROMs machen.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Den ROMs nach sollte das ein Basci1 oder Basic2 sein. Also ein "UrBasic".

    Jepp, Basic 2. Das ist das Standard-Basic des CBM 3032, also eigentlich schon genau das, was in diesen Rechner reingehört.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Und muß dann wohl 30 Zeichen pro Zeile haben ... :)

    Und der PET 2001 hatte dann 20 Zeichen und 1K RAM. :mrgreen:

    Die Benennungen gehen bei Commodore ziemlich durcheinander. ;)

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Vielen Dank an alle.

    Hm laut dem Monitor lassen sich sie Speicherzellen alle ansprechen - zumindest liefern sie individuelle Werte.

    Hier die Speicherbereiche:


    Werde mal versuchen einen Schaltplan zu ergooglen.

    Vermutlich sind die meisten Pins der ROM-Bausteine parallel verdrahtet (+5V, GND, Datenbus und Grossteil des Adressbusses).

    Sodass man zwischen den Chips von Pin zu Pin auf Durchgang prüfen kann. Wenn man das von oben macht hätte man auch gleich die Sockel auf Durchgang geprüft.


    Der Helligkeitsregler an der Rückseite hatte nen üblen Wackler, dem ich vorerst mit etwas Kontaktspray abgeholfen habe (werde aber langfristig wohl ein neues Poti einsetzten). Die Tastatur braucht sehr beherzte Anschläge damit man etwas eingeben kann.

    Ist eben noch solide aber alte Elektronik - der grosse Elko im Netzteil scheint von 1979 zu sein. Eine Grundreinigung wird dringend von nöten sein. Wollte erst mal abpeilen, ob da überhaupt noch was zu machen ist.

  • Bei einem 3032 ist so gut wie immer was zu machen. Keine Spezialbauteile, Standard-ROM und RAM-Bausteinen und alles sehr robut aufgebaut.

    Wenn die Platine nicht völlig verrottet ist, bekommt man die immer repariert. :mrgreen:


    Die meisten PETs oder CBM, die ich bisher bekommen habe, haben sich nicht gleich mit einer Einschaltmeldung gemeldet.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Inzwischen habe ich mit dem Komponententester von meinem alten, aber rüstigen, Hameg Oszi alle ROMs Pin für Pin von einem zum nächsten ROM von oben auf Durchgang geprüft. Alle haben Durchgang, d.h. natürlich mit Ausnahme der CS-Signale. Die haben aber korrekten Durchgang zu den passenden Anschlüssen vom 74154 Dekoder. Im Schaltplan waren auch die Jumper aufgeführt (wo sie "DIP-Shunt" heissen), meine Stellung entspricht einer 32K Version, was auch okay sein sollte.


    Daher tendiere ich eher dazu, dass die ROMs i.O. sind, vor allem weil sich alle (zumindest in obigen kleinen Bereich) auslesen lassen. Um eine einzele defekte Zelle im ROM ("gekipptes Bit") ausschliessen zu können müsste man aber sicher den gesamten Inhalt verifizieren, wobei ich nicht wüsste wie.


    Was mir noch aufgefallen ist:

    Einer der Portbausteine, ein 6522 (C5 ist wohl für den Userport), wurde offensichtlich ersetzt, der sieht deutlich neuer/sauberer (sic) aus und hat einen anderen Firmenaufdruck. Im Schaltplan habe ich gesehen, dass neben div. anderen Bausteinen auch die Portbausteine Interrupt-Leitungen haben. Möglicherweise wird irgendwo ein falscher Interrupt ausgelöst?


    Tastatur- und Monitoransteuerung kann man wohl als Ursache ausschliessen. Wobei der Monitor ein noch erstaunlich gutes Bild macht - d.h. wenn man das Helligkeitspoti richtig hingewackelt hat.


    Die CPU selbst kann man denke ich auch ausschliessen.


    Bleibt eigentlich nur der RAM oder eventuell weitere Hilfslogik (Dekoder, Buspuffer etc.).

    Werde mal versuchen mit dem Monitor in den RAM zu schreiben/lesen.

    Laut https://www.c64-wiki.com/wiki/TIM scheint das zu gehen.


    Morgen werde ich mal die Spannungen überprüfen und auf Restwelligkeit prüfen sowie das Board ausbauen und von unten begutachten.

  • Also mein Tip wäre, daß das RAM auch i.O. ist.


    Der Chip da ist der 6522 und sieht wirklich so aus, als wäre der nicht original. Wenn Du evtl. das Board als erstes mal "absaugen" würdest, und evtl. die Chips mal abwischen, würdest Du vmtl. feststellen, daß die meisten Chips von ca. 1979 oder so sind aber der 6522 da von Mitte 80.


    Evtl. war ja was kaputt und jemand hat den zum Fehlersuchen mal ausgewechselt, aber der komische Fehler blieb.


    Prinzipiell können die Chips eine 6502 CPU schon direkt unterbrechen. Dann aber springt die CPU in eine Routine, die eigentlich erstmal schaut, ob es sich um einen echten Hardware Interrupt handelt (IRQ) oder um einen Break. Dazu wird einfach das Break Flag ausgewertet., was bei einem echten IRQ nicht gesetzt ist. So wie das da aussieht, landet sie aber immer irgendwie in einem Break, also Software Interrupt. Die Standardbehandlung von sowas ist nämlich einfach die, das dabei schlicht in den Maschinensprachmonitor verzweigt wird. Und genau das passiert dort ja.


    Interessant wäre z.B., ob das auch passiert, wenn Du nur RETURN allein drückst ??? Oder ob man was vorher eingeben muß ( in Deinem ersten Beispielbild RUN ).


    Außerdem könntet Du schauen, ob bei vrschiedenen Befehlen die Adressen, die in der Statusleiste angezeigt werden, immer die gleiche ist, d.h. ob alles bei $C4D3 landet, egal, was man so eingibt.



    Wie man mit dem TIM größere Bereiche RAM testen will, weiß ich nicht. Du könntest halt probieren die Anfänge der RAMs zu beschreiben, jeweils mit einer Zeile per Hand und dann wieder auslesen.

    Das Fill Kommando der späteren Commodore Monitore gibt es da m.E. noch nicht.



    Was ich ja auch irgendwie bemerkenswert finde, ist, daß Du anscheinend den TIM anstandslos bedienen kannst. Also der Break nur bei Eingaben vom BASIC aus aufzutreten scheint.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich habe mal "geforscht", das $C4D3 ist in einem Disassembler dann diese Stelle hier



    Das ist wohl die Eingabeauswertung und da wird gerade was aus $0200,X geladen und eigentlich dürfte es da überhaupt keinen Grund geben auf die 00 zu laufen, weil die eigentlch nur die Adresse für den LDA Befehl ist. Vielleicht ist doch was mit dem RAM ...


    evtl. einfach mal probieren, was bei M 0200 0280 im Monitor passiert.


    Ab $0200 ist der System Input Puffer, da landet irgendwie die Eingabezeile drin und wird von da dann vom Interpreter ausgelesen und auf Stichworte hin untersucht, und zwar nachdem man Return gedrückt hat.



    Ach ja - und wenigstens die RAMs mal absaugen

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Den "xpet". Das ist also das VICE Paket.


    Dazu die ROMs von zimmers für den 8032 und edit für 50Hz sowie die DOS File für die 2031 Floppy, einfach weil die neulich bei ebay mal zu haben war und echt schön aussah. Die EinzelROMs der Bereiche muß man zusammenpappen ( mit cat und >> z.B. ).


    Im Anhang sind gleich mal die "fertigen" Sachen. Funktioniert auch ganz gut. Basic ist v4.



    edit: war gar keine 2031, sondern eine 8250LP ... tja die unbekannten Geräte ;)ebaylink

  • Zunächst einmal vielen Dank für die ganze Hilfe, das ist hier ja wirklich überwältigend.


    Das Board ist inzwischen ausgebaut, dazu später mehr.


    Zu den Fragen:

    Wenn man Return nur alleine ab frisch "gebootetem" Rechner drückt, springt der Cursor lediglich in die nächste Zeile ohne im TIM zu landen. Das kann man auch wiederholen - also ohne Eingabe kein TIM auch bei wiederholtem Return.


    Erst wenn man etwas eingibt und dann Return drückt springt er in den TIM.

    Probiert habe ich alles Mögliche:

    NEW

    10 PRINT "TEST"

    10

    ?

    LIST

    ?2*5 (direktes Rechnen)

    um ein paar Beispiele zu nennen, es scheint aber egal zu sein - auch Unsinn (<- wo ja eigentlich ein Syntax Error kommen sollte) führt zum TIM.


    Solange man noch nicht Return gedrückt hat, kann man in der Zeile noch hin und her navigieren und etwa Änderungen mit INST/DEL machen.

    Nach dem er in den TIM gesprungen ist landet er immer ausnahmslos bei $C4D3, der Interruptvector steht immer auf $E62E


    Der Akkumulator (AC) ist praktisch immer 00.

    Das X-Register ist meistens 03 (hängt aber ein bisschen davon ab, was man vor dem Return eingegeben hat).

    Das Y-Register ist immer 05.

    SR nimmt meist 32 oder 72 an.


    Mit X kann man den TIM auch immer verlassen und landet wieder am Basic-Prompt.

    Nun kann man das Spiel mit beliebiger Eingabe + Return wiederholen, dabei kann man beobachten dass der Stackpointer von mal zu mal runterzählt z.B. F8, F6, F4 etc..


    Mit Multimeter und Oszi habe ich die Spannungen geprüft.

    Sieht aber alles sehr gut aus:

    Die 5V Leitungen hatten beide ca. 5,04V, die anderen waren 11,86V (statt 12V) und -5,1V (statt -5,0V), die 9V unreguliert habe ich nicht getestet bzw. vergessen.

    Am Oszi konnte man auch keinerlei Brumm oder Restwelligkeit erkennen.

    Dennoch, sollte der CBM wieder gehen, würde ich auch wenigstens ein paar der Netzteil-Elkos wechseln. 40 Jahre alte Elkos sind irgendwie doch nicht so das Wahre...


    Interessehalber habe ich den Tastkopf auch an div. Pins der ROMs gehalten.

    Die Pegel liegen auf normalen TTL-Niveau ("zappeln" zw. 0V und ca. 4,5V).


    Dann habe ich noch etwas weiter die ROMs auf ihren Inhalt untersucht.

    WJakobus hatte weiter oben dankenswerterweise auf eine Seite mit Schaltplan-Doku hingewiesen, dort findet man ein ganzes Sammelsurium an Doku u.a. auch verschiedene ROM-Dateien.


    Von den ROM-Dateien habe ich mir einige heruntergeladen, in einen HEX-Editor geladen und im TIM mit dem tatsächlich vorhandenen wenigstens Abschnittsweise verglichen. Das war gar nicht so einfach, weil es eine für mich verwirrende Anzahl von ROM-Versionen gibt. Teils sind die dann auch pro ROM-Chip auf 2 Dateien aufgesplitet.


    http://www.zimmers.net/anonftp…/computers/pet/index.html


    Ab besten scheinen die "rom-3-xxxx.bin" mit BASIC 3 zu passen. Zunächst dachte ich ich wäre bei BASIC 2 richtig, aber bei den ROMs für $DXXX, $EXXX und $FXXX fand ich unter BASIC 2 zu wenig Übereinstimmung. Der Bereich $CXXX könnte aber auch BASIC 2 sein.


    Ich habe immer ca. die ersten 16 Byte und die letzten 16 Byte mit der jeweiligen ROM-Datei verglichen, dazu auch noch ein paar Abschnitte mitten drin - vorzugsweise solche bei denen sich mehrere Adressleitungen auf einmal ändern also etwa §D3F0 - §D40F.

    Vom $CXXX ROM habe ich auch noch besonders den Bereich um die ominösen $C4D3 untersucht, sowie um den Interruptvector $E62E.

    Fand dort aber keine Abweichung zw. ROM-Dateien und TIM. Zumindest habe ich stets eine ROM-Datei gefunden die auf meinen ROM-inhalt passt. Jedenfalls kann man sicher ausschliessen, dass die ROMs in den falschen Sockeln stecken. Auf einem, dem $FXXX, kann man als einzigen noch die Teilenr. lesen, die mit der Parts-Liste aus der Doku übereinstimmt.

    D.h. eine Besonderheit ist mir aufgefallen: In allen $C000 ROM-Dateien ist das 3. Byte immer 57 im Rechner ist es aber 47, obwohl der Rest sonst zu passen scheint.


    Dann zum RAM:

    Mit dem Monitor habe ich versucht in verschiedene Bereich zu schreiben bzw. wieder auszulesen. Was im grossen und ganzen auch geklappt hatte - musste erst mal rausfinden wie man mit dem TIM schreibt und welche Bereiche dazu in Frage kommen.


    Aber der Hinweis von ThoralfAsmussen war vermutlich goldrichtig. In dem Bereich $0200 - $0280 gab es ca. in der Mitte ein paar Zellen die sich nicht beschreiben lassen (wobei ich mir nicht sicher bin ob das nicht auch mit dem laufenden TIM interagiert). Die ersten ca. 16 Byte ab $0200 ändern sich mit der Eingabe vor dem Return (lange Zeileneingaben habe ich nicht getätigt). Der Rest weist ein mehr oder weniger durchgehendes Muster auf, welches in der Mitte vom Bereich irgendwie gebrochen ist. Habe leider keine Screenshots dazu und Board ist gerade draussen...


    Das Board sieht von unten geradezu sauber aus. Aber man erkennt, dass hier und dort ein paar Lötstellen nachgelötet worden sind.

    Von den 4116 RAM-Chips sind 2 vollständig nachgelötet worden - aber vermutlich nicht gewechselt worden. Die Löstellen sehen einigermassen okay aus, aber bei den nachgelöteten RAMs sind ein paar kleinere Lötzinnspritzer auszumachen. Werde jetzt als nächstes die Platine mit einer starken Lupe auf kalte Lötstellen, Zinn-Brücken und Haarrisse untersuchen. Ggf. etwas nachlöten. Und natürlich reinigen.


  • UJ3 ist recht schlecht gelötet. Ich würde alle Lötstellen absaugen, säubern und neu machen. Das sieht nach etlichen Verbindungen aus, die da nicht sein sollten.

    <--- Das da ist eine Hälfte meines Ichs

  • Die Platine ist jetzt wieder einigermassen sauber.

    Zuerst mit weichen Borstenpinsel und Staubsauger gereinigt und dann gründlich mit einem Leiterplattenreiniger "Kontakt LR" abgespült.

    Ein Bild der Brühe erspare ich euch.

    Auch konnte ich nun wider erwarten die Teilenrn. der ROMs lesen. Sie stimmen exakt mit dem in der Doku angegeben überein.


    Kalte Lötstellen oder dergleichen habe ich nicht wirklich finden können. Auch keine Kurzschlüsse - Lötzinnspritzer, Flussmittelreste etc. sind natürlich entfernt. Dennoch habe ich ein paar Lötstellen prophylaktisch gesäubert und nachgelötet.


    Leider hat das ganze keine Besserung gebracht.

    Eingabe + Return und man landet im Monitor...

    Ich habe mich dann nochmals mit dem von ThoralfAsmussen erwähnten Eingabepuffer befasst und festgestellt, dass man die Speicherzelle an Adresse $026F mit dem Monitor definitiv nicht beschreiben kann, die davor und danach aber schon.

  • Ein Bild der Brühe erspare ich euch.

    Auch konnte ich nun wider erwarten die Teilenrn. der ROMs lesen. Sie stimmen exakt mit dem in der Doku angegeben überein.


    Das ist doch schonmal großartig. Der sah nämlich schon so aus als sei der völlig original und unverbastelt - quasi im echten Originalzustand, bis auf den einen Chip vmtl.



    dass man die Speicherzelle an Adresse $026F mit dem Monitor definitiv nicht beschreiben kann

    das muß man dann natürlich mal rausbekommen, ob das nicht evtl auch normal sein kann. Evtl. ist es ja auch eine Art Endemarkierung, die automatisch in der normalen Interruptroutine immer wieder gesetzt wird. Dann würde das evtl. auch so aussehen.

    Aber defekte RAM Zelle wäre auch immer noch möglich.


    Ich vermute, daß das auch die Idee hinter der Frage von gpospi ist. Der nächste Schritt, wäre nämlich evtl. mal einen RAM Test drüber laufen zu lassen. Den muß man aber gestartet bekommen. Es gibt sowas als Software zum Nachladen und auch als EPROM. In letzterem Fall läuft das dann auf so einem Gerät, was noch so schön geht ziemlich sicher auch los.


    Guck mal hier im Forum. Gerade RAM Tester und welche Routinen man dafür benutzt war gerade neulich mal Thema. Zur Not kann man sowas - wenn es ja von BASIC aus nicht geht ( weshalb Ladebefehle evtl. nicht klappen ) auch per Hand eingeben. Das scheint ja zu funktionieren und für eine rudimentären Schreib/Leseschleife ist das zumutbar.



    ( ich frag mich trotzdem ja immer noch, wie es sein kann, daß der da doch anscheinend nach dem Ladebefehl in die $00 läuft; eigentlich sollte man erwarten, daß der Opcode gelesen wird und damit dann evtl. aus einem defekten RAM was krudes gelesen wird, aber nicht noch der Code im ROM hängenbleibt, wo der Befehl eigentlich schon angesagt hat (implizit), daß es dann 3 Bytes danach weitergeht )

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Also ich würde auf jeden Fall mal das Basic-ROM und den Sockel desselben erneuern. Nur, weil der dump stimmt, heisst das noch lange nicht, dass der Baustein in Ordnung ist. Die Einschaltmeldung befindet sich im Basic ROM. Wenn er soweit schon kommt, ist das Kernal ok und die CPU sowieso.

    Du kannst ja mal versuchen aus dem TIM ein Programm von Diskette zu laden und auszuführen und schauen, ob das einwandfrei läuft. Es sollte natürlich KEIN Basic Programm sein, das ist klar. Du kannst ja im TIM mit dem L(load) Befehl das Programm laden und es dann mit G (go) laufen lassen. Am Besten ein etwas größeres, wie zB Tetris oder so.. Wenn das dann einwandfrei funktioniert, kannste dir sicher sein, dass es am Basic-ROM hängt...


    Gruß Jan